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Veröffentlicht am 03.04.2023

Die Reise von Großer Panda und Kleiner Drache

Die Reise
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Großer Panda und Kleiner Drache leben an einem himmlischen Ort umgeben von Wäldern und Bergen und sind sehr zufrieden. Nur spürt Kleiner Drache, dass ihm etwas fehlt. Gemeinsam machen sie sich auf die ...

Großer Panda und Kleiner Drache leben an einem himmlischen Ort umgeben von Wäldern und Bergen und sind sehr zufrieden. Nur spürt Kleiner Drache, dass ihm etwas fehlt. Gemeinsam machen sie sich auf die Reise, stellen sich Gefahren und meistern Herausforderungen. Schließlich erkennen sie, dass sie alles, was sie brauchen schon in ihnen steckt. Und dass Veränderungen, wenn sie nur genügend Geduld haben, sie auf den richtigen Weg führen.

Was für eine verzaubernde und liebevolle Geschichte, die James Norbury hier aufgeschrieben und wundervoll illustriert hat.

„Die Reise - Großer Panda und Kleiner Drache“ ist die Fortsetzung von „Großer Panda und Kleiner Drache“, einem wunderschönen Buch mit Einzelzeichnungen und Dialogen. Hier bekomme ich kleine Weisheiten, poetische Botschaften und wunderschöne Illustrationen, die eine ganze Geschichte erzählen. Kleiner Drache lernt, dass Fehler machen, sich irren und scheitern zum Leben dazu gehören. Dass er dadurch aber auch immer mehr zu sich selbst findet und daran wächst. Und dass er in Großer Panda den besten Freund und Kameraden hat, den es gibt.

James Norbury hat mit diesem Buch einen wahren Buchschatz geschaffen, der mal in kleinen Sätzen, mal in kleinen Abschnitten, so viel Hoffnung und Zuversicht ausstrahlt und die Angst vor Veränderungen nimmt. Seine ausdrucksstarken Illustrationen bereichern die Geschichte auf wundervolle Weise.

Eine außergewöhnliche, tiefgründige Lektüre über die inspirierende Reise zweier so unterschiedlicher Freunde, die sich dem Abenteuer Leben stellen und die ich jedem ans Herz legen möchte. Mir hat sie ein paar märchenhafte Lesestunden geschenkt.

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Veröffentlicht am 02.04.2023

Der 2. Fall für Martha Frisch

Frisch ermittelt: Der Fall Kaltwasser
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Leer in Ostfriesland 1958: Heißmangelbetreiberin und Polizistenwitwe Martha Frisch ist auf dem Weg zum Grab ihres verstorbenen Mannes Hermann, als sie beim Ehrenmal am Lutherischen Friedhof ihren Schwager ...

Leer in Ostfriesland 1958: Heißmangelbetreiberin und Polizistenwitwe Martha Frisch ist auf dem Weg zum Grab ihres verstorbenen Mannes Hermann, als sie beim Ehrenmal am Lutherischen Friedhof ihren Schwager Siegfried Kaltwasser liegen sieht. Der Richter und Mann ihrer Schwester Ilse ist tot, mit einer Garotte stranguliert. Hat hier die italienische Mafia ihre Hände im Spiel? Als ein zweiter Toter auf dem Friedhof entdeckt wird, haben Kriminalkommissar Ludger Onnen, Wachtmeister Hans Frisch, Marthas Großneffe, und sein Kollege Wachtmeister Alfred Brettschneider alle Hände voll zu tun.

Christiane Franke und Cornelia Kuhnert haben auch in diesem 2. Fall für Martha Frisch, wie ich finde, sehr gut recherchiert. Sie ziehen mich sofort hinein in die Zeit des Wirtschaftsaufschwunges Ende der 1950er Jahre. Und es ist mir recht schwer gefallen, das Buch auch mal zur Seite zu legen. Durch den leichten Erzählstil, mal aus der Sicht von Martha, mal aus der Sicht ihres Großneffen Hans, der ja bei der Polizei an der Quelle für Informationen sitzt, bin ich ganz nah am Geschehen dran.
Aber ich bin nicht nur mittendrin in zwei Mordfällen, die sich dann zwar schlüssig, für mich aber ein bisserl zu schnell, aufklären. Ich hoffe z.B. für Hugo von Mühlbach, dass sein Sohn Maximilian, den er im Krieg als getötet glaubte, noch lebt und er ihn in den Büchern des Roten Kreuz findet. Die Anfänge von Elvis Presley werden genau so thematisiert, wie die ersten Modenschauen und die Ausstellung von den sogenannten „Persilscheinen“, von denen wohl nicht wenige Mitmenschen profitiert und damit auch Zorn auf sich gezogen haben. Immer mal wieder wird auch der Fall Vera Malottke erwähnt, was mich neugierig auf Bd. 1 macht.

Sehr gut gefallen haben mir auch die meisten Menschen, die ich hier kennenlerne und von denen ich hinter im Buch ein Personenverzeichnis bekomme. Ganz besonders ist mir Martha mit ihrer taffen, unerschrockenen, aber auch nachdenklichen Art direkt ans Herz gewachsen. Mit ihr und ihrer Nachbarin würde ich sofort einen geselligen Fernsehabend verbringen. Nicht befreundet sein möchte ich dagegen mit Viktoria von Osternburg und Ludger Onnen. Warum? Das werdet ihr beim lesen des Buches schnell heraus finden.

Ein spannender Krimi mit einigem geschichtlichen Wissen und ganz viel Lokalkolorit, der mich von der ersten bis zur letzten Seite begeistert hat. Christiane Franke und Cornelia Kuhnert haben es auch diesmal geschafft, dass ich mich jetzt schon auf den hoffentlich bald kommenden nächsten Fall für Martha Frisch freue.

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Veröffentlicht am 30.03.2023

Einfach zauberhaft

Das Bücherschiff des Monsieur Perdu
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„Das Bücherschiff des Monsieur Perdu“ ist das erste Buch aus der Feder von Nina George, das ich gelesen habe. Aber ich bin so begeistert, dass es definitiv nicht das letzte gewesen sein wird. Ich überlege ...

„Das Bücherschiff des Monsieur Perdu“ ist das erste Buch aus der Feder von Nina George, das ich gelesen habe. Aber ich bin so begeistert, dass es definitiv nicht das letzte gewesen sein wird. Ich überlege immer noch, wieso ich bisher nicht auf diese so hervorragende Autorin gestoßen bin. Nun werde ich erst mal noch die erste Reise mit Jean Perdu auf seiner „Pharmacie Literaire“ von Paris in die Provence lesen. Wobei man diesen zweiten Bd. auch gut ohne diese Vorkenntnisse lesen kann. Der leichte, luftige Erzählstil der Autorin hat mich ab der ersten Seite mitgenommen in eine so wunderbare Geschichte. Ich konnte einfach nicht mehr aufhören zu lesen und war am Ende enttäuscht, dass meine Reise mit Monsieur Perdu schon zu ende war. Ich finde es so schön zu lesen, wie er versucht Menschen und Bücher zusammen zu bringen. Bei mir hat er einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Mich hat dieses wundervoll leichte in lila gehaltene Cover magisch angezogen und der Klappentext macht richtig neugierig auf Monsieur Perdu, die Lektüre, die er für die verschiedensten Seelen-Maladien verordnet und auf die Zeitkapsel des Schriftstellers José Saramago. Ich habe seine Reise über die französischen Kanäle mit Max Jordan sehr genossen.
Die poetischen, einfühlsamen und auch humorvollen Worte, Sätze und Gedanken haben mich begeistert und eingehüllt, wie in eine wärmende Decke. Ich meine ihre pharmazeutische Wirkung direkt spüren zu können. Dazu die immer wieder eingefügten Weisheiten der „Großen Enzyklopädie der Kleinen Gefühle“, das Buch, an dem Jean Perdu schreibt. Einfach nur schön.
Die Menschen, mit denen ich es hier zu tun bekomme, sind mit ihren Sorgen und Ängsten, ihren Gedanken und Ideen und mit ihren ganz persönlichen Eigenarten sehr menschlich und echt beschrieben. Für mich ganz ungewöhnlich, dass ich nicht einen von ihnen unsympathisch fand. Sie alle haben etwas so liebenswertes und liebenswürdiges, was mich anzieht und ich würde jeden einzelnen gerne persönlich kennenlernen.

Ein so zauberhaftes Buch mit einer absolut lesenswerten Geschichte, die durch die Personen und die Aufgabe, die sich Monsieur Perdu stellt, lebt. Meine absolute Leseempfehlung ist diesem Buch sicher.

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Veröffentlicht am 30.03.2023

„Wenn nichts mehr geht, geht gehen“

Agnes geht
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Agnes Morgenthaler weiß nicht, um was es an diesem Abend geht, auf dieser Veranstaltung im Museum für Hamburgische Geschichte und kommt völlig underdressed dort an. Ihr Mann Tom, dem eine große Auszeichnung ...

Agnes Morgenthaler weiß nicht, um was es an diesem Abend geht, auf dieser Veranstaltung im Museum für Hamburgische Geschichte und kommt völlig underdressed dort an. Ihr Mann Tom, dem eine große Auszeichnung zuteil werden soll, ist außer sich, der sich entwickelnde Streit läuft völlig aus dem Ruder und Agnes auf und davon. Erst in ein Hotel, dann durch ganz Hamburg durch die Naturschutzgebiete Borghorster Elblandschaft, Besenhorster Sandberge, Elbsandwiesen Boizenburg nach Geesthach und weiter über Lauenburg, Bleckede und Neu Darchau bis nach Mödlich. Immer an der Elbe entlang. Auf der Suche nach sich selbst, nach ihren Wünschen und Antworten auf viele ihrer Fragen, die sich plötzlich stellen. Lässt sich auch durch Regen, Blitz, Donner, Erschöpfung, Blasen an den Füßen und Schmerzen nicht ausbremsen und geht einer zunächst ungewissen Zukunft entgegen.

Mit „Agnes geht“ hat Autorin Katja Keweritsch eine Geschichte geschaffen, die mich nachdenklich gemacht hat. In der ich mich aber nach den ersten Seiten auch gleich sehr wohl und angekommen gefühlt habe. Ich habe die Beschreibungen der Elblandschaft und die Begegnung mit Per, dem Baummenschen und Bastian, der mit Käsebrot Leben rettet sehr genossen. Es ist das alte Rollenmuster, das hier aufgedröselt wird um zu zeigen, wie es mir als Frau geht, wenn ich Familie und Beruf unter einen Hut bringen muss. Wenn ich selbst und meine Wünsche dabei teilweise auf der Strecke bleiben. Wie ich aus diesem Kreislauf auch mal ausbrechen kann.
Aber es sind nicht nur Agnes´ Gedanken, die sie mit mir teilt. Auch Tom lerne ich mit seinem Tun und seinen Gedanken immer besser kennen. Und er lernt zu schätzen, was er an seiner Frau bisher als selbstverständlich angesehen bzw. was er an ihr gar nicht richtig wahrgenommen bzw. auch missverstanden hat. Wie Selbstverständlichkeiten zur Last werden können. Und wie man aus dieser ganzen Misere rauskommen kann.

Ein wundervolles Buch, das voller nachdenklicher Momente und Themen, über die auch ich mir immer mal wieder Gedanken mache, steckt. Das Mut macht sich mit der eigenen Situation zu beschäftigen und mal auszumisten. Das zeigt, dass man immer über alles reden sollte und das ich auch den Männern ans Herz legen möchte. Ein Buch, das ich ab der ersten Seite in Agnes` Gegenwart so richtig genossen habe.

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Veröffentlicht am 28.03.2023

Ilva Feddersen marpled wieder

Fiese Brise in St. Peter-(M)Ording (St. Peter-Mording-Reihe 2)
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Da ich die Menschen, denen ich hier immer wieder begegne gerne von Anfang an kennenlerne, habe ich zuerst mal Band 1 der St. Peter-(M)Ording Reihe von Tanja Janz gelesen. Hier in Bd. 2 geht es genau so ...

Da ich die Menschen, denen ich hier immer wieder begegne gerne von Anfang an kennenlerne, habe ich zuerst mal Band 1 der St. Peter-(M)Ording Reihe von Tanja Janz gelesen. Hier in Bd. 2 geht es genau so kriminell und humorvoll zu, wie im ersten Teil. Was mir sehr gut gefällt.

Dass es sich hier um einen Cosy Krimi handelt, sieht man schon am hell und luftig gestalteten Cover mit Schaf, Pfahlbauten und Dünengras. Und dass es hier um Mord geht, liest man im Klappentext, der aber nicht zu viel verrät, sondern eher neugierig macht.

Das jährliche Kegelturnier in St. Peter-Ording steht an. Lehrerin Ilva Feddersen, deren ganze Familie an diesem Turnier teilnimmt, ist da ganz schön eingespannt. Doch dann liegt einer der Favoriten tot in seinem Wohnwagen. Ein Unfall? Oder hat hier jemand einen Konkurrenten ausgeschaltet? Als ein zweiter Kegelbruder tot aufgefunden wird, steht für Ilva fest, dass es hier um Mord geht. Und dann brennt auch noch das Haus der Gönnerin des Turniers nieder. Klar dass Ilva hier ihrem Bruder Ernie und dessen Kollegen Fred von der Polizeistelle St. Peter-Ording bei den Ermittlungen helfen will.

Ich habe mich auch diesmal wieder sehr gerne an die nordfriesische Nordseeküste in Schleswig-Holstein entführen lassen und habe mich gefreut, dass ich einige der Menschen, denen ich hier schon begegnet bin, wiedergelesen habe. Natürlich ist auch Kater Kuschel wieder dabei und schleicht mir um die Beine.
Erzählt wird die Geschichte aus zwei verschiedenen Perspektiven. Zum einen erfahre ich vieles durch die Augen der Bewohner von St. Peter-Ording. Aber auch der Täter meldet sich immer wieder zu Wort und versucht sein Vorgehen zu erklären. Bis zum Schluss war ich mir allerdings nicht sicher, wer der nun ist.
Tanja Janz beherrscht die Mischung aus kriminell und humorig absolut super. Spinnt dazu noch einen Spannungsbogen, der sich ziemlich weit oben hält und durch ihren eingängigen Erzählstil bin ich ganz schnell mittendrin in der Geschichte. Dazu das lokale Umfeld, das ich mir dank der bildhaften Beschreibungen sehr gut vorstellen kann. Mir hat dieser Küstenkrimi wieder sehr gut gefallen.

Ein fast unblutiger, leichter, sehr unterhaltsamer Cosy-Krimi, der von mir eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sternen bekommt.

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