Der Titel "Der Supermarkt-Kompass" hat mich leider etwas in die Irre geführt. Ich war davon ausgegangen, dass der Autor Thilo Bode dem Leser oder in meinem Fall besser dem Hörer wirklich eine Orientierung ...
Der Titel "Der Supermarkt-Kompass" hat mich leider etwas in die Irre geführt. Ich war davon ausgegangen, dass der Autor Thilo Bode dem Leser oder in meinem Fall besser dem Hörer wirklich eine Orientierung an die Hand gibt worauf man zukünftig beim Einkaufen besser achten sollte. Dem war leider nicht so, da ich am Ende ehrlich gesagt noch unsicherer beim Einkaufen bin als zuvor. Gefühlt ist irgendwie alles schlecht und daher egal was man eigentlich kauft. Dennoch habe ich dem Sprecher Tim Gösser gerne zugehört und der Inhalt des Buches war auch wirklich sehr informativ in Bezug auf die Lebensmittelindustrie und Ihre Gefährten. Diese ernüchternden Erkenntnisse möchte ich nicht missen, wäre jedoch gerne mit anderen Erwartungen an die Sache herangegangen. Aus diesem Grund hätte ich mir einen anderen Titel für das Buch gewünscht.
Am Rande ein kleiner Fauxpas direkt zu Beginn von „ Endlich Ben – Transgender – Mein Weg vom Mädchen zum Mann“ von Benjamin Melzer. Dieser bezeichnet sich in der Einleitung selbst als ein großer Herr ...
Am Rande ein kleiner Fauxpas direkt zu Beginn von „ Endlich Ben – Transgender – Mein Weg vom Mädchen zum Mann“ von Benjamin Melzer. Dieser bezeichnet sich in der Einleitung selbst als ein großer Herr der Ringe Fan. „An unexpected journey“ ist jedoch nicht der erste Teil der HdR Trilogie, sondern der des ersten Hobbit Films. Das kommt dann leider nicht ganz so glaubwürdig rüber, aber es sei ihm an dieser Stelle verziehen. Hat eben ganz gut zur Einleitung gepasst.
Benjamin Melzer schildert seine Geschichte weitestgehend authentisch und auch sprachlich lässt sich das Ganze recht gut lesen. Bezüglich des Schreibstils merkt man dem Buch allerdings irgendwie an, dass der Autor ursprünglich aus dem Bereich Social-Media kommt. Man hat das Gefühl direkt vom Autor angesprochen zu werden, ähnlich wie in einem Youtube Video. Vereinzelten Ausführungen konnte ich letztlich nicht vollumfänglich folgen. In dem Teil des Buches, wo es um die ersten geschlechtsangleichenden Operationen geht, lesen sich seine Schilderungen so, als ob seine damalige Langzeitfreundin ihm durchaus zur Seite stand und ihn während dieser Zeit auch regelmäßig in der Klinik besucht hat. Zudem gibt der Autor an, dass seine damalige Freundin auch der richtige Mensch gewesen sei, um anschließend sein „erstes Mal“ nach den Operationen zu erleben. In einem späteren Abschnitt des Buches, in welchem es um seine aktuelle Freundin geht, wird es von ihm plötzlich anders dargestellt. Hier wird der Anschein erweckt, dass seine ehemalige Freundin eher der lieblose Typ Mensch war und ihn während der OPs nie besonders um ihn gekümmert hätte. Diese Schilderungen passen nicht ganz zu den vorangegangenen, so dass ich nicht sicher war, ob es dazwischen noch eine weitere Freundin gegeben hat. Vermutlich sollte die aktuelle Freundin durch dieses Kapitel aber einfach nur hervorgehoben werden.
Nach dem Lesen der Biographie stelle ich fest, dass Bens Leben im Grunde ähnlich verlaufen ist, wie das der meisten anderen jungen Menschen auch. Jeder Mensch hat im Leben sein ganz persönliches Päckchen zu tragen und hadert in bestimmten Bereichen mit sich selbst. Die eine hat Probleme mit ihrem Körper weil sie ihre Brüste zu klein oder nicht hübsch genug findet, ein anderer leidet unter Mobbing. Ben ist eben Trans und wurde im falschen Körper geboren. So sehr unterscheiden sich die Geschichten nicht. Abgesehen vom falschen Körper, würde ich Bens Leben als relativ normal beschreiben. Wie viele andere auch, hat er im entsprechenden Alter seine Grenzen ausgetestet und rebelliert. Trotz seines inneren Kampfes konnte er im Großen und Ganzen jedoch normal am sozialen Leben teilnehmen. Von Kind an sportlich veranlagt und mit attraktivem Aussehen ausgestattet, hat es ihn objektiv gesehen besser getroffen als manch anderen in vergleichbarer Situation. Auch scheint Ben zu seinem Glück weitestgehend von Mobbing und sozialer Ausgrenzung verschont geblieben zu sein. Alles in Allem finde ich, dass das Buch schön darlegt, dass sich Transgender in ihrem Wesen und ihrem Leben nicht wirklich von Menschen mit „klassischem“ Gender unterscheiden und dass Trans zu sein nicht unbedingt bedeutet, dass das Leben ein unendlicher Leidensweg sein muss.
Eine Sache hat mich gegen Ende des Buches etwas gestört. Benjamin Melzer erklärt in seinen Ausführungen zu seinen Social-Media Auftritten & Co., dass er aufklären und Mut machen möchte. Dabei geht es ihm vorgeblich nicht um Geld und den damit verbundenen fame. Zudem gibt er an, dass er direkt zu Beginn gemerkt hat, dass er quasi für die Bühne geboren sei. Andererseits beschwert er sich auch darüber, dass er für viele Auftritte und Interviews nicht bezahlt worden sei und ihm der ganze Rummel um seine Person auch irgendwie gehörig auf die Nerven gehe. Doch statt sich zurückzuziehen schreibt er dieses Buch und ist weiterhin auf den Social-Media- Kanälen aktiv, was folglich weitere Aufmerksamkeit auf ihn zieht und ein Widerspruch zu den vorangegangenen Äußerungen ist. Das passt für mich dann wieder nicht ganz zusammen. Augenscheinlich möchte er doch weiter zu diesem Thema präsent sein, aber eben nur wenn er davon auch einen entsprechenden benefit erhält. Grundsätzlich nachvollziehbar, da man schließlich nicht allein von Luft und Liebe leben kann. Aber dann sollte man das auch so kommunizieren, statt sich zu beschwere.
Gegen Ende des Buches widmet Benjamin Melzer einige Seiten den Fragen, die ihm von seinen Followern gestellt wurden. Grundsätzlich finde ich das gut, da ihm bestimmte Fragen garantiert häufig gestellt werden und auch die Leser der Biographie interessieren dürfte. Manche der Fragen inklusive Antworten wie „Warst du mal eine Frau?“ hätte man sich an dieser Stelle allerdings auch schenken können. Zudem bin ich kein Fan von Schleichwerbung in Büchern. Deswegen finde ich es nicht so gut, dass Benjamin Melzer in seinem Buch wiederholt für die Haartransplantationsklinik wirbt, für die er auch selbst im „Verkauf“ tätig ist. Insgesamt vergebe ich daher für „Endlich Ben – Transgender – Mein Weg vom Mädchen zum Mann“ von Benjamin Melzer daher nur drei von fünf Sternen.
Berühren und berührt zu werden ist ein Grundbedürfnis des Menschen. Sinnliche Berührungen führen direkt zu einer »Insel« des Wohlgefühls, auf der Zuneigung, Bindung und erotische Gefühle erblühen können. ...
Berühren und berührt zu werden ist ein Grundbedürfnis des Menschen. Sinnliche Berührungen führen direkt zu einer »Insel« des Wohlgefühls, auf der Zuneigung, Bindung und erotische Gefühle erblühen können. Durchgeführt in einem Zustand von Präsenz und Achtsamkeit verbinden sie uns mit uns selbst und vermitteln ein tiefes Gefühl von Ganzheit und Integrität. Dies ist das Versprechen welches Susanna Sitari Rescio in ihrem Buch
„Sinnliche Intimität - Berühren und berührt werden“ dem Leser gibt.
Die Autorin hebt in ihrem Ratgeber die Bedeutung von Berührungen jegliche Art hervor und verdeutlicht, dass es sich hierbei um ein Grundbedürfnis des Menschen handelt, welcher bereits im Mutterleib als erster Sinn erlernt werde. Auch die Folgen fehlender Berührung, besonders in der frühen Kindheit, werden von ihr thematisiert. Susanna Sitari Rescio bezieht sich in ihren Ausführungen zum Teil auch auf wissenschaftlich erforschte Auswirkungen auf Psyche und Immunsystem. In erster Linie widmet sich die Autorin in ihrem Ratgeber jedoch dem Thema achtsamen sinnlichen Berührung und ihrem positiven Effekt auf das komplexe Phänomen menschlicher Sexualität. Ihre Absicht ist es, dem Leser die tiefe Bedeutung des Tastsinns für das menschliche Leben im Allgemeinen, sowie für das menschliche Bindungserleben und –verhalten im Besonderen vor Augen zu führen. Die Autorin bietet hierbei mehrere praktische Anleitungen zum Üben wie z. B. das Zentrieren über Bewegung, sowie Fragen zur Selbstreflexion. „Bei sich selbst ankommen, im eigenen Körper anwesend sein“, ist laut Susanna Sitari Rescio eine Grundvoraussetzung, um in Kontakt mit dem Partner zu treten, aber auch um ein Gefühl für sich selbst zu entwickeln und sich nicht zu vernachlässigen. Häufig bestehe ein Zusammenhang zwischen sexuellen Problemen und einem eingeschränkten Modus in der Selbstbefriedigung bzw. in der Sexualität mit dem Partner. Laut Susanna Sitari Rescio ist „Entschleunigung“ in allen Bereichen der Schlüssel zum Erfolg. Besonders wenn es um den Kontakt mit dem Partner gehe. „Fühlen“ benötige Zeit, da ansonsten viele Eindrücke verloren gehen. Die Achtsamkeit sollte dabei auf das Hier und Jetzt gerichtet werden. Achtsame Berührung sei eine Begegnung, die Heilung bringen könne und ein tiefes Gefühl der Verbundenheit mit sich selbst und den Gegenüber erzeugt. Die Autorin verspricht, dass achtsame sinnliche Berührung als nonverbales Kommunikationsmedium erlernt werden kann.
Zunächst muss ich feststellen, dass die Autorin jedem Gender und jeder möglichen Beziehungskonstellation möglichst gerecht werden möchte, was in meinen Augen den Lesefluss erheblich stört. Es nervt beim lesen ständig Sätze wie „Beide sollen auf dendie eigenen Partner*in gerichtet sein.“ lesen zu müssen. Gleichberechtigung hin oder her, hier sollte in erster Linie dem Lesefluss Vorrang eingeräumt werden. Ein entsprechendes Vorwort mit kurzer Erläuterung, wie oftmals üblich, sollte ausreichen um der Gleichberechtigung Genüge zu tun und niemanden auf die Füße zu treten. Wer sich dennoch benachteiligt oder gar diskriminiert fühlen sollte, der sollte das Buch dann einfach nicht kaufen oder besser gleich sein eigenes Buch schreiben.
Der Schreibstil der Autorin ist ansonsten gut zu lesen. Ihm haftet durchgehend ein leichter esoterischer/spiritueller touch an, was jedoch nicht wundert, da das Thema des Buches auch eng mit dem Thema Tantra Massage etc. verknüpft ist.
Das Buch schließt mit einer kurzen einführenden Anleitung zur Achtsamkeit in der intimen Berührung und einer kurzen Übersicht ausgewählter Probleme in der Sexualität und deren möglichen Ursprungs ab. Susanna Sitari Rescio regt mit „Sinnliche Intimität - Berühren und berührt werden“ zum Nachdenken und zur Selbstreflektion an und artet immer wieder mit neuen interessanten Ansätzen auf, die dabei helfen sollen das eigene Wohlgefühl zu steigern. Insgesamt vergebe ich für „Sinnliche Intimität - Berühren und berührt werden“ von Susanna Sitari Rescio drei von fünf Sternen.
Mit „Lunch im Glas“ von Cora Wetzstein wird ein GU-Küchen-Ratgeber präsentiert der eine zeitgemäße gesunde Alternative für die Mittagspause im Job bieten soll. Dies möglichst ohne größeren Zeitaufwand ...
Mit „Lunch im Glas“ von Cora Wetzstein wird ein GU-Küchen-Ratgeber präsentiert der eine zeitgemäße gesunde Alternative für die Mittagspause im Job bieten soll. Dies möglichst ohne größeren Zeitaufwand und zusätzlichen Stress. Gleich zu Beginn wird kurz die „GU Kochen Plus“ App vorgestellt. Die App kann kostenfrei im App-Store heruntergeladen werden und mit nur wenigen Handgriffen können die einzelnen Rezepte gescannt und aufs Smartphone geladen werden. So kann man die persönlich favorisierten Rezepte auswählen und dies dann auch problemlos mit anderen teilen oder mit einem Klick direkt eine passende Einkaufslisten erstellen. So hat man seine Lieblingsrezepte digital immer griffbereit zur Hand. Dies funktioniert schnell und unkompliziert und vereinfacht das Nachkochen. Insbesondere, wenn man sich beim Kauf für die ebook Variante entschieden hat und nicht jedes Mal den ebook Reader neben den Kochutensilien liegen haben möchte oder das Rezept vorab per Hand notieren will.
Vegetarische Gerichte werden zusätzlich mit einem eigenen Symbol gekennzeichnet. Alle im Ratgeber verwendeten Abkürzungen werden in einer kurzen Übersicht nochmal erklärt. Die einzelnen Rezepte sind einfach und übersichtlich gestaltet, so dass i. d. R. nur ein geringer Zeitaufwand erforderlich ist um sich eine leckere Mahlzeit to go zuzubereiten. Viele Rezepte beinhalten (geräucherten) Fisch. Wer diesen nicht mag, muss die Rezepte ggf. etwas nach dem eigenen Geschmack abwandeln. Das Buch bietet Rezepte für eine Auswahl an Suppen, Salate und Süßes im Glas. Für mich Persönlich hatte das Buch leider nur wenige Rezepte parat, welche meinen Geschmack getroffen haben. Überwiegend hat die Gesamtauswahl der Rezepte mich eher nicht überzeugt.
Am Ende des Buches werden noch ein Paar Grundprinzipien von „Luch im Glas“ erläutert. Welche Zutaten gehören immer nach oben ins Glas, welche Lebensmittel können in die Mitte und was kommt immer ganz nach Unten. Welche Unterschiede muss man bei Suppen und Salaten beachten. Welches Glas eignet sich am besten für welche Mahlzeit. Kleine Warenkunde - Welche Zutaten eignen sich am besten und wie bereite ich diese richtig zu.
So erhält man eine gute Anleitung wie man problemlos auch eigene Rezeptideen für ein schmackhaften „Lunch im Glas“ kreieren kann. Insgesamt gibt es von mir drei von fünf Sternen für „Lunch im Glas“.
In „Zeige deine Klasse - Die Geschichte meiner sozialen Herkunft“ von Daniela Dröscher setzt sich die Autorin eingehend mit ihrer sozialen Herkunft auseinander und betrachtet die einzelnen Bausteine die ...
In „Zeige deine Klasse - Die Geschichte meiner sozialen Herkunft“ von Daniela Dröscher setzt sich die Autorin eingehend mit ihrer sozialen Herkunft auseinander und betrachtet die einzelnen Bausteine die dazu geführt haben, dass sie zu dem Menschen geworden ist, der sie heute ist. Am Beispiel ihrer eigenen Familie, aber auch anhand von sozialen Kontakten in den unterschiedlichen Etappen Ihres bisherigen Lebens wird der jeweilige Werdegang im Hinblick auf die soziale Klasse (Arbeiterfamilie, Mittelschicht etc.) näher betrachtet und hinterfragt.
Das Buch ist dabei in mehrere Abschnitte gegliedert, die bestimmte Zeitfenster im Leben der Autorin näher ins Auge fassen (z. B. Alter eins bis vier etc.) und eingehend analysieren. Beim Lesen des Buches findet man sich hin und wieder selbst in den Erzählungen von Frau Dröscher wieder. Dies gilt besonders für bestimmte Bereiche wie z. B. beim Schulbesuch, wo man teilweise oftmals ähnliche Erfahrungen gemacht hat.
„Zeige deine Klasse - Die Geschichte meiner sozialen Herkunft“ ist grundsätzlich leicht verständlich und locker geschrieben. Die Autorin verwendet jedoch sehr viele Fußnoten mit denen zusätzliche Erklärungen und weitere Anekdoten eingeschoben werden. Hierdurch kommt der Lesefluss oftmals leider etwas ins Stocken.
Für meinen Geschmack hat das Buch ein weiteres kleines Manko. Das Buchcover ist in meinen Augen schlecht gestaltet und damit auch nicht wirklich ansprechend. Die Schrift ist viel zu groß gewählt. Die weiße Schrift in Kombination mit dem gewählten Hintergrund wirkt insgesamt viel zu unruhig. Im Laden würde ich das Buch vermutlich nicht mal in die Hand nehmen. Insgesamt vergebe ich daher nur drei von fünf Sternen.