Cover-Bild Femina
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28,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau
  • Themenbereich: Geschichte und Archäologie - Geschichte
  • Genre: Sachbücher / Geschichte
  • Seitenzahl: 522
  • Ersterscheinung: 14.02.2023
  • ISBN: 9783351041816
Janina Ramirez

Femina

Eine neue Geschichte des Mittelalters aus Sicht der Frauen
Karin Schuler (Übersetzer)

Ein großes Buch, das viel mittelalterlichen Staub aufwirbelt!  

Sie kämpften gegen Wikinger, vergifteten ihre Feinde und waren Spioninnen – die vergessenen Frauen des europäischen Mittelalters kümmerten sich beileibe nicht nur um Haus und Hof. Dennoch ist es genau dieses Bild einer patriarchalen Gesellschaft, die Frauen unterdrückte, das unsere Vorstellung vom Mittelalter prägt. Es waren Männer, die diese Geschichte schrieben und die Frauen des Mittelalters aus unserem kollektiven Gedächtnis verbannten. Janina Ramirez gibt den Frauen ihren Platz in der Geschichtsschreibung zurück: Sie erzählt von der mächtigen Königin Jadwiga von Polen, der wilden Kriegerin Æthelflæd und der außergewöhnlichen Heilerin Hildegard von Bingen und eröffnet uns so ein buntes Kaleidoskop an verschiedensten weiblichen Lebensrealitäten, die die ganze Vielfalt dieses »dunklen Zeitalters« abbilden. 

»Wunderbar frei und herrlich originell lässt uns ›Femina‹ auf aufregende und provokative Weise in die Nebel der Geschichte blicken.« Peter Frankopan 

»Leidenschaftlich, provokativ, brillant – dieses Buch ist ein Feuerwerk, das irgendwie zwischen zwei Buchdeckeln gefangen ist.« Lucy Worsley 

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.01.2024

Ein unglaublich wichtiges Sachbuch!

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Dass uns das Mittelalter Europas als düster, grausam und frauenfeindlich vermittelt wurde, liegt u.a. daran, dass die Deutungshoheit der Geschichte lange Zeit Männer innehatten. Archäologische Grabstelle ...

Dass uns das Mittelalter Europas als düster, grausam und frauenfeindlich vermittelt wurde, liegt u.a. daran, dass die Deutungshoheit der Geschichte lange Zeit Männer innehatten. Archäologische Grabstelle ausgebuddelt, Waffen gefunden – kann ja nur ein Mann sein. Wie falsch diese Annahmen überwiegend männlicher Historiker, Archäologen und Konsorten ist, darin gibt dieses Buch einen Einblick, indem es anhand derselben Fakten und Belege untersucht wie Aberdutzende Historiker:innen zuvor und den Fokus hin zu einer diversen Betrachtung des Mittelalters verschiebt.

Ein Blick ins Mittelalter hält so viel mehr bereit als Jeanne d'Arc und Hildegard von Bingen. Janina Ramirez gibt beispielsweise Einblicke in Æthelflæd, eine umsichtige frühmittelalterliche Herrscherin des angelsächsischen Königreichs Mercia. Auch mit Hedwig von Anjou, heilige Hedwig von Polen, die im 14. Jahrhundert den Titel König (nicht Königin) von Polen innehatte, stellt Ramirez eine weitere hochinteressante historische Persönlichkeit vor. Ein richtiges It-Girl war Margery Kempe, die im 15. Jahrhundert als Mystikerin mit ihrem Book of Margery Kempe eine Art erste Autobiografie der englischen Sprache verfasste, in der sie ausgedehnt über ihre Pilgerreisen zu den heiligen Stätten Europas berichtet und mit ihrem exzentrischen Verhalten die kirchlichen Autoritäten unter dem Blick der Häresie auf sich zieht.

Von manchen der vorgestellten Frauenfiguren gibt es so gut wie keine überlieferten Belege. Im Zuge der Reformationsbewegungen wurden Bibliotheken immer wieder nach kontroversen Texten durchsucht, weibliche Autorenschaft mit der Randnotiz „Femina“ versehen und damit oftmals direkt als nicht aufbewahrenswert gekennzeichnet. Heute würden wir wohl „Ablage P“ sagen. Im Laufe der Jahrhunderte sind viele Texte verloren gegangen, und an manche historische Frauen kann man sich nur annähern, indem man Texte männlicher Historienfiguren auf ihre Anwesenheit hin untersucht.
Ramirez hat mit ihrem Buch einen ganz wundervollen Ansatz geschaffen, der hoffentlich einen großen Trend widerspiegeln wird, um Frauen in der Geschichte den würdigen Platz zu bescheren, den sie verdient haben.

Veröffentlicht am 13.04.2023

Viel wissenswertes über besondere Frauen des Mittelalters

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Sie kämpften gegen Wikinger, vergifteten ihre Feinde und waren Spioninnen – die vergessenen Frauen des europäischen Mittelalters kümmerten sich beileibe nicht nur um Haus und Hof. Es waren Männer die Geschichte ...

Sie kämpften gegen Wikinger, vergifteten ihre Feinde und waren Spioninnen – die vergessenen Frauen des europäischen Mittelalters kümmerten sich beileibe nicht nur um Haus und Hof. Es waren Männer die Geschichte schrieben und die Frauen des Mittelalters aus unserem Gedächtnis verbannten und doch waren auch sie es, die gekämpft, Feinde vergiftet und Spione waren! In diesem Buch gibt die Autorin den Frauen ihren Platz in der Geschichtsschreibung zurück. Thematistiert wird unter anderem die Heilerin Hildegard von Bingen.

Ich bin schon immer fasziniert gewesen wie viel Frauen schon damals geschafft haben und meine größten Vorbilder in der Geschichte sind für mich immer schon Jeanne dDarc, Elisabeth die erste oder eben auch Hildegard von Bingen gewesen! Unbedingt wollte ich deshalb auch dieses spannende historische Werk über Frauen lesen und mein Wissen erweitern! Ich wurde nicht enttäuscht und hatte einige höchst spannende und wissenswerte Lesestunden!

Der Schreibstil des Buches ist für mich leicht lesbar gewesen und stellt die historischen Fakten in den Vordergrund. Gut recherchiert stellt uns die Autorin hier allerlei kämpferische Frauen vor, die sich von Männern nicht haben unterkriegen lassen! Man merkt der Autorin an, dass es ihr ein Bedürfnis ist die vergessenen Frauen hervorzuheben und diese sichtbar zu machen und vorallem wofür sie damals schon gestanden haben. Lange bevor es den Begriff Emanzipation gab, haben diese Frauen "ihren Mann gestanden" und haben sich niemals unterkriegen lassen! Ich fand das Buch sehr spannend und ich habe einiges neues über die Frauen lernen dürfen. Hildegard von Bingen war mir persönlich schon ziemlich bekannt, es gab aber auch sehr viele Frauen im Buch von denen ich vorher noch nie gehört hatte. Es hat Spaß gemacht mein Wissen zu verbessern, zu vertiefen oder auch anzueignen.

Fazit: Ein tolles Buch über fast vergessene Frauen im Mittelalter. Sehr lehrreich und nur zu empfehlen!

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Veröffentlicht am 26.03.2023

Eine Hommage an die Frauen des MIttelalters

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„Frauen fallen durch ihre Seltenheit auf - die Präsenz des Nichtvorhandenseins“

Wann immer vom Mittelalter die Rede ist, fällt Einem höfisches Gepränge, scheppernde Ritter, zugige Burgen, da oder dort ...

„Frauen fallen durch ihre Seltenheit auf - die Präsenz des Nichtvorhandenseins“

Wann immer vom Mittelalter die Rede ist, fällt Einem höfisches Gepränge, scheppernde Ritter, zugige Burgen, da oder dort ein Burgfräulein, das gerettet werden muss und geknechtete Bauern, die Frondienste für ihre Herrscher leisten mussten sowie gotische Kathedralen ein. Frauen kommen wenig vor, denn die Geschichte wird fast ausschließlich von Mönchen geschrieben, und das sind ja bekanntlich Männer.

Janina Ramirez geht in diesem Buch der Frage nach, wo denn die Frauen des Mittelalters ihren Platz gefunden haben und warum sie kaum bekannt sind. Dabei fördert sie erstaunliches zutage.

Nach einer doch etwas längeren Einleitung macht sie uns mit zahlreichen Frauen, wie der wohl bekanntesten, nämlich Hildegard von Bingen, der polnischen Herrscherin Jadwiga (die eigentlich „König“ von Polen war) oder den Kriegerinnen, die Seite an Seite mit den Nordmännern kämpften. Mit Æthelflæd stellt uns die Autorin eine mächtige Frau vor, die mehrere Jahre umsichtig das Königreich Mercia beherrschte.

Janina Ramirez, Kunsthistorikerin, Litertaur- und Sprachwissenschaftlerin, zeichnet ein etwas anderes Bild des Mittelalters, das rund 1.000 Jahre mit dem Ende des Römischen Reiches (476 n.Chr.) bzw. mit dem Ende der Völkerwanderung beginnt und sich bis zur Entdeckung Amerikas erstreckt. Tausend Jahre, in denen zahlreiche Kriege und Krankheiten Europa überziehen, tausend Jahre, in denen großartige Kirchen erbaut werden, um dem Christentum zu seiner Herrschaft und Glanz zu verleihen.

Die Autorin nimmt uns zu Ausgrabungen mit, in deren Aufarbeitung so manche Überraschung wartet. So entpuppt sich das Grab eines Kriegers als Grab einer Kriegerin, wie die forensischen Archäologen mithilfe von DNA-Analysen feststellen.

Janina Ramirez teilt ihre Frauengestalten in neun Kategorien:

1. Die Macherinnen
2. Entscheidungsträgerinnen
3. Kriegerinnen und Anführerinnen
4. Künstlerinnen und Mäzeninnen
5. Universalgelehrte und Wissenschaftlerinnen
6. Spioninnen und Gesetzlose
7. Könige und Diplomatinnen
8. Unternehmerinnen und Influencerinnen
9. Ausnahmegestalten und Außenseiterinnen

Häufig ist es der Zufall, der schriftliche Aufzeichnungen über die Frauen des Mittelalters zutage fördern. Sei es, dass eine Abschrift eines Prozesses, in dem eine Frau angeklagt worden ist, oder sei es, dass Vorschriften über Verhaltensweisen für Frauen entdeckt werden.

Gemeinsam haben diese schriftlichen Beweise, dass sie von Männern geschrieben wurden und das, häufig Jahre nach dem Ereignis. Und, man weiß ja, dass „Geschichte von Siegern geschrieben wird“, in diesen Fällen von Männern, die Verdienst von Frauen gerne negieren und unter den sprichwörtlichen Teppich kehren.

Dieses Buch ist eine Hommage an die Frauen des Mittelalters, die vergessen und manchmal sogar bewusst aus der Geschichte entfernt wurden.

Das Cover hat mich ein wenig an die weibliche Vulva erinnert. Allerdings wird im Kapitel zu Hildegard von Bingen erklärt, dass dies eine Illustration einer ihrer Schriften ist, die sie „kosmische Weltenei“ genannt hat. Passt aber trotzdem zur geballten Weiblichkeit.

Fazit:

Dieses penibel recherchierte und fesselnd erzählte Sachbuch Buch ist eine Hommage an die Frauen des Mittelalters, die vergessen und manchmal sogar bewusst aus der Geschichte entfernt wurden. Diesem anderen Blick auf die Frauen des Mittelalters gebe ich gerne 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 09.02.2023

Perspektivenwechsel vergangener Zeiten

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Dieses fasznierende Sachbuch fesselt von der ersten Seite an und bietet einen spannenden Perspektivwechsel sowie Denkanstöße. Anhand von archäologischen Funden bzw. Ausgrabungen geht sie den Spuren bemerkenswert ...

Dieses fasznierende Sachbuch fesselt von der ersten Seite an und bietet einen spannenden Perspektivwechsel sowie Denkanstöße. Anhand von archäologischen Funden bzw. Ausgrabungen geht sie den Spuren bemerkenswert "moderner" Frauenbiographien nach. Geschichte wird eben immer dem jeweiligen Zeitgeist entsprechend interpretiert und natürlich auch abhängig von dem, der da gerade interpretiert. Die Autorin plädiert dafür, den Blick zu erweitern und in den Lücken zu schauen, oftmals sind es auch neue wissenschaftliche Erkenntnisse, die einen ganz anderen Blickwinkel ermöglichen. Und so erfährt der Leser spannend und wissenschaftlich fundiert von Wikingerkriegerinnen, Hildegard von Bingen, Häretikerinnen, mächtigen Königinnen und zeigt so, wie vielfältig die (früh)mittelalterliche Gesellschaft aller Vorstellungen zum Trotz gewesen sein dürfte.

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Veröffentlicht am 20.04.2023

sehr lesenswert

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Dieses Buch ist eine Art Biographie der Frauen des Mittelalters. Also der Frauen, die eigentlich Geschichte hätten schreiben sollen - von denen einige uns auch geläufig scheinen - die aber trotzdem eher ...

Dieses Buch ist eine Art Biographie der Frauen des Mittelalters. Also der Frauen, die eigentlich Geschichte hätten schreiben sollen - von denen einige uns auch geläufig scheinen - die aber trotzdem eher stiefmütterlich behandelt wurden bzw. deren Leben und Wirken nicht den eigentlich notwendigen Raum bekommen hat. Unser Vorstellungen von diesen Frauen sind oft verfälscht, durch einen männlichen Blickwinkel darauf und die irrige Annahme, dass damals alle Frauen unterjocht worden wären. Aber interessanter Weise gibt es durchaus Phasen im Mittelalter, in denen auch Frauen etwas erreichen konnten und durchaus eine gewisse Macht inne hatten.

Das Buch ist natürlich ein geschichtliches Sachbuch. Man liest es nicht wie einen Roman und ich habe mir lange Zeit gelassen. Es wurde sehr intensiv recherchiert und die Sicht auf die Dinge ist sehr weiblich. Lebensgeschichten und ein Erzählstil die Aufmerksamkeit fordern. Dafür bekommt man profundes Wissen und einige überraschende Hintergründe und Begebenheiten geschildert, die ich so noch nicht kannte.

Sehr lesenswert.