Die verdrehten Schwestern werden entdreht
Teil 6 / Spoiler möglich
Die verdrehten Schwestern sind immer noch im Traumreich gefangen und ihre Schwester Circe ist ganz ohne sie. Doch allein ist sie deswegen noch lange nicht. Sie hat ihre Cousine ...
Teil 6 / Spoiler möglich
Die verdrehten Schwestern sind immer noch im Traumreich gefangen und ihre Schwester Circe ist ganz ohne sie. Doch allein ist sie deswegen noch lange nicht. Sie hat ihre Cousine Schneewittchen und verschiedene Freunde, Menschen wie Feen, um sich geschart. Zusammen versuchen die Guten das Chaos, das nach dem Sieg über Ursula und Maleficent entstanden ist, zu beseitigen. Doch lange bleibt die Ruhe nicht bestehen und das Chaos bricht erneut über Schloss Morningstar herein.
Der sechste Teil der Disney-Villains-Reihe spielt nur wenige Tage nach Teil vier und fünf. Es geht nahtlos weiter, doch dieses Mal ist kein neues Märchen Hauptbestandteil des Buches, sondern die verdrehten Schwestern sind es. Die Hexendrillinge waren der rote Faden, der alle Bücher verband. In allen Schicksalen hatten sie ihre Hände im Spiel. Doch ihre Vergangenheit blieb bisher verborgen. Das ändert sich nun.
Wenn Lucinda, Ruby und Martha eines nicht sind, dann Sympathieträger. Sie sind gemein, verwirrt und voller Hass. Sie lieben nur eines und das ist ihre kleine Schwester Circe. Doch selbst diese Liebe besteht nur aus Extremen. Umso interessanter ist es, die Geschichte der Schwestern besser kennenzulernen. Auch wenn in den Vorgänger-Büchern schon so manches Geheimnis ans Tageslicht kamen, war es interessant mit Circe und Schneewittchen in den alten Schriften zu wühlen, um die Schwestern so richtig kennenzulernen und vielleicht auch zu verstehen.
Es ist faszinierend, was für ein komplexes Konstrukt Serena Valentino geschaffen hat. Worte und Taten aus jedem der fünf Vorgänger werden plötzlich wieder bedeutsam. Doch vor allem Teil 4 um Maleficent und Teil 5 um Gothel werden hier immer wieder näher beleuchtet.
Insgesamt lernt man die ganze Märchenwelt auch noch einmal etwas genauer kennen, ist in Schlössern, im Traumland, dem Feenreich und dem Hexenhaus.
Über allem schwebt immer die große Frage: Wann ist man gut und wann schlecht? Und wie schmal ist manchmal der Grat, mit dem man die Seiten wechselt. Was bedarf es alles, damit aus freundlichen Wesen eine zerstörerische Macht hervorbricht?
Nicht zuletzt wartet das Buch auch noch mit einigen Überraschungen auf, mit denen ich nicht gerechnet habe. Ich habe sogar extra nochmal Vorgänger aus dem Regal gezogen, um manche Passagen nun in neuem Licht lesen zu können.
Vor dem Lesestart war ich nicht überzeugt von der Idee des Buches. Es soll doch um Disney-Villains gehen und die Schwester sind nun einmal ursprünglich kein Bestandteil dieser Welt. Doch das Buch schlägt einen Bogen und verbindet alles wirklich geschickt und spannend. Und deswegen ist es nun eines meiner liebsten dieser Reihe.