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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.04.2023

Auswanderungswillige Pfälzer dürfen Pfalzdorf gründen

Anno 1741 - Fremde Heimat
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Als erstes ist mir das wunderschöne Buchcover mit Friedrich der Große im Vordergrund und einer historischen Karte ins Auge gestochen. Bei näherer Betrachtung entdeckte ich auf dieser historischen Karte ...

Als erstes ist mir das wunderschöne Buchcover mit Friedrich der Große im Vordergrund und einer historischen Karte ins Auge gestochen. Bei näherer Betrachtung entdeckte ich auf dieser historischen Karte die schicksalshaften Ortschaften Schenkenschanz und Kleve mit der Schwanenburg sowie die Szene in der der Retter, Freiherr von Motzfeld den Pfälzern den königlichen Erlass mit der Gründungserlaubnis von Pfalzdorf überreicht.
Inhalt:
1741 entschieden sich auswanderungswillige Pfälzer, die aufgrund ihres religiösen Glaubens benachteiligt wurden, ihre Heimat zu verlassen, um in Amerika eine neue Heimat aufzubauen. Ihre Schifffahrt endet jedoch in Schenkenschanz, da sie nicht in die Niederlanden einreisen dürfen. Es beginnt für die Pfälzer, die in der Nähe von Kleve bleiben, ein steiniger Weg bis sie Pfalzdorf gründen dürfen.
Mir hat dieser historische Roman mit Niveau sehr gut gefallen. Die historische Recherche dieser Pfälzer sowie die verständlichen Erläuterungen der politischen Zusammenhänge fand ich beeindruckend. Am Anfang werden erst einmal die wichtigsten Pfälzer vorgestellt, die sich dann schließlich in Bacharach treffen, um zusammen auf das Schiff Richtung Rotterdam zu gehen. Dies hat den Lesefluss am Anfang etwas gehindert, aber ich fand es im Nachhinein sogar richtig. Mit Recht wurden die vielen Personen durch ihre Erwähnung in diesem Buch gewürdigt. Danach hat sich meine Lesegeschwindigkeit deutlich erhöht, da es dann nur noch wenige Hauptpersonen gab.
Da das Buch für einen historischen Roman relativ dünn ist, wurden Handlungen nicht unnötig aufgebläht. Ich finde den eher sachlichen Schreibstil für diese Thematik genau passend. Mir haben auch die Überschriften von Anfang an und bis zum Schluss sehr gut gefallen.
Besonders gut hat mir der ausführliche Anhang mit der Nennung der Personen und deren Kurzbiographie gefallen.
Fazit:
Ich kann den Roman uneingeschränkt empfehlen.

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Veröffentlicht am 16.04.2023

Süße Träume

Träume aus Eis
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Das historische Buchcover gefällt mir sehr gut. Der Buchtitel hat mich auf den Klappentext neugierig gemacht. Franziska Winkler erzählt die unterhaltsame Geschichte um die Entstehung des JOPA-Eises. Erna, ...

Das historische Buchcover gefällt mir sehr gut. Der Buchtitel hat mich auf den Klappentext neugierig gemacht. Franziska Winkler erzählt die unterhaltsame Geschichte um die Entstehung des JOPA-Eises. Erna, die Ehefrau von Josef Pankofer, stammt aus einfachen Verhältnissen, und kämpft zusammen mit ihrem Ehemann und Erfinder um eine bessere Zukunft für ihre Familie. Die Töchter Lotte und Frieda reifen zu jungen Damen heran und gehen konsequent ihren Weg.
Alle handelnden Personen wirken authentisch. Dies gilt vor allem für die einfachen Leute mit ihrem bayrischen Dialekt, den man sehr gut verstehen kann. Erich und Walter wirken von Anfang an sehr sympathisch. Einige der Protagonisten, wie zum Beispiel Anneliese und die Nachbarin Moosgruber sind anfänglich eher unsympathisch.
Fazit:
Dies ist ein leicht und flüssig lesbarer historischer Roman, der in den Jahren 1929 und 1930 angesiedelt ist. Im Nachwort erläutert die Autorin Franziska Winkler, die wahre Geschichte des JOPA-Eises, das in den 1930er Jahren in ganz Deutschland verkauft wurde. Die Geschichte über die Familie Pankofer ist jedoch fiktiv, da leider über das Privatleben von Josef Pankofer nicht viel bekannt ist. Hier passt alles wunderbar zusammen und ich gebe die volle Punktzahl.

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Veröffentlicht am 30.03.2023

Packender Roman

Die Bibliothek der Hoffnung
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Die Handlungen um die beiden sehr unterschiedlichen Freundinnen Clara und Ruby, die die unterirdische Bücherei in der Bethnal Green Station betreiben, sind zwar fiktiv, diese Bücherei gab es aber während ...

Die Handlungen um die beiden sehr unterschiedlichen Freundinnen Clara und Ruby, die die unterirdische Bücherei in der Bethnal Green Station betreiben, sind zwar fiktiv, diese Bücherei gab es aber während des zweiten Weltkrieges tatsächlich. Clara und Ruby bieten den Menschen in ihrer Bücherei eine neue Heimat, spenden Trost und Hoffnung und finden auch ihr privates Glück.
Der Schreibstil ist sehr flüssig zu lesen. Der Spannungsbogen wird anhand der ständig wechselnden Handlungsstränge, die einmal aus der Sicht der Witwe Clara und einmal aus der Sicht der traumatisierten Ruby erzählt werden, sowie aufgrund der Thematik aufrecht erhalten. Die Protagonistinnen Clara und Ruby sowie Billy wirken aufgrund ihrer Hilfsbereitschaft sehr sympathisch. Der Protagonist Victor, Rubys Stiefvater, der Rubys Mutter Netty immer wieder in Suff schlägt, ist sehr unsympathisch und man wünscht sich, dass es Netty schafft, sich von Victor zu trennen. Alle Protagonisten wirken authentisch.
Besonders gut hat mir der Anhang mit der wahren Geschichte um die Bethnal Green Library und den Kampf zu ihrer Rettung sowie die beigefügten Fotos gefallen.
Fazit:
Es ist ein packendes Buch, das ich schwer aus der Hand legen konnte.

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Veröffentlicht am 26.03.2023

Jeder bekommt das, was er verdient

Die Legende der Reliquie
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Dieser historische Roman spielt in der Zeit kurz vor und um das Konstanzer Konzil, in der gläubige Menschen an die Macht der Reliquien glaubten und diese Tatsache von findigen Reliquienhändler ausgenutzt ...

Dieser historische Roman spielt in der Zeit kurz vor und um das Konstanzer Konzil, in der gläubige Menschen an die Macht der Reliquien glaubten und diese Tatsache von findigen Reliquienhändler ausgenutzt wurde. Eine Liebesgeschichte darf hier natürlich auch nicht fehlen.
Ich bin sofort sehr gut in die Geschichte gekommen und war von diesem Buch bis zum Schluss total begeistert. Dies lag nicht nur an dem herrlichen, flüssigen Schreibstil von Bettina Lausen, sondern auch an der Struktur des Buches.
Anhand der sympathischen Hauptprotagonisten Leopold und Allet, werden die zwei Welten der Bevölkerung lebendig beschrieben. Einerseits das harte ländliche Leben mit den ganzen Entbehrungen, vorallem der Frauen, die weniger als ein Tier wert waren und andererseits das freie Leben der herumziehenden (Reliquien-)händler. Ich konnte mir alle Protagonisten richtig gut vorstellen.
Ich finde auch die historischen Informationen, die von der Autorin sehr geschickt in die Handlungen eingeflochten wurden, sehr interessant. Besonders gut hat mir auch das Glossar und das Nachwort gefallen. So konnte man die einzelnen Szenen (was ist real, was ist fiktiv) sehr gut einordnen.
Fazit:
Das Buch bot mir nicht nur sehr interessante historische Fakten, sie hat mich außerdem auch sehr gut unterhalten. Ich spreche hier eine uneingeschränkte Kauf- und Leseempfehlung aus.

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Veröffentlicht am 16.03.2023

Die musikalische Jeanne d'Arc aus Bonn

Die rebellische Pianistin. Das Leben von Johanna Kinkel
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Ich hatte vorher noch nichts von der damals berühmten Komponistin und Konzertpianistin Johanna Kinkel gehört, die mit den Mendelssohn-Geschwistern befreundet war und sogar Kontakte zur Prinzessin Augusta ...

Ich hatte vorher noch nichts von der damals berühmten Komponistin und Konzertpianistin Johanna Kinkel gehört, die mit den Mendelssohn-Geschwistern befreundet war und sogar Kontakte zur Prinzessin Augusta von Preußen hatte. In der damaligen Zeit galt sie als hochbegabt und hatte wie der junge Beethoven den gleichen Klavierlehrer Franz Ries. Ihr Vater förderte sie auch literarisch und so wurde sie eine hochgebildete starke Persönlichkeit, die für ihre Ziele und Meinungen auch kämpfte. So auch um ihre große Liebe Gottfried Kinkel.
Ich bin sofort sehr gut in die Geschichte gekommen und war von diesem Buch bis zum Schluss total begeistert. Dies lag nicht nur an dem herrlichen, flüssigen Schreibstil von Verena Maatman, sondern auch an der Struktur des Buches. Auch die historischen Informationen über die Biedermeier-Zeit und die Märzrevolution 1848/1849 wurden sehr geschickt in die Handlung eingeflochten.
Fazit:
Dies ist eine leicht und flüssig lesbare historische Romanbiographie aus einer Zeit, in der Frauen eine untergeordnete Rolle spielen und es selbstverständlich war, wenn diese benachteiligt wurden.
Im Nachwort erläutert die Autorin Verena Maatman, dass sie sich vor allem an die Romanbiographie von der Autorin Monica Klaus gehalten hat. Welche Personen erfunden sind und welche Situationen aus dramaturgischer Sicht zu einem anderen Zeitpunkt stattfanden, sind ebenfalls erläutert.
Ich spreche hier eine uneingeschränkte Kauf- und Leseempfehlung aus.

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