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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.08.2017

mäßig spannend

Kein guter Ort
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Ich bin ja immer interessiert an nordischen Krimis. "Kein guter Ort" spielt in Norwegen und es ist bereits der dritte Teil einer Reihe um den Psychologen Arne und die Ermittlerin Kira. Ich kenne die Vorgänger ...

Ich bin ja immer interessiert an nordischen Krimis. "Kein guter Ort" spielt in Norwegen und es ist bereits der dritte Teil einer Reihe um den Psychologen Arne und die Ermittlerin Kira. Ich kenne die Vorgänger zwar nicht, aber ich hatte keine Probleme. Der Autor erzählt mehrmals über die vergangenen Fälle und man kann sich gut reinfinden in die Beziehungen der Hauptdarsteller.

Der Fall hat viel mit Drogen zu tun, da eine der Akteurinnen abhängig ist und auch Arne hi und da sein Bewustsein unkonventionell erweitert. Aber in der Hauptsache ist es ein alter Fall um ein Mädchen und seinen Vater, die an einer Küste zu Tode gestürzt sind. Und ein altes gruseliges Hotel spielt auch eine große Rolle.

Der Autor Bernhard Stäber kommt wohl aus Deutschland und ist nach Norwegen ausgewandert. Vielleicht war der Krimi auch deshalb untypisch für den hohen Norden, nicht besonders brutal und obwohl es natürlich auch ein paar Tote gibt, doch eher beschaulich. Ich fand ich nicht besonders spannend. Guter Durchschnitt.

Veröffentlicht am 27.08.2017

gute Jugendlektüre

Und du kommst auch drin vor
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Eine witzige Idee ist diese Geschichte.
Kim stellt fest, dass sie, ihr Leben und ihre Gedanken in einem Buch vorkommen. Nachdem sie es gelesen hat befürchtet sie, dass die Dinge, die dort beschrieben werden, ...

Eine witzige Idee ist diese Geschichte.
Kim stellt fest, dass sie, ihr Leben und ihre Gedanken in einem Buch vorkommen. Nachdem sie es gelesen hat befürchtet sie, dass die Dinge, die dort beschrieben werden, auch wirklich vorkommen könnten. Deshalb macht sie sich mit ihrer besten Freundin Petrowna daran, ihr Leben zu ändern, damit nicht eintrifft, was im Buch steht. Nebenbei versucht sie herauszufinden wie die Autorin es geschafft hat, so ein Buch überhaupt zu schreiben.

Da ich Scherbenpark so mochte, habe ich mir dieses Buch von Alina Bronsky gegönnt. Es ist aber für eine ziemlich junge Altersgruppe, deshalb ist auch die Sprache für meinen Geschmack fast etwas zu kindgerecht. Also für ältere Semester. Junge Menschen werden sicher besser damit zurechtkommen. Die Story ist unterhaltsam und hat einen Dreh, der mir gut gefallen hat. Aber mir gefallen die Bücher von Frau Bronsky besser, die mehr in der Realität verankert sind, wie auch ihr Letztes mit der alten Baba.

Gutes Kinder- und Jugendbuch aber kein All-Age, dafür hatte es zu wenig Anspruch und Spannung.

Veröffentlicht am 04.08.2017

sperrige Geschichte

Der Dichter der Familie
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Gregoire Delacourt war mir bereits von seinem Vorgängerroman „Die vier Jahreszeiten des Sommers“ bekannt und ich war gespannt auf das neue Buch „Der Dichter der Familie“. Es ging mir mit dieser Geschichte ...

Gregoire Delacourt war mir bereits von seinem Vorgängerroman „Die vier Jahreszeiten des Sommers“ bekannt und ich war gespannt auf das neue Buch „Der Dichter der Familie“. Es ging mir mit dieser Geschichte leider so, dass ich doch etwas anderes erwartet hatte. Noch im Nachhall zu französischen Romanen wie z.B. „Der Hut des Präsidenten“ hatte ich auf eine Sommerlektüre gehofft. Aber die Geschichte passt viel besser in einen dunklen Herbstmonat oder zu einem Abend am Kaminfeuer. Es ist tragisch und traurig wie der „Dichter der Familie“ Edouard schon als Kind auf seine Rolle festgelegt wird und daran über die Jahre zu zerbrechen droht.

Als kleiner Junge hat er ein reizendes Gedicht verfasst und Eltern und Großeltern sind begeistert und versteifen sich darauf, dass darin seine Berufung liegen würde und aus ihm ein großer Dichter und Poet werden wird. Aber Edouard kann diese Hoffnungen nie erfüllen und versteift sich nun seinerseits in Vorstellungen, wie sein Privatleben und sein beruflicher Erfolg sein sollten und trifft deshalb eine falsche Entscheidung nach der anderen, sucht nach dem Glück und der Erfüllung und findet beides nicht.

Ich habe erst im Nachhinein erfahren, dass es wohl das Erstlingswerk des Autors ist, welches jetzt nachträglich ins Deutsche übersetzt wurde. Mit solchen nachträglichen Veröffentlichungen habe ich schon öfter Schwierigkeiten gehabt. Hier habe ich zwar gespürt, dass der kurze und geschliffene Schreibstil des Autors durchschimmert aber er ist noch nicht ganz ausgereift. Außerdem bin ich unschlüssig, was mir das Büchlein sagen will. Soll man seine Pläne nicht zu hoch stecken? Soll man zufriedener sein auch mit den kleinen Dingen? Oder geht es tatsächlich darum die ganz alltäglichen Tragödien zu zeigen, die in einer Familie passieren können und die verhindern können, dass man in den richtigen Tritt kommt?

Ich bin ein zutiefst positiver und optimistischer Mensch. Außerdem schätze ich die von mir erreichten Ziele und traue nicht jeder verpassten Gelegenheit nach. Edouard war für mich ein sperriger und teilweise sogar unsympathischer Charakter. Seien Art ging mir gehörig gegen den Strich. Aber andererseits, auch das muss eine fiktive Person erst mal schaffen. Von mir nur eine bedingte Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 02.08.2017

durchwachsene Stimmung

Sieh mich an
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Die Autorin Mareike Krügel nimmt uns einen Tag mit ins Leben von Katharina, einer Mutter und Ehefrau in mittleren Jahren, die durch die Entdeckung, dass sie einen Knoten in der Brust ertasten kann, zurückgeworfen ...

Die Autorin Mareike Krügel nimmt uns einen Tag mit ins Leben von Katharina, einer Mutter und Ehefrau in mittleren Jahren, die durch die Entdeckung, dass sie einen Knoten in der Brust ertasten kann, zurückgeworfen wird auf eine intensive Betrachtung ihres Lebens. Während um sie herum das ganz alltägliche Chaos mit der schwierigen Tochter, dem nicht präsenten Ehemann und diversen kleinen und großen Problemen tobt, macht sie sich Listen über all das, was ihr Leben einzigartig oder wichtig macht, über dass was passieren sollte, wenn sie denn einen bösartigen Krebs hätte, über alles und nichts. Sie versucht sich durch den Tag zu hangeln. Sie versucht zu erkennen, welchen Weg sie sich für ihr weiteres Leben vorstellt. Sie versucht einen Sinn in all dem zu suchen und nicht den Verstand vor lauter Angst zu verlieren.

Das Buch ist trotz des gut lesbaren Erzählstils in seiner Thematik anspruchsvoll und tiefgängig. Die ungeduldige Flapsigkeit der Protagonistin ist manchmal enervierend. Teilweise scheint sie fast lethargisch zu sein, dann wieder explosiv und reizbar. Sie ist keine Heldin, die mir wirklich nahe war. Sie kommt irgendwie nie auf den Punkt ihrer Probleme. Ist es die verfahrene Ehe oder die Krankheit oder die Langeweile, die sie aus der Bahn wirft? Und wo strebt sie hin? Mir war nicht klar, worauf die Autorin wirklich hinaus will. Was will sie mir sagen?

Das Buch wird hochgelobt aber mir hat es nur mäßige Spannung beschert.

Veröffentlicht am 16.05.2017

wenn das Eis bricht

Wenn das Eis bricht
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„Wenn das Eis bricht“ von Camilla Grebe wird als Psychothriller beworben. Nachdem es auch um einen Kriminalfall geht und einer der Hauptdarsteller ein Polizist ist, könnte man auch an einen Krimi denken. ...

„Wenn das Eis bricht“ von Camilla Grebe wird als Psychothriller beworben. Nachdem es auch um einen Kriminalfall geht und einer der Hauptdarsteller ein Polizist ist, könnte man auch an einen Krimi denken. Aber Vorsicht. Ich denke, es ist keines von beiden sondern allerhöchstens ein psychologischer Spannnungsroman. Es geht um Menschen, um Beziehungen und Fehler in der Vergangenheit. Um eine Frau, die erfährt, dass sie an beginnender Demenz leidet. Einen alleinerziehenden Vater, eine junge Frau, die in einer komplizierten Liebe feststeckt.

Grebe jongliert zwischen den Hauptpersonen und deren Gegenwart und Vergangenheit. Lange weiß man nicht, was alle miteinander und mit dem Kriminalfall zu tun haben. Für meinen Geschmack dauerte es einfach etwas zu lang, bis der Leser beginnt zu ahnen, um was es geht. Dadurch habe ich die ganze Zeit darauf gewartet, dass es spannend wird und mir gewünscht, das Buch wäre etwas gestrafft worden.

Ich kannte bereits zwei Vorgängerromane des Duos Camilla Grebe. Beide waren in ähnlichem Schreibstil aber um einiges spannender. Deshalb, im direkten Vergleich mit ihren eigenen Werken, hat mich dieser Roman nicht ganz überzeugen können.