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Veröffentlicht am 28.03.2018

Lesen! Lesen! Lesen!

Höllenjazz in New Orleans
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1919 in New Orleans: Die Stadt ist geprägt von Rassentrennung und einer neuen Art von Musik, dem Jazz. Genau in dieser Zeit beginnt der Axeman mordend durch die Stadt zu ziehen.
Detective Michael Talbot ...

1919 in New Orleans: Die Stadt ist geprägt von Rassentrennung und einer neuen Art von Musik, dem Jazz. Genau in dieser Zeit beginnt der Axeman mordend durch die Stadt zu ziehen.
Detective Michael Talbot ermittelt in diesem Fall und sieht sich einigen Schwierigkeiten gegenüber, denn der Axeman wirkt wie ein Geist.

Das Cover ist einfach nur klasse. Es ist nicht überladen und doch ist es sehr ausdrucksstark.
Das Buch hat mich sofort angesprochen, denn der Axeman ist damals wirklich mordend durch New Orleans gezogen und auch der abgedruckte Brief von ihm, wurde damals so an die Zeitung geschickt. Und genau sowas mag ich sehr gerne, wenn wahre Elemente mit fiktiven Mitteln zu einer wirklich spannenden Geschichte verwoben werden.
Und das sie sehr gut geschrieben ist kommt dann noch dazu. Ich kann leider gar nicht negatives zu diesem Buch sagen. ;)
Der Autor kann einfach mit Sprache umgehen und entwirft viele tolle Bilder, die einem nicht nur das New Orleans nach dem Ersten Weltkrieg näher bringt, sondern auch die Charaktere werden sachlich und doch eindrucksvoll beschrieben.
Was noch dazu kommt ist, dass nicht nur der Detective ermittelt, sondern parallel auch noch Ida, die in einem Detektivbüro arbeitet und der gerade aus der Haft entlassene, ehemalige Polizist Luca. Alle drei sind für sich genommen wirklich sehr starke und tolle Charaktere. Ich mochte sie alle. 
Wobei mich Ida wohl am meisten beeindruck hat und auch ihre Welt wird dem Leser fantastisch nahe gebracht.
Und so bekommt man als Leser drei unterschiedliche Ermittlungsmethoden geliefert und nicht nur das, jede Recherche führt über einen anderen Weg zum Ziel und so stellt man sich immer wieder gebannt die Frage: „Wie laufen die Fäden am Ende zusammen?“
Und obwohl der Leser einen Einblick in alle drei Ermittlungen bekommt und man meint, man sähe das Gesamtbild bleibt die Spannung bis zur letzten Seite bestehen. Vieles bleibt geheimnisvoll und das mehr Wissen des Lesers nützt einem manchmal nicht so viel. Man muss einfach dranbleiben. ;)
Das fand ich wirklich sehr geschickt gemacht, denn drei verschiedene Ermittler ins Feld zu führen, ist ein Risiko. Die Geschichte könnte sich ja dann eventuell schnell wiederholen oder auf der Stelle treten, aber hier ist das absolut nicht der Fall.
Dieses Buch zeigt wieder, dass man einen sehr guten Krimi schreiben kann, der viel auf Ermittlungen aufbaut, indem er geschickt die wenigen Fakten miteinander verwebt.
Man kann das Buch bis zur Auflösung kaum aus der Hand legen.
Und selbst diese ist dreigeteilt, setzt sich aber perfekt zu einem Gesamtbild zusammen und das ist meiner Meinung nach ein Geniestreich. Ich habe selten so etwas Gutes gelesen! Einfach klasse! (Und ja, ich muss hier die Ausrufezeichen mal verwenden ;) )

Mein Fazit: Was soll ich noch großartig über dieses Buch sagen außer, ihr müsst es lesen! Ein sehr guter Krimi, bei dem ich wirklich sehr traurig war als er zu Ende war. Aber etwas aufgeheitert hat mich, dass es (leider erst) nächstes Jahr eine Fortsetzung gibt. Und so freue ich mich auf ein nächstes Buch mit vielen eindrucksvollen Bildern von einem klasse Autor.

Veröffentlicht am 16.12.2017

Fantastisch

Der Schatten des Windes
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Daniel wird von seinem Vater zum Friedhof der Vergessenen Bücher mitgenommen. Dort soll er ein Buch adoptieren, um das er sich kümmern soll, damit es aus der Vergessenheit hervorkommt. Er wird magisch ...

Daniel wird von seinem Vater zum Friedhof der Vergessenen Bücher mitgenommen. Dort soll er ein Buch adoptieren, um das er sich kümmern soll, damit es aus der Vergessenheit hervorkommt. Er wird magisch von Der Schatten des Windes von Julián Carax angezogen. Und nachdem er es gelesen hat, forscht er nach den geheimen Umständen von Carax Tod nach.

Zuerst dachte ich, dass das Cover mir nicht so gefällt, aber nachdem ich es dann doch länger betrachtet habe, muss ich sagen, dass es einen Direkt in Daniels Welt vesetzt und sehr passend gewählt ist. Doch, wenn ich so darüber nachdenke, finde ich es schon gelungen. 
Nachdem ich Das Labyrinth der Lichter gelesen habe (vorher auch schon ein anderes von Zafón) bin ich ein riesiger Fan von diesem Schriftsteller geworden.
Die Idee der Adoption von vergessenen Büchern finde ich einfach ganz wunderbar und Zafón ist einfach ein Meister der Worte.
Manchmal ist es zwar nicht immer leicht dem Text oder auch den Gesprächen (vor allem wenn Férmin redet) zu folgen, aber das macht nichts, denn diese gewaltige Sprache macht alles wett und ich bin einfach verliebt in das Buch.
Obwohl von der Reihenfolge Das Labyrinth der Lichter der Abschluss der Reihe ist, kann man diese vollkommen autark lesen und so ist das nicht tragisch, dass ich das Ende quasi schon kenne. Im Gegenteil, all die bekannten Namen zu lesen und Daniel und Férmin beim Kennenlernen zu beobachten hatte mir ein Gefühl von Nach-Hause-kommen gegeben und ich fand es trotzdem sehr spannend.
Und langweilig wird das Buch wirklich keine Sekunde. Auch wenn Zafón eine Geschichte in der Geschichte erzählt ist das nicht verwirrend, sondern er schafft es die beiden Teile so zu verflechten, dass es für den Leser logisch ist und man allem sehr gut folgen kann. Ich hatte keine Sekunde das Gefühl ich käme gerade mit der Geschichte nicht mit.
Dazu kommt der Wechsel zwischen langem eher erzählendem, berichtendem Text und schnellen Dialogen zwischen den Charakteren und das gefällt mir auch sehr gut. So bekommt man Fakten zur Handlung geliefert, aber kann sich auch zwischendurch einfach von lustigem Geplänkel berieseln lassen. Alles ist genau richtig gewählt.
Und auch alltägliche Szenen, wie die Überquerung der Straße z.B. wird in den Blick genommen und meisterhaft beschrieben und dargestellt.
Die Charaktere mag ich sehr. Besonders Férmin ist mir ans Herz gewachsen, obwohl er manchmal schon etwas derb ist und ich das eigentlich nicht mag, aber durch seinen Witz muss man ihn einfach toll finden. ;)
Daniel hingegen ist zwar ein liebenswerter Charakter, der aber an einigen Stellen schon recht feige wirkt und mich dadurch etwas geärgert hat, denn er handelt manchmal etwas langsam. Aber trotzdem mag ich ihn und finde seine Entwicklung vom 10-jährigen Jungen zum Jugendlichen sehr schön.
Man kann das Buch einfach nicht in eine Kategorie bzw. Genre einordnen. Ist es ein Spannungsroman? Ein Krimi? Aber über allem schwebt dieses mythisch, zauberhafte. Ich würde ihn einfach nicht irgendwo einsortieren wollen, sondern man sollte diesen Roman einfach lesen und genießen!
Das Ende ist wirklich spannend und actionreich und die letzten Seiten fliegen einfach nur so dahin. Und das allerletzte Kapitel ist toll und ich war traurig mich wieder von den Figuren trennen zu müssen. Aber zum Glück warten ja noch zwei ungelesene Teile aus der Barcelona Reihe auf mich. Und ansonsten starte ich einen Re-Read. ;)

Mein Fazit: Dieser Roman ist ein richtiges Gänsehautbuch und man legt es kaum aus der Hand, weil Zafón einen mit seinem magischen Schreibstil in eine Welt zieht die eigentlich einfach ist, aber trotzdem so spannend und faszinierend. Wer ein Fan von gewaltiger Sprache ist, sollte zu diesem Buch lesen. Es ist einfach rundum gelungen!

Veröffentlicht am 11.09.2017

Rätselhaft

Tausend kleine Lügen
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Jane und ihr Sohn Ziggy sind gerade nach Pirriwee gezogen. Dort lernt Jane am Infotag der neuen Schule Madeline kennen. Als die beiden später mit Madelines Freundin Celeste zusammen ihre Kinder wieder ...

Jane und ihr Sohn Ziggy sind gerade nach Pirriwee gezogen. Dort lernt Jane am Infotag der neuen Schule Madeline kennen. Als die beiden später mit Madelines Freundin Celeste zusammen ihre Kinder wieder abholen möchten, ereignet sich ein Vorfall.
Ein Mädchen behauptet Ziggy hätte sie gewürgt. Er behauptet aber er war es nicht. Und das ist nur der Anfang für Jane.

Das Cover gefällt mir irgendwie. Das Blau beruhigt einen, obwohl der Schmetterling im Glas schon traurig wirkt. Sehr zwiespältig finde ich.
Die Schreibweise ist sehr leicht und man kann sich so schnell in die Geschichte reinfinden. Was die Story von Anfang an würzt sind die kurzen Ausschnitte der Interviews, die nach dem über alles schwebendem Quizabend geführt wurden. Man bekommt nur ganz winzige Einblicke in das was passiert ist. Aber das reicht, um die Spannung hochzujagen. Denn man fragt sich die ganze Zeit, wer lügt und wer sagt die Wahrheit?
Und nach und nach fragt man sich einfach: Wer dreht sich die Wahrheit so zurecht wie er sie haben möchte? Denn die Interviews verdeutlichen mal wieder wie unterschiedlich man eine bestimmte Situation beschreiben und wiedergeben kann.
Ein gelungener Schachzug der Autorin.
Mir waren die drei Hauptcharaktere, Madeline, Jane und Celeste, direkt sympathisch und obwohl man im Laufe des Buches dann doch noch einiges mehr über die drei erfährt, konnte mir das die Personen nicht madig machen. Gut, man hat immer Situationen, in denen ich einen von ihnen am liebsten geschüttelt hätte, aber so ist das nun mal. ;)
Was mich hingegen total geschockt hat, war allgemein das Verhalten der Mütter in dem Roman. Wie ernst sie alles rund um ihre Kinder nehmen und dabei keine Rücksicht auf andere Kinder oder Familien nehmen. Wenn es wirklich so abgeht in der Schule, möchte ich meinen Sohn gar nicht erst einschulen müssen. Grauenvoll!
Und so entstehen dann immer mehr Gerüchte und es wird einfach nur schlecht über die anderen geredet. Es schaukelt sich immer mehr hoch.
In der Leserunde in der ich das Buch gelesen habe, vergleicht einer das Buch mit der Serie Desperate Housewives und ich muss sagen, das stimmt vollkommen. Auch da werden aus Nichtigkeiten auf einem riesige Probleme, nur weil ein übles Gerücht im Umlauf ist. Teilweise konnte ich einfach nur mit dem Kopf schütteln, obwohl ich manchmal auch nur über die Dinge lachen konnte, weil sie einfach so albern und absurd waren.
Und obwohl alle nach außen hin ein „normales“ Leben führen wollen und sich nichts anmerken lassen wollen und hinter der Fassade trägt jeder ein Geheimnis mit sich herum. Aber Hauptsache es wird schlecht über die anderen geredet. ;)
In dem Buch kam ein Zufall drin vor, den ich sehr konstruiert fand. Es war nur dieser eine kleine, deshalb habe ich großzügig drüber hinweggesehen, aber am Ende löst sich dieser Zufall dann auf und entpuppt sich als keiner, sondern als Absicht. Dadurch hat das Buch dann doch wieder die Kurve bekommen und bekommt von mir eine uneingeschränkte Weiterempfehlung. :)
Am Anfang ist einem natürlich schon klar, dass alles in der Nacht des Quizabends enden wird und so läuft alles darauf hinaus. Aber die Entwicklungen bis dahin sind gut und spannend und die Autorin kann dies dann zusätzlich auch interessant erzählen. Eine bessere Kombination gibt es doch nicht, oder?
Und obwohl das Ende oberflächlich betrachtet eigentlich kein Happy End ist, scheint es mir doch so als würde am Schluss alles gut. Und so habe ich das Buch dann zufrieden zugeklappt.

Mein Fazit: Tausend kleine Lügen hat mir gezeigt, wie dehnbar die Wahrheit ist und wie fast alles beim Weitererzählen verdreht wird. So entstehen die Tatsachen, die man selber gerade braucht.
Mir hat die Lektüre sehr viel Spaß gemacht, denn gerade Madeline ist ein Charakter über den man öfters mal schmunzeln konnte. Ein interessanter Roman, der durch einen geschickten Streich der Autorin die ganze Zeit für Spannung sorgt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Gefühl
  • Handlung
Veröffentlicht am 04.08.2017

Erschütternd

Geständnisse
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Yuko ist eine alleinerziehende Mutter und arbeitet als Lehrerin. Ab und an muss sie ihre Tochter mit in die Schule nehmen, wenn sie keinen Babysitter hat. Eines Tages wird ihre Tochter Manami tot im Schulschwimmbecken ...

Yuko ist eine alleinerziehende Mutter und arbeitet als Lehrerin. Ab und an muss sie ihre Tochter mit in die Schule nehmen, wenn sie keinen Babysitter hat. Eines Tages wird ihre Tochter Manami tot im Schulschwimmbecken gefunden. Kurz darauf kündigt Yuko, doch vorher legt sie ein Geständnis vor ihrer Klasse ab. Mit verheerenden Folgen.

Das Cover ist schlicht aber dadurch wirkt es recht geheimnisvoll. Es gefällt mir, obwohl es doch durch den Apfel irgendwie an Schneewittchen erinnert, aber die Geschichte gar nichts damit zu tun hat.
In die Geschichte selber startet man direkt. Aber das macht auch einfach die Art aus in welcher die Autorin schreibt. Denn jedes Kapitel ist in Ich-Form geschrieben und erzählt den Tod von Manami und die daraus resultierenden Folgen aus einer anderen Sicht.
Gestartet wird mit dem Geständnis von Yuko vor ihrer Klasse. Ein langer Monolog in den ich mich erst hineinfinden musste. Und auch die anderen Kapitel beginnen zuerst mit einem Fragezeichen, denn man weiß nicht so genau wer denn hier die Geschichte als nächstes erzählt. Aber wenn man sich erstmal eingefunden hat, liest es sich einfach nur sehr gut. Gerade durch diese verschiedenen Perspektiven und Arten der Erzählung, mal ein Monolog, mal ein Brief, ist das Buch sehr interessant. Und über allem schwebt der Tod von Manami. Und so nähert man sich langsam den genauen Umständen aus verschiedenen Richtungen um am Ende dann alles zusammenlaufen zu lassen.
Was natürlich noch interessant gewesen wäre, wäre wenn ich etwas mehr Wissen über die japanische Kultur gehabt hätte. Denn an einigen Stellen handeln die Figuren meiner Meinung nach doch nicht immer logisch, aber wahrscheinlich aus deren Sicht schon, da es so „gewünscht“ wird in Japan.
Die Charaktere sind nicht alle nett. Aber das macht nichts, denn sie sind auf ihre Art sehr gut beschrieben und man kann sich teilweise in ihre Situationen gut hineinversetzen (was nicht ihr Verhalten gutheißt, aber man ist schon gut in den Köpfen der Personen drinnen). Obwohl ich an den meisten Stellen einfach nur mit dem Kopf schütteln konnte, denn dann wiederum verhalten sie sich so extrem und egoistisch, dass ich einfach nur sprachlos war.
Aus für mich nichtigen Gründen entsteht ein solch fürchterlicher Rattenschwanz, dass ein hilfloses und unbeteiligtes Mädchen darunter leiden musste.
Über allem im Roman schwebt immer der Gedanke an Rache und das scheint das Motiv für alles zu sein und die Charaktere scheinen das auch als Rechtfertigung zu verwenden. Wenn sie nicht einfach allen anderen die Schuld geben, die sie nie bei sich selber suchen.
Wenn ich das so ehrlich sagen darf: Die Geschichte ist einfach nur krass, denn ich weiß nicht wie ich es anders beschreiben soll. Ein Geständnis folgt dem nächsten und man folgt der Kette der Ereignisse gespannt bis zum Ende.
Dieses ist dann wie alles im Buch schon recht heftig, aber dann wiederum auch nur logisch. Und trotzdem fragt man sich zum Schluss, wie geht es mit Yuko weiter? Ist jetzt alles gut?

Mein Fazit: Eine sehr erschütternde Geschichte mit dem großen Motiv der Rache über allem. Aber durch die Erzählweise sehr eindrucksvoll und wirklich spannend und so kann ich nur positives über das Buch sagen. Ein Highlight für mich und Menschen mit einer Vorliebe für Spannung sollten mal reinschauen. Aber Vorsicht: Es ist kein Buch zum nebenbei lesen, denn dafür ist die Handlung zu aufwühlend.

Veröffentlicht am 11.07.2017

Nur empfehlenswert!

Sakura
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In Juris Welt ist alles in 6 Ebenen aufgeteilt. Diese liegen übereinander und so ist es nur ausgewählten Leuten erlaubt das Sonnenlicht zu sehen. Juri lebt in Ebene eins, ganz unten und dort hungern die ...

In Juris Welt ist alles in 6 Ebenen aufgeteilt. Diese liegen übereinander und so ist es nur ausgewählten Leuten erlaubt das Sonnenlicht zu sehen. Juri lebt in Ebene eins, ganz unten und dort hungern die Leute.
Juri arbeitet dort bei der Leichenverbrennung. Als sie aber die Chance bekommt als Junge verkleidet nach oben auf die oberste Ebene zu gelangen, nutzt sie diese und spielt ein gefährliches Spiel.

Das Cover gefällt mir nicht so, denn ich mag es einfach nicht wenn Gesichter so in den Vordergrund gerückt werden. Aber die Blumen am unteren Rand machen das dann schon wieder wett. ;)
Vorneweg muss ich sagen, dass der Klappentext etwas irritierend war, denn er vermittelt erstmal ein völlig falsches Bild. Aber nun gut…
Der Schreibstil an sich ist rasant und sehr erzählend. Man wird direkt in Juris Welt geworfen und kann sich dem Elend in Ebene eins nicht entziehen.
Am Anfang hat mich die Idee der Ebenen etwas an Panem erinnert, aber das musste ich denn schnell aufgeben, denn die Geschichten haben wirklich nichts miteinander zu tun.
Zuerst erlebt man auch noch einige Rückblicke in Juris Vergangenheit um sie besser kennen zu lernen und hier hat die Autorin eine sehr schöne Methode gefunden. Es sind zwar nur drei Punkte am Ende eines Abschnitts, aber ich habe mir immer eine Seifenblase gedacht, die einen mit in die Vergangenheit nimmt. Sehr schön. 
Das einzige an das ich mich gewöhnen musste, war die ganze Flucherei. Diese fand ich stellenweise etwas viel und störend. Aber vielleicht sollte dadurch Juris Derbheit beschrieben werden. Ich weiß es nicht, aber meiner Meinung nach hätte es weniger sein können.
Sehr häufig habe ich gedacht, naja eigentlich ist die Geschichte nicht wirklich was Neues. Aber jedes Mal belehrte mich die Autorin eines besseren, denn auch wenn es nach einer typischen Dystopie erscheint, verbaut Kim Kestner jedes Mal neue Elemente hinein und so macht es die Geschichte dann doch wieder zu was besonderem. Außerdem fehlt bis fast zum Schluss die typische Liebesgeschichte und das finde ich mal wirklich sehr gelungen, denn es kann auch um andere Themen gehen. Wie in Sakura um Freundschaft. Diese steht sehr im Mittelpunkt und das mochte ich dann nochmal besonders an dem Roman.
Aber auch Mut und das Anderssein sind wichtige Aspekte in Sakura und ich kann es nur wiederholen, dass macht dieses Buch so toll. Man lernt so viel beim Lesen.
Ich muss sagen, dass ich sehr froh bin dieses Buch gewonnen zu haben, denn so wäre mir ein besonderes Buch entgangen, denn ich hätte es mir wahrscheinlich nicht gekauft.
Denn obwohl ich Dystopien sehr gerne lese, klingt der Klappentext jetzt nicht nach was so besonderem, aber wie ich oben schon erwähnte sollte man bei diesem Buch der Kurzbeschreibung nicht glauben. Es ist so viel besser!
Der Showdown raubt einem dann nochmals den Atem und ich konnte das Buch wirklich kaum aus den Händen legen. Man fragt sich einfach bis zum Schluss was in Juris Welt geschehen ist, aber die Auflösung ist gut und lässt trotzdem Spielraum für die eigene Fantasie.

Mein Fazit: Dieses Buch gehört zu meinen Highlights dieses Jahres, denn es wartet nicht nur mit einer tollen und mutigen Protagonisten auf, sondern lässt den Leser auch einiges über Freundschaft und den Mut zu sich selber zu stehen lernen. Ich kann dieses Buch nur uneingeschränkt empfehlen.