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Veröffentlicht am 06.04.2023

Zuhause bei den Schriftsteller:innen

Schreibwelten
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In rund 500 Jahren Weltliteratur gab es doch einige Autor:innen, die Leser:innen im Gedächtnis bleiben und über die man vielleicht doch gerne mehr erfahren würde. Aber nicht das übliche Geplänkel ist hierbei ...

In rund 500 Jahren Weltliteratur gab es doch einige Autor:innen, die Leser:innen im Gedächtnis bleiben und über die man vielleicht doch gerne mehr erfahren würde. Aber nicht das übliche Geplänkel ist hierbei interessant, vielmehr die kleinen Geheimnisse, Marotten oder Gewohnheiten, die die Autor:innen umtrieben und weniger bekannt sind.

Alex Johnson hat sich 50 Autor:innen herausgegriffen und diese näher beleuchtet. Wo kamen die Inspirationen her? Welche Rituale hatten sie? Wo haben sie wie geschrieben? Geheimnisse? Marotten und vieles mehr. Die Autor:innen dürften dem geneigten Leser zum größten Teil bekannt sein. Von Isabel Allende über Margaret Atwood, Ray Bradbury, Roald Dahl, Charles Dickens, Astrid Lindgren, Jack London bis hin zu J-K- Rowling und Danielle Steel sind nicht nur verschiedene Epochen, sondern auch unterschiedliche Genres vertreten.

Ich finde das Buch sehr interessant, wobei ich nicht sukzessive vorgegangen bin. Ich habe mir immer eine Autorin oder einen Autor im Inhaltsverzeichnis herausgesucht und den Text dazu dann gelesen. Der Autor arbeitet in diesem Buch nicht mit Fotografien, sondern mit Illustrationen von James Oses, die einen recht lebendigen Eindruck der Örtlichkeiten erwecken. Mir gefällt diese Lösung sogar besser als Fotografien. Ich finde sie passender und der Thematik angepasst.

Die texte zu den Autor:innen sind unterschiedlich lang, jedoch durchweg sehr gut geschrieben, interessant und bildhaft. Unterstützt von den Illustrationen entsteht daher beim Lesen ein plastisches Bild, bei dem man die Autorin oder den Autor auf seinem Lieblingsplatz sitzen und schreiben oder nachdenken sieht.

Fazit:
Mir gefällt das Buch sehr gut und für begeisterte Leser:innen ist dieses Buch gewiss eine Bereicherung im heimischen Bücherschrank, das man immer wieder zur Hand nehmen und darin stöbern kann.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.04.2023

Ruth und Lucky Jim

Die Perlenprinzessin - Lucky Jim
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Nach dem Tod ihres Mannes Heinrich, hat sich Ruth ein kleines lukratives Handelsimperium auf Tahiti aufgebaut. An ihrer Seite James Hutton, genannt Lucky Jim, der für sie die Meere bereist und Handel treibt. ...

Nach dem Tod ihres Mannes Heinrich, hat sich Ruth ein kleines lukratives Handelsimperium auf Tahiti aufgebaut. An ihrer Seite James Hutton, genannt Lucky Jim, der für sie die Meere bereist und Handel treibt. Nach und nach finden Ruth und Lucky Jim immer mehr Gefallen aneinander, doch es bedarf einer kleiner intimen Feier, ehe sie sich ihre Liebe füreinander eingestehen und auch zulassen.
Derweil hört David von einer Frau auf Tahiti, in der eine Schwester wiederzuerkennen glaubt. Zum Glück segelt der Walfänger Namasket, der ihn aus dem Meer gefischt hat, nach Tahiti. Die Freude ist riesig, als er seine Schwester dort antrifft. Doch die Freude wird gleich darauf wieder getrübt, denn die beiden Geschwister stellen fest, dass nicht nur der Vater verschollen ist, auch machen sie sich Sorgen um ihre Mutter und die Zwillingsschwestern. Irgendjemand scheint der Familie übel mitspielen zu wollen. Doch wer und aus welchem Antrieb? Gemeinsam mit ihrem neuen Ehemann James begibt sich Ruth auf die Suche nach Antworten.

Ich habe das Buch als Hörbuch gehört und war schon nach wenigen Minuten wieder auf Tahiti bei Ruth und ihren Lieben. Das Hörbuch wird wieder von Anne Moll gesprochen, von der ich schon einige Hörbücher gehört habe, vorwiegend die Bücher von Iny Lorentz. Mir gefällt Anne Moll als Sprecherin sehr gut. Sie hat eine angenehme Stimme, spricht deutlich und akzentuiert, passt sich der Stimmung, aber auch den Charakteren und der Situation an. Dadurch werden die Geschichte lebendig und die Figuren greifbar.

Die Geschichte setzt dort an, wo der dritte Band der Reihe endete. Ruth ist auf Tahiti gefestigt und angesehen. Mit ihrem kleinen Sohn und einigen Freundinnen geht es ihr recht gut. In James Hutton hat sie nicht nur einen Freund und Kapitän gefunden, sondern inzwischen auch einen Ehemann. Doch dunkle Wolken am Himmel trüben den Sonnenschein auf der Südsee-Insel und Ruth muss einmal mehr stark sein, um den Kampf gegen einen unbekannten Feind aufnehmen zu können.

Das Buch ist nicht nur aus der Sicht von Ruth geschrieben. Auch Davids Geschichte, Jeremias´ und die der Zwillingsmädchen konnte ich verfolgen und daran teilhaben. Die Gewichtung ist sehr unterschiedlich, doch die Geschichte wird immer weiter vorangetrieben, die Fäden erzählt und man selbst muss Acht geben, dass man nicht den Überblick verliert.

Die Spannung ist auch im vierten Teil wieder sehr hoch, Cliffhanger zwischen den Perspektivenwechseln halten diese auch konstant oben. Die Geschichte ist wieder sehr anschaulich beschrieben und es gab sogar einige Passagen, bei denen ich grinsen musste oder ins Träumen geriet.

Mir gefällt diese Reihe sehr gut und ich habe mich sehr auf das Wiedersehen mit Ruth gefreut. Jetzt fehlt noch ein Band und dann werde ich Ruth wohl verlassen müssen.

Fazit:
Eine spannende Fortsetzung, die es trotz einiger Rückblicke für Quereinsteiger schwierig machen dürfte, in die Geschichte einzufinden. Für mich allerdings war es das langersehnte Wiedersehen mit Ruth und ihren Lieben und die Fortführung einer dramatischen Familienfehde, die weit über Hamburg hinaus bis in die Südsee reicht.

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Veröffentlicht am 31.03.2023

"Es ist das Ohr, das die Dunkelheit durchdringt, nicht das Auge."

Zuhören
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Zuhören ist einfach und schwierig zugleich. Der Autor Reinhold Stritzelberger zeigt dies in seinem recht kompakten Hosentaschenbuch recht anschaulich auf.

Der Schreibstil ist leicht und gut verständlich. ...

Zuhören ist einfach und schwierig zugleich. Der Autor Reinhold Stritzelberger zeigt dies in seinem recht kompakten Hosentaschenbuch recht anschaulich auf.

Der Schreibstil ist leicht und gut verständlich. Mit Hilfe von vielen anschaulichen Beispielen, Erläuterungen und teils sogar Anekdoten bringt er spielend Licht in die Thematik. QR-Codes unterstützen mit weiteren Beispielen, was Zuhören alles bewirken kann, bzw. was, wenn nicht.

Ich finde das Buch sehr interessant, denn es zeigt nicht nur auf, welch mächtiges Mittel der Kommunikation das Zuhören ist, sondern auch, was passiert, wenn man nicht zuhört und wie es auf andere dann wirkt.

Das Buch ist in mehrere Kapitel unterteilt:
- Warum Zuhören so wertvoll ist
- Warum gutes Zuhören so schwer ist
- Ein förderliches Mindset
- Was gutes Zuhören fördert
- Zuhören leicht gemacht: Tipps, Strategien, Übungen

Ich habe das Buch von Beginn an gelesen, aber ich kann mir auch gut vorstellen, in dem Buch zu springen, sollte man einen bestimmten Punkt suchen.

Fazit:
Zuhören, richtiges Zuhören, ist ebenso wichtig wie die richtige Art der Kommunikation und dieses Buch zeigt nicht nur auf, welche Macht hinter dem Zuhören steckt, sondern regt auch zum Nachdenken und Verändern an.

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Veröffentlicht am 27.03.2023

"Magie ist zum Glauben da!"

Das Tierheim der seltsamen Wesen (Band 1) – Das Geheimnis der Harpyie
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Die Zwillinge Lulu und Levi stellen in der Schule gerne Streiche an. Doch mit ihrem letzten Streich, haben sie es dann wohl doch etwas übertrieben. Zumindest sieht es die Schule so und verdonnert die Zwillinge ...

Die Zwillinge Lulu und Levi stellen in der Schule gerne Streiche an. Doch mit ihrem letzten Streich, haben sie es dann wohl doch etwas übertrieben. Zumindest sieht es die Schule so und verdonnert die Zwillinge zu zwei Wochen Sozialstunden in einem Tierheim. Aber ausgerechnet in einem Tierheim in Einöd? Da ist der Name doch schon Programm.

Am ersten Tag dort angekommen, müssen die Geschwister zunächst nach dem Eingang suchen. Das Tierheim soll sich wohl in einer alten Burg befinden, aber wie kommt man dort hinein? Und wer ist der knurrige alte Mann, der die Kinder eigentlich gar nicht da haben möchte? Immerhin dürfen Lulu und Levi helfen, die Näpfe zu füllen, aber die Tiere bekommen sie nicht zu sehen. Was verbirgt der alte Mann hinter den dicken Burgmauern?

Die Geschichte ist sehr spannend und geheimnisvoll geschrieben. Untermalt wird der Text durch wundervolle Illustrationen von Igor Lange. Lulu und Levi sind sehr aufgedreht und aktiv, was leider nicht auf große Gegenliebe stößt. Sie leben mit ihrem Vater alleine, der leider viel arbeiten muss.

Zu Beginn geht es gleich um den Schulverweiß, so dass man die Zwillinge erst nach und nach kennenlernen kann. Auch ihr Hintergrund kommt erst im Lauf der Geschichte zu Tage.

Das Buch ist für Kinder, die noch nicht so geübt im Lesen sind, gut geeignet. Es ist groß geschrieben und bietet viele Illustrationen. Mir hat die Geschichte, die auch einige Lehren enthält, sehr gut gefallen und auch meine kleine Leseanfängerin konnte die Geschichte begeistern. Nicht zuletzt die Tiere in dem Tierheim, die keineswegs Kaninchen, Katzen oder Hunde darstellen, lockten zum Weiterlesen und darin versinken.

Fazit:
Ein spannender Auftakt einer neuen Reihe um das Tierheim der seltsamen Wesen. Wir sind schon gespannt, wann und wie es weitergehen wird.

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Veröffentlicht am 27.03.2023

"Wer ein Buch verändert, verändert die ganze Welt."

Die Geschichtenwandler − Magische Tinte
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Enna lebt zusammen mit ihrer Mutter in London in einem Buchladen. Immer wieder hilft Enna im Laden aus, doch an diesem einen Tag traut Enna ihren Augen nicht. Ein Mann mit einem seltsamen grünen Zylinder ...

Enna lebt zusammen mit ihrer Mutter in London in einem Buchladen. Immer wieder hilft Enna im Laden aus, doch an diesem einen Tag traut Enna ihren Augen nicht. Ein Mann mit einem seltsamen grünen Zylinder vergreift sich an einer seltenen Erstausgabe und kritzelt mit einer Feder in dem Buch herum. Was soll das? Doch als Enna ihn zur Rede stellen will, ist der Mann weg und sie hat nur noch eine Karte mit einer grün-schimmernden Einladung in den Händen.

Natürlich ist Enna neugierig, was sich hinter der Aufnahmeprüfung in die Geheimgesellschaft „Emerald Ink“ verbirgt, doch kann sie sich wirklich in den Keris der Auserwählten einschleusen? Und was hat es mit der grünen Tinte auf sich, die allem Anschein nach magisch ist?

Das Buch stellt den ersten Teil der Geschichtenwandler dar. Mit Hilfe der grünen Tinte lassen sich Geschichten verändern oder umschreiben, doch die Auswirkungen, kann kaum einer überblicken.

Alleine diese Idee hat mich gereizt, das Buch zu lesen. Enna ist mir schnell sympathisch geworden. Mit ihrer naiven und dennoch kreativen Art, konnte sie mich gleich in ihren Bann ziehen und auf ihre Reise mitnehmen. Enna versucht alles, um zum einen zum Kreis der Auserwählten zu gehören, zum anderen den Sinn der Geheimgesellschaft „Emerald Ink“ zu verstehen. Als Leserin rätselte ich natürlich mit und begab mich mit Enna auf Spurensuche durch London.

Die Karte zu Beginn des Buches half bei der Orientierung und ich bin sicher, dass Leser:innen ab 11 Jahren ihre Freude an dem Buch haben werden.

Es ist sehr fantasievoll, geheimnisträchtig und führt einen in die Welt der Bücher. Mit einigem Lokalkolorit verankert die Autorin ihre Geschichte in London. Die Geschichte ist spannend geschrieben mit einigen sehr überraschenden Wendungen. Der Text ist in grün abgedruckt und nicht etwa in schwarz, was daher wunderbar zu der Thematik der Geschichte passt.

Fazit:
Klassische Kinderliteratur kennt jeder, aber was, wenn es Leute gibt, die die Geschichten umschreiben? Eine spannende, magische und fantastische Geschichte über Bücherliebe, Freundschaft, Vertauen, Mut und ein wenig Magie.

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