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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.03.2023

einer der besten Bände

Tante Dimity und der Fremde im Schnee
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Lori freut sich auf Weihnachten im familiären Kreise. Doch kurz zuvor findet sie im Garten einen Mann, halberfroren. Lori wittert natürlich gleich wieder ein Abenteuer. Denn wer ist der Fremde? Und welches ...

Lori freut sich auf Weihnachten im familiären Kreise. Doch kurz zuvor findet sie im Garten einen Mann, halberfroren. Lori wittert natürlich gleich wieder ein Abenteuer. Denn wer ist der Fremde? Und welches mysteriöse Geheimnis umgibt ihn. Lori und Tante Dimity machen sich auf die Suche nach Antworten.

Die Bücher über Lori und Tante Dimity haben für mich schon Kultstatus erreicht. Denn Lori ist so eine sympathische Person, die mit ihrer Wissbegierde, Neugier und ihrem Abenteuerdrang wunderbare Geschichten erlebt, immer wieder neue Menschen kennenlernt und einfach jedem zum Freund wird.

Die Fürsorglichkeit und Wärme, mit der Lori in diesem Buch beschrieben wird, ist eigentlich schon mystisch genug, aber Tante Dimity trägt hierzu auch wieder ihren Teil bei.

Aber mich stört trotzdem, dass die Autorin den Ehemann Bill als arbeitswütigen und nicht sehr oft anwesenden Ehemann darstellt. Ich dachte eigentlich, dass sich dies im Laufe der Serie ändert, aber es wird eigentlich noch schlimmer. Lori tut mir deswegen schon etwas leid, weil sie so ihre Freizeit nicht mit ihrem Mann verbringen kann.

Aber über das kann man hinwegsehen, schließlich geht es hier überwiegend um Lori und ihr blaues Tagebuch und die Abenteuer.

Meggies Fussnote:
Wieder ein gelungener Teil der Reihe, einer der Besten.

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Veröffentlicht am 25.03.2023

ein wunderbarer Auftakt

Tante Dimity und das geheimnisvolle Erbe
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Lori hat es bisher nicht leicht gehabt. Seit dem Tod ihrer Mutter hat sie sich eher schlecht als recht durchs Leben geschlagen. Eines Tages bekommt sie einen Brief von einem Anwalt, der ihr mitteilt, dass ...

Lori hat es bisher nicht leicht gehabt. Seit dem Tod ihrer Mutter hat sie sich eher schlecht als recht durchs Leben geschlagen. Eines Tages bekommt sie einen Brief von einem Anwalt, der ihr mitteilt, dass sie eine Erbschaft gemacht hat. Als sie hört, von wem die Erbschaft ist, fällt sie aus allen Wolken.
Dimity Westwood hat ihr ein Vermögen hinterlassen. Doch Lori dachte immer, das Tante Dimity eine Erfindung ihrer Mutter wäre, denn abends vor dem Einschlafen hat sie Lori immer Geschichten über Dimity erzählt. Als sich Dimity als wahre Person herausstellt, reist Lori nach England in ein kleines Dörfchen namens Finch. Denn dort steht auch ein Cottage, dass nun ihr gehört. Zur Erbschaft gehört auch ein kleines, blaues Notizbüchlein und in diesem gibt es wahre Wunder zu entdecken.

Der erste Teil war mitunter einer der Besten. Denn hier werden alle Akteure vorgestellt, wie sie zueinander stehen und welche Rolle sie spielen. Man hat gleich eine Verbundenheit gespürt, die sich durch die ganze Geschichte gezogen hat. Es gibt interessante, neugierige und weniger sympathische Charaktere, aber jede hat ihren Reiz und passt auch dazu.

Vor allem die Entwicklung mit Tante Dimity und Lori finde ich wunderbar beschrieben. Denn Lori findet in Dimity ein Freundin, die sie dringend gebraucht hat.

Loris Leben nimmt eine komplette Wendung und sie findet endlich die Bestimmung, nach der sie so lange gesucht hat.

Die Autorin erzählt mit einer wunderbaren Leichtigkeit die Geschichte von Lori und ihren Sorgen und Ängsten. Denn Lori ist eine wunderbare Person, die mit ihrer einzigartigen Art vielen Menschen eine gute Freundin wird.
Finch ist ein wunderschönes Dörfchen und ich würde es gerne einmal besuchen, um die dortige Atmosphäre, die von der Autorin so toll beschrieben wird, selbst erleben zu können.

Außerdem gibt es am Ende noch ein Rezept für Haferplätzchen, die im Buch auch eine wichtige Rolle spielen.

Meggies Fussnote:
Eine wunderbarer Auftakt zu einer köstlichen Krimi-Reihe.

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Veröffentlicht am 02.01.2023

Ehrlicher geht es kaum

Friends, Lovers and the Big Terrible Thing
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"Friends" - eine Serie, die viele ins Herz geschlossen haben. Die sechs Hauptdarsteller zeigen, wie es in einer Clique so vor sich geht, erleben Abenteuer, Beziehungen, Turbulenzen, Trennungen, Trauer, ...

"Friends" - eine Serie, die viele ins Herz geschlossen haben. Die sechs Hauptdarsteller zeigen, wie es in einer Clique so vor sich geht, erleben Abenteuer, Beziehungen, Turbulenzen, Trennungen, Trauer, Liebe und vor allem Freundschaft. Eine Freundschaft, die sie zusammenhält, die sie immer wieder davon überzeugt, dass es im Leben weitergeht und man sich vor nichts zu fürchten braucht.

Einer der Hauptdarsteller - Matthew Perry - spielt den Charakter Chandler Bing. Einen sarkastischen, auch auch sehr klugen und manchmal melancholischen jungen Mann, der durch seinen Humor einen großen Beitrag in der Clique leistet. Er kann sich bedingungslos auf seine Freunde verlassen und bekommt Hilfe, wo es nur geht. Er heiratet seine große Liebe Monica, kauft ein Haus, bekommt Kinder. Ihm geht es gut.

Im wahren Leben ist es Matthew Perry allerdings nicht so gut ergangen, wie seinem Schauspielcharakter Chandler Bing. Denn ihn hat eine andere "Freundschaft" fest im Griff. Die Sucht. Die Sucht nach Alkohol und Medikamenten. Ein schlimmer Freund, dem er jedoch nicht entsagen kann und ein Freund, der ihm schon mehrmals hätte das Leben kosten können.

In seiner Autobiografie erzählt Matthew Perry ohne Schnörkel, ohne Schönung und ohne die Schuld groß bei anderen zu suchen, wie er in diese Sucht hineingekommen ist und wie schwer es ihm fällt, wieder herauszukommen.

Schon in sehr jungen Jahren griff er zum Alkohol und als seine Schauspielkarriere noch klein war, kamen die ersten Medikamente dazu.

Doch nicht nur Alkohol und Medikamente machen ihm das Leben schwer, auch er selbst, weil er ständig nach Aufmerksamkeit sucht und vor allem bei jedem als "gut" angesehen werden will. Ist dies nicht der Fall oder gerät er an Personen, die es nicht so gut mit ihm meinen, rettet er sich in einen Alkohol- und Medikamentenrausch, um zu verdrängen und zu vergessen. Er sucht nach Bestätigung, nach Anerkennung und Liebe.

Gleich zu Anfang erzählt Matthew Perry von einer Nahtoderfahrung der schlimmsten Art und in kleinen Kapiteln, "Intermezzo" genannt, erfahren, wir, wie es aktuell (bei Beendigung des Buches) um ihn steht. Ansonsten erzählt er, meist nicht sehr chronologisch, von seinem Leben, vpm Kennenlernen seiner Eltern bis hin zu eben diesem tragischen Erlebnis, das sein Leben fast gekostet hätte.

Ich war erschüttert, wie tief der Schauspieler, der zu meinen Lieblingsfiguren in der Serie "Friends" zählt, sich in seiner Sucht befindet, aus der es - meines Erachtens - keinen Ausweg mehr für ihn gibt. Seine Abhängigkeit ist so stark, dass er nach mehreren Entzügen, viele davon kalt, und Therapien trotzdem wieder rückfällig wurde. Das Ende des Buches hat mich auch zögernd zurückgelassen. Zögernd zu glauben, dass er es schafft. Denn wenn man darüber hinwegsieht, was die Sucht mit seinem Körper angestellt hat, hatte ich irgendwie das Gefühl, dass er fast zärtlich und liebevoll von seiner Abhängigkeit redet. Sie gehört zu ihm dazu, sie weist ihm den Weg und hat ihn im Griff. Die Momente, in denen er der Sucht den Mittelfinger zeigen konnte, waren nur kurz und schmerzhaft.

Aber nicht nur in seine Sucht gibt Matthew Perry Einsicht, auch in seinen Werdegang zu dem Schauspieler, der er heute ist. Er verdankt der Serie "Friends" sehr viel. Die Berühmtheit ist da nur ein Beispiel. Bis heute verdient er damit Geld und hat sich auch mit Nachfolgerollen in Filmen einiges dazu verdienen können. Sein größter Hit war "Keine halben Sachen", an dessen Erfolg er aber leider auch nicht mehr anknüpfen konnte. Wobei ihm hier aber auch seine sehr angeschlagene Gesundheit einen Strich durch die Rechnung macht.

Wer die Rolle Chandler Bing kennt, weiß, dass dessen Stärke der Humor ist. Im wahren Leben ist Matthew Perry ebenfalls damit ausgestattet und dies ist auch etwas, was man ihm zu Gute halten muss. Denn auch im Buch gibt es einige Stellen, die er mit Humor auszeichnet und so noch mal einiges mehr von seinem wahren Ich zeigt.

Die schonungslose Ehrlichkeit, mit der er sein Leben erzählt, hat mich tief beeindruckt. Es kostet unheimlichen Mut, sich so zu öffnen. Und zu entschuldigen. Dies tut er an mehreren Stellen. Nicht nur bei seinen Lesern und Fans, auch bei ehemaligen Lebensgefährtinnen, Freunden und Schauspielkollegen, die es nicht sehr einfach mit ihm hatten.

Ich wünsche ihm für die Zukunft alles Gute, dass er seine Sucht vielleicht so weit in Schach halten kann, dass man nicht irgendwann lesen muss, dass sie ihn matt gesetzt hat. Ich wünsche ihm, dass er Frieden findet und merkt, dass er es nicht allen anderen, sondern vor allem sich selbst recht machen muss und dass er weiß, dass er nicht alleine auf dieser Welt ist. Denn gerade seine Familie, die immer hinter ihm stand, ist weiter für ihn da. Ich wünsche ihm, dass er endlich seine große Liebe findet, eine Frau, die ihm das geben kann, was er verdient, die ihn stützt und so liebt, wie er wirklich ist.

Ich wünsche ihm von Herzen, dass diese "Big Terrible" Thing nicht mehr sein Leben beherrscht, sondern er der Herrscher wird und dass er endlich Matthew sein kann und keinem etwas vorspielen muss.

Meggies Fussnote:
Ehrlicher geht es kaum.

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Veröffentlicht am 29.05.2021

das Finden zu sich selbst

Dein perfektes Jahr
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Jonathan Grief hat einen strukturierten Alltag. Als Inhaber eines renommierten Verlagshauses kann er sich entspannt zurücklehnen. Als er am Neujahrsmorgen seine Joggingrunde dreht und zu seinem Fahrrad ...

Jonathan Grief hat einen strukturierten Alltag. Als Inhaber eines renommierten Verlagshauses kann er sich entspannt zurücklehnen. Als er am Neujahrsmorgen seine Joggingrunde dreht und zu seinem Fahrrad zurückkehrt, hängt am Lenker eine kleine Tasche, in der sich ein Filofax befindet. Das besondere an dem Kalender ist, dass er zwar für das Neue Jahr ist, aber für jeden Tag eine Aufgabe reingeschrieben wurde. Jonathan versucht herauszufinden, wem der Kalender gehört und macht sich dabei aber auch daran, die Aufgaben, die im Kalender stehen, zu erfüllen.
Währenddessen versucht Hannah ihre Zukunft zu planen, aber eine Schocknachricht macht ihr das zunichte. Als sie versucht, wieder auf die Beine zu kommen, merkt sie, dass das Schicksal meist unerwartet zuschlägt.

Schon lange steht dieses kleine Büchlein bei mir im SuB-Regal und schon lange wollte ich immer mal wieder danach greifen. Aber wie es halt immer so ist, gibt es andere Bücher, die sich immer vorgedrängelt haben. Jetzt - endlich - kam ich dazu und bereue, dass ich es wirklich nicht sofort gelesen habe.

Jonathan ist ein sehr spezieller Typ. Er hat seine tägliche Routine, aus der er nicht auftauchen kann. Erst als er auf den Kalender stößt, merkt er, dass sein Leben sich verfahren hat und er versuchen muss, wieder eine Richtung zu finden.
Hannah, die mit einem schweren Schicksalsschlag gestraft wird, muss ebenfalls versuchen, wieder in die richtige Spur zu kommen.

Beide wissen, dass sie etwas ändern müssen, beide wissen, dass sie etwas Glück brauchen und beide wissen, dass dafür auch etwas getan werden muss. Doch beide können nicht über ihren Schatten springen, bis es endlich mal "Klick" macht.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig und teilweise auch sehr einfühlsam. Gerade, wenn es um Hannah geht. Die Kapitel sind jeweils abwechselnd gehalten. Einmal aus Jonathans Sicht, einmal aus Hannahs. Zu Anfang kann man sich noch nicht vorstellen, wie die beiden irgendwann aufeinandertreffen, doch die Autorin hat sich hier eine sehr interessante Art ausgedacht,

Aber nicht nur die Geschichte ist zuckersüß, auch das Buch an sich ist wunderschön. Das Cover spiegelt perfekt den Inhalt wieder. Denn die Geschichte ist irgendwie alles: romantisch, traurig, witzig, nachdenklich, perfekt, chaotisch, geplant, hinreißend.

Die Autorin hat mich positiv überraschen können. Ich mag solche Romane, in denen es darum geht, die Fragen des Lebens zu klären. Zumindest so, wie der jeweilige Autor sich die Antwort darauf vorstellen könnte.

Die gefühlvolle Geschichte überrascht aber auch, weil man sich ständig vorstellt, wie Jonathan und Hannah aufeinandertreffen, aber irgendwie immer wieder was dazwischen kommt, dass es einfach nicht passiert.

Es gab aber auch ein paar Momente, wo ich dachte: Nee, das geht gar nicht, weil das im wahren Leben garantiert nicht so passieren würde. Für das Buch hat es aber gepasst.

Meggies Fussnote:
Rührend, emotional und zeitlos.

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Veröffentlicht am 24.01.2021

Der Anbruch einer neuen Zeit

Kingsbridge - Der Morgen einer neuen Zeit
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Edgar zieht mit seiner Familie auf einen Hof in dem kleinen Örtchen Dreng's Ferry, nachdem ein Wikinger-Angriff die ehemalige Bootsbauerei im alten Heimatort zerstört und den Vater der Familie getötet ...

Edgar zieht mit seiner Familie auf einen Hof in dem kleinen Örtchen Dreng's Ferry, nachdem ein Wikinger-Angriff die ehemalige Bootsbauerei im alten Heimatort zerstört und den Vater der Familie getötet hat. Zusammen mit seinen Brüdern und seiner Mutter versucht er, sich ein neues Leben aufzubauen. Doch in Dreng's Ferry wird kein Bootsbauer gebraucht und so muss Edgar lernen, wie es ist, einen Hof zu führen. Doch er kommt nicht gegen den Impuls an, etwas zu bauen und so fängt er an, sich für den kleinen Ort unentbehrlich zu machen, in dem er ein neues Fährboot baut und sonstige kleine Reparaturen übernimmt.
Gleichzeitig macht sich Ragna aus der Normandie auf in Richtung Shiring, um dort den Aldermann Wilwulf zu heiraten. Sie freut sich auf ihr neues Leben in England, merkt jedoch bald, dass die Sitten und Gebräuche sich von denen in der Normandie unterschieden .Schon allein in der Hinsicht, dass sie nicht die einzige Frau des Aldermanns ist.
Während der Mönch Aldred sich danach sehnt, Bischof zu werden, wird sein Traum zerstört, in dem er die Leitung der Priorei in Dreng's Ferry zu übernehmen. Einer Herausforderung, der er sich widerwillig stellt. Doch bald merkt er, dass er auch so Einfluss auf die Geschehnisse im Land nehmen kann. Jedoch macht ihm immer wieder Bischof Wynstan von Shiring einen Strich durch die Rechnung. Und Wynstan ist der Bruder von Aldermann Wilfulf, so dass die Schicksale der einzelnen unweigerlich miteinander verbunden sind.

Nach Kingsbridge zu kommen, ist immer wie nach Hause kommen. Doch diesmal fühlt man sich, als käme man in eine fremde Welt. Denn Kingsbridge ist (noch) nicht das, was uns in "Die Säulen der Erde" erwartet.
Das kleine beschauliche Dreng's Ferry, in dem die Geschichte beginnt, ist übersichtlich gegliedert. Einige Häuser, eine Taverne mit Brauerei und Fähr-Dienst, ein Nonnenkloster, die kleine Priorei sowie eine baufällige Kirche. In unmittelbarer Nähe ein heruntergekommener Hof, auf dem sich Edgar mit seinen Brüdern und seiner Mutter niederlässt. Eher trostlos und vor allem eins: unscheinbar.

Jedoch der Anfang für eine Geschichte, die ihresgleichen sucht.

Ich hab mich sofort in der Geschichte verloren und mit Begeisterung gelesen, wie sich Edgar, Ragna und Aldred ihren Schicksalen ergeben und mit welchen Widrigkeiten sie kämpfen müssen, um letztendlich das Leben führen zu können, dass sie sich wünschen. Dabei kommt jedoch immer alles anders, als sie denken.

Edgar hat mich am meisten fasziniert. Er muss so einiges hinnehmen, verliert seinen Vater, sein Zuhause, seine erste große Liebe und ist als Jüngster der Familie derjenige, der das meiste Talent hat. Zusammen mit seiner Mutter bringt er seine Brüder auf den rechten Weg und sucht sich dann seinen eigenen. Sein Wunsch zu bauen, ist groß. Und er hat Talent. Dies wird auch erkannt, von Ragna und Aldred gleich zu Anfang. Von anderen erst gegen Ende.
Ragna war ebenso ein Charakter, deren Weg ich sehr gerne verfolgt habe. Ihr Mut, ihre Willenskraft und ihr scharfer Verstand retten sie aus so manchen Lebenslagen. Sie muss einiges durchstehen, was demütigend ist und auch ihre Psyche verletzt. Doch sie weiß, dass es auch besser sein kann und arbeitet gezielt darauf hin.
Aldred hingegen war mir nicht so sympathisch. Obwohl er eigentlich gute Ziele verfolgte, ging er diese doch eher materialistisch an. Ich bin zwar kein religiöser Mensch, Aldred war es in meinen Augen aber auch nicht. Gerade als Prior hat man eine Vorbildfunktion und Aldred hat er so gehandelt, dass er mehr dem Geld und dem Ansehen gehuldigt hat, als dem Lob Gottes.

Die Macht stand natürlich wieder im Vordergrund. Der Kampf um die Vorherrschaft in Shiring, die auch Dreng's Ferry umfasst, war natürlich Mittelpunkt der Geschichte. Die Einzelschicksale von Edgar, Ragna und Aldred machen sie dann noch zu etwas ganz Besonderem.

Und langsam merken wir dann, wie aus der kleinen Ortschaft Dreng's Ferry etwas großes wird. Der Autor arbeitet darauf hin, uns zu zeigen, wie es ist, sich danach in Kingsbridge, wie wir es aus "Die Säulen der Erde" kennen, zu leben. Eine faszinierende Entwicklung, geprägt von Höhen und Tiefen. So wie es immer für Kingsbridge sein wird.


Der Schreibstil des Autors ist gewohnt flüssig, packend und an den richtigen Stellen spannend, rührselig oder traurig.
Die Gegebenheiten zu der Zeit der Jahrtausendwende (der Roman sielt ab dem Jahr 997) sind rau: Frauen haben fast keine Rechte, Sklavenhaltung ist populär, Unterdrückung und Ausbeutung der Schwachen steht im Vordergrund. Der richtige Stoff für einen tollen historischen Roman.

Ich hoffe sehr, dass der Autor weiterhin über Kingsbridge schreibt und uns neue Abenteuer erleben lässt.

Meggies Fussnote:
Der Anbruch einer neuen Zeit.

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