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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.03.2023

Nur was für Schleckermäuler!

Kekse?! Die krümeligste Ausrede der Welt
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Samstag. Papa schleicht in die Küche und will sich Kekse holen. Die Keksdose ist aber alle! Er fragt den Sohn, ob er die Kekse aufgegessen hat, aber der meint, er war es nicht, weil er an das Regal gar ...

Samstag. Papa schleicht in die Küche und will sich Kekse holen. Die Keksdose ist aber alle! Er fragt den Sohn, ob er die Kekse aufgegessen hat, aber der meint, er war es nicht, weil er an das Regal gar nicht drankommt. Mama wars bestimmt, also ab zu Mama! Die hat sie aber auch nicht gegessen, war bestimmt die Oma, also zack, zu Oma! Die Oma kann das mit ihren schlechten Zähnen aber gar nicht kauen, sagt sie. Vielleicht die Schwester? Alle laufen zur Schwester, aber die behauptet, sie war es nicht, weil sie nur Schokolade isst. Es könnte der Opa gewesen sein, also alle ab zu Opa! Nee, der darf doch keinen Zucker, aber vielleicht hat der Hund die Kekse gegessen? Alle laufen zum Hund. Der mag doch nur Hundefutter und zeigt auf die Katze. Allemann (und -hund) tapern zur Katze. Die Katze bedeutet aber, dass sie viel sie nur Fisch mag und zeigt auf den Papagei. Alle rennen zum Papagei, aber der schüttelt nur sein Gefieder. Nun fragen sich alle, wer denn die Kekse gegessen hat? Alle schauen sich gegenseitig an.

Veröffentlicht am 29.03.2023

Über die Internierung japanischstämmiger Amerikaner

Als der Kaiser ein Gott war
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„Als der Kaiser ein Gott war“ ist die Geschichte einer japanischen Mutter mit ihren zwei Kindern, 1941 in ein Internierungslager in die amerikanische Wüste umgesiedelt werden. Mit Kriegseintritt der USA ...

„Als der Kaiser ein Gott war“ ist die Geschichte einer japanischen Mutter mit ihren zwei Kindern, 1941 in ein Internierungslager in die amerikanische Wüste umgesiedelt werden. Mit Kriegseintritt der USA und dem Angriff auf Pearl Harbor werden Japaner in Amerika als Sicherheitsrisiko eingestruft. Den Vater hat man schon abgeholt, in Bademantel und Pantoffeln, wie die Kinder sich im Laufe der Jahre immer wieder traurig erinnern werden.

Nach der behördlichen Anordnung bereitet sich die Mutter auf den Zwangsumzug vor, vergräbt das Tafelsilber im Garten und entledigt sich der Haustiere, bis es auf die anstrengende, mehrere Tage dauernde Fahrt in das weit entfernte Lager geht. Jahre, in denen die Familie in der amerikanischen Wüste Hitze in Sandstürmen und bitterkalte Winter durchlebt. Die Mutter fällt immer mehr in einen Zustand der Lethargie.
Der Tag kommt, an dem die Familie mit 25$ in die Freiheit entlassen wird. 25$, derselbe Betrag, den man Verurteilten nach Absitzen ihrer Haftstrafe zur Entlassung mit in die Welt gibt. Die Familie kommt zurück in ihr altes Haus, das von Wegelagerern und sondergleichen beschmutzt und heruntergekommen ist. Irgendwie versuchen sie sich wieder einzufinden in einen Alltag, der keiner ist, die Mutter wegen ihrer japanischen Abstammung keine Arbeit findet und sie auf der Straße geächtet werden. Und immer warten sie auf die Rückkehr des Vaters, der all die Jahre Briefe geschrieben und zurückbekommen hat.

Schnörkellos und fast teilnahmslos ist die Erzählweise Julie Otsukas über den zusammengefassten Zeitraum mehrerer Jahre ein dunkles Kapitel über rassistische Vorurteile, im Krieg begründete Hysterie und ein Versagen der Regierung der amerikanischen Geschichte nach. Nach „Wovon wir träumten“ ist dies mein zweites Buch von Julie Otsuka, und ich resümiere, dass ich mich mit ihrem nüchternen Stil nicht so ganz warm werde. Es war aber vor allem lehrreich, über dieses mir unbekannte Kapitel der US-Geschichte zu lesen.

Veröffentlicht am 29.03.2023

Welcome to Nevermoor

Nevermoor 1. Fluch und Wunder
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Morrigan Crow muss sterben. Das weiß sie, seit sie denken kann, denn alle Kinder, die am letzten Tage der Abendzeit geboren wurden, sind verflucht und sterben, bevor die neue Ära anbricht.
Ihr bisheriges, ...

Morrigan Crow muss sterben. Das weiß sie, seit sie denken kann, denn alle Kinder, die am letzten Tage der Abendzeit geboren wurden, sind verflucht und sterben, bevor die neue Ära anbricht.
Ihr bisheriges, zehnjähriges Leben verbringt Morrigan zumeist damit sich zu entschuldigen und sich bedeckt zu halten. Ständig muss sie sich entschuldigen, weil verfluchte Kinder angeblich Unglücke auslösen; Dinge zerbrechen, Erdbeben auslösen und Menschen sterben lassen. Für ihren Vater ist sie daher ein Ärgernis, ein Schandfleck auf seiner Karriere, und er lebt so distanziert von seiner Tochter, als wäre sie bereits gestorben.

Als am Abend von Abendzeit beim Familienessen die Stunde von Morrigans Ableben näherrückt, ist die Stimmung bedrückt. Plötzlich jedoch erscheint ein Mann in der Tür, der Morrigan in einem merkwürdigen Gefährt mitnimmt und in eine andere Welt mitnimmt, wo sie wundersamerweise ihren Tod überlebt.
Vor Morrigan liegt ein Jahr voller Wunder, Heimgefühl und Freundschaft. Der Mann, der sie gerettet hat, ist Jupiter North, ein Gönner der Wundersamen Gesellschaft, der Morrigan als erste Person überhaupt unter seine Fittiche genommen hat und sie ebenfalls in die Gesellschaft einführen möchte. Dazu müssen Morrigan und die Kandidaten anderer Gönner jedoch drei Prüfungen erfolgreich bestehen. Jupiter offenbart dem Mädchen, dass jeder Gönner seinen Schützling nach dessen besonderen Fähigkeiten auswählt, lässt sie über ihre eigene Besonderheit jedoch im Dunkeln.
Bei einer der Prüfungen lernt sie Hawthorne kennen, der ihr erster wirklicher Freund in ihrem jungen Leben wird. Sie lernt aber auch Missgunst und Niedertracht bei den Prüfungen kennen.
Ihre Besonderheit offenbart sich in der letzten Prüfung, jedoch nicht so wie Morrigan sich das vorgestellt hätte, und nicht nur sie selbst ist geschockt über das, was Jupiter ihr verschwiegen hat...

Morrigans Geschichte, Nevermoor und die Freundschaft zu Hawthorne gefielen mir sehr gut. Allerdings muss ich sagen, dass sich für meinen Geschmack alles zu sehr in die Länge gezogen hat zwischen den Prüfungen und die Offenbarung sehr auf sich hat warten lassen.
Nichts desto trotz habe ich mir den zweiten Band aus Neugier gekauft, und ich hoffe, dass dort nicht solche Längen vorhanden sind, sondern sich die interessanten Sachen bereits etwas früher einstellen!

Veröffentlicht am 29.03.2023

Schöne Fantasy-Geschichte mit lockerer Hauptakteurin

Die Wiege aller Welten (Chroniken von Bluehaven - Band 1)
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In einem Ort namens Bluehaven, da lebt ein Mädchen namens Jane. Jane kümmert sich aufopferungsvoll um ihren Vater, der sich in einer Art Wachkoma befindet. Jane und ihr Vater leben im Keller der Familie ...

In einem Ort namens Bluehaven, da lebt ein Mädchen namens Jane. Jane kümmert sich aufopferungsvoll um ihren Vater, der sich in einer Art Wachkoma befindet. Jane und ihr Vater leben im Keller der Familie Hollow. Jane und ihr Vater sind von den Bewohnern Bluehavens als verflucht verschrien, seit sie vor über zehn Jahren aus dem Schloss gestolpert sind und Erdbeben mitbrachten. Das Schloss ist das Tor zu den Anderwelten, viele haben dort legendäre Abenteuer erlebt, jedoch hat sich das Tor nicht mehr geöffnet, seit Janes Vater mit dem Baby im Arm auf den Stufen vor dem Schloss erschienen ist und dort zusammenbrach. Die Bibliothekarin von Bluehaven ist die einzige, die glaubt, Janes Vater und sie hätten ein Schicksal im Schloss zu erfüllen, was der einzige Grund ist, dass die beiden noch geduldet und bei den Hollows einquartiert werden. Violet ist die Einzige der Familie, die Jane leiden kann.


Eines Tages bekommt Jane ein Foto von ihrem Vater und sich durch das Kellerfenster geschoben mit einer Notiz um die Mittagszeit an einem bestimmten Ort zu sein. Jane trifft auf die Bibliothekarin, die von einer Vision geleitet das Mädchen zum Schloss führen soll. Das Tor öffnet sich tatsächlich, Janes Vater erwacht aus seinem Koma und stürmt zum Tor des Schlosses. Jane, die ihren Vater finden will, betritt das Schloss und findet heraus, dass aus den Anderwelten eine Gefahr ins Schloss eingedrungen ist, der sie sich stellen muss.


Jeremy Lachlan hat eine schöne Geschichte geschaffen, an der mir besonders die witzige und rotzfreche Art von Jane und einigen anderen Charakteren gefallen hat. Das Buch endet mit einem Cliffhanger (scheint also eine Fortsetzung zu geben), was erklärt, warum es zwischendurch solche für mich schwer zu ertragenden Längen gab. Ich habe panisch festgestellt, dass nicht mehr genügend Buch für das Ende dieser Geschichte vorhanden ist, und so hänge ich nun etwas in der Luft.