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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.04.2023

Spannende Fortsetzung

Wer die Hölle kennt
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Nachdem die Geisterseherin Alex Stern im Vorgänger "Das neunte Haus" eine große Verschwörung auf dem Campus der Elite-Universität Yale aufdecken konnte, ist ihr Mentor Daniel Arlington noch immer verschwunden, ...

Nachdem die Geisterseherin Alex Stern im Vorgänger "Das neunte Haus" eine große Verschwörung auf dem Campus der Elite-Universität Yale aufdecken konnte, ist ihr Mentor Daniel Arlington noch immer verschwunden, denn dieser wurde bei diesen Geschehnissen entführt. Für Alex steht eines fest: Sie muss Daniel auf jeden Fall retten und zurückbringen. Dafür nimmt sie es auch in Kauf, in die Hölle zu gehen und sucht sich passende Unterstützung für dieses riskante Vorhaben.

Leigh Bardugo hat mit der Alex Stern-Reihe ein sehr komplexes Dark-Fantasy-Universum geschaffen, dessen Strukturen und Mechanismen für mich sehr aufmerksames Lesen voraussetzen. Wenn ich auf einer Seite mit den Gedanken abgeschweift bin, musste ich sie tatsächlich noch einmal lesen, um nichts Wichtiges zu verpassen.

Was mich überrascht hat: Obwohl für mich keine Figur reiner Sympathieträgerin ist, haben mich die Geschehnisse und Alex' Vorhaben so gebannt, dass ich trotzdem ununterbrochen gelesen habe. Doch die Ereignisse sind rasant, die Zusammenhänge komplex und die Widrigkeiten, mit denen Alex bei ihrer Rettungsaktion konfrontiert wird, halten an und offenbaren immer neue Informationen und Entwicklungen.

Der Spannungsbogen ist dabei straff gespannt und obwohl ich mich an die Details des letzten Teils nicht mehr allzu genau erinnere, konnte ich schnell wieder einsteigen. Die Nebenstränge sind recht ausführlich geschildert, sodass ich auch immer wieder in diese abtauchen und die beteiligten Figuren noch besser kennenlernen konnte.

Für alle Fans der Reihe auf jeden Fall ein Muss.

Veröffentlicht am 10.04.2023

Guter erster Band

Verschwiegen
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Eva Björg Ægisdóttir läutet mit "Verschwiegen" den Auftakt einer Island-Krimi-Reihe ein, in der die Polizistin Elma mit ihren Kollegen Saevar und Hördur ermittelt. Nachdem Elma ihre Beziehung in Reykjavik ...

Eva Björg Ægisdóttir läutet mit "Verschwiegen" den Auftakt einer Island-Krimi-Reihe ein, in der die Polizistin Elma mit ihren Kollegen Saevar und Hördur ermittelt. Nachdem Elma ihre Beziehung in Reykjavik beendet, zieht sie zurück in die Kleinstadt Akranes, wo sie selbst aufgewachsen ist und folglich so gut wie jeden kennt. Kurz nach ihrer Ankunft stürzt sie sich schon in Ermittlungen, da in der Nähe des Leuchtturms die Leiche einer jungen Frau gefunden wird. Als die Identität der jungen Frau feststeht, deckt das Ermittlungsteam mit der Zeit immer weitere Geheimnisse auf, die einige Jahre in der Vergangenheit liegen und stoßen auf gut verdeckte Verbrechen, die nicht nur Elma, sondern auch die Bewohnerinnen und die Kleinstadtgemeinschaft erschüttern.

Eva Björg Ægisdóttir schreibt flüssig, hat mit Elma eine sympathische Ermittlerin geschaffen, deren Privatleben am Rande ebenfalls eine Rolle spielt, was mir gut gefällt. Neben den Ermittlungen gibt es immer wieder Einblicke in die Vergangenheit, die die damaligen Geschehnisse und deren Ausmaße schrittweise offenbaren.

Mir gefiel die Ermittlungsarbeit in "Verschwiegen" gut, der Fall wurde gelöst und sämtliche Fragen beantwortet, sodass der Fall in sich abgeschlossen ist und sich Elma, Saevar und Hördur im nächsten Band getrost einem neuen Fall widmen können.

Veröffentlicht am 10.04.2023

Kompakte Analyse und Auswertung der gegenwärtigen Arbeitssituaion

Die Welt geht unter, und ich muss trotzdem arbeiten?
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Flexibilität und Digitalisierung sind zwei große Themenbereiche, die gerade durch die Pandemie und das damit verbundene Homeoffice nicht nur erheblich an Bedeutung gewonnen haben, sondern in dieser Zeit ...

Flexibilität und Digitalisierung sind zwei große Themenbereiche, die gerade durch die Pandemie und das damit verbundene Homeoffice nicht nur erheblich an Bedeutung gewonnen haben, sondern in dieser Zeit und seitdem auch zu den größten Herausforderungen in der Arbeitswelt wurden. Sara Weber stellt die gegenwärtig herrschenden Zustände - Klima, Umwelt, Politik, Krieg, Inflation - in Beziehung zur (Erwerbs)Arbeit und setzt dabei die Care-Arbeit obendrauf. Sie vergleicht die Situation Deutschlands mit Modellen anderer Länder, stellt wichtige Einflüsse, Indikatoren und Grundsätze dar, die die Funktionen bzw. Dysfunktion widerspiegeln und stellt teilweise Lösungen vor, die Arbeit besser machen können. Dabei stehen vor allem Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit im Fokus, da Umwelt und Wirtschaft nur Hand in Hand funktionieren können. Sara Weber überzeugt durch journalistische Fähigkeiten, präzise Darstellungen und den Aufruf zum Handeln. Auch wenn das meiste nichts Neues ist, wirkt die geballte Darstellung frappierend und regt zum Nachdenken an!

Veröffentlicht am 26.03.2023

Außergewöhnlich in jeglicher Hinsicht

… Vater sein dagegen sehr
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"… Vater sein dagegen sehr" von Til Jørgson erzählt von Liebe, Kinderwunsch, Sehnsucht und moralischen Grenzen. Im Fokus steht Henning, der ein Baby aus dem Krankenhaus entführt. Er ist der Erzeuger des ...

"… Vater sein dagegen sehr" von Til Jørgson erzählt von Liebe, Kinderwunsch, Sehnsucht und moralischen Grenzen. Im Fokus steht Henning, der ein Baby aus dem Krankenhaus entführt. Er ist der Erzeuger des Kindes, das seine ehemalige Affäre Anna erst vor wenigen Stunden entbunden hat. Monatelang hat Henning am Plan gefeilt und beginnt nun die Hetzjagd durch die Ermittler*innen, die ihn schnell als Täter ins Fadenkreuz der Ermittlungen nehmen.

Abgesehen von dem Plot ist vor allem der Aufbau des Buches sehr ungewöhnlich. Die einzelnen Kapitel werden aus wechselnden Perspektiven aller am Geschehen beteiligten Figuren erzählt. Es gibt also keinen auktorialen Erzähler, der die Handlung und Entwicklung übermittelt, sondern ausschließlich die Gedanken, Eindrücke und Vorgehen der einzelnen Charaktere, durch die die Handlung vorangetrieben wird. So entblättert sich erst im Laufe des Lesens das gesamte Ausmaß, die Involviertheit der einzelnen Figuren und die Tragweite, die Hennings Handeln hat. Durch die Zeitsprünge bin ich manchmal aus dem Lesefluss gekommen und brauchte ein bisschen, um alles nachvollziehen und zeitlich einordnen zu können, aber das ist eher ein kleines Manko.

Eine außergewöhnliche Geschichte und Darstellungsart, die ich keinem Genre so richtig zuordnen kann - es ist eine Mischung aus Roman, Krimi und Liebesdrama, würde ich sagen. Wer untypische Erzählungen mag, Genremixes gegenüber aufgeschlossen ist und sich mit moralischen Fragen auseinandersetzen mag, sollte sich "... Vater sein dagegen sehr" auf jeden Fall mal ansehen.

Veröffentlicht am 25.03.2023

Liebesgeschichte in Tagebuchform

Meinem Herzen ganz nah
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Svea geht als Journalistin für einen Artikel der Frage nach, ob es die echte, wahre und unerschütterliche Liebe tatsächlich gibt und bekommt bei ihren Recherchen die Geschichte von Agnes und Henry erzählt, ...

Svea geht als Journalistin für einen Artikel der Frage nach, ob es die echte, wahre und unerschütterliche Liebe tatsächlich gibt und bekommt bei ihren Recherchen die Geschichte von Agnes und Henry erzählt, deren Liebe auch über Entfernung hinweg weiterhin bestand.

Zunächst musste ich mich an den Aufbau der Tagebucheinträge und den entsprechenden Lesefluss gewöhnen, was mir durch Nadine Seidels flüssigen Schreibstil und die anschauliche Erzählweise gut gelang. Gerade wenn es um die Gefühle von Agnes und Henry geht, habe ich doch sehr mit ihnen gelitten und fand die Ausführungen sehr berührend. Wer "Meinem Herzen ganz nah" liest, sollte also auf jeden Fall Liebesromane mögen. Zur Handlung oder der Entwicklung der Liebesgeschichte äußere ich mich nicht weiter.

Ich mochte die wechselnden Perspektiven, hätte mir eventuell mehr Geschehen auf Sveas Ebene gewünscht - einfach, da ich anhand des Klappentextes nicht erwartet habe, dass es fast ausschließlich um die Lovestory von Agnes und Henry geht. Mir gefiel die Tagebuchaufmachung ebenfalls sehr gut und habe die Lesestunden mit dem Roman genossen!

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