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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.08.2023

Grosses Kino

Fourth Wing – Flammengeküsst
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Als Tochter der Generalin muss Violet am Auswahlverfahren der Drachenreiter teilnehmen, auch wenn das ein beinahe sicheres Todesurteil ist, denn die Drachen mögen keine schwachen Menschen. Aber nicht nur ...

Als Tochter der Generalin muss Violet am Auswahlverfahren der Drachenreiter teilnehmen, auch wenn das ein beinahe sicheres Todesurteil ist, denn die Drachen mögen keine schwachen Menschen. Aber nicht nur vor den Drachen muss sich Violet in Acht nehmen, denn auch die anderen Kadetten wollen die Generalstochter am liebsten aus dem Weg räumen. Allen voran Xaden, der skrupelloseste Geschwaderführer und Sohn eines Rebellen. Wenn Violet überleben will, muss sie jeden Vorteil nutzen, den sie kriegen kann. Denn ein Drache ohne einen Reiter ist tragisch, doch ein Reiter ohne seinen Drachen ist tot.

Schon ab der ersten Seite wird man in Violets dunkle und magische Welt voller Gefahren, Intrigen und Drachen geworfen, aus der es kein Entrinnen gibt. Wer ist Freund, wer ist Feind und wem kann man trauen? Violet weiss es genauso wenig wie wir Lesenden, wodurch das Buch ein einziger Nervenkitzel war. Doch es geht nicht nur spannend und magisch zu, sondern zwischendurch auch recht heiss, und damit meine ich nicht wegen der Drachen...

Violet hat es nicht nur wegen ihrer Herkunft besonders schwer, sondern auch wegen ihrer kränklichen und schwächlichen Art, die sie zu einem guten Opfer machen. Dafür aber ist sie intelligent und mit allen Mitteln gewaschen, denn wenn sie eines nicht will, dann ist das sterben. Das macht sie auch Xaden klar, der sie mehr als alle anderen tot sehen will, oder doch nicht?

Rebecca Yarros Schreibstil ist bildgewaltig, zieht einen in seinen Bann und lässt einen alles andere vergessen. Mit Fourth Wing hat sie ein Universum geschaffen, dass ich so bald noch nicht verlassen und über das ich noch sehr viel mehr erfahren möchte, auch wenn ich selbst wahrscheinlich nicht einmal die erste Aufgabe hätte meistern können.

Es gibt ein paar klischeehafte Momente, über die ich jedoch gut hinwegsehen konnte, weil mich das Buch ansonsten komplett von sich überzeugen konnte. Der Hype ist definitiv gerechtfertigt. Wer Fantasy zu seinem Genre zählt, wird um Fourth Wing nicht drum herumkommen.

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Veröffentlicht am 17.05.2023

Dark Academia vom Feinsten

The Atlas Six
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Sechs Auserwählte erhalten die Möglichkeit in der geheimen Bibliothek von Alexandria zu studieren, ihre Magie zu stärken und nach der Initiation zu unglaublicher Macht und Reichtum zu gelangen, doch nur ...

Sechs Auserwählte erhalten die Möglichkeit in der geheimen Bibliothek von Alexandria zu studieren, ihre Magie zu stärken und nach der Initiation zu unglaublicher Macht und Reichtum zu gelangen, doch nur fünf von ihnen werden überleben.

Der Klappentext klang bereits sehr vielversprechend und ich hatte eine grobe Vorstellung, in welche Richtung die Geschichte gehen würde. Hat sich meine Vorstellung bewahrheitet? Nein! Ist das auch gut so? Definitiv! Nie hätte ich eine solche Geschichte erwartet, die mich gleichermassen mitgerissen und berührt, wie auch zum Teil verwirrt und ratlos zurückgelassen hat. Die richtigen Worte für The Atlas Six zu finden, ist schwer, da ich noch nie ein Buch gelesen habe, dass auch nur annähernd in diese Richtung ging.
Der Wettstreit zwischen den sechs Auserwählten ist weniger ein physischer Wettkampf wie in anderen Büchern mit einem ähnlichen Ansatz, sondern viel mehr ein intellektuelles Spiel, in dem eigentlich keiner gewinnen kann. Die Magie ist dicht mit der Wissenschaft verwoben und so gab es vieles, das ich nicht komplett verstanden habe. Nicht, weil es nicht gut durchdacht gewesen wäre, sondern weil vieles mein Verständnis von Physik, Psychologie oder anderen wissenschaftlichen Bereich bei weitem überstieg und alles so komplex war. Nicht nur die Studien, denen die Charaktere in der Bibliothek nachgingen, sondern auch die Charaktere selbst.

«Morally grey» trifft wohl auf niemanden besser zu als auf die ‘Atlas Six». Alle sechs sind grundverschieden, haben andere Ansichten, andere Charakterstärken und -Schwächen und sind bei weitem nicht besonders sympathisch, zumindest ein Teil von ihnen… oder alle… oder keiner. Wer weiss das schon so genau? Aber sie alle waren so individuell und tiefgehend gestaltet, dass ich sie am Ende des Buches zu kennen glaubte, sie mich jedoch immer wieder überraschen konnten. Ich hatte zwar so meine Lieblinge, aber nur zusammen haben die Charaktere das beste oder eher das Schlechteste in einander hervorgebracht.

Ein unerwartetes Highlight, das mich mit seiner Andersartigkeit geflasht hat. The Atlas Six ist kein easy-read, aber es ist es wert, sich darauf einzulassen.

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Veröffentlicht am 26.04.2023

Mitreissende Dystopie

Gameshow – Der Preis der Gier
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In Gameshow - Der Preis der Gier werden die Lesenden in ein London der Zukunft entführt, in dem verschiedene Klassen darüber entscheiden, wie man sein Leben zu leben hat. Gehört man zu den oberen Klassen ...

In Gameshow - Der Preis der Gier werden die Lesenden in ein London der Zukunft entführt, in dem verschiedene Klassen darüber entscheiden, wie man sein Leben zu leben hat. Gehört man zu den oberen Klassen kann man als Gambler auf verschiedene Spiele wetten und sich so genügend Punkte erspielen, um eine Klasse aufzusteigen oder vielleicht sogar in die höchste Klasse, in der das Leben einfach perfekt zu sein scheint. Doch wer viel wagt, kann auch viel verlieren und so landet man schnell ganz unten und wird zum Gamer. Der einzige Ausweg ist die Teilnahme an den meist tödlichen Games, zu denen man zugeteilt wird. Genauso ergeht es der siebzehnjährigen Cass, die in die niedrigste Stufe verstossen wird. Um zu ihren Freunden zurückzukehren, muss sie alles riskieren, ihr Leben und auch ihr Herz.

Das dystopische London hat mich anfangs mit seinen grausamen Spielen stark an Tribute von Panem erinnert. Die Geschichte behält die Hunger-Spiele-Vibes definitiv bei, macht sie jedoch zu etwas ganz eigenem, was mich unglaublich gefesselt hat. Es gibt nämlich nicht nur ein grosses Spiel, in diesem Fall die grosse Gameshow, sondern viele 'kleinere', wenn auch nicht weniger gefährliche oder tödliche Spiele, die es auf dem Weg zur Gameshow zu meistern gibt. Zudem liegt der Fokus nicht direkt auf den Spielen, sondern viel mehr auf der Protagonistin Cass und wie sie versucht, zu überleben und sich einen Platz in der Gesellschaft zu erkämpfen.

Cass ist stark und lässt sich nicht unterkriegen, auch wenn sie durchaus auch Schwäche zeigen kann . Sie ist mir schnell ans Herz gewachsen, auch wenn ich noch so viel mehr über sie hätte erfahren wollen. Vor allem, was ihre Vergangenheit anbelangt, die lange nur sehr schwammig beschrieben wurde. Doch die Cass, die wir durch die Geschichte hindurch kennenlernen dürfen, ist taff, wirkt menschlich und handelt nachvollziehbar. Die Funken zwischen ihr und Jax fliegen wie wild und verleihen dem ganzen noch eine humorvolle und romantische Seite, die jedoch nicht im Vordergrund steht.

Die Welt mit ihren vielen Spielen wirkt gut durchdacht und unglaublich vielfältig, jedoch hätte ich mir vor allem an Anfang noch etwas mehr Informationen über die verschiedenen Klassen und das ganze System gewünscht. Vieles muss man sich etwas zusammenreimen, was durchaus auch seinen Reiz hat, mich aber zwischendurch etwas ratlos zurückgelassen hat.

Trotzdem gebe ich dem Buch alle fünf Sterne, weil es mich unglaublich mitreissen konnte, der Schreibstil leicht, angenehm und bildgewaltig war und ich auf jeder Seite mit Cass und später auch mit Jax mitgefiebert habe. Ich kann es jedem empfehlen, der auf der Suche nach einer Dystopie mit Action, Geheimnissen und tollen Charakteren ist, die er einfach ins Herz schliessen muss.

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Veröffentlicht am 29.03.2023

Mitreissende Familiengeschichte

Die Töchter der Ärztin
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Habt ihr Lust etwas über das Leben von drei starken, selbstbewussten Frauen Anfang des 20. Jahrhunderts zu erfahren?

Der 1. Weltkrieg ist zu Ende, Frauen begehren auf und wollen studieren. Die Unruhen ...

Habt ihr Lust etwas über das Leben von drei starken, selbstbewussten Frauen Anfang des 20. Jahrhunderts zu erfahren?

Der 1. Weltkrieg ist zu Ende, Frauen begehren auf und wollen studieren. Die Unruhen des 2. Weltkriegs bahnen sich jedoch bereits an.
Zu Beginn der Geschichte hatte ich etwas Mühe, mir all die Charaktere zu merken, aber schnell lernte ich die verschiedenen Figuren zu lieben.

Rica, Mutter und Ärztin lebt in Berlin und hat ihre eigene Arztpraxis, ebenso ihre älteste Tochter Henny. Die jüngere Tochter Toni hat soeben ihr Examen zur Ärztin abgeschlossen und möchte ihre Abenteuerlust und ihr Fernweh stillen, daher tritt sie ihre Assistenzarztstelle in einem afrikanischen Krankenhaus an, wo sie auch ihre Vergangenheit erforscht.

Findet sie ihr Glück in Afrika? Kann sie sich als Ärztin in einer von Männern dominierten Welt behaupten? Und das noch als Deutsche in einer englischen Kolonie? Wie ergeht es Henny und ihrer Mutter im fernen Deutschland?

Erlebt die Höhen und Tiefen ihrer Mutter-Tochter-Beziehung und lernt, was hinter ihrer Zurückhaltung steckt. Liebe, Familiendramen, loslassen und wieder zueinanderfinden findet sich alles in der Geschichte wieder. Langeweile ist bei mir keine aufgekommen. Ich fieberte mit den drei Frauen und ihren Familien mit und hätte noch Stunden weiterlesen können. Ich wäre gerne noch länger in die Geschichte eingetaucht. Dieses Buch ist für alle Lesenden, die sich gerne auf eine Zeitreise in die Anfänge des 20. Jahrhunderts begeben wollen und von Familiengeschichten nicht genug bekommen können.

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Veröffentlicht am 27.03.2023

Wohlfühlbuch

Dead Romantics
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Dead Romantics wird als Liebesroman mit hohem Wohlfühlfaktor und einer Prise Magie angepriesen, und dem kann ich nur zustimmen. Obwohl ich Bücher nur selten mehrmals lese, kann ich mir gut vorstellen, ...

Dead Romantics wird als Liebesroman mit hohem Wohlfühlfaktor und einer Prise Magie angepriesen, und dem kann ich nur zustimmen. Obwohl ich Bücher nur selten mehrmals lese, kann ich mir gut vorstellen, dass ich wieder einmal zu Dead Romantics greifen werde. Nicht weil die Handlung besonders spannend war, sondern weil der Schreibstil mich tief berühren konnte und ein Gefühl von Nachhause kommen in mir ausgelöst hat.

Florence ist eine Ghostwriterin für eine erfolgreiche Romance-Autorin, nur dass sie selbst den Glauben an die Liebe verloren hat, als ihre letzte Beziehung endete. Geplagt von einer Schreibblockade, für die ihr neuer Lektor Ben kein Verständnis hat, erfährt sie auch noch vom Tod ihres Vaters und reist überstürzt in ihren Heimatort zurück, wo der ein oder andere Geist auf sie wartet. Und das nicht nur symbolisch. Denn genau wie ihr Vater, kann auch Florence die Geister Verstorbener sehen… und so auch Ben.

Die Geschichte ist leise und geht in die Tiefe, ist aber trotzdem humorvoll und leicht, sodass sie einen mit einem guten Gefühl zurücklässt. Es passiert nicht sonderlich viel, doch das muss es auch nicht. Die Autorin schaffte es, mich allein durch ihre Worte zu verzaubern und mich so mit Florence und Ben mitfühlen zu lassen, die beide sehr nachvollziehbare Charaktere mit einem guten Charakter-Arc sind. Auch die Nebenfiguren sind realistisch erschaffen, sodass ich sie ins Herz schliessen konnte, vor allem Florences kleine Schwester. Es gibt kein unnötiges Drama, was gut zur Geschichte gepasst hat und alles sehr stimmig wirken liess.

Auch wenn Florence Geister sehen kann und dies ein Thema ist, was sie stark beschäftigt, würde ich das Buch nicht als Fantasy oder Romantasy einstufen, und auch reinen Romancefans raten, Dead Romantics eine Chance zu geben und sich von Florence und Ben überraschen zu lassen.

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