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Veröffentlicht am 03.04.2023

Die Begegnung zweier Menschen ist niemals zufällig

Die Bahnhofsmission
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Wir befinden uns in Berlin im Jahre 1908. In dieser Stadt tummelt sich alles was man sich vorstellen kann und dem begegnet man am häufigsten am Schlesischen Bahnhof. Dort kommen die Menschen an und fahren ...

Wir befinden uns in Berlin im Jahre 1908. In dieser Stadt tummelt sich alles was man sich vorstellen kann und dem begegnet man am häufigsten am Schlesischen Bahnhof. Dort kommen die Menschen an und fahren ab und in der Bahnhofsmission finden sich meistens die Menschen ein, die verzweifelt sind, aus welchen Gründen auch immer gestrandet, mit großer Hoffnung sich in die große Stadt aufgemacht haben um ein besseres Leben zu haben, wohlhabende Menschen, die es sich leisten können zu reisen wohin sie wollen und oft keinen Blick für die Gestrandeten und vom Leben benachteiligten Menschen haben und natürlich allerlei übles Gesindel, die nur darauf warten sich an die verzweifelt Suchenden heranzumachen.

An diesem ungewöhnlichen Ort der Bahnhofsmission, gegründet von einem Pfarrer und geführt von ganz unterschiedlichen Frauen, die ein Herz für die Menschen haben, die nicht gesehen und wahrgenommen werden, finden sich zwei komplett unterschiedliche Frauen. Das ist Natalie, eine kleine resolute Person, die schon seit ihrer Kindheit weiß, was es heißt ums Überleben zu kämpfen, die Licht und vor allem die Dunkelheit kennt und die sich trotz widrigster Umstände, Bedrohungen, Verletzungen und Enttäuschungen ihr großes Herz bewahrt hat und sich ganz besonders um die jungen Mädchen kümmert, die voller Hoffnung in die große Stadt kommen und oft durch die damals leider schon sehr aktiven Menschenhändler aller Hoffnung in rasender Schnelle beraubt werden und meistens in der Prostitution landen oder einfach verschwinden. Natalie liebt jeden, der im Bahnhof heimlich haust und so lernen wir durch sie Baba kennen, die ein schreckliches Geheimnis mit sich trägt. Auch da versteht Natalie sie bestens.

Auf der anderen Seite ist da Alice, Tochter einer sehr wohlhabenden und großbürgerlichen Medizinerfamilie aus Berlin, die ein sehr privilegiertes Leben führt, welches dennoch der gesellschaftlichen Norm dieser Zeit untergeordnet sein muss. Frauen haben zu heiraten, dürfen in Deutschland nicht studieren und sich ihren Beruf selbst wählen. Überhaupt hatten Frauen damals kein Wahlrecht. Doch damit will sich Alice nicht abfinden und fängt heimlich an in der Bahnhofsmission mitzuhelfen, was ihren Blick auf erschreckende Art und Weise weitet, sie jedoch in ihrer Entscheidung unabhängig zu leben bestärkt. Natürlich kommen die Heimlichkeiten und Notlügen irgendwann ans Licht und Alice sieht sich auf einmal in einer Sackgasse.

Die beiden jungen Frauen lassen mit ihrem Team nicht nach in der Arbeit die vorgeblich jungen Mädchen zu schützen und das zieht die Aufmerksamkeit einiger sehr gefährlich Dunkelmänner auf sich, die keinerlei Skrupel haben und für die ein Menschenleben nichts zählt. Das gilt auch für alle Organisationen im heute, die sich für Zwangsprostitution und Menschenhandel einsetzen, da hat sich leider nichts geändert. Nachdem ihre junge Schutzbefohlene Greta verschwunden ist, überschlagen sich die Ereignisse und die beiden jungen Frauen müssen sich auch vermehrt mit ihren Hoffnungen und Sehnsüchten, wie auch mit den Schatten ihrer Vergangenheit auseinandersetzen, haben es mit alten und neuen Verehrern zu tun, die nicht alle das sind was sie vorgeben zu sein und während dieser ganzen Geschehnisse und Verwicklungen zieht sich ein im Dunkeln gespanntes Netz immer mehr um sie zusammen und droht ihnen in mehrfacher Hinsicht die Luft abzuschnüren.

Veronika Rusch ist ein ganz hervorragender historischer Roman gelungen, der den Geist der Bahnhofsmission perfekt einfängt, wie auch die Atmosphäre der Stadt Berlin in dieser Zeit, mit ihren verschiedenen Menschen und sorgsam getrennten Klassen, dem beständigen Brodeln an allen Ecken der Stadt und dem wohl organisierten Untergrund, der gewillt ist, sich von niemanden seine Geschäfte verderben zu lassen. Schöner Schein und Glanz sind nicht immer das was sie zeigen und das Vergessene, Stinkende und Schmutzige ist oft reiner wie die polierten Fassaden der Reichen. Dabei ist noch eine sehr spannende Krimimalgeschichte eingewoben und die beiden Protagonistinnen wie auch die zahlreichen Nebendarsteller auf eine sehr sympathische und bildhafte Weise beschrieben. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen und diese Geschichte ruft definitiv nach einem Folgeband. Bis dahin übe ich mich in Geduld und Vorfreude!

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Veröffentlicht am 28.03.2023

Eine irische Geschichte, die wahr sein könnte

Die Magdalenenschwestern. Das gestohlene Leben
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Wir befinden uns in Dublin, Irland, Anfang der 1960er Jahre. Es waren sie Swinging Sixties, doch für junge Mädchen und Frauen konnte es aus den verschiedensten Gründen sehr gefährlich werden. Die beiden ...

Wir befinden uns in Dublin, Irland, Anfang der 1960er Jahre. Es waren sie Swinging Sixties, doch für junge Mädchen und Frauen konnte es aus den verschiedensten Gründen sehr gefährlich werden. Die beiden jungen Mädchen Rosie, aus einer armen irischen Arbeiterfamilie, und Cathy, Tochter eines wohlhabenden Unternehmers, freunden sich in der Schule miteinander an. Rosie ist sehr hübsch, gefährlich im streng katholischen Irland damals und Cathy, liebt ihre Bücher über alles und spricht aus was sie denkt, ganz direkt und völlig undiplomatisch, auch sehr gefährlich. Doch das ist den beiden Mädchen überhaupt nicht bewusst und so unterschiedlich sie auch sind, der Leser schließt sie sofort ins Herz und erlebt an ihrer Seite ein Irland, das man sich heute gar nicht mehr vorstellen kann, doch dank der guten und gründlichen Recherche der Autorin ein sehr klares und bedrückendes Bild gezeichnet bekommt. Cathy und Rosie halten zusammen und versuchen das Leben in diesen schwierigen Jahren selbstständig zu gestalten, was für junge Frauen böse ausgehen konnte, doch sie hatten einen starken Willen ihr Leben zu leben. Das hatte für beide einen hohen Preis....

Nun gibt es einen Zeitsprung in die Gegenwart und die junge Leah hat gerade ihr Medizinstudium abgebrochen und begibt sich auf Empfehlung einer Freundin nach Dublin um für ein Jahr eine Aupair-Stelle anzutreten um herauszufinden, was sie denn nun mit ihrem Leben anfangen könnte. Das Irland von heute findet Leah modern, locker und aufgeschlossen und in ihrer Aupair-Familie fühlt sie sich auch sehr wohl. Durch Marian, ihre Aupair-Mutter, lernt sie dessen attraktiven, jedoch sehr zurückhaltenden Bruder Shaun kennen, der Künstler ist, bei seiner Grandma Rosie lebt und sie versorgt. Die beiden jungen Leute freunden sich langsam an und Leah gewinnt Grandma Rosie lieb, obwohl sie wunderlich oder besser gesagt dem Whiskey sehr zugetan ist und unter zunehmender Demenz leidet. Doch es ist nicht nur das. Leah spürt, dass es in der Familie ein Geheimnis gibt, ein Geheimnis, das Rosie quält und das hängt mit einer ihnen unbekannten Frau namens Cathy zusammen. Leah und Shaun beschließen um Rosies Willen nachzuforschen und lernen in diesem Zug ein Irland kennen, das ihnen völlig fremd ist und sich der Strudel der Geheimnisse bis in die Gegenwart zieht und mehr Menschen betrifft, als sie vermutet haben. Hat ihre junge aufkeimende Liebe bei diesen dramatischen Ereignissen überhaupt eine Chance?

Tereza Vanek ist wirklich ein außergewöhnlich spannender Familienroman gelungen, der aufgrund ihrer gründlichen Recherche, ihrer feinen Charakterbildung der Protagonisten und der lebendigen Sprache den Leser in die Geschichte Irlands auf eine sehr authentische und sehr erschütternde Weise mit hineinnimmt. Mir war nicht klar, wie viel Macht die Katholische Kirche noch in den Sechziger bis Siebziger Jahre dort hatte und mit welcher Skrupellosigkeit, alles schön unter einem religiösen und selbstgerechten Deckmäntelchen versteckt, sie die jungen Frauen ausbeutete. Ich hatte bei einigen Szenen fast Tränen in den Augen wie viele Familien unter diesem grausamen Schweigen der Katholischen Kirche und ihren Vertretern heute noch leiden müssen.

Absolut lesenswert!

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Veröffentlicht am 28.03.2023

An seiner Hand durch das tiefe Tal der Dunkelheit

Spuren deines Lichts
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Die junge Wren Crawford leidet schon seit ihrer Kindheit an Angst- und Panikattacken, verbunden mit tiefen Depressionen. Einen Gefährten im Leid hat sie in dem Künstler Vincent van Gogh gefunden, in seinen ...

Die junge Wren Crawford leidet schon seit ihrer Kindheit an Angst- und Panikattacken, verbunden mit tiefen Depressionen. Einen Gefährten im Leid hat sie in dem Künstler Vincent van Gogh gefunden, in seinen Bildern und seinen Schriften und in Casey ihrem Jugendfreund, der ebenso wie sie an einer psychischen Krankheit leidet und sich permanent als Außenseiter fühlt. Wren und Casey sind gute Freunde, die gemeinsam an ihrer hohen Sensibilität und Sensitivität zweifeln, leiden und hadern und sie haben sich durch ihre ganze Schulzeit einander Halt gegeben. Wren beendet die Schule und arbeitet als Sozialarbeiterin, als älteste Tochter einer Pastorenfamilie, ist sie damit aufgewachsen anderen Menschen zu helfen und sie möchte, das was sie erfahren hat weitergeben. Dabei merkt sie nicht, wie sie nach und nach ausbrennt und als dann noch ihr bester Freund Casey heiratet, wegzieht und den Kontakt auf Wunsch seiner Frau abbricht, tut sich das schwarze Loch in ihr wieder auf und nach einem erneuten Zusammenbruch sucht sie Hilfe in einer Klinik.

Dort wird Wren klar, dass sie vorerst nicht mehr in ihrem Beruf arbeiten kann, doch nach Hause in das lebhafte Elternhaus mit vielen Geschwistern kann sie auch nicht. Da kommt ihre Mutter Jamie auf die Idee, dass Wren bei Kit, einer Tante, die auch ein geistliches Einkehrzentrum leitet, bleiben kann, bis Wren sich innerlich wieder stabiler fühlt. Wren lässt sich nach einigem Zögern auf diese Idee ein und lernt mit der Zeit und mit Hilfe von einigen geistlichen Übungen, in seelsorgerlichen und tiefen Gesprächen mit ihrer Pastorin Hannah, im Malen und im neuerlichen Lesen aus den Schriften ihres Lieblingsmalers Vincent das Leben neu schätzen. Langsam kommt sie wieder zu Kräften und beginnt wieder Mut zu fassen und macht sich zaghaft auf den Weg. Kit, die selbst schon durch tiefe Täler gehen musste, ist ihr auf diesem Weg eine große Hilfe und nicht nur ihr, sondern auch Wrens Mutter Jamie, die manchmal vor lauter Sorge und Angst um ihre große Tochter ihre anderen Kinder vergisst und das Gefühl hat, dass sie einfach nicht genug tut. Auch sie geht durch einen tiefen Prozess des Loslassens und Vertrauens, dass ER es am Ende gut machen wird.

Soweit sieht alles ganz gut aus, doch dann taucht Casey wieder auf, der beste Freund und Leidensgefährte aus Wrens Vergangenheit und Wren freut sich auf der einen Seite und auf der anderen muss sie auch beobachten, dass Casey sich der Hilfe des Gottes, dem sich Wren wieder geöffnet hat, verschließt und ihre innige Freundschaft nimmt einen schwierigen Verlauf, der auch Wren wieder an eine Grenze bringt und die Ereignisse drohen ihre Fortschritte ins Leben völlig zunichte zu machen.

Sharon Garlough Brown ist eine ganz besondere Geschichte gelungen. Da ich ihre vier vorangegangenen Bücher schon mit Begeisterung gelesen habe, kannte ich Kit und auch Hannah und durfte auch von Kit mehr erfahren. Der Autorin ist es sehr gut gelungen, die Problematik von psychischen Krankheiten und die Hilflosigkeit von den Angehörigen aufzuzeigen. Der Glaube kann eine Hilfe sein und es ist sehr wohltuend zu lesen, wie behutsam sie es formuliert, keine platten religiösen Plattitüden, wie sie leider immer noch oft in Gemeinden zu erleben sind, weil die Geschwister nicht damit umgehen können. Gerade Jamie hat mich berührt und ich finde diesen Roman für Angehörige sehr hilfreich, für Betroffene würde ich ihn tatsächlich nur empfehlen, wenn er in Begleitung gelesen wird oder wenn derjenige eine gewisse Stabilität mit sich bringt. Es ist auf jeden Fall ein hoffnungsbringendes Buch, weil es auf eine sehr feine, wertschätzende und tiefgehende Art und Weise einen Weg aufzeigt, aus dem Tal der Angst und Depression wieder in die Gegenwart des Lichts und der Hoffnung zu kommen und es bringt uns mit dem Gott in Verbindung, der uns kennt wie niemand sonst und uns in jeder Dunkelheit zur Seite steht.

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Veröffentlicht am 27.03.2023

Die Freiheit ist da, betrete das neue Land im Vertrauen

Aus dem Staub erhebst du mich
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"Aus dem Staub erhebst du mich" ist eine authentische Geschichte einer ungewöhnlichen Frau. Der Leser hat das Gefühl mit der Autorin Mary Marantz am Tisch zu sitzen bei einer Tasse Kaffee und sich ihre ...

"Aus dem Staub erhebst du mich" ist eine authentische Geschichte einer ungewöhnlichen Frau. Der Leser hat das Gefühl mit der Autorin Mary Marantz am Tisch zu sitzen bei einer Tasse Kaffee und sich ihre Geschichte erzählen zu lassen und wie es bei Frauen oft ist wird während des Gesprächs hin- und hergesprungen, nicht chronologisch, sondern lebendig werden die Gedanken ausgetauscht, was gerade so kommt. Bei solchen Gesprächen ist eine hohe Flexibilität von Nöten, denn die Themen und die Sprache können schnell wechseln. So ist es auch bei diesem Buch und auch wenn es für den Leser einen Moment dauert, bis er in die Geschichte eintaucht, lohnt es sich, denn es voll von tiefem Glauben, echter Lebensweisheit, einer versöhnenden Liebe, Traurigkeit und Lachen liegen nebeneinander und durch die lebhafte Schilderung der Autorin kann man die Geräusche und die Gerüche ihrer Kindheit während des Lesens wahrnehmen. Auch schaut sich der Leser das Cover des öfteren an, in schwarz-weiß aus gutem Grund und fragt sich wie es dem Kind hinter diesen mit Folie notdürftig, alles ist in diesem Trailer notdürftig, zugeklebt wohl ging. Der Wald dahinter, der den Trailer zu verschlingen droht war bedrohlich und zugleich ein Zufluchts- und Glücksort für die kleine Mary.

Das Buch ist in zwei große Abschnitte aufgeteilt, "Das Mädchen im Trailer" und "Das Mädchen nach dem Trailer" und am Ende versteht der Leser, warum diese Zweiteilung der Autorin so wichtig war.

Mary wurde in West Virginia geboren, ein hartes und ursprüngliches Land mit ebensolchen Menschen, denn es zwei Möglichkeiten sein Geld dort zu verdienen, im Bergbau oder im Wald. In Marys Geschichte gab es beides, doch ihr Vater entschied sich als Holzfäller in den Wald zu gehen, sonst wäre er im Berg gelandet, Beides war lebensgefährlich, doch der Vater, der schon mit 12 seine Holzfällerkarriere begann, ging es einfach an und wurde zur Holzfällerikone West Virginias. Ihm war sehr wohl bewusst, dass er niemals aus dem improvisierten Trailer herauskommen würde und er wünschte sich für seine Tochter Mary, ein richtiger Wildfang, eine andere Zukunft und fing schon sehr früh an diszipliniert mit ihr zu lernen und viel von ihr zu verlangen. Das half Mary auf der einen Seite, doch stand es auch im krassen Gegensatz zu ihrem Familienalltag, geprägt von Armut, schwerer Arbeit und einem immer währenden modrigen Geruch, der sich Mary tief ins Gehirn brannte. Dennoch fühlte sie sich geliebt, besonders von ihrer Oma Goldie, die sie auch mit dem Glauben in Berührung brachte. Dennoch hatte das kleine lebendige Mädchen tiefe Verletzungen einzustecken, ob es die Tatsache war, dass ihr Vater sie nicht bei ihrem Namen nannte, sondern sie konsequent bis ins Erwachsenenalter mit "das Kind" ansprach. Was macht das mit einem Kind? Die Mutter, mit der ewigen Armut, der schweren Arbeit und der Gewissheit, nie dem modrigen Trailer entkommen zu können, verließ die Familie. Für Mary ein schwerer Einschnitt. Umso mehr strengt sie sich an, es ihrem Vater recht zu machen und lernt so erfolgreich in der Schule, dass sie letztendlich ein Stipendium an einer der besten Universitäten Amerikas bekommt.

Nun beginnt der zweite Teil, sie verlässt ihr deprimierendes Elternhaus und fängt in einem anderen Bundesstaat an zu studieren. Mary muss feststellen, dass West Virginia, die Schwere, das Armutsdenken und vor allem der modrige Geruch fest in ihr stecken und sie begibt sich auf den für sie mühsamen Weg das Land der Freiheit, das sie sieht, doch noch nicht wirklich für sich in Anspruch nehmen kann, Schritt für Schritt im Vertrauen einzunehmen. Dabei wird ihr bewusst, dass sie schon immer geliebt wurde und sie darf erleben wie die neu gewonnene Freiheit Wurzeln schlägt. Ein Gefährte auf diesem holprigen und langen Heilungsweg ist ihr Verlobter und späterer Mann Justin. Durch ihn lernt sie sich Stück für Stück anzunehmen und lernt, den Schmerz nicht zu vermeiden, wenn sie das Gute behalten will. Was mich sehr berührt hat, ist die ehrliche und von Herzen kommende Versöhnung mit ihrer Vergangenheit. Sie nimmt ihre Wurzeln an, sie schätzt sie und sie findet einen Weg mit ihren Eltern auf eine wertschätzende und liebevolle Art umzugehen. Das beschreibt sie auf eine so wunderbare und poetische Weise, dass ich wirklich Tränen in den Augen hatte.

Gott ist treu, wenn wir den Mut finden uns unserem Schmerz zu stellen, ihn anzuschauen, anzunehmen und dann in Gottes heilender Gegenwart loszulassen. Eine autobiografische Geschichte, die sich lohnt zu lesen, nur sollte sich der Leser Zeit nehmen, denn sie liest sich nicht einfach so. Prädikat sehr wertvoll!

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Veröffentlicht am 23.03.2023

Kräuter, Kräuter, Kräuter - lecker und abwechslungsreich

Alles über Kräuter
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Readers Digest ist ein sehr schönes und umfangreiches Buch über Kräuter und deren Anwendung in der Küche, im Haushalt, in der Hausapotheke und im Kräutergarten gelungen. Der Leser hat die Möglichkeit, ...

Readers Digest ist ein sehr schönes und umfangreiches Buch über Kräuter und deren Anwendung in der Küche, im Haushalt, in der Hausapotheke und im Kräutergarten gelungen. Der Leser hat die Möglichkeit, schnell nachzuschlagen und dabei umfangreich informiert zu werden, denn ist neben sehr gut erläuterten Texten auch sehr schön und klar illustriert, gespickt mit einzigartigen Tipps oder Rezepten zu dem jeweiligen Kraut.

Wir finden im Inhalt erstmal Infos zum Kräutergarten, wie werden die Pflanzen angebaut und gepflegt. Es gibt genügend Tipps für den Garten, aber auch für den Balkon, wenn weniger Platz vorhanden ist oder einfach für die Fensterbank.

Im zweiten Teil erhalten wir ein umfangreiches Wissen zu mehr als 80 Kräutern, da ist für den Anfänger, der mit Petersilie, Schnittlauch und Basilikum startet bis zu dem schon fortgeschrittenen Kräutergärtner alles dabei. Vor allem die vielen Informationen zur Anwendung der einzelnen Kräuter haben mich sehr begeistert.

Der Leser erfährt auch, wie er die Kräuter im Haushalt einsetzen kann, wie sie der Sauberkeit dienen und wie wir in unserem Heim immer einen erfrischenden Kräuterduft haben können. Vor allem dürfen auch die wunderbaren Rezepte nicht fehlen, wie wir unsere Gerichte mit den leckeren und gesunden Kräutern aromatisch und auch wirklich raffiniert verfeinern können.

Das Buch hat eine sehr schöne Größe, greift sich haptisch gut an und ist im Inhalt sehr schön übersichtlich aufgebaut. Auch im Register sind noch die lateinischen Namen aufgelistet und ich finde es ein rundum gelungenes Buch zum Thema Kräuter, welches ich auch sehr gerne empfehlen und verschenken werde, da es so schön gestaltet ist und über so wertvollen und leicht zu lesenden Inhalt verfügt.

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