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Veröffentlicht am 23.04.2023

Junis Erbe

Als Großmutter im Regen tanzte
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Als Großmutter im Regen tanzte von Trude Teige erschien am 22.02.2023 im Argon Verlag.
Sprecherin: Yara Blümel
Spieldauer: 9 Stunden und 8 Minuten

Nach dem Tod ihrer Mutter kehrt, die junge Nowegerin, ...

Als Großmutter im Regen tanzte von Trude Teige erschien am 22.02.2023 im Argon Verlag.
Sprecherin: Yara Blümel
Spieldauer: 9 Stunden und 8 Minuten

Nach dem Tod ihrer Mutter kehrt, die junge Nowegerin, Juni in das Haus ihrer Großeltern zurück, sie möchte es ausräumen. Dabei möchte sie auch ihr Leben richten, das in Schieflage gekommen ist. Sie entdeckt tief in Großmutters Sachen ein Foto, darauf zu sehen: Ihre Großmutter Tekla als junge Frau zusammen mit einem deutschen Soldaten. Wer war er? Juni möchte die Wahrheit herausfinden, ihre Suche bringt weitere Geheimnisse zu tage, die sie bis in die kleine Stadt Demmin in Deutschland führen.

Die Geschichte ist inspiriert von tatsächlichen Geschehnissen im und nach dem 2. Weltkrieg in Norwegen und Deutschland.
Sie hat mich tief berührt, die Geschichte über ein Stück Zeitgeschichte.
Die Sprache ist schnörkellos, bewegend, sehr authentisch und atmosphärisch. Erzählt wird die Handlung in leisen Tönen, dabei wechselt sie immer wieder von der Gegenwart in die Vergangenheit, sie zeigt vieles, doch nicht bis ins kleinste Detail, dass überlässt sie dem Hörer*in. Die Sprecherin Yara Blümel setzt ihre Stimme hervorragend ein, ohne Aufregung erzählt sie die Ereignisse.
Ich gebe meine absolute Hörempfehlung für den bewegenden Einblick in ein Stück Zeitgeschichte.

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Veröffentlicht am 31.03.2023

Das Geheimnis von Jakobsleiter

Wolfskinder
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„Wolfskinder“ von Vera Buck erschien am 29.03.2023 als Hörbuch im Argon Hörbuch Verlag.
Spielzeit: 12 Std. 51 Min.
gelesen von Christiane Marx, Oliver Kube, Sabine Arnhold, Laura Maire, Marie-Isabel Walke, ...

„Wolfskinder“ von Vera Buck erschien am 29.03.2023 als Hörbuch im Argon Hörbuch Verlag.
Spielzeit: 12 Std. 51 Min.
gelesen von Christiane Marx, Oliver Kube, Sabine Arnhold, Laura Maire, Marie-Isabel Walke, Uve Teschner.

Die abgeschiedene Siedlung Jakobsleiter, hoch in den Bergen, fern von der modernen Welt. Die Kinder Jesse und Rebekka müssen jeden Tag ins Dorf, im Tal, in die Schule, als Außenseiter werden sie oft gehänselt, manchmal auch misshandelt. Dabei wurde ihnen beigebracht das Böse ist im Tal. Als Rebekka verschwindet, kommt zutage sie ist nicht die erste junge Frau die in der Region verschwunden ist. Nur Smilla, eine Praktikantin eines Fernsehsenders, sieht einen Zusammenhang, zu ihrer vor 10 Jahren verschwundenen Freundin Juli. Als Smilla einem Geheimnis auf die Spur kommt überschlagen sich die Ereignisse.......

Vera Buck baut schon im Prolog eine angespannte Atmosphäre auf. Sie versteht es den Hörerin mit in die abgeschiedene Siedlung zu nehmen, da wird schnell klar irgendwas stimmt dort nicht. Durch viele Szenenwechsel bleibt der Spannungsbogen immer hoch. Der Schreibstil ist sehr eindrücklich, düster und detailliert. Erzählt wird die Geschichte aus wechselnden Perspektiven einzelner Charaktere, die von verschiedenen Sprecherinnen verkörpert werden. So kommen sehr gute Einblicke in deren Gedanken und Gefühle in die Handlung. Sie ziehen einem in das entlegene Dorf, mitten in die Handlung, dabei kommen tiefste menschliche Abgründe zutage, auf dem Berg sowie im Tal. Nichts ist so wie es manchmal auf den ersten Blick aussieht.
Die Charaktere sind gut durchdacht, besitzen Ecken und Kanten, wirken sehr lebendig.

Fazit: Ein beeindruckender Thriller, der mir unter die Haut ging. Anfangs mysteriös, in der Mitte nervenaufreibend, beklemmend und gruselig wird, die Auflösung war für mich unerwartet. Die Sprecher*innen sind sehr gut gewählt, sie haben mich mitten in die Handlung katapultiert, ich habe die Beklommenheit fast körperlich gespürt. Hervorragend wurde viele dinge bis ins Kleinste beschrieben. Ich gebe meine absolute Hörempfehlung, für Thriller Fans.

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Veröffentlicht am 25.03.2023

Was ist Familie

Nur ein paar Nächte
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„Nur ein paar Nächte“ von Fabian Neidhardt erschien am 23.02.2023 im Harmon Verlag.

Der alleinerziehende Ben, 34, Vater einer 12 jährigen Tochter, wird gerade am Telefon von seiner Mutter über den Seitensprung ...

„Nur ein paar Nächte“ von Fabian Neidhardt erschien am 23.02.2023 im Harmon Verlag.

Der alleinerziehende Ben, 34, Vater einer 12 jährigen Tochter, wird gerade am Telefon von seiner Mutter über den Seitensprung seines Vaters informiert, da steht dieser auch schon mit gepackter Tasche vor der Tür. Kurz darauf klingelt es wieder, diesmal ist es die Polizei, sie hat Tochter Mia nachhause gebracht, sie wollte zu ihrer Mutter nach Hamburg. Ben sieht sich plötzlich vor einem Berg von Problemen, sein Vater zieht vorübergehend ein, Tochter Mia spricht nicht mehr mit ihm...

Mit leichter Feder hat Fabian Neidhardt eine außergewöhnliche Familie skizziert. Der Blickwinkel ändert sich ab und an. Die kurzen Kapitel sind, zum besseren Verständnis von Bens Verhalten, mit Sprüngen in die Vergangenheit gespickt. Die Wechsel der erzählenden Personen vervollständigen die Geschichte, so kommt eine gutes Gesamtbild zustande. Die Geschichte dreht sich um viele ungesagten Dinge innerhalb der Familie von Ben, es zeigt Kränkungen aus seiner Kindheit, die nie entschuldigt wurden. Vieles kommt bei einem Familienessen auf den Tisch, unausgesprochene Dinge kommen zu Tage, die zum Verständnis untereinander beitragen. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, sie sind mit Ecken und Kanten versehen, so wirken sie lebensecht.

Fazit: Mir hat es sehr gut gefallen, dass Fabian Neidhardt die Familienangelegenheiten von zwei Seiten beleuchtet, ohne eigene Wertung. Die angesprochenen Themen sind aktuell, in der Gesellschaft teils sehr umstritten. Ich stelle fest, Beziehungen sind nicht immer einfach, nie sollten wir als Außenstehende sie beurteilen. Gefühle für und Zueinander, die manchmal herrschende Sprachlosigkeit zwischen Vater und Sohn, wurden mit viel Gefühl und Wärme erzählt. Ich gebe meine Leseempfehlung, mir hat die Geschichte sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 07.03.2023

Jennas High Score

Equilon
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„EQUILON“ von Sarah Raich erschien am im dtv Buchverlag.
Das Design des Covers fällt sofort ins Auge und macht neugierig auf den Inhalt.

Naturkatastrophen, infolge des Klimawandel, haben die Erde schwer ...

„EQUILON“ von Sarah Raich erschien am im dtv Buchverlag.
Das Design des Covers fällt sofort ins Auge und macht neugierig auf den Inhalt.

Naturkatastrophen, infolge des Klimawandel, haben die Erde schwer gebeutelt. Der Algorithmus EQUILON bestimmt wer nach New Valley darf, Jenna hat den High Score geschafft und zieht nach New Valley, in ein perfektes und sorgenfreies Leben. Dorian wird diese Chance nie bekommen, doch ihm kommt der Zufall zu Hilfe, er lernt Maggie und ihre Mutter Hannah kennen.
Ist in New Valley wirklich alles so perfekt? Als Rebellen eine Veranstaltung sprengen, kommen Jenna Zweifel............

Sarah Raich hat eine spannende, interessante Geschichte entworfen. Die Handlung mit fortschreiten der Ereignisse immer spannender, am Ende überschlagen sie sich fast. Die heutigen Entwicklungen, zum Klimawandel, KI, oder dem zunehmend gläsernen Menschen, wurden von ihr gut in dem Roman eingebaut und weiter gesponnen. Die Handlung wirkt sehr realistisch, ein Szenario denkbar für die ferne Zukunft. Der Schreibstil präsentiert sich wortgewandt, lebendig, sehr modern der Zukunft angepasst mit vielen Anglizismen. Erzählt wird die Geschichte im Wechsel aus der sicht von Jenna und Dorian, so werden die verschiedenen Lebensweisen sehr gut beleuchtet, ihre Gedanken und Gefühle werden preis gegeben. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, sie besitzen Charisma, Jenna und Dorian benehmen sich ihrem Alter entsprechend.

Fazit: Die bei den Perspektivwechseln eingebauten kleinen Cliffhanger haben mich, ein ums andere Mal, dazu gebracht länger als beabsichtigt zu lesen. Die Themen die Geschichte sich brandaktuell, Klimawandel, KI und die zunehmende Kluft zwischen Arm und Reich. Das Setting und der Plott konnten mich überzeugen. Ich wurde sehr gut unterhalten, deshalb gebe ich meine Leseempfehlung für die Dystopie. Sie eignet sich besonders gut für junge Leser*innen.

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Veröffentlicht am 29.01.2023

Elisabeth gibt nie auf

Eine Frage der Chemie
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„Eine Frage der Chemie“ von Bonnie Garmus erschien am 31.03.2022 beim Verlag HörbuchHamburg GmbH.
Spieldauer: 13 Std. 48 Min.
Sprecherin Luise Helm

Elisabeth Zott ist hochintelligent, eine herausragende ...

„Eine Frage der Chemie“ von Bonnie Garmus erschien am 31.03.2022 beim Verlag HörbuchHamburg GmbH.
Spieldauer: 13 Std. 48 Min.
Sprecherin Luise Helm

Elisabeth Zott ist hochintelligent, eine herausragende Chemikerin, doch es ist 1961, da sollten Frauen am Herd stehen, allenfalls als Schreibkraft tätig sein. Sie eckt oft an, die patriarchischen Strukturen hindern sie in ihrer Arbeit und Karriere, oft wird ihr von Männern ihre Intelligenz abgesprochen. Nur ihr Kollege, der nobelpreisverdächtige, Calvin Evens behandelt sie gleichberechtigt, sie verlieben sich. Kinder sind nicht geplant, doch es soll alles anders kommen.

Die Autorin verpackt die Benachteiligung von Frauen, in den Sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts, sehr anschaulich in das Leben von Elisabeth Zott. Ihre Leistungen als Wissenschaftlerin finden keine Anerkennung in der patriarchischen Gesellschaft, doch sie geht immer weiter, gibt nie auf. Durch ihre Geradlinigkeit, entstehen Momente die teils unfreiwillig sehr humorvoll werden, doch auch die leidvollen Szenen spart die Autorin nicht aus. Der Erzählstil ist sehr kurzweilig, die Sprecherin Luise Helm setzt ihre Stimme variantenreich ein, sie lässt die Geschichte lebendig werden.

Fazit: Eine wunderschöne Geschichte, über eine Frau in den 60er Jahren, schwer benachteiligt von Männern, die niemals aufgibt. Die teils unfreiwillig humorvollen Szenen, ließen mich ein ums andere Mal schmunzeln. Einzig der „denkende Hund“ wirkte unglaubwürdig, der passt für mich eher in einen Fantasyroman. Die Sprecherin Luise Helm war für mich eine gute Wahl, sie versteht es die Geschichte zu Leben zu erwecken. Alles in Allem empfehle ich die Geschichte sehr gerne weiter.

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