Ich mag historische Sagen. Und wenn sie dann noch von wahren Begebenheiten inspiriert sind, haben sie erst recht meine Aufmerksamkeit.

"So weit die Störche ziehen" hat mich gut unterhalten, stellenweise jedoch auch manchmal genervt.

Theresia Graw schildert ausführlich die damaligen Zustände. So ausführlich, dass ich mir immer wieder gedacht habe: Ich bin dankbar, nicht zu dieser Zeit gelebt und nie einen Krieg erlebt zu haben. Beim Hören lief mir regelmäßig eine Gänsehaut am Körper entlang.
Zuweilen waren die Schilderungen aber zu ausführlich. An manchen Stellen hätte eine Straffung nicht geschadet.

Dora Twardy ist ein Charakter, der nicht immer leicht ist. Sie muss viel erleiden, kämpft indessen verbissen um das, was ihr lieb ist. Das zeichnet sie aus, macht sie gleichzeitig vereinzelt unnahbar. Ich konnte sie nicht immer richtig greifen und sie glitt mir häufig durch die Finger. Sie anschaulich zu beschreiben, fällt mir schwer, obwohl ich sie für ihren Mut und ihre Courage bewundere. Ihre Naivität hingegen konnte ich nur schlecht nachvollziehen.

Die Nebencharakter sind in diesem Roman nicht nur schmückendes Beiwerk, sondern bekommen alle eine eigene, starke Stimme verliehen. So erleben Hörende den Krieg aus mehreren Blickwinkeln.

Oft hört man in diesem Genre ausführliche Beschreibungen der Gräueltaten aus Sicht der Nazis. Hier jedoch steht Familie Twardy im Mittelpunkt und wir erleben hautnah mit, was sie und ihre Angestellten alles erleiden müssen. Die Beschreibungen sind dramatisch und mitreißend, sodass ich über Stunden hinweg mitgefiebert habe.

Verena Wolfien ist an sich eine gute Sprecherin, doch so ganz konnte sie mich mit ihrer Betonung nicht überzeugen.

©2023 Mademoiselle Cake

Auf dieses Malbuch war ich sehr gespannt. Ja, es ist allein vom Titel und von der Aufmachung her sehr stereotyp und klischeehaft. (ebenso der andere Teil der Reihe) Doch meine 5-Jährige liebt Einhörner, sodass ich bei ihr nichts falsch machen konnte. (wenn sie das andere auch haben möchte, kaufe ich ihr dies ebenfalls)

Es gibt 2 Arten von Bildern: Die, die in der Mitte ein Transparentpapier haben und somit direkt abgepaust werden können. Und die, die hauptsächlich zum Ausmalen gedacht sind.

Die Einhörner gefallen uns sehr gut. Da gibt es kleine, große, elegante, einfache, verspielte, ...
Bei den Prinzessinnen ist die Vielfalt leider nicht ganz so gut gelungen. Ausnahmslos alle haben lange Haare und ein Kleid an. Da würde ich mir ein bisschen mehr Diversität wünschen.

Die Motive reichen von schlicht bis detailreich. Vor allem die Abbildungen zum Abpausen haben größtenteils wenige Einzelheiten. Dafür die, die man ausmalt, umso mehr.

Meine 5-Jährige wollte direkt starten und suchte sich eine Seite aus. Sie entschied sich für ein Grau als Umrandung, weil es hinterher nicht so stark auffallen würde wie schwarz.
Leider gab es beim ersten Umblättern fast direkt die ersten Tränen, weil ihr das Transparentpapier eingerissen ist. (sie hat wirklich nicht doll daran gezogen) Doch ich erklärte ihr, dass wir es später sowieso heraustrennen und am Fenster befestigen können. "Auf extra reißfestem Transparentpapier" kann ich also nicht bestätigen. Zudem hätte ich mir eine Perforierung zum Heraustrennen gewünscht, damit die Kleinen das wirklich alleine machen können und keine Angst haben müssen, das Bild zu zerreißen.

Das Motiv besteht aus 2 Teilen (Seiten), die auf dem Transparentpapier vereint werden. Hinterher hat man die zwei Seiten noch im Buch. Mein Kind hat sich dann einfach hingesetzt und die Bilder selbstständig ergänzt. (nach ihrer Fantasie)

Meine Tochter mag das Werk und sie hat gefallen daran gefunden, auf Transparentpapier zu malen, sodass wir demnächst weiteres besorgen werden.
Ich finde es toll zu sehen, dass sie eine weitere Möglichkeit gefunden hat, unsere Wohnung mit ihren Werken zu verschönern.

Von uns gibt es daher eine Kaufempfehlung an alle großen und kleinen Künstler*innen.

©2023 Mademoiselle Cake

Auf dieses süße kleine Buch habe ich mich gefreut, denn ich hatte direkt meine kleine Nicht im Sinn, als ich das Wackelbild sah. Meine 5-Jährige liebt es ebenfalls. Es ist das erste Mal, das sie eins sieht und ist total fasziniert davon.

Laut Verlagsseite möchte die Autorin mit ihrer Geschichte zeigen, "dass jede*r besonders ist und verschiedene Talente hat." Der Weg dorthin ist nicht ganz so gut gelungen in meinen Augen. Es werden Ansprüche an bestimmte Tiere gestellt. Wer der Osterhase ist und woher vor allem auf einmal die Eier zum Verstecken kommen, ist überhaupt nicht ersichtlich.

Doch das sind Ansprüche einer Erwachsenen.

Die Erzählung macht in erster Linie Spaß. Meine 1-Jährige Nichte erfreut sich an den bunten, frühlingshaften Bildern - zur Jahreszeit passend. Die Tiere sind einfach gehalten: Hasen, Schafe, Vögel, Schmetterlinge. Der Text ist meist nicht zu lang.

Für mich ist es pädagogisch ein bisschen zu gewollt. (wir lachen dich aus und entschuldigen uns dann) Wäre dieser Part ein wenig ungezwungener dahergekommen, würde ich es uneingeschränkt empfehlen. Meine Nichte liebt dieses Pappbilderbuch nämlich.

Auf meinem Instagramprofil gibt es einen kleinen Einblick ins Buch.

©2023 Mademoiselle Cake

Dies war mein erstes Abenteuer mit Tilly - doch sicher nicht mein letztes.

"Tillys Gartenparty" ist ein Wohlfühlbuch.
Tilly ist herzallerliebst. Sie ist charmant. Sie ist offenherzig. Sie ist echt. Sie darf Kind sein.
Die Familie des kleines Mädchens ist sehr sympathisch.
Ich mag, dass Tilly mitbestimmen kann. Ich mag, dass Tilly zugehört wird. Hier werden Kinder als etwas Gleichwertiges angesehen.

Da die Geschichte aus Tillys Sicht geschildert wird, können sich Kinder super mit ihr identifizieren.
Der Schreibstil ist kindgerecht und scheint direkt dem Kopf einer Zielperson zu entspringen. Das macht das Ganze authentisch. Selbst ich als Vorlesende hatte meinen Spaß daran, mit Tilly ihr kleines Geheimnis zu bewahren und habe sehr mit ihr mitgefiebert, ob dies wirklich bis zum Schluss klappt.

Wir hatten letzte Woche eine ähnliche Situation, denn wir haben eine Überraschungsparty für den Papa geplant. Meine 5-Jährige hat bis zum Schluss das Geheimnis nicht ausgeplaudert. Tillys Erzählung ist also mitten aus dem Leben gegriffen.

Die Illustrationen von Angela Gstalter hätten ruhig großzügiger ausfallen dürfen. Gerade Kinder in diesem Alter wollen gucken. Und bei solch einem Roman, der so lebendig und bunt geschrieben wurde, bietet es sich förmlich an, die Farben tanzen zu lassen. Nichtsdestotrotz gefällt mir der Stil der Illustratorin sehr.

Der Verlag vergibt eine Altersempfehlung ab 4 Jahren. In meinen Augen ist dies ein bisschen tief angesetzt. Da Tilly selbst Vorschulkind ist, würde ich die Geschichte auch ab da empfehlen. (bzw. eigentlich ab 6 sogar und/oder Erstleser*innen) Jedes Kind ist anders, doch für meine frisch 5-Jährige war es zum Beispiel zu viel Text mit zu wenig Bildern. Als Einschlafgeschichte hat sie bei uns ebenso wenig funktioniert. (weil meine Tochter trotzdem immer gucken möchte)

Am Ende des Werkes gibt es noch "Tillys Kinderkram" gegen Langeweile. So entpuppt sich diese Lektüre als interaktives Buch.

Trotz ein paar weniger Kritikpunkte, möchte ich dennoch eine (Vor)Leseempfehlung aussprechen, denn mich als Erwachsene konnte die Erzählung überzeugen. Unser Exemplar wird daher in unsere Schulbibliothek wandern und hoffentlich vielen Kindern Freude bereiten.

Auf meinem Instagramprofil gibt es einen kleinen Einblick ins Buch.

©2023 Mademoiselle Cake

Was haben wir gelacht! Schon beim ersten Vorlesen durchlebten wir ein Wechselbad der Gefühle.

Wir begleiten den kleinen Mistkäfer auf seiner Suche nach etwas zu Essen für seine Familie. Doch wo er auch hinkommt, gibt es Probleme mit der Verdauung.
Verstopfung, Durchfall, Blähungen - alles, wovon viele ein Lied singen können. Dennoch sind es in unserer Gesellschaft (oft) Tabuthemen.

In diesem Bilderbuch ab 3 Jahren möchte Rouven Stenneken auf den "Nährstoffkreislauf der Natur" aufmerksam machen. Er stupst Vorlesende dazu an, mit Kindern über die natürlichste Sache der Welt zu reden. Dies geschieht auf kindgerechte Weise und keine*r muss sich unangenehm berührt fühlen.

Die Illustrationen von Daniela Heiny sind farbenfroh und doppelseitig. Selbst auf Vor- und Nachsatz gibt es einiges zu entdecken. Und wenn man die Erzählung gelesen hat, versteht man die Bilder umso besser.

Einzig ein paar wenige Reime sind ein bisschen holprig, sodass ich nicht ganz so flüssig lesen konnte. Ansonsten hat uns "Mist! Käfer hat Hunger" gut unterhalten.

Auf meinem Instagramprofil gibt es einen kleinen Einblick ins Buch.

©2023 Mademoiselle Cake