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Veröffentlicht am 26.03.2023

Mord am Meer

Windstärke Tod (WaPo Cuxhaven 1)
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"Cuxhaven war irgendwie auch ein Dorf, trotz der knapp fünfzigtausend Einwohner."

Mit "Windstärke Tod" hat Bente Storm einen leichten Küsten Krimi geschrieben, bei dem die Wasserpolizei eine wichtige ...

"Cuxhaven war irgendwie auch ein Dorf, trotz der knapp fünfzigtausend Einwohner."

Mit "Windstärke Tod" hat Bente Storm einen leichten Küsten Krimi geschrieben, bei dem die Wasserpolizei eine wichtige Rolle spielt.
Deshalb passt das Cover perfekt zu dem Buch. Die Karte von Cuxhaven passt zudem sehr gut und hilft bei der Orientierung während des Lesens, da die Handlung doch sehr schnell von einem Ort zum anderen springt.
Das die Handlung so schnell von einem Ort zum anderen springt, ist den doch sehr kurzen Kapiteln geschuldet. Durch diese bekommt man zwar viele verschiedene Eindrücke durch unterschiedliche Perspektiven, allerdings wird dadurch auch so mancher Ermittlungsansatz unterbrochen.
So wurde ich, hier und da, in meinem Lesefluss gestört, obwohl der Schreibstil recht angenehm war.

Die verschiedenen Protagonisten haben mich außerdem, besonders zu beginn, sehr verwirrt, sodass ich mich mit ihnen erst zurechtfinden musste. Denn manchmal wurden sie mit Vornamen und manchmal mit Nachnamen angesprochen, was bei der Menge an Protagonisten seine Zeit gebraucht hat um zu wissen wer wer ist.
Nichtsdestotrotz waren mir die meisten der Protagonisten sympathisch.

Allerdings hat mir ein wenig die Spannung gefehlt, sowie Überraschungen und Wendungen, da die Auflösung am Ende, für mich, recht vorhersehbar war.

Alles in allem also ein Krimi dem die Spannung etwas abhanden gekommen ist, der durch das Setting aber ein paar gemütliche Lesestunden versprechen kann.

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Veröffentlicht am 18.03.2023

Gemischte Gefühle

Es war einmal in Brooklyn
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"Erst wenn wir vom Weg abgekommen sind, fangen wir an, uns selbst zu verstehen."

Syd Atlas ruft mit ihrem Roman "Es war einmal in Brooklyn" gemischte Gefühle bei mir hervor, was an vielerlei Dingen liegt.
Zum ...

"Erst wenn wir vom Weg abgekommen sind, fangen wir an, uns selbst zu verstehen."

Syd Atlas ruft mit ihrem Roman "Es war einmal in Brooklyn" gemischte Gefühle bei mir hervor, was an vielerlei Dingen liegt.
Zum einen wurde ich über den gesamten Roman hinweg nicht wirklich warm mit den verschiedenen Protagonisten und manche waren mir sehr unsympathisch.
Zum anderen wurden viele Handlungen sehr schnell über die Bühne gebracht.
Erst befindet man sich hier und dann auf einmal in einer ganz anderen Handlung. Für mich war das Ganze einfach viel zu sprunghaft, sodass man kaum die Zeit hatte sich genauer mit einer Situation auseinanderzusetzen.

Nichtsdestotrotz hat mir der Schreibstil ganz gut gefallen und kaum Schwierigkeiten bereitet.
Auch der Blackout wurde, obwohl er nur kurz zum tragen kam, im richtigen Moment eingesetzt, sodass man Veränderungen der Protagonisten und der Geschichte deutlich wahrgenommen hat.
Auch der emotionale Faktor kam durch Davids Krankheit und die Freundschaft zu Juliette nicht zu kurz.

Alles in allem ein Roman, der mehr Potenzial hat und eher etwas für zwischendurch ist.

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Veröffentlicht am 05.03.2023

Rasant und ehrlich

Dein Taxi ist da
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"Wenn die Sterne günstig standen, war das Fahren für Ride-Share, als betriebe ich einen mobilen Beichtstuhl. Ich war eine gesalbte Schwester, die auf zerschlissenen Polstern saß."

"Dein Taxi ist da" von ...

"Wenn die Sterne günstig standen, war das Fahren für Ride-Share, als betriebe ich einen mobilen Beichtstuhl. Ich war eine gesalbte Schwester, die auf zerschlissenen Polstern saß."

"Dein Taxi ist da" von Priya Guns ist ein rasanter und ehrlicher Debütroman über Damani, die jeden Tag aufs neue darum kämpft, genug Geld zu verdienen, um zu überleben.
Durch die deutliche Sprache die verwendet wird, wird schnell klar, dass hier nichts verborgen bleibt und alles so dargestellt wird, wie es wirklich ist. Die kurzen Kapitel ermöglichen außerdem einen schnellen Lesefluss und lassen viele verschiedene Eindrücke zu.
Nichtsdestotrotz hat mir an manchen Stellen eine weitere Ausführung gefehlt, so wurden manche Sachen häufiger erwähnt, was mich ziemlich gestört hat, denn dieser Roman hat sein Potenzial nicht vollständig ausgereizt.
Die Beziehung zwischen Damani und Jolene wurde zum Teil gut erleuchtet, ging aber am Ende zu schnell über die Bühne. Zu dem Zeitpunkt hätte ich gerne gewusst wie es weiter geht.
Die Nebenprotagonisten, wie Mrs. Patrice, haben mir dafür sehr viel Freude bereitet und den Roman etwas aufgelockert.

Alles in allem ein Debütroman dessen Potenzial nicht ganz genutzt wurde und der ein paar Schwächen aufweist.

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Veröffentlicht am 25.01.2023

Für zwischendurch

Bissle Spätzle, Habibi?
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-Es wäre wie Speed Dating!
-Nur, dass sich am Ende alle verlieben.


Abla Alaoui hat mit ihrem Roman „Bissle Spätzle, Habibi?“ zwei Kulturen aufeinandertreffen lassen, die man sonst nicht miteinander in ...

-Es wäre wie Speed Dating!
-Nur, dass sich am Ende alle verlieben.


Abla Alaoui hat mit ihrem Roman „Bissle Spätzle, Habibi?“ zwei Kulturen aufeinandertreffen lassen, die man sonst nicht miteinander in Verbindung bringt. Marokkanerin und Schwabe stehen sich gegenüber und es entsteht eine Liebesgeschichte mit vielen Hürden, die schlussendlich doch alle überwunden wurden.

Der flüssige und authentische Schreibstil macht es möglich die Geschichte von Amaya gut zu verfolgen. Er sorgt dafür, dass es eine schöne Lektüre für zwischendurch wird.
Nichtsdestotrotz gab es einige Punkte in diesem Buch die mich gestört und den Lesefluss doch etwas unterbrochen haben.
Dazu gehören unter anderem die Rückblenden, die Amayas Kindheit gezeigt haben. Keine Frage, an manchen Stellen waren sie sinnvoll und sie haben Amayas späteres Verhalten erklärt, dennoch waren sie mir an manchen Stellen zu lang und haben mich aus dem Geschehen gerissen.
Zudem kamen die großen Zeitsprünge mitten im Roman sehr überraschend für mich, da ich Sprünge von einem Jahr doch eher als Epilog erwarte.
Mir hat somit etwas der Aufbau der Beziehung zwischen Amaya und Daniel gefehlt.

Daniel hat mir als Protagonist zusammen mit Klara sehr gut gefallen, obwohl ich mich gefragt habe, wie Daniel so lange mit den Lügen von Amaya leben konnte, die am Ende doch sehr viele waren.
Mal wieder wurde deutlich, wie wichtig Kommunikation ist.

Alles in allem ging es mir am Ende doch zu schnell und meine Erwartungen, die ich aufgrund des Klappentextes hatte, wurden nicht wirklich erfüllt.

Ein Roman für zwischendurch, in den ich mich schlussendlich nur zum Teil verliebt habe.

Veröffentlicht am 09.07.2024

In Details verloren

Toskanisches Verhängnis
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"Toskanisches Verhängnis" von Camilla Trinchieri ist ein Buch, das sich in Details und Beschreibungen verliert. Doch erstmal begleitet man Nico Doyle zurück in die Toskana und ermittelt zusammen mit ihm ...

"Toskanisches Verhängnis" von Camilla Trinchieri ist ein Buch, das sich in Details und Beschreibungen verliert. Doch erstmal begleitet man Nico Doyle zurück in die Toskana und ermittelt zusammen mit ihm im Mord an einer reichen Witwe, der viele Fragen aufwirft.

Wie soll es anders sein, gibt es neben Nico noch unzählige weitere Protagonisten, die für Verwirrung sorgen können. An manchen Stellen waren es sogar zu viele, die immer mal wieder mit unterschiedlichen Spitznamen angesprochen wurden.
So gibt es zwar ein Personenregister am Ende des Buches, aber selbst dieses ist fast drei Seiten lang. Und wenn man denken könnte, dass die Personen die wichtigsten Charaktere in diesem Buch sind, liegt man, in gewisser Hinsicht, falsch. Denn besonders Nicos Hund OneWag bekommt sehr viel Aufmerksamkeit von der Autorin. Es vergeht kaum eine Seite auf der nicht beschrieben wird, was er gerade macht.
Dazu kommen die ewigen Beschreibungen des Essens. Ist zwar nicht schlecht, aber brauche ich auch nicht auf jeder Seite.

Diese Punkte führen dazu, dass die Geschichte etwas repetitiv wirken kann. Spannung kommt ebenfalls nicht wirklich auf. Dafür liegt das Augenmerk auf zu vielen anderen Dingen, wie den Liebesbeziehungen der Protagonisten, die aber auch nicht wirklich authentisch rüberkommen.
Was aber gut rüber kommt, ist das Urlaubsfeeling. Wenn man dieses Buch liest, dann möchte man am liebsten direkt in den Urlaub fahren, auch wenn die Sprache manchmal etwas gestelzt wirkt. So ist es doch die Atmosphäre, die einen Großteil der Geschichte ausmacht.

Schlussendlich bleibt zu sagen, dass zu keinem Zeitpunkt, in der Geschichte, wirklich Spannung aufkommt. Stattdessen wirkt es eher wie ein Urlaubsroman in dem ein Mord passiert. Zu viele Protagonisten und unwichtige Details werden in den Vordergrund gerückt. Ich habe mir etwas anderes erhofft.

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