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Veröffentlicht am 04.05.2020

Eine wertvolle Reise zur Sehnsucht im Herzen

Im Herzen ist Raum für mehr
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Sehnsucht als Lebenskraft nutzen. Ein Wunschgedanke? Wie kann ich mit Hilfe Gottes aus der Kraft der Sehnsucht schöpfen?
In den ersten Kapiteln finde ich viele neue Eindrücke und Erkenntnisse über die ...

Sehnsucht als Lebenskraft nutzen. Ein Wunschgedanke? Wie kann ich mit Hilfe Gottes aus der Kraft der Sehnsucht schöpfen?
In den ersten Kapiteln finde ich viele neue Eindrücke und Erkenntnisse über die Herkunft des Wortes Sehnsucht, lerne das Gefühl aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten und denke über die Bedeutung in körperlicher wie geistiger Hinsicht nach.
Weiter geht’s unter anderem mit Sehnsuchtsorten, -momenten und Frage was hat Trendforschung mit Sehnsucht zu tun. Anschließend teilt die Autorin die Sehnsucht in verschiedene Stufen, von der Ursehnsucht ausgehend bis zur Leere im Herzen die Gott füllen möchte. Auch ein großes Thema sind die Spannungsfelder, Schönes und Schweres liegen oft dicht beisammen.

Die Gestaltung des Buches gefällt mir gut. Gedichte, Zusammenfassungen in Kästchen und die kurzen Absätze innerhalb der Kapitel lassen sich angenehm lesen. Die Sehnsuchtsimpulse am Schluss des Kapitels fassen kurz zusammen und stellen Fragen.
Die studierte Theologin bringt eigene Erfahrungen und Erlebnisse ein und stellt somit das Thema lebendig dar. Sie zeigt durch Bibelzitate und Auslegungen die Verbindung zu Gott auf. Immer wieder spricht sie den Leser direkt an und gibt Tipps, ermuntert auf das eigene Herz zu hören.
Dazu passend möchte ich zitieren :
„Die Sehnsucht ist die charmante Art Gottes, sich bei uns in Erinnerung zu halten.“
Mit dem Wunsch für
„Momente in denen unser Herz auf eine Weise von Gott berührt wird, dass es neu Kraft schöpft für die Herausforderungen des alltäglichen Lebens.“
Möchte ich das Buch von Debora Sommer empfehlen.

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Veröffentlicht am 08.03.2019

….Tage bis zur Vollstreckung des Urteils

Der Gesang der Bienen
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Der Zeidler Seyfried lebt von und mit den Bienen. Die wichtigsten Menschen in seinem Leben sind jedoch Elsbeth, seine Frau und ihre Kinder. Als diese ein schwerkrankes Mädchen aufnimmt bricht Unglück über ...

Der Zeidler Seyfried lebt von und mit den Bienen. Die wichtigsten Menschen in seinem Leben sind jedoch Elsbeth, seine Frau und ihre Kinder. Als diese ein schwerkrankes Mädchen aufnimmt bricht Unglück über die Familie herein. Der Tod Fronikas wird der Heilerin Elsbeth angelastet. Seyfried handelt einen Aufschub des Todeurteils heraus und macht sich auf schnellstem Wege nach Bingen. Hildegard soll in einem Brief die Unschuld Elsbeths bestätigen und so den Abt überzeugen. Doch der Weg birgt Gefahren und Umwege. Immer wieder muss Seyfried Geduld aufweisen bis er Hildegard überzeugt zu helfen. Zeit, die er nicht mehr hat...

Durch den der Zeit um 1152 angepassten Schreibstil in Rede und Ausdruck bin ich schnell in die Erzählung abgetaucht. Zahlreiche bildhafte Beschreibungen lassen Handlungsorte und Landschaften vor meinem Auge entstehen. Ob Klosterbaustelle oder düsteres Verließ, klappernde Hufe auf einsamen Wegen und tiefe Schluchten. Des Weiteren bin ich z. B. gefangen von der düsteren, ängstlichen Stimmung im Gerichtsverfahren, den Hoffnungen und Sorgen des Zeidlers um seine Familie. Im Verlauf der Handlung treten Charakterstärke und Wandlungen zutage. Sehr bewegend finde ich auch die Figur Anna, Tochter des Zeidlers Seyfried. Mit Mut und Verstand schützt sie sich und ihren Bruder allein gegen allerlei Gräuel. Mit der Novizin Adelheyd samt ihrem Geheimnis weitet sich der Kreis hin zu Hildegard von Bingen. Diese historische Figur wird in dem Roman facettenreich herausgearbeitet. Eine umfassende Recherche des Autors versucht Hildegard und ihr Wesen wirklichkeitsnah zu zeigen. Neben rachelüsternen Rittern, helfenden Freunden, eingreifenden Vierbeinern spielen Machtgier, bedingungsloser Gehorsam der Kirche gegenüber und Politik eine weitere Rolle in dem Roman.
Die aufwühlende Geschichte wird wesentlich von der Arbeit, den Techniken und Werkzeugen eines Zeidlers und der Welt der Bienen begleitet. Bereits als Kind wurde Anna mit dem Lied „ Das Bienlein, das ich liebe….“ beruhigt, mit Honig belohnt, der Geruch von Bienenwachs hat sich eingebrannt. Die Erzählung wird durchflochten von dem Thema Bienen. Dabei konnte ich viel Wissenswertes lernen.

Das bewegende Werk versetzt mich in die Zeit Ende des 12, Jahrhunderts. Die geschilderten Lebensumstände und der verwendete Sprachstil ziehen mich in ihren Bann, reißen mich emotional mit. Eine ausgewogene Aufteilung in sympathische und grausame Figuren bringt von Anfang an viel Potenzial an Möglichkeiten und Spielraum. Immer höher steigt die Spannung, auch durch passende Zitate und „…Tage bis zur Vollstreckung des Urteils“ an jedem Kapitelanfang. Bis auf einige konstruiert wirkende Ausnahmen am Schluss kann ich die Geschichte gut nachvollziehen. Diese Freiheit eines Autors lässt den Leser schlussendlich aufatmen. Im Anschluss finden sich ein aufschlussreiches Personenregister sowie persönliche Anmerkungen zur Entstehung des Romans.

"Der Gesang der Bienen" aus geschichtlich belegten Personen, historischen Ereignissen und Fiktion verwoben mit dem Thema Bienen erhält von mir 4 Sterne. Ich freue mich weitere Abenteuer mit Ralf H. Dorweiler zu erleben.

Veröffentlicht am 27.03.2023

Das Kommen und Gehen des Schönen akzeptieren lernen

Alle Farben der Kamelien
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Charleston, 1929. In ihren Aquarellen malt die junge Eliza die Schönheit ihres Gartens und fängt mit der ihr eigenen Hingabe Farben und Stimmungen ein. Obwohl die aufkeimende Liebe zu William von ihrer ...

Charleston, 1929. In ihren Aquarellen malt die junge Eliza die Schönheit ihres Gartens und fängt mit der ihr eigenen Hingabe Farben und Stimmungen ein. Obwohl die aufkeimende Liebe zu William von ihrer Familie nicht gern gesehen ist möchte das junge Paar die alte Familienfehde begraben und einen Neuanfang wagen. Jedoch hat William noch ein weiteres Geheimnis verschwiegen. Immer weitere Verstrickungen zwingen die beiden zu ungewollten Entscheidungen.
Viele Jahre später erbt Lucy unverhofft ein Haus mit Garten in Charleston. Im Inneren findet sie einen geheimnisvollen Brief samt filigran gestaltetem Ring. Viele Fragen brennen auf ihrer Seele. Sie widmet sich hingebungsvoll der Restaurierung des Kleinods. Dank ihrer Chefin darf sie sich beruflich mit den bezaubernden Gemälden von Eliza beschäftigen und erkennt im Laufe der Zeit gewisse Zusammenhänge.
Dem Bauunternehmer Pinckney gefällt Lucys Engagement für das historische Gebäude überhaupt nicht. Er weist seinen Sohn Declan an das Haus zu Kaufen. Die sich abzeichnenden Schwierigkeiten spitzen sich zu als Declan und Lucy Sympathie füreinander entdecken.
Die zwei Zeitebenen sind erkennbar und wechseln sich im Laufe der Handlung immer wieder ab. Der Schreibstil lässt mich nach kurzer Orientierungsphase eintauchen in die authentische Darstellung der sich ändernden Gesellschaft der zwanziger Jahre. Auch im Jahre 2020 geht es um den Erhalt der Häuser und emotionaler Werte. Die Charaktere sind mal klar durchschaubar, mal geheimnisvoll mit verborgenen Schwächen und Stärken. Durch die unterschiedlichen Sichtweisen und Berührungspunkte in den Zeitebenen wird die Spannung von Anfang an gehalten. Immer wieder einfließende Hinweise lassen mich rätseln.
Allerdings hat mich im letzten Teil des Buches die Geschichte nicht mehr so eingefangen. Fragen bleiben offen und mir kommt manche Lösung etwas zu konstruiert rüber.
Am Ende des Buches habe ich erfahren es gibt einen losen Vorgängerband „Die Dame mit dem roten Hut“. Vielleicht hätte mich ein Vorwissen daraus besser auf das Ende vorbereitet. Außerdem plant Ashley Clark ein Folgebuch um Hintergründe der Vergangenheit zu dieser Erzählung weiter aufzuklären.
Mein Fazit lautet daher. Eine unterhaltsame Story in der fiktive Personen mit historischen Ereignissen in Charleston verwoben sind. Bezaubernde Schilderungen und teils emotionale Ereignisse lassen mich eintauchen. Nur mit dem Schluss konnte mich die Autorin leider nicht ganz erreichen. Aber ich möchte auf jeden Fall weitere Bücher von ihr lesen.
Ich vergebe 3,5 Sterne

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Veröffentlicht am 14.08.2022

Leichte Unterhaltung in sommerlicher Atmosphäre

Himmelblaue Sommerträume
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Die sorgfältig geplante Reise nach Afrika verschieben? Ihre Silberhochzeit alleine feiern? Kurz entschlossen fliegt Sabine zu ihrer Freundin Lisa nach Teneriffa. Als dann auch noch die berufliche Fortbildung ...

Die sorgfältig geplante Reise nach Afrika verschieben? Ihre Silberhochzeit alleine feiern? Kurz entschlossen fliegt Sabine zu ihrer Freundin Lisa nach Teneriffa. Als dann auch noch die berufliche Fortbildung ihres Mannes als Lüge enttarnt wird bricht für Sabine eine Welt zusammen. Doch mit Hilfe ihrer Freundin gelingt es der fünfzig-jährigen Deutschen einen Neuanfang zu wagen. Großen Anteil daran hat Pablo, ein kleiner Mischlingshund. Als ob er sich sein neues Frauchen bewusst ausgesucht hätte, lächel. Eine wilde Verfolgungsjagd endet im Garten und unverhofft findet Sabine eine weitere Verbündete um ihr Leben neu zu organisieren. Auf ihrem Weg dahin flattert auch ihr Herz im Schmetterlingstakt. Die charmante Barbekanntschaft Bernd, der sympathische Hotelbesitzer Antonio oder fällt ihre Wahl auf den attraktiven Tierarzt Francisco? Die Zeit auf der Insel hält Einiges bereit.
Die flüssige Schreibweise nimmt mich schnell mit auf die Reise. Durch ihre ausdrucksstarke Schilderung versetzt mich die Autorin in Teneriffas Schönheit. Ich möchte am liebsten die Koffer packen und zu Lisa auf die Finca eilen. Charakterlich konnte mich Lisa am besten überzeugen. Ihre hintergründigen Ratschläge und flapsigen Dialoge mochte ich sehr.
Die Erzählung aus Sabines Sicht konnte mich leider nicht durchgehend fesseln. Der Funke zu Sabines Person ist nicht übergesprungen. Dennoch hat mich die Geschichte gut unterhalten und weckte Sommer-Sonne-Love Emotionen in mir. Freundschaft und Neubeginn bringen der Mutter von zwei erwachsenen Kindern ein wiedererstarktes Selbstbewusstsein nahe. Zeigt, sich aus alten Fesseln lösen und neu durchstarten ist in jedem Alter möglich.
Wie im Klappentext formuliert – manchmal trifft das Leben die besten Entscheidungen…
Meine Empfehlung geht daher mit 3,5 Sternen für eine Auszeit vom Alltag an `Himmelblaue Sommerträume` von Andrea Micus im Sehnsuchtsort Teneriffa. Ein leichter, unterhaltsamer Frauenroman.

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Veröffentlicht am 01.06.2022

emotional aufwühlend

Remember when Dreams were born
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Maggie kämpft. Gegen ihre Schmerzen, für ein Zurück ins Leben nach ihrem traumatischen Unfall. Körperlich und psychisch schwer gekennzeichnet besteht ihr Leben im Moment hauptsächlich aus Therapien und ...

Maggie kämpft. Gegen ihre Schmerzen, für ein Zurück ins Leben nach ihrem traumatischen Unfall. Körperlich und psychisch schwer gekennzeichnet besteht ihr Leben im Moment hauptsächlich aus Therapien und kämpfen um Normalität. Ihre fürsorgliche Familie nimmt Maggie dabei manchmal die Luft zum Atmen in übertragenem Sinn. Ihr erster Ausflug ins ehemalige Lieblingspub zeigt ihr neben vielen noch zu erklimmenden Hürden einen Hoffnungsschimmer. Tom. Er behandelt sie endlich wieder wie eine Frau, nicht nur wie eine Patientin. Chance und Herausforderung zugleich.
Auch Tom hat eine dramatische Erfahrung zu verarbeiten. Ist das der Grund warum er sich zu Maggie hingezogen fühlt? Beide sind innerlich verletzt, stehen vor den Scherben ihres Lebens. Sein Leben als Hotelmanager gibt ihm beruflich Halt, lässt ihm kaum Zeit für ein geregeltes Privatleben. Doch Maggie schleicht sich dazwischen, langsam. Leise. Denn laute Menschen sind nicht wichtig.
Die Ich-Erzählung aus zweierlei Perspektive hat mich erst nach und nach einfangen können. Durch den sehr authentischen Schreibstil bin ich lange durch das Buch gehoppelt. Die Wortfindungsstörungen von Maggie, der eigenwillige E-Mailverkehr zwischen den Protagonisten und triggernde Elemente sehe ich als Ursache. Bildhaft geschildert und emotional aufwühlend beschreibt die Geschichte ziemlich gut. Anfangs eher melancholisch, ändert sich mein Empfinden im weiteren Handlungsverlauf zu Hoffnung. Zwischendurch finden sich teils langatmige Gedankengänge und Wiederholungen, aber eingestreute Schnipsel haben mich neugierig bleiben lassen. Könnte es sein? Ich wollte die Auflösung unbedingt wissen und es hat sich gelohnt dabei zu bleiben.
Zeit, das ist es was Tom Maggie gibt. Und diese Zeit braucht es auch für das Buch in meinen Augen. Die Erzählung spricht viele Themen an. Anteilnahme und Hilfestellung gegenüber Patienten sowie Traumataverarbeitung um nur einige Beispiele zu nennen. Vertrauen und Mut sich und anderen gegenüber.
Dies ist der erste Band der emotionalen und dramatischen neuen Romance-Reihe von Anne Goldberg. Ich bleibe neugierig und vergebe 3,5 Sterne.

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