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Veröffentlicht am 04.04.2023

Thors Fall

30 Tage Dunkelheit
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"30 Tage Dunkelheit" ist der Debütroman von Jenny Lund Madsen und ein Kriminalroman, den ich kaum noch aus der Hand legen wollte.
Gemeinsam mit der Schriftstellerin Hannah Krause-Bendix reisen wir hier ...

"30 Tage Dunkelheit" ist der Debütroman von Jenny Lund Madsen und ein Kriminalroman, den ich kaum noch aus der Hand legen wollte.
Gemeinsam mit der Schriftstellerin Hannah Krause-Bendix reisen wir hier in die winterliche Einöde Islands, um einen Kriminalroman in einem Monat zu schreiben. Hannah ist bekannt dafür, "richtige Literatur" zu schreiben und für die Schreiberlinge von Krimis fast Verachtung aufzubringen. Blöderweise ist sie in diese Challenge geraten und soll jetzt einen Krimi schreiben. Hannah kommt arrogant rüber, weiß alles besser, geht nicht nett mit Kollegen um und hat ein Alkoholproblem. Erst im Laufe des Buches wird sie einem nach und nach sympathisch.
Kaum ist sie vor Ort, wird der geliebte Neffe, Thor, ihrer Gastgeberin Ella tot aufgefunden. Ermordet sogar. Nicht nur Hannahs Probleme mit der Sprache sorgen hier sehr schnell für Verwicklungen. Nach und nach lernt Hannah die wenigen Bewohner des kleinen Ortes kennen und versucht sich selber als Ermittlerin.
Ganz nebenbei nimmt auch ihr Krimi Gestalt an, bei dem sie selber noch nicht einmal den Mörder kennt.
Sehr gut gefallen hat mir hier die Atmosphäre, wie dieses Dorf, die Abgeschiedenheit, die dunkle Jahreszeit beschrieben werden. Man sieht das alles direkt vor sich. Ich mochte auch, dass man sehr lange im Dunkeln blieb, wer nun der Täter war.
Ein gut geschriebener Krimi für alle, die mit einer Amateurin auf Ermittlung gehen wollen.

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Veröffentlicht am 04.04.2023

Verstörend und großartig

Lapvona
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"Lapvona" von Ottessa Moshfegh ist ein Roman, der sich einprägt, den man auch nach dem Lesen im Kopf noch hin- und herbewegt. Er hat auch bei mir Eindruck hinterlassen, obwohl es mir schwer fällt, ihn ...

"Lapvona" von Ottessa Moshfegh ist ein Roman, der sich einprägt, den man auch nach dem Lesen im Kopf noch hin- und herbewegt. Er hat auch bei mir Eindruck hinterlassen, obwohl es mir schwer fällt, ihn zu beschreiben.
Lapvona ist ein Ort, an dem nichts wirklich schön ist. Marek wohnt hier, der Sohn des Schafhirten Jude. Doch es ist ein seltsames Leben, dass die beiden führen.
Die Welt, in der die beiden leben, ist nicht ganz die unsere, aber sie wird uns vorgehalten wie ein Spiegel, denn ganz fremd ist einem dieses Ganze dann auch wieder nicht.
Wir werden in diesem Buch ganz tief hinab gestoßen, in alle menschlichen Tiefen, die man sich erdenken kann. Und doch hat man eine Distanz zum Geschehen, für die ich auch dankbar bin.
Die Charktere, die man hier länger begleitet und auch besser kennenlernt, werden einem nicht sympathisch, es gab im ganzen Buch niemanden, den ich mochte.
Wir begleiten hier die Dorfärmsten und sitzen auch beim Herrscher mit am Tisch, alles ist erzählt wie ein Märchen und doch sehr wenig märchenhaft.
Sogar das Ende des Buches ist verstörend und versöhnt nicht mit der Geschichte. Das Buch ist düster, verstörend, ekelig, teils gruselig, aber es ist gro0ßartig geschrieben, findet gute Worte und Vergleiche, die im Gedächtnis bleiben und es ist zu keinem Zeitpunkt langweilig.
Man muss es nicht unbebedingt gelesen haben, aber es bleibt einem lange im Gedächtnis.

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Veröffentlicht am 28.03.2023

Weitreichende Verwicklungen

Kuckuckskinder (Ein Falck-Hedström-Krimi 11)
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"Kuckuckskinder" von Camilla Läckberg ist ein Kriminalroman aus einer Reihe. Hier ermitteln in ihrem 11. Fall die Schriftstellerin Erica Falck und ihr Lebensgefährte, der Polizisten Patrik Hellström. Ich ...

"Kuckuckskinder" von Camilla Läckberg ist ein Kriminalroman aus einer Reihe. Hier ermitteln in ihrem 11. Fall die Schriftstellerin Erica Falck und ihr Lebensgefährte, der Polizisten Patrik Hellström. Ich habe noch keinen weiteren Teil der Reihe gelesen, was aber nicht störend war, alles war verständlich.
Ein berühmter Fotograf wird ermordet und es bleibt nicht die einzigste Tat. Patrik und sein Team ermitteln in Fjällbacka, während Erica nach Stockholm fährt, um in einem Cold Case zu ermitteln, dessen Spuren zu dem Fotografen führen.
Es hat ein wenig gedauert, ehe ich bei all den verschiedenen Personen duchgesehen und Zusammenhänge gefunden habe. Schon deshalb wurde es immer spannender und man ist tiefer in das Geschehen eingetaucht.
Sehr gut wird hier auch das Leben der Beteiligten beschrieben und man kann sich ein gutes Bild machen.
Mir hat der Wechsel zwischen den verschiedenen Zeiten und Ermittlungen sehr gefallen das hat einen auch beim Lesen auf Trab gehalten, langweilig wurde es nie, auch nicht, als man den Täter erahnte.

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Veröffentlicht am 28.03.2023

Der Elefant und der Junge

Dalee
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"Dalee" von Dennis Gastmann ist ein Roman, der den Leser mitnimmt, mitnimmt auf eine Reise quer über den Ozean und gleichzeitig auch auf eine Zeitreise. Es ist ein unglaublich berührender Roman, in dem ...

"Dalee" von Dennis Gastmann ist ein Roman, der den Leser mitnimmt, mitnimmt auf eine Reise quer über den Ozean und gleichzeitig auch auf eine Zeitreise. Es ist ein unglaublich berührender Roman, in dem man sehr viel über die Arbeitselefanten aus Indien und ihre Mahuts erfährt.
Im Mittelpunkt stehen hier dann auch einige indische Elefanten und ganz besonders der "Große Graue" und wir erfahren hier sehr viel über diese wirklich besonderen und faszinierenden Tiere.
Am Anfang der Erzählung trifft der Vater von Bellini, wie der Name des Jungen entsteht, erfahren wir in der Geschichte, eine weitreichende und folgenschwere Entscheidung. Diese führt dazu, dass sie gemeinsam mit einigen anderen Familien und auch Elefanten in einem Schiffsbauch die Reise auf die tropische Andamaneninsel und ehemaligen Standort eines britischen Strafgefängnisses, antreten.
Die Überfahrt geht auch nicht verlustfrei über die Bühne und prägt das weitere Geschehen mit. Bellini erzählt aus den Augen eines Kindes und gerade das macht diese Erzählung so besonders, weil wir mit ihm einige Dinge zum ersten Mal erleben, beispielsweise das schwimmen des Elefanten im Meer oder aber seine Ausflüge ins künstlerische.
Viel erfährt man auch über das Leben eines Mahuts, dass von Ehrfurcht und sogar Liebe zu seinem Elefanten geprägt ist. Von viel Arbeit und auch Gefahr. Diese Arbeit lernt Bellini von Beginn an von seinem Vater und wir sind dabei Zuschauer.
Die tropische Insel ist wunderschön und wird so auch geschildert, aber auch hier wird das Land ausgebeutet und die Männer haben schlechte Arbeits- und Lebensbedingungen. Vieles wird gegen Traditionen und die Natur entschieden, von den weißen Kolonialherren.
Es ist eine ruhige Erzählung, die auch ihre Längen hat, aber nie langweilig wird. Es geht sehr viel um den Wert des Lebens, um Freundschaft, um Vertrauen und das Alter und auch um den Tod.

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Veröffentlicht am 13.03.2023

Schwert und Schild, Feder und Tinte

Der Paria
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In der Fantasy-Trilogie "Der Paria" von Anthony Ryan ist mit "Der stählerne Bund" der erste Teil erschienen und sogleich gelesen. Es ist nicht mein erstes Buch des Autors und ich kenne seinen Schreibstil ...

In der Fantasy-Trilogie "Der Paria" von Anthony Ryan ist mit "Der stählerne Bund" der erste Teil erschienen und sogleich gelesen. Es ist nicht mein erstes Buch des Autors und ich kenne seinen Schreibstil und weiß ihn auch zu schätzen.
Alwyn ist ein Gesetzloser, der in der Bande unter Deckin, dem Herrscher der Gesetzlosen, im Wald lebt. Sehr schnell lernt er stehlen, kämpfen, überleben. Er hat aber auch eine sehr gute Beobachtungsgabe und schnelle Auffassung, was ihn nicht nur einen Verrat sondern auch eine Strafgefangenschaft in den Erzminen überleben lässt.
Unterwegs auf seinem Lebensweg trifft er neue Freunde, eher wenige, macht sich Todfeinde, schon mehr und lebt für seine Rache. Nebenbei lernt er schreiben und übersetzen und lesen und lernt die beiden wichtigsten Frauen in diesem Band kennen.
Eine ist eine Gelehrte und Märtyrerin, die andere eine Kämpferin und Feldherrin. Beiden wird er viel zu verdanken haben und beide haben hier seinen weiteren Lebensweg prägend beeinflusst.
Das Buch hat ein langsames Erzältempo, stellenweise kommt es mir vor, als bereite der komplette Band den Leser erst auf die folgende Geschichte vor, als sei alles eine große Einführung. Im Nachhinein betrachtet ist aber schon eine Menge geschehen, obwohl Alwyn wieder am Anfang seines Weges im Wald gelandet ist.
Fantasy ist im Buch nur sehr wenig zu finden, die Erschaffung einer Welt und ihrer Charaktere, ihrer Religionen überwiegen. Dafür gibt es sehr viele, filmreif geschriebene Kampf- und Actionszenen. Gemordet und geblutet wird hier eine Menge, allerdings auch gebetet. Ich mag diese groß angelegten, langatmigen Erzählungen sehr, wer eher schnelle Spannung sucht, ist hier nicht ganz richtig.

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