Profilbild von nicigirl85

nicigirl85

Lesejury Star
offline

nicigirl85 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit nicigirl85 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.07.2023

Fankultur bestimmt ihr Leben...

Idol in Flammen
0

Bei diesem wundervollen Buch benötigte ich leider einen zweiten Anlauf, eh ich dann richtig in das Erzählte abtauchen konnte. Man muss in jedem Fall in der richtigen Stimmung sein.

In der Geschichte geht ...

Bei diesem wundervollen Buch benötigte ich leider einen zweiten Anlauf, eh ich dann richtig in das Erzählte abtauchen konnte. Man muss in jedem Fall in der richtigen Stimmung sein.

In der Geschichte geht es um Akari, die seit einem Jahr von einem Idol aus einer J- Pop- Band regelrecht besessen ist. Sie gibt ihr letztes Hemd, um Masaki auf Konzerten nahe zu sein und Fanartikel kaufen zu können. Nur dafür geht sie nach der Schule arbeiten. Doch wie weit darf Fankultur wirklich gehen?

Der Schreibstil Usamis ist eher nüchtern, wartet aber mit tollen sprachlichen Bildern und Vergleichen auf, so dass man sich das Geschilderte gut vorstellen kann.

Durch den Roman wurde mir erst so richtig klar wie die Branche rund um J- Pop- Bands funktioniert und warum gerade das junge und beeinflussbare Menschen mitunter süchtig machen kann.

Als das Thema Körperhygiene angesprochen wird bzw. das Fehlen davon, da hatte ich starke Charlotte Roche Vibes alias Feuchtgebiete.

Beim Lesen wundert man sich wie ein junger Mensch so sehr in etwas aufgehen kann, denkt man jedoch selbst an sich als Teenager zurück, so weiß man selbst für wen man geschwärmt hat an Stars, nur vielleicht nicht in dem Ausmaß, weil dies durch das Fehlen sozialer Medien so gar nicht möglich war wie heute.

Am meisten hat mich berührt wie sehr Akari doch eigentlich unter etwas ganz anderem leidet, aber anstatt ihre Eltern ihr helfen, wird sie nur unter Druck gesetzt. Sie soll sich fügen und ein brauchbares Mitglied der Gesellschaft sein. Nur ist die Frage wer das definiert?

Fazit: Ein toller Roman über Fankultur, die über Grenzen geht. Das Gelesene wird bei mir lange nachhallen. Gern spreche ich eine Leseempfehlung aus, lasst euch bitte auf das Erzählte ein!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.04.2023

Kleine Kinder, kleine Sorgen, große Kinder, ach was weiß ich...

Älternzeit
0

Ich habe bisher die komplette Reihe gelesen und so war ja irgendwie klar, dass ich auch diesen Band lesen würde.

In diesem Teil sind die Kids einfach mal volljährig und teilweise aus dem Haus und dennoch ...

Ich habe bisher die komplette Reihe gelesen und so war ja irgendwie klar, dass ich auch diesen Band lesen würde.

In diesem Teil sind die Kids einfach mal volljährig und teilweise aus dem Haus und dennoch bleibt man ja Mutti und Vati.

Ich fands cool, dass es als völlig normal dargestellt ist, dass viele Eltern eben getrennt sind, wenn die Kinder aus dem Haus sind. So sieht nun mal die Realität aus. Happyends gibt es nur in Hollywoodfilmen.

Die kurzen Storys können in einem Rutsch oder komplett am Stück gelesen werden. Es sind kleine Anekdoten aus dem Alltag, nicht mehr und nicht weniger. Ich denke jeder hat solche Erlebnisse schon gehabt.

Das was mir vor allem gefallen hat war die aktuelle Sprachweise und eben auch welche Probleme und Krisen die Jugendlichen und jungen Erwachsenen heute sehen im Vergleich zu meiner Generation Y.

Die Geschichten sind natürlich oft überspitzt dargestellt und man muss den Humor mögen. Für einen kurzen Lacher oder eine kleine Ablenkung aber so etwas von gut.

Fazit: Solide Fortsetzung der Reihe. Wer die ersten Bände mochte, kommt auch hier auf seine Kosten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.03.2023

Die Angst vor der Angst...

Wurfschatten
0

Simone Lappert hatte mich enorm mit ihrem Roman "Der Sprung" begeistern können und so wollte ich mehr Stoff von ihr lesen.

In der Geschichte hier geht es um Ada, deren Welt eine andere ist als die unsrige, ...

Simone Lappert hatte mich enorm mit ihrem Roman "Der Sprung" begeistern können und so wollte ich mehr Stoff von ihr lesen.

In der Geschichte hier geht es um Ada, deren Welt eine andere ist als die unsrige, denn sie hat Angst. Angst vor Krebs, Angst vor einem Unfall, generell Angst zu sterben. Doch wie soll sie da nur wieder rauskommen aus dieser Spirale? Und will sie das überhaupt?

Zunächst einmal benötigte ich etwas Zeit, um in die Handlung abtauchen zu können, denn ich hatte viele Fragezeichen. Ada als Figur konnte ich erst nur schwer greifen, was wohl an dem Nebel aus Angst um sie herum lag, denn so diffus wie ihre Ängste für Außenstehende sind, so diffus war sie mir. Erst mit der Zeit erfährt man wie alt sie ist und die Gründe dafür. Auf den ersten Seiten dachte ich noch sie wäre eine alte Frau kurz vor ihrem Lebensende, aber da hatte ich mich enorm getäuscht.

Juri ist als Figur das komplette Gegenteil von ihr und das obwohl er auch mit sich zu kämpfen hat. Ich mochte ihn auf Anhieb sehr gern und konnte mich enorm mit ihm identifizieren.

Der Autorin gelingt es sehr intensiv und auf leisen Sohlen das Thema Panikattacken und Angstzustände und die Angst davor, dass jemand davon erfährt, zu schildern. Das Dargestellte war berührend und bedrückend zugleich, weil man gefühlt dachte man wäre selbst betroffen.

Fazit: Komplett anders als "Der Sprung" und mal etwas anders. Gern spreche ich eine Empfehlung aus.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.02.2023

Herzschmerz in all seinen Facetten...

Morgen ist es vorbei
0

Da mir die aktuelleren Romane der Autorin gefielen, wollte ich es mal mit einem älteren Werk probieren und griff nun zu den Stories, die es so etwas von in sich haben.

Die Kurzgeschichten sind mal sehr ...

Da mir die aktuelleren Romane der Autorin gefielen, wollte ich es mal mit einem älteren Werk probieren und griff nun zu den Stories, die es so etwas von in sich haben.

Die Kurzgeschichten sind mal sehr wenige Seiten lang, mal reichen sie über mehr als zwanzig Seiten und dennoch eint sie immer, dass es um Liebe und Herzschmerz geht.

Normalerweise werden Liebeskummer und Co immer recht romantisiert dargestellt und am Ende findet man dann doch das große Glück, man muss nur etwas Geduld haben. Kathrin Wessling beschreibt hingegen wie es wirklich ist: schmerzhaft, hart und meist ohne Happyend.

Da die Stories emotional schon so derbe berühren wie wenn man mit einer Rolle Stacheldraht gestreichelt wird, sollte man dieses Buch gewiss nicht direkt nach einer Trennung lesen, sondern eher wenn sich das Ganze etwas gesetzt hat und man mit dem Verarbeiten dazu bereits begonnen hat, denn sonst zieht einen das Geschilderte emotional sehr runter.

Gut gefallen hat mir zudem, dass nicht nur aus der Sicht einer Frau das Thema beleuchtet wird, sondern es Männern ganz genauso gehen kann und sie eben auch mal am Boden zerstört sein können. Das war sehr glaubhaft dargestellt.

Fazit: Liebe ist so viel mehr als eitel Sonnenschein und das zeigt dieser Band sehr intensiv. Gern spreche ich eine Empfehlung aus.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.02.2023

Fremd und voller Wut...

Salomés Zorn
0

Mir war vor Lektürestart schon klar, dass es sich um keine leichte Kost handelt, aber dass es dann so derb wird, das hatte ich nicht erwartet.

In der Geschichte geht es um Salomé, die nach einem Vorfall ...

Mir war vor Lektürestart schon klar, dass es sich um keine leichte Kost handelt, aber dass es dann so derb wird, das hatte ich nicht erwartet.

In der Geschichte geht es um Salomé, die nach einem Vorfall in eine Art Besserungsanstalt für junge Erwachsene muss. Was hat sie dahin gebracht? Und warum ist sie nur so voller Wut?

Diesen Roman liest man nicht mal eben nebenbei, denn er erfordert die volle Konzentration des Lesers, sofern er denn mitkommen möchte. Die Gegenwart im sogenannten Donut, der Besserungsanstalt, wechselt ohne Vorankündigung mit Vergangenem, Gefühlen, Träumen und Gedanken. Ist man nicht aufmerksam bei der Sache, so verliert man schnell den Faden.

Was Bekono dem Leser da schildert ist so hart und derb, dass es nur schwer zu ertragen ist. Man spürt in jeder Zeile wie gemein Mobbing und Diskriminierung sind und wie schwer sie das Leben der betroffenen Person machen. Immer nur wegsehen und sich wegducken wird die Situation auch nicht bessern.

Ich habe mich nicht wirklich durch die Lektüre gequält und dennoch fiel mir das Lesen alles andere als leicht, weil eben das Geschilderte einen hart trifft, berührt, verletzt und man es kaum glauben kann, wenn man so etwas selbst nicht erlebt hat.

Für meinen Geschmack kann ich nur jedem Interessierten dazu raten in einem ausgeglichenen und halbwegs guten emotionalen Zustand zu sein, um sich dem Buch zu widmen, da man sonst in den schwarzen Strudel hinabgezogen wird als Gewalt, Ablehnung und Angst.

Hervorheben möchte ich noch das ungewöhnliche Cover, welches zwar sehr unscheinbar daherkommt, aber beim näheren Betrachten so viel in einem auslöst. Sollte das Mädchen auf dem Cover aus dem Leben gekritzelt werden, wie es Salomé im täglichen Leben zu erfahren bekommt? Frei nach dem Motto: "Du bist hier nicht erwünscht."

Fazit: Wer verstehen möchte wie es sich anfühlt fremd und unerwünscht zu sein, der wird es hier erfahren. Emotional und nichts für Zartbesaitete. Gelungen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere