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Veröffentlicht am 30.01.2024

Leider nicht überzeugender Reihenabschluss

Schokolade am Leuchtturm - Süßes Erbe
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Inhalt:
Marleen findet eine kryptische Flaschenpost, die auf ein Verbrechen auf der Schokoladeninsel hindeutet. Gemeinsam mit ihrem Vater, der mit den Brüdern Lorentz Geschäfte machen will, reist sie nach ...

Inhalt:
Marleen findet eine kryptische Flaschenpost, die auf ein Verbrechen auf der Schokoladeninsel hindeutet. Gemeinsam mit ihrem Vater, der mit den Brüdern Lorentz Geschäfte machen will, reist sie nach Möwesand, wo sie die Inselbewohnerin Rieke gemeinsam mit Finn Lorentz vor dem Ertrinken rettet (der Satz "Beinahe ertrinkt sie in der aufgepeitschten See, wird aber in letzter Sekunde von Finn Lorentz gerettet" im Klappentext ist ziemlicher Humbug). Schon bald wird klar, dass die Absichten ihres Vaters gegen Marleenes Prinzipien gehen und da Finn dies ebenfalls so sieht, ihr aber nicht ganz vertraut, wird die Geschichte kompliziert und komplizierter.

Meine Meinung:
Zum dritten Mal bin ich auf die Schokoladeninsel gereist und leider hat mich die Insel diesmal überhaupt nicht für sich einnehmen können. Bereits in den vorhergehenden Bänden bemängelte ich die kaum vorhandenen Einblicke in die Manufakturen und den Schokoladengenuss sowie die ziemlich oft ein wenig verzettelte Erzählsprache und Handlung. Die ersten beiden Bände haben mich allerdings sehr gut unterhalten können und ich habe einige tolle, liebenswürdige Figuren kennengelernt.
Im dritten Band war das nicht mehr der Fall, die unreife, naive, unselbstständige Protagonistin (und dies mit Mitte zwanzig) hat mich gar nicht überzeugt und erst nach der Hälfte ist die Geschichte spannend geworden. Das Ende hat mich ein wenig mit der Handlung versöhnt, aber leider ist der dritte Band der Grund dafür, dass die Reihe bald ausziehen wird und dass ich wohl keine Bücher der Autorin mehr lesen werde.

Schreibstil und Aufbau:
Marie Schönbeck beschreibt Landschaften wirklich toll. Der Aufbau ihrer Geschichte und die vielen Erzählstränge sind aber sehr verzettelt und ausserdem ist ihr Schreibstil oft eher plump. Zwei Figuren werfen sich über ein Restaurant hinweg Blicke zu? Sicher sind sie sofort verliebt. Finn wird oft als "männlich" bezeichnet, was ist das schon, bittesehr. Gleichzeitig ist eine Figur krank und von den ersten zwei Sätzen an ist klar, um welche Krankheit es sich handelt. Dann wird dreissig!!! Seiten lang herumgedruckst und Marleen und Finn kommen einfach nicht darauf, was von sich geht, bis es ihnen gesagt wird und plötzlich alles klar ist. Das ist wirklich schade, aber dieses Buch hätte sehr viel besser lektoriert und überarbeitet werden müssen, finde ich.

Fazit:
Was soll ich sagen....hätte ich nur den dritten Band der Reihe gelesen, hätte ich die Reihe wohl nicht weiterverfolgt, zu unausgereift wirkte für mich die Erzählsprache und deshalb bin ich mit diesem Reihenabschluss auch nicht ganz glücklich. Ich habe allerdings viele begeisterte Rezensionen gesehen und denke, dass (vor allem) dieser dritte Band einfach nicht meinen Geschmack getroffen hat.

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Veröffentlicht am 29.11.2023

Nach diesem Lemming werde ich die Reihe nicht weiterverfolgen. Gut gestartet aber nachher einfach zu langweilig....

Lemmings Zorn: Lemmings vierter Fall
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Inhalt:
Klara und der Lemming werden Eltern, aber alles kommt anders, als gedacht und eine anfänglich fremde Frau wird zur Vertrauten, Freundin und schliesslich Babysitterin, bis plötzlich an Weihnachten ...

Inhalt:
Klara und der Lemming werden Eltern, aber alles kommt anders, als gedacht und eine anfänglich fremde Frau wird zur Vertrauten, Freundin und schliesslich Babysitterin, bis plötzlich an Weihnachten die Welt Kopf steht und sich ungeahnte menschliche Abgründe auftun. Zwischen Baustellenlärm und Babyblues ermittelt der Lemming und geht dabei schnell auf dem Zahnfleisch.

Meine Meinung:
Das Buch passt hervorragend zur Jahreszeit und geht noch besser und rasanter los, als die vorhergehenden Bände. Ich war anfänglich absolut begeistert und konnte den Krimi nicht mehr aus der Hand legen. Plötzlich aber blieb alles stehen und bereits in den vorherigen Bänden waren es die Längen im Mittelteil, die mir das Lesen sehr schwer gemacht haben. Hier aber hätte ich das Buch sogar fast abgebrochen. Die Szenenerie wird auch zunehmend brutaler, heftiger, die Hintergründe immer verstrickter und doch bleibt die Geschichte langsam und träge. Am Ende löst sich alles ganz packend auf, es wird noch einmal so richtig dramatisch in einer tief verschneiten Winternacht. Aber das reicht mir leider nicht. Allem Witz, aller Klugheit, aller aussergewöhnlicher Ideen zum Trotz.

Fazit:
Das war es nun definitiv für mich mit Lemming. Ich kann nicht bei jedem Band schreiben, dass er gut gestartet hat und in der Mitte eine Länge hatte und dann irgendwie wieder gut aufgelöst worden ist. Die Bücher wandern in den offenen Bücherschrank und finden sicher bald ein neues Zuhause. Wer Sitzfleisch mitbringt, sich an Längen nicht stört und den schrulligen Charme des Lemming mag, ist mit der Reihe sicher gut beraten, für mich ist hiermit aber Schluss.

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Veröffentlicht am 29.03.2023

Leider war mir das zu wenig

In fünf Jahren
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Inhalt:
Dannie und David sind das Traumpaar schlechthin. Sie sind beide sehr erfolgreich in ihrem Beruf und haben sowohl einen beruflichen als auch einen privaten Fünfjahresplan. Sie unterstützen sich ...

Inhalt:
Dannie und David sind das Traumpaar schlechthin. Sie sind beide sehr erfolgreich in ihrem Beruf und haben sowohl einen beruflichen als auch einen privaten Fünfjahresplan. Sie unterstützen sich gegenseitig und als David Dannie den erwarteten Antrag macht, scheint ihr Glück perfekt. Doch ein sehr realistisch wirkender Traum katapultiert Dannie fünf Jahre in die Zukunft und in die Arme eines fremden Mannes. Zurück in ihrem Alltag kriegt sie den Traum nicht aus dem Kopf und findet immer mehr Gründe, die Hochzeit zu verschieben. Als schliesslich der Mann aus ihren Träumen an der Seite ihrer besten Freundin Bella in Dannies Leben tritt, muss Dannie sich über einige Dinge klar werden.

Meine Meinung:
"In fünf Jahren" stand lange auf meiner Wunschliste, die vielen begeisterten Rezensionen haben mich neugierig gemacht. Dann endlich habe ich es in einem offenen Bücherschrank entdeckt und am gleichen Tag hat Daniela vom Blog readeatlive das Buch im Rahmen des Posts "Fünf Bücher, die mich glücklich machen" erneut empfohlen (schon ihre Rezension hat mir sehr gut gefallen). Nur leider hat mir die Geschichte nicht wie erwartet zugesagt. Die Protagonistin Dannie, die sich in ihrem Leben und ihrem Beruf verrannt hat, empfand ich als ziemlich anstrengend. Ich definiere mich selber auch sehr stark über meinen Beruf und trotzdem ist es mir möglich, auf mein Herz zu hören. Das kann Dannie überhaupt nicht. Wahre Liebe empfindet sie eigentlich nur für ihre beste Freundin Bella. Diese Freundschaft wird aber sehr schön dargestellt, finde ich. Und es ist eigentlich die einzige wirkliche und überzeugende Liebesgeschichte in diesem Buch. Die Handlung entwickelt sich ganz anders, als erwartet. Der schon von einigen erwähnte Plottwist konnte auch mich überraschen, was mir sehr gut gefallen hat, das Ende war dann aber leider sehr vorsehbar. Der tragischen Entwicklung zum Trotz kamen bei mir keine Emotionen auf, die Figuren haben sich in meinen Augen zu wenig entwickelt und die Geschichte blieb oberflächlich und sehr, sehr seicht. Immerhin liest sich das Buch sehr leicht, so bin ich immerhin schnell zum Ende gekommen

Fazit:
Leider hat dieses Buch meinen Geschmack nicht ganz getroffen. Die Geschichte hat sich viel zu schwerfällig und oberflächlich entwickelt und Dannie ist eine ziemlich anstrengende Protagonistin, die sich selber permanent im Weg steht. Von mir gibt es - allen positiven Rezensionen zum Trotz - keine Empfehlung und das Buch wandert zurück in den Bücherschrank.

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Veröffentlicht am 08.09.2022

Nicht ganz überzeugender zweiter Teil

Sommerzauber wider Willen
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Die Gourmetköchin Élise ist es, welche dem Snow-Crystal-Resort kulinarisches Leben einhaucht und mit der Idee eines Cafés für mehr Gäste sorgen will. Die Eröffnungsfeier des Cafés droht aber aufgrund eines ...

Die Gourmetköchin Élise ist es, welche dem Snow-Crystal-Resort kulinarisches Leben einhaucht und mit der Idee eines Cafés für mehr Gäste sorgen will. Die Eröffnungsfeier des Cafés droht aber aufgrund eines medizinischen Notfalls auszufallen, weshalb die ganze Familie zusammenkommt, um sich um eine Lösung zu bemühen. Auch der attraktive Sean reist trotz eines Familienzwists aus Boston an und weckt damit Erinnerungen an eine Sommerromanze bei Élise.

Meine Meinung:
"Sommerzauber wider Willen" ist der zweite Band der Snow-Crystal-Trilogie. Die Bände eins und zwei spielen im Winter/zur Weihnachtszeit und ich erinnere mich an die zauberhaften Beschreibungen, der darin vorkommenden Winterlandschaften, von Lichterglanz und Weihnachtsgebäck und habe mich deshalb schon sehr auf den Sommerband und diese ganz andere Atmosphäre gefreut.
Leider ist die aber bei mir nicht wie erwartet angekommen. Abgesehen davon, dass gewandert wird und dass Mountainbiketouren eine Rolle spielen, kam der Sommer in meinen Augen viel zu kurz. Ich habe lange Sommerabende unter freiem Himmel, das Zirpen von Grillen oder typische Sommergerichte aus Élises Küche vermisst. Auch wird sehr viel von der bald beginnenden Wintersaison erzählt und mit der steten Erwähnung des Namens "Snow Crystal" bleibt der Sommer halt auch irgendwie auf der Strecke...
Weiter hat mich die Entwicklung der Romanze zwischen Sean und Élise nicht ganz überzeugen können. Nachdem Elise aus einer toxischen Beziehung voller Gewalt geflohen ist, schützt sie sich selber, indem sie Sean immer wieder ausweicht. Dieser ignoriert ihr "Nein" und ihre Ablehnung konsequent und das wird insgesamt als äusserst romantische Eroberung einer eingeschüchterten Frau durch einen unzähmbaren Helden dargestellt. Alles hätte so schön sein können, wenn Sean Élise mehr Zeit und Raum gegeben hätte. So aber war das ebenfalls toxisch und das geht in meinen Augen gar nicht.
Es kann gut sein, dass ich ähnliche Untertöne in den anderen beiden Bänden überlesen habe, ich war diesbezüglich auch noch nicht so sensibilisiert. Es kann aber auch einfach sein, dass dieser Band der schwächste der Reihe ist und so nie hätte aufgelegt werden sollen. Oder zieht die Masche des rücksichtslos erobernden Muskelprotzes irgendwie immer noch? Sind wir nicht weiter?
Gefallen haben mir aber die Beschreibungen von Élises Kochkünsten, die hätten ruhig noch viel mehr ins Detail gehen können. Auch die anderen Figuren, allen voran Seans Mutter und Oma, haben mein Herz erwähnen können. Es hat sich - aller Kritik zum Trotz - wie ein Nachhausekommen in die Wärme einer liebenden Familie angefühlt.

Mein Fazit:
Leider kann ich diesen zweiten Band nicht wirklich empfehlen und ich hätte das Vervollständigen der Trilogie nicht angehen, sondern den ersten und dritten Band in guter Erinnerung behalten sollen. Schade, dass hier Verlage nicht aufmerksamer sind. Immerhin hat sich Sarah Morgan als Autorin sehr entwickelt, ihre aktuellen Bücher sind viel differenzierter, realistischer und auch tiefgründiger geschrieben und damit sehr lesenswert.

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Veröffentlicht am 13.08.2022

Sehr düster und voller Gewalt, leider nimmt die anfängliche Spannung stark ab...

Biest
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TW: (sexualisierte) Gewalt, Kindsvernachlässigung, Missbrauch, Misshandlung

Inhalt:
Danica und Karls Sohn Leon ist seit seiner Geburt auffallend muskulös, gross gebaut und langsam in seiner Entwicklung. ...

TW: (sexualisierte) Gewalt, Kindsvernachlässigung, Missbrauch, Misshandlung

Inhalt:
Danica und Karls Sohn Leon ist seit seiner Geburt auffallend muskulös, gross gebaut und langsam in seiner Entwicklung. Je älter er wird, desto häufiger verletzt und zerstört er versehentlich alles, was er anfasst, obwohl er allen Menschen und Tieren in seiner Umgebung eigentlich nur Zärtlichkeit entgegenbringen will. Sein bester Freund Mirko ist der einzige, der zu ihm durchdringen und ihm eine Art Zuhause und Familie bieten kann, vor allem, als sich ihre Leben in nur einer Nacht für immer verändern.

Meine Meinung und Aufbau:
Bereits die ersten Seiten dieses aussergewöhnlichen Buches haben mich gefesselt. Leon (genannt "Dodo") erzählt einer auf einem Ast sitzenden Krähe in seiner einfachen Sprache aus seinem Leben. Er ist fast schon erwachsen, versteht aber die Welt um ihn herum nur in Teilen und versucht trotzdem, sich seinen Alltag immer wieder zu erklären. Er erzählt von seinem besten Freund Mirko, der wie ein Bruder zu ihm ist und ihn vor der Welt und der Einsamkeit beschützt. Und er erzählt von den Tieren, welche sich ihm ohne Angst nähern und welche er beim Streicheln manchmal versehentlich zerquetscht.
Diese ganz speziell und sehr poetisch erzählten Kapitel aus Leons Sicht wechseln sich mit den Schilderungen des harten Alltags irgendwo in Süd(ost)europa ab. Die Autorin verzichtet nämlich bewusst darauf, den Handlungsort dieser düsteren Geschichte zu erwähnen. Die Menschen leben in einfachen Verhältnissen, haben Höfe und Tiere, ackern hart und schenken sich nichts.
Permanente Perspektivenwechsel lassen uns tiefer in die Gedankenwelt der schönen Danica eintauchen, welche sich den Männern hingibt und sich irgendwann an den wortkargen Karl bindet. Ausserdem beobachten wir das Heranwachsen des Nachbarjungen Mirko sowie seine steig grösser werdende Faszination für Danica, die ihm aber aufgrund ihrer Ehe mit Karl und ihrer Mutterschaft verwehrt bleibt. So bleibt Mirko nur, sich mit Leon anzufrunden um stets in Danicas Nähe zu sein und damit wird er zu Leons Beschützer und Ziehvater, Bruder und Freund.

Schreibstil:
Ane Riel ist es auf beeindruckende Weise gelungen, den Figuren eine eigene Sprache zu verleihen. Es bereitet grosses Vergnügen, der nachdenklichen, einfachen, hinterfragenden Stimme Leons zu lauschen und sich dann wieder von Mirkos hilfsbereiter und von Liebe zu Danica und seinem Freund Leon gezeichneten Sprache einhüllen zu lassen.
Leider aber verliert die Geschichte schnell an Sog und wird vorhersehbar. Wo die ersten paar Kapitel noch besonders faszinierend, packend, bissig und eindringlich erzählt sind, wird die Sprache trotz verbitterter und wütender Figuren irgendwie sanfter und weicher, was nicht ganz zusammenpasst.
Die düstere Grundstimmung bleibt zwar bestehen und die vielen und detaillierten Gewaltakte sind abstossend und eindringlich zugleich erzählt, aber irgendwie scheint sich die Atmospähre noch vor dem dramatischen Höhepunkt zu lichten.

Fazit:
Leider kann ich dieses Buch - obwohl ich das grandiose Potenzial der Autorin erkannt haben und mehr von ihr lesen möchte - nicht vollumfänglich weiterempfehlen. Was packend startet, flacht mit vorhersehbaren Entwicklungen ab, was das Buch ausmacht, wird weniger und weniger. Sehr schade.

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