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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.04.2023

Fabelhaft

Vergiss uns. Nicht.
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April ist seit sie denken kann verliebt: In Gavin, den besten Freund ihres Bruders. Fünf Jahre zuvor schien es noch, als würde sich Gavin auch ihr annähern, doch urplötzlich riss das zarte Band zwischen ...

April ist seit sie denken kann verliebt: In Gavin, den besten Freund ihres Bruders. Fünf Jahre zuvor schien es noch, als würde sich Gavin auch ihr annähern, doch urplötzlich riss das zarte Band zwischen den beiden. April kann sich dies bis heute nicht erklären, ihn aber auch nicht vergessen. Seitdem sind alle ihre Dates, mit denen sie sich abzulenken versucht, zum Scheitern verurteilt. Als Gavin allerdings Hilfe braucht, kann April nicht anders und steht ihm zur Seite. Ob sie damit ihr Herz in Gefahr bringt?

Dies ist definitiv meine Lieblingsbuchreihe der Autorin! Auch diesen dritten Band habe ich regelrecht verschlungen, er steht meiner Meinung nach den beiden Vorläufern in Nichts nach. „Vergiss uns nicht“ dreht sich nämlich um April, die Schwester des Protagonisten Luca aus Roman eins und zwei. Die Erzählung spielt demnach im gleichen Umfeld und beleuchtet eine ehemalige Nebenfigur. Ich mag das, denn man bekommt dadurch das Gefühl eines Rundumblicks. Darüber hinaus lässt sich dieser Band unabhängig lesen, der Einstieg in die Reihe ist hier demnach leicht möglich.

Dass Laura Kneidl schreiben kann, muss nicht mehr zusätzlich betont werden, denke ich. Ich konnte mich somit voll und ganz auf meine Verbindung zu den Figuren konzentrieren und meinen Empfindungen freien Lauf lassen. Ganz besonders gefiel mir in dieser Geschichte die Reduktion auf das Wesentliche und der Verzicht auf aufgeblasene Szenen. Aprils heimliche Sehnsucht wurde sensibel und mit Wertschätzung behandelt und gleichzeitig Gavins rätselhafter Rückzug spannend in Szene gesetzt. Ich fand diese Kombination fantastisch! Sie hielt mich unweigerlich davon ab, das Buch aus der Hand zu legen.

Darüber hinaus konnte ich zwischen den sympathischen Protagonisten viel Gefühl, heimliche Sehnsüchte, aber auch Entwicklungspotenzial wahrnehmen, was sich im Laufe der Handlung summierte und gegen Ende einen Zenit erreichte, sich mit großem Knall entlud und zu meinem Entsetzen in einem überraschenden Cliffhanger mündete. Allerdings mochte ich das besagte Finale, es wirkte absolut authentisch und insgeheim gratulierte ich April zu ihrer Entscheidung. Rückblickend fand ich die gesamte Geschichte, mit allen ihren Elementen, ohnehin außerordentlich gut umgesetzt und unwahrscheinlich stimmig.

Erwähnenswert sind aber auch die interessanten, verlässlichen Nebencharaktere, die ich im Laufe der Romanreihe ins Herz schloss, und die immer wieder neue Seiten von sich zeigten.

Mit „Vergiss uns nicht“ bereichert endlich wieder ein großartiges Buch das New Adult-Genre! Eine Geschichte mit viel Gefühl, spannenden Hintergründen, glaubhaften Konflikten und ohne ausschweifende Erotikszenen. Also: Lest es! Es lohnt sich.

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Veröffentlicht am 02.04.2023

Zum Heulen schön!

Dead Romantics
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Die von der Liebe enttäuschte Ghostwriterin Florence kann Verstorbene sehen. Und nun steht plötzlich der Geist ihres wahnsinnig heißen Lektors Ben gegenüber, der einen Autounfall hatte! Etwas verunsichert ...

Die von der Liebe enttäuschte Ghostwriterin Florence kann Verstorbene sehen. Und nun steht plötzlich der Geist ihres wahnsinnig heißen Lektors Ben gegenüber, der einen Autounfall hatte! Etwas verunsichert versucht sie herauszufinden, warum er ausgerechnet ihr erscheint, denn sie befindet sich in ihrer Heimatstadt, hunderte Kilometer weg vom Unfallort, um ihren unerwartet verstorbenen Vater zu beerdigen. Kurzerhand lässt sie sich von dem hartnäckigen Ben begleiten, der ihr mehr und mehr Aufmerksamkeit schenkt.

Hinter diesem unscheinbaren Cover versteckte sich ein wahres Buchschätzchen! Gar nicht so düster wie erwartet, mit viel Gefühl zwischen den Zeilen und genau der richtigen Prise Humor, um sich verwirrt zu fragen, ob man aus Ergriffenheit oder vor Lachen schluchzt. Zweifelsfrei ein Buch fürs Herz!

Rückblickend weiß ich nicht, was mich während des Lesens mehr berührte: Die bemerkenswert sympathische und authentische Florence, deren Gedanken von der Autorin so schön formuliert wurden und deren tiefe Sehnsucht einem förmlich entgegensprang, oder die herzerwärmende Aufarbeitung der familiären Beziehungen im Hause Day. Vielleicht war es aber auch die liebevolle Familie an sich, die sich so versöhnlich und fürsorglich zeigte, selbst über den Tod des hinaus. Ehrlich gesagt trat für mich daher die Liebesgeschichte zwischen Ben und Florence phasenweise deutlich in den Hintergrund, was ich jedoch keinesfalls als störend empfand, sondern eher als Bereicherung zugunsten der wunderbar ausgearbeiteten Thematik des Abschiednehmens.

Doch sie war natürlich da, die sensible Romanze zwischen dem Lektor und der Ghostwriterin! Die Annäherung der beiden gestaltete sich vorsichtig und humorvoll und in manchen Momenten auch ziemlich verführerisch. Ich habe regelrecht mit den Verliebten mitgelitten, denn Bens Aufenthalt in seiner Erscheinungsform wies eine zeitliche Begrenzung auf. Für den einen oder anderen mag das alles kitschig klingen, doch die Autorin hat ihre Erzählung meiner Meinung nach völlig glaubhaft in wundervolle Szenen verpackt, gespickt mit amüsanten, frechen Wortgefechten und auch mit etwas Melancholie, so dass ich das Buch letztlich zufrieden, mit einem Lächeln schloss.

„Dead Romantics“ hat mich im positiven Sinne überrumpelt. Ein Roman, dem ich eine rekordverdächtige Menge an Lieblingszitaten hätte entnehmen können, einer Handlung, die überaus reich an Entwicklungen war und mit ausnehmend fabelhaften Figuren. Man muss es einfach lesen!

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Veröffentlicht am 27.03.2023

Prächtig, farbenfroh, lebendig!

Florentia - Im Glanz der Medici
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Im Jahre 1469 n.Chr. ist Florenz immer noch in den Händen der Bankiersfamilie Medici. Die Brüder Lorenzo und Giuliano de` Medici sehen vielen Anfeindungen und Intrigen entgegen und tun ihr Möglichstes, ...

Im Jahre 1469 n.Chr. ist Florenz immer noch in den Händen der Bankiersfamilie Medici. Die Brüder Lorenzo und Giuliano de` Medici sehen vielen Anfeindungen und Intrigen entgegen und tun ihr Möglichstes, um die Macht ihrer Familie zu erhalten und den Frieden in der Stadt zu wahren. Aber auch der Kunst sind sie nicht abgeneigt. Talentierte Künstler, wie Sandro Botticelli und Leonardo da Vinci zählen zu ihrem Freundeskreis, wie auch die angehende junge Malerin Fioretta, die bereits in ihren Kindheitstagen Fußstapfen im Leben der Brüder Medici hinterlassen hat. Und mehr als das, denn Giuliano und Fioretta sind sich sehr zugetan. Doch die Feinde der Medici blasen zum Angriff und schon bald müssen alle Beteiligten um ihr Leben fürchten.

Wer schon Noah Martins „Raffael – Das Lächeln der Madonna“ gelesen hat, weiß was diese Autorin kann. Ich war damals schon begeistert von ihrem Erzählstil, der mir sprachlich und inhaltlich vollkommen rund erschien und mir die geschichtlichen Themen spielerisch näher brachte. Rückblickend stand „Florentia“ dem in nichts nach!

Die Geschichte um die Familie `de Medici und die Kunst der Renaissance eröffnete mir eine ganz unerwartete Sichtweise auf einige der prominenten Figuren der Zeit, deren Interpretation ich großartig fand, denn hier menschelte es ordentlich. Die Unnahbarkeit der großen Namen wurde damit entzaubert und mit klaren, authentischen Persönlichkeiten ersetzt. Starke, freundschaftliche Bündnisse und Zusammenhalt zwischen verschiedenen Gesellschaftsschichten prägten die Erzählung, aber in erster Linie überraschten mich die Medici-Brüder, die erheblich viel Disziplin an den Tag legen mussten, um der Fessel ihres Familiennamens gerecht zu werden. Vor allem Giuliano schloss ich ins Herz, dessen Sicht auf die Welt und die Liebe zu seiner Fioretta sehr ehrlich und bodenständig schien.

Auch das Thema der Kunst bekam einen zentralen Platz in der Handlung zugesprochen, wobei die Wichtigkeit der Malerei in der damaligen Zeit und insbesondere die Bedeutung der Porträts hervorgehoben wurde. Dieser Aspekt fügte sich ganz natürlich, ohne langweilig zu wirken, in die Handlung ein, und wurde für mich so zu einer lebendigen Geschichtslektion.

„Fioretta“ liest sich wie eine Hommage an die Stadt Florenz, liebevoll in prächtigen Bildern arrangiert und unaufgeregt, aber doch spannend erzählt. Eine wunderbare Atmosphäre, die stets einen unausgesprochenen Hauch von Anmut und Feinheit mit sich trug, rundete diesen, teilweise ziemlich politischen Roman ab. In diesem Zusammenhang stahlen sich zudem Intrigen, Machtstrategien und eine schreckliche Fehde in das Geschehen und gaben dem Ganzen viele überaus fesselnde Momente.

Ein Buch nicht nur für Liebhaber von historischen Romanen. Unbedingt lesen!

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Veröffentlicht am 04.01.2023

Für mich ein Buchschätzchen

Der letzte Tanz der Debütantin
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Im Jahr 1958 soll die junge Lily eine der letzten Debütantinnen am Hof der englischen Queen werden. Ihrer Mutter und Großmutter zuliebe gibt sie daher ihr Bestes, um eine gute Position in der gehobenen ...

Im Jahr 1958 soll die junge Lily eine der letzten Debütantinnen am Hof der englischen Queen werden. Ihrer Mutter und Großmutter zuliebe gibt sie daher ihr Bestes, um eine gute Position in der gehobenen Gesellschaft zu erreichen. Die umfangreiche Ballsaison und die vielen Festlichkeiten strengen die junge Frau zwar an, doch sie knüpft auch viele neue, interessante Bekanntschaften. Währenddessen kommt allerdings ein Familiengeheimnis ans Licht, welches Lilys Mutter über die Jahre sorgsam gehütet hatte, und wegen dem sie sogar erpressbar wurde. Lilys Leben steht nun Kopf, und daher stehen bald wichtige Lebensentscheidungen für die Debütantin an.

Die Autorin Julia Kelly war mir bisher noch kein Begriff, doch mit dieser rundum gelungenen Geschichte steht sie bei mir hoch im Kurs. Hinter dem bezaubernden, eher zurückhaltenden Cover steckte nämlich mehr, als ich im Vorfeld erwartet hatte.

Mir gefiel vor allem die fantastische Entwicklung der Protagonistin. Die Figur der Lily entfaltete dabei eine ganze Bandbreite an Emotionen und inneren Konflikten, und sogar die Momente einer neuen, selbstbestimmten Ausrichtung waren deutlich zu erkennen.
Trotz des großen Unterhaltungswertes und den vielen Oberflächlichkeiten, sowie Flirt und freundschaftlicher Leichtigkeit, zeigte sich auch eine subtile Tiefe, welche den Ernst und die Anspannung, Hoffnungen und Ansprüche innerhalb der gehobenen Gesellschaftsschicht vermittelte. Ich fand es eine außerordentlich gute Leistung von Julia Kelly, diese harmonische Verbindung zwischen den Welten zu schaffen!

Zudem geizte die Geschichte nicht mit großartigen, interessanten und überaus sympathischen Figuren! Dabei fühlte sich jede auf ihre ganz eigene Art besonders an, wohlüberlegt platziert und wunderbar authentisch. Es fiel mir daher leicht, die einzelnen Beziehungen oder die Streitpunkte zwischen bestimmten Akteuren zu verstehen. Kein Wunder, dass ich so schnell von der Geschichte eingenommen war.

Insgesamt ließ sich die Geschichte leicht lesen. Sie glänzte, ohne einem Anflug von Langatmigkeit, durch eine unaufgeregte, positive Atmosphäre, wobei schicksalshafte Begegnungen keinesfalls konstruiert wirkten und mich eher zu wohlwollendem Staunen brachten. Es war eine Freude, Lilys mutige Entscheidungen und ihren Lebensweg zu begleiten.

„Der letzte Tanz der Debütantin“ hat sich für mich überraschend als Buchschätzchen erwiesen. Eine facettenreiche, berührende und sehr unterhaltsame Geschichte, die meiner Meinung nach jedes Lesealter begeistern kann. Unbedingt lesen!

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Veröffentlicht am 18.10.2022

Hat mich gefangen genommen

The Dark
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Die Notärztin Kate North verpflichtet sich kurz entschlossen auf einer UN-Forschungsstation in der Antarktis mitzuarbeiten. Seit einem tragischen Unfall steht ihr Leben Kopf, und sie sucht einen Weg das ...

Die Notärztin Kate North verpflichtet sich kurz entschlossen auf einer UN-Forschungsstation in der Antarktis mitzuarbeiten. Seit einem tragischen Unfall steht ihr Leben Kopf, und sie sucht einen Weg das Chaos zu ordnen. Daher stürzt sich sich mit einem hoffnungsvollen, aber auch etwas mulmigen Gefühl ins Abenteuer. In der Antarktis angekommen merkt sie jedoch recht schnell, dass ihr nicht alle wohlgesonnen sind, allen voran die Stationsleiterin Sandrine. Als Kate dann auch noch erfährt, dass ihr Vorgänger Jean-Luc im Eis ums Lebens kam, beginnt sie natürlich Fragen zu stellen, denen jeder mehr oder weniger ausweicht. Ahnt sie, dass Jean-Lucs Tod vielleicht überhaupt kein Unfall war?

Ich muss gestehen, dass mich der Beginn der Geschichte nicht so richtig mitreißen konnte. Obwohl ich die Beschreibung der Umgebung und der Atmosphäre fantastisch fand, entwickelte sich die Story anfangs nämlich etwas schleppend. Doch ab einem gewissen Punkt steigerte sich die Spannung stetig von Kapitel zu Kapitel, manchmal etwas zu leise, aber in der Summe doch durchdringend, bis ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte und nach Auflösung lechzte.

Etwas fragwürdig wirkte auf mich allerdings das Benehmen der Protagonistin Kate, die sich auffällig alles an Tabletten einwarf, was sie zwischen die Finger bekam. Auch mit ihrer Menschenkenntnis schien es nicht weit her, und ich fragte mich nicht nur einmal, wie so jemand an eben jener Stelle auf einer Eisstation landen konnte. So richtig sympathisch war sie mir daher nicht, was mir für die Geschichte aber letztlich nicht so wichtig war. Die brenzlige Situation in der Einsamkeit des Eises kam durch Kates Augen allerdings richtig gut zur Geltung. Ich konnte an ihren Zweifeln und Schrecken unwahrscheinlich einfach teilhaben und mich mit Leichtigkeit in die Gemeinschaft auf der Eisstation einfühlen.

Der Showdown mit Auflösung war für mich dann jedoch nur semi-überraschend, da ich bereits im Laufe der Handlung gedanklich wirklich jede Figur als Täter angepeilt hatte. Trotzdem hielt sich das Spannungsniveau durchgehend hoch, vor allem, weil gegen Ende mehrere lebensgefährliche Situationen auf das Tablett kamen. Allerdings hätte ich mir am Schluss noch ein, zwei Kapitel als Cool Down gewünscht, denn ich fühlte mich vom abrupten Schluss doch eher überrumpelt und irgendwie in der Luft hängengelassen.

Trotzdem gebe ich für „The Dark“ eine absolute Leseempfehlung! Die Autorin spielt mit vielen Bedrohungen und Ängsten, und bleibt dabei in dieser ungewöhnlichen, faszinierenden Atmosphäre des ewigen Eises. Hat mir sehr gut gefallen!

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