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Veröffentlicht am 29.03.2023

Gaunt und Ellwood

Durch das große Feuer
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Durch das große Feuer – Alice Winn
Eigentlich meide ich ja alles, was auch nur im Entferntesten nach Kriegsliteratur aussieht. Zu trostlos, zu grausam. Doch dieser Roman hat ein Element, das mich neugierig ...

Durch das große Feuer – Alice Winn
Eigentlich meide ich ja alles, was auch nur im Entferntesten nach Kriegsliteratur aussieht. Zu trostlos, zu grausam. Doch dieser Roman hat ein Element, das mich neugierig gemacht hat: gleichgeschlechtliche Liebe auf dem Schlachtfeld.
Es sind noch Kinder, als wir die englischen Eliteschüler Henry Gaunt und Sidney Ellwood 1914 am Vorabend des ersten Weltkrieges kennenlernen. Die verbotene Anziehung ist bereits deutlich spürbar, beide versuchen jedoch diese zu leugnen. Beide melden sich zum Kriegsdienst ehe sie volljährig sind und erst im Grauen des Krieges scheint ihre Liebe eine Chance zu haben.
Tatsächlich hat Alice Winn eine sehr angemessene Art und Weise von den Schrecken des Krieges zu erzählen. Ungeschönt und direkt, brutal und grausam – doch gibt es da immer noch einen Funken Hoffnung und eine große Liebe, die die Figuren und auch den Leser aufrecht hält. Schonungslos erzählt die Autorin von Gefallenen, Kriegsverletzungen und posttraumatischen Belastungsstörungen, die die Betroffenen ein Leben lang begleiten. Aber sie berichtet auch von Loyalität, tiefer Freundschaft und Liebe im Angesicht des Todes.
Ein wunderbares Debüt, das mich absolut mitreißen und fesseln konnte. Sehr lange habe ich bereits kein Buch über Krieg mehr derart verschlungen. 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 03.03.2023

Presley und Levi

Perfect Player
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Presley und Levi
Eine turbulente, wunderschöne Liebesgeschichte, die mir sehr gut gefallen hat.
Presley und Levi sind beides sehr sympathische Charaktere, mit denen man gut mitfiebern kann. Auch den Schreibstil ...

Presley und Levi
Eine turbulente, wunderschöne Liebesgeschichte, die mir sehr gut gefallen hat.
Presley und Levi sind beides sehr sympathische Charaktere, mit denen man gut mitfiebern kann. Auch den Schreibstil empfand ich als sehr angenehm.
Ein spannender Roman, den ich innerhalb eines Tages durchgesuchtet habe.... 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 05.02.2023

Heathcliff

Sturmhöhe
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Sturmhöhe – Emily Bronte
Dies ist eindeutig einer meiner absoluten Lieblingsklassiker. Es ist ein regelrechter Sturm an Gefühlen, den die Autorin in ihrem Werk entfesselt.
Allem späteren Übel zugrunde ...

Sturmhöhe – Emily Bronte
Dies ist eindeutig einer meiner absoluten Lieblingsklassiker. Es ist ein regelrechter Sturm an Gefühlen, den die Autorin in ihrem Werk entfesselt.
Allem späteren Übel zugrunde liegt die grenzenlose Liebe zwischen Catherine und Heathcliff, die zusammen aufgewachsen waren. Nur leider ist Heathcliff nicht standesgemäß, ist er doch nur ein Findelkind ohne Stammbaum, mit ungeklärter Herkunft. So entscheidet sich Catherine für einen Anderen und bricht sich selbst und Heathcliff damit das Herz. Tatsächlich folgt diesem Verrat ein jahrzehntelang andauernder Rachefeldzug Heathcliffs gegenüber den Angehörigen der beiden Familien. Bodenloser Hass und eiskalte Berechnung bestimmen von nun an seine Pläne und Schachzüge.
Wirklich sympathische Protagonisten muss man in diesem Roman wirklich lange suchen. Die meisten Figuren begegnen einander mit extremer Abneigung und Bosheit. Überhaupt ist es eine sehr düstere, wenn auch faszinierende Atmosphäre, in der die Geschichte spielt.
Erzählerisch und sprachlich ist dieses Werk schlichtweg genial. Poetische und raffinierte Satzkonstruktionen, die genau auf den Punkt treffen. Bereits die Erzählperspektive ist besonders: die langjährige Hausangestellte Ellen berichtet von den Irrungen und Wirrungen der Familie. Sie hat damit zwar eine Sichtweise aus nächster Nähe, dennoch auch einen gewissen neutralen Standpunkt. Einfach klasse!
Es ist wirklich selten, dass mich ein „etwas angestaubter Klassiker“ derart fesseln und in seine ganz eigene Welt entführen kann. In diesem Fall eine Welt voller Abgründe. Ewig schade, dass Emily Bronte tatsächlich nur diesen einen Roman veröffentlicht hat.
Natürlich 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 03.02.2023

Mungo

Young Mungo
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Young Mungo – Douglas Stuart
Das Cover provoziert, ebenso wie der Inhalt des Romans. Nur wie ich finde, auf einer ganz anderen Ebene, weswegen ich das Cover für nicht optimal gewählt halte. Ja, es geht ...

Young Mungo – Douglas Stuart
Das Cover provoziert, ebenso wie der Inhalt des Romans. Nur wie ich finde, auf einer ganz anderen Ebene, weswegen ich das Cover für nicht optimal gewählt halte. Ja, es geht um die gleichgeschlechtliche Liebe zwischen zwei Jungs, gerade 15 und 16 Jahre alt, im Glasgow der 90er Jahre. So brisant Homosexualität in diesem Milieu am Rande der Gesellschaft auch war, ist es für mich doch nicht das Hauptthema dieses Buches. Aber von vorne.
Mungo wächst in sozial äußerst schwierigen Verhältnissen auf. Gesellschaftlich in der sozialen Unterschicht angesiedelt, mit einer sehr jungen Mutter, die es nicht schafft, ihrer Verantwortung für die Kinder gerecht zu werden und mehr weg denn da ist. Zwischen Verwahrlosung, Alkohol, Gewalt und Bandenkriegen zwischen Protestanten und Katholiken ist dies zuallererst einmal ein etwas trister Coming of Age Roman.
Erzählt wird in zwei verschiedenen Handlungssträngen. Zum Einen die chronologische Entwicklung der Ereignisse, wie etwa die langsame Annäherung der beiden Jungs – eine wirklich süße Liebesgeschichte. Der zweite Erzählstrang findet etwas später statt. Mungo wird mit zwei Männern zu einem Ausflug an einen See geschickt – um ihn zu einem „Mann“ zu machen. Die Hintergründe und Zusammenhänge werden erst nach und nach klar.
Das eigentliche Thema dieses Werks, das immer wieder auftaucht und schockiert ist Gewalt: von alltäglichen Prügeleien und Übergriffigkeiten, häuslicher Gewalt, Nötigung, Vergewaltigung. Es ist schockierend und trostlos, in welchem Milieu diese Kinder aufwachsen müssen. Und wie unvermögend die Erwachsenen sind, sie davor zu schützen.
Der Autor hat einen recht direkten Schreibstil, der den Inhalt noch verstärkt. Etliche Figuren lässt er auch in einem dialektähnlichen Slang sprechen. Der Umgangston ist rüde, Sprache und Ton derb. Es ist sehr authentisch, aber auch extrem brutal, ekelerregend. Man möchte die Augen vom Text abwenden, ist jedoch zu sehr mittendrin, zu gefesselt. Zum Glück sind da immer wieder diese friedlich schönen Szenen mit Mungos Schwester Jodie. Zwei arme Kinder in einer rauen Welt, die nur einander haben.
Alles in allem eine oft sehr unangenehme, jedoch geniale Leseerfahrung! Mungo hat mich diese Tage sehr beschäftigt. Dies ist wohl eine Figur, die länger im Gedächtnis haften bleibt. 5 Sterne und eine große Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 31.01.2023

Hans

Der Inselmann
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Der Inselmann – Dirk Gieselmann

Ein Junge und eine Insel. Erst zieht Hans nur widerwillig mit seinen Eltern in die Abgeschiedenheit, regelrecht Isolation, der Insel in einem See Deutschlands. Doch nach ...

Der Inselmann – Dirk Gieselmann

Ein Junge und eine Insel. Erst zieht Hans nur widerwillig mit seinen Eltern in die Abgeschiedenheit, regelrecht Isolation, der Insel in einem See Deutschlands. Doch nach kurzer Zeit wird der Junge sowohl von den Eltern als auch der Insel getrennt. Ein Leben lang bleibt diese Insel nun Herzens- und Sehnsuchtsort.

Mit nur 170 Seiten ist dies ein sehr kurzer Roman. Der Autor benötigt jedoch nicht viele Worte um sehr viel auszusagen, sowohl an Handlung als auch an Emotionen. Sowieso ist die wunderbare Sprache dieses Werkes bewundernswert. In knappen, poetischen Sätzen führt Herr Gieselmann den Leser mitten in die Gedanken- und Gefühlswelt von Hans. Das karge, armselige Leben auf der Insel und Hans‘ kindlicher Umgang damit – das ist einfach grandios erzählt. Dieser ist ein Außenseiter wider Willen, der bereits in jungen Jahren unter der Wortkargheit der Eltern leidet und auch sonst im Leben nirgendwo Anschluss findet.

Es ist ein sehr ruhiges, melancholisches Buch, das dennoch fesselt und zahlreiche Deutungsmöglichkeiten bietet. Mich hat besonders die tolle Sprache und ganz spezielle Atmosphäre beeindruckt. Ein faszinierendes Werk von einem Autor, den ich mir merken werde.

5 Sterne und eine große Leseempfehlung!

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