Cover-Bild Agnes geht
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diana
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 15.03.2023
  • ISBN: 9783453361485
Katja Keweritsch

Agnes geht

Roman
»Sollte das Leben nicht eigentlich genau so sein? Ohne Socken, mit Wind in den Haaren.«

Nach einem riesigen Streit mit ihrem Mann will Agnes nur noch weg. Ohne Plan geht sie los – zunächst ins Hotel, dann zu Fuß quer durch Hamburg, immer weiter, bis ins grüne Marschland der Elbe. Was, wenn sie einfach weiterliefe? Am Fluss entlang, bis nach Berlin. Ob das Gehen ihr Antworten schenkt? Vielleicht könnte sie herausfinden, wohin ihre beruflichen Träume verschwunden sind. Wo sie selbst eigentlich während all der Jahre des Kümmerns um Kinder, Haushalt und Familie geblieben ist. Und: ob ihre Ehe noch eine Chance verdient. Unter weitem Himmel wandert Agnes durch malerische Auen, begegnet Menschen und Möglichkeiten und geht Schritt für Schritt einer unerwarteten Zukunft entgegen.

Ein wundervoller Roman über die Liebe, das Glück des Alleinseins in der Natur und die Träume, die uns beflügeln

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.03.2023

Katharsis und Metamorphose auf einer Wanderung entlang der Elbe

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Was wäre, wenn Frau einfach mal aus ihrem Leben ausbricht? Ausbrechen? Bricht man nicht eigentlich aus einem Gefängnis aus?

Agnes, studierte Biologin, und Tom sind schon lange verheiratet. Sie haben sich ...

Was wäre, wenn Frau einfach mal aus ihrem Leben ausbricht? Ausbrechen? Bricht man nicht eigentlich aus einem Gefängnis aus?

Agnes, studierte Biologin, und Tom sind schon lange verheiratet. Sie haben sich während ihrer Studienzeit kennengelernt und sind nun gut situierte Eltern von zwei Teenagern. Tom ist ein erfolgreicher Arzt, Agnes hat ganz klassisch die Rolle der Hausfrau und Mutter übernommen, jobbt aber zudem in einem sozialen Projekt, das ihre Freundin leitet. Als ihr Mann einen beruflichen Erfolg feiert, kommt es zu einem heftigen Streit zwischen den Eheleuten. Und so beginnt es, Agnes geht. Sie geht einfach los, lässt zunächst alles hinter sich und geht.

Nein, es ist keine geplante Pilgerreise und auch kein sportliches Wanderevent. Agnes geht einfach los, bricht aus ihrem Leben aus. Sie hat zunächst nicht einmal ein Ziel. „Weil Gedanken manchmal erst durch Bewegung an die richtige Stelle rutschen.“ Als Leserin habe ich Agnes Weg, der sie schließlich immer entlang der Elbe führt, voller Begeisterung und Mitgefühl begleitet. Ich habe mit ihr mitgelitten, ich habe gelacht, ich hatte manchmal Gänsehaut und ich hatte tatsächlich auch Tränen in den Augen – sei es vor lauter Lachen, denn ich liebe den humorvollen Schreibstil von Katja Keweritsch, sei es aus dem Mitfühlen von Wut und Schmerz.

„Agnes geht“ ist ein Roman, der eine Ehe beschreibt, in der vieles festgefahren ist. In der sich alte Rollenmuster verfestigt haben, und ja, das ist auch heute noch ein Thema! (Dankenswerterweise gibt es am Ende ein kleines Literaturverzeichnis zu den Themen Mental Load, Mutterschaft, Körperwahrnehmung und Gleichberechtigung.) Spannend ist, dass die Autorin das Instrument des Perspektivwechsels nutzt, und nicht nur Agnes, sondern auch Tom in seiner Situation beleuchtet. Meine Sympathie lag aber immer ganz klar parteilich bei Agnes, ihrer Katharsis und ihrer Metamorphose. Interessanterweise war das innerhalb der Leserunde, an der ich teilgenommen habe, nicht überall der Fall. Insbesondere die Tabuthemen der Weiblichkeit wurden heftig diskutiert – ich will hier aber nicht zu viel verraten.

„Agnes geht“ ist ein authentischer und emanzipatorischer Roman, der mich von Anfang an begeistert hat. Es ist eine Roadnovel im ganz klassischen Sinn und die Handlung lebt durch die Begegnungen, die Agnes im Laufe ihrer Wanderung erlebt ebenso wie durch die gelungene und fundierte Beschreibung der Elblandschaften, vor allem Dank der wundervollen Sprache und der bewegenden Formulierungen von Katja Keweritsch. Es ist ein Buch, das zu Reflexion und zu Diskussionen anregt, und zudem noch ist das Cover so wunderschön gestaltet, dass es auch ein sehr schönes Geschenk darstellt. Ich vergebe voller Überzeugung fünf Sterne und werde das Buch sicherlich noch einmal lesen.

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Veröffentlicht am 30.03.2023

„Wenn nichts mehr geht, geht gehen“

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Agnes Morgenthaler weiß nicht, um was es an diesem Abend geht, auf dieser Veranstaltung im Museum für Hamburgische Geschichte und kommt völlig underdressed dort an. Ihr Mann Tom, dem eine große Auszeichnung ...

Agnes Morgenthaler weiß nicht, um was es an diesem Abend geht, auf dieser Veranstaltung im Museum für Hamburgische Geschichte und kommt völlig underdressed dort an. Ihr Mann Tom, dem eine große Auszeichnung zuteil werden soll, ist außer sich, der sich entwickelnde Streit läuft völlig aus dem Ruder und Agnes auf und davon. Erst in ein Hotel, dann durch ganz Hamburg durch die Naturschutzgebiete Borghorster Elblandschaft, Besenhorster Sandberge, Elbsandwiesen Boizenburg nach Geesthach und weiter über Lauenburg, Bleckede und Neu Darchau bis nach Mödlich. Immer an der Elbe entlang. Auf der Suche nach sich selbst, nach ihren Wünschen und Antworten auf viele ihrer Fragen, die sich plötzlich stellen. Lässt sich auch durch Regen, Blitz, Donner, Erschöpfung, Blasen an den Füßen und Schmerzen nicht ausbremsen und geht einer zunächst ungewissen Zukunft entgegen.

Mit „Agnes geht“ hat Autorin Katja Keweritsch eine Geschichte geschaffen, die mich nachdenklich gemacht hat. In der ich mich aber nach den ersten Seiten auch gleich sehr wohl und angekommen gefühlt habe. Ich habe die Beschreibungen der Elblandschaft und die Begegnung mit Per, dem Baummenschen und Bastian, der mit Käsebrot Leben rettet sehr genossen. Es ist das alte Rollenmuster, das hier aufgedröselt wird um zu zeigen, wie es mir als Frau geht, wenn ich Familie und Beruf unter einen Hut bringen muss. Wenn ich selbst und meine Wünsche dabei teilweise auf der Strecke bleiben. Wie ich aus diesem Kreislauf auch mal ausbrechen kann.
Aber es sind nicht nur Agnes´ Gedanken, die sie mit mir teilt. Auch Tom lerne ich mit seinem Tun und seinen Gedanken immer besser kennen. Und er lernt zu schätzen, was er an seiner Frau bisher als selbstverständlich angesehen bzw. was er an ihr gar nicht richtig wahrgenommen bzw. auch missverstanden hat. Wie Selbstverständlichkeiten zur Last werden können. Und wie man aus dieser ganzen Misere rauskommen kann.

Ein wundervolles Buch, das voller nachdenklicher Momente und Themen, über die auch ich mir immer mal wieder Gedanken mache, steckt. Das Mut macht sich mit der eigenen Situation zu beschäftigen und mal auszumisten. Das zeigt, dass man immer über alles reden sollte und das ich auch den Männern ans Herz legen möchte. Ein Buch, das ich ab der ersten Seite in Agnes` Gegenwart so richtig genossen habe.

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Veröffentlicht am 25.03.2023

Eine Reise entlang der Elbe

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„Agnes geht“ ist nach „Die Reise der Bienen“ der zweite Roman der Autorin Katja Keweritsch, in dem es darum geht die eigenen Wünsche und Bedürfnisse nicht aus den Augen zu verlieren.

Agnes ist Anfang ...

„Agnes geht“ ist nach „Die Reise der Bienen“ der zweite Roman der Autorin Katja Keweritsch, in dem es darum geht die eigenen Wünsche und Bedürfnisse nicht aus den Augen zu verlieren.

Agnes ist Anfang 40, mit einem erfolgreichen Mann - Tom - verheiratet, hat zwei Kinder, einen Teilzeitjob und führt - von außen betrachtet - ein perfektes Leben. Aber Agnes hatte Träume, Wünsche und Ziele, die sie zugunsten der Familie jahrelang hinten angestellt hat. Nach einem heftigen Streit mit Tom beschließt sie spontan ein Jobangebot in Berlin anzunehmen und macht sich zu Fuß auf den Weg. Unterwegs kann Agnes endlich mal über ihr Leben und sich nachdenken. Agnes Gehen hat etwas Heilsames. Sie ist endlich frei, kann ihre Gedanken laufen lassen und mit jedem Schritt, den sie sich weiter entfernt, fällt ein Stück Ballast von ihr ab.

Tom muss unterdessen zu Hause sein Leben mit zwei Kindern und der anfallenden Hausarbeit neu organisieren. Nach dem ersten Ärger über den Egoismus seiner Frau erkennt Tom, was Agnes zuvor geleistet hat.

Mit Agnes hat die Autorin eine Protagonistin erschaffen, mit der sich sicherlich so einige Mütter identifizieren können. Wie die Protagonistin stecken heute immer noch viel zu viele Frauen zurück. Wie selbstverständlich kümmern sie sich um den Haushalt und die Kinder während der Mann Karriere macht und dafür Anerkennung bekommt.

Agnes Weg durch die wundervoll beschriebenen Landschaften entlang der Elbe mag ein wenig radikal sein, war aber für sie genau die richtige Entscheidung.
Die Menschen, die sie auf ihrem Weg kennenlernt, sind interessante Charaktere und haben ihr Leben auch sehr bereichert.

Agnes ist eine Protagonistin, mit der sich bestimmt viele Frauen identifizieren können. Der Roman macht deutlich wie verwachsen wir in vielen Dingen mit althergebrachten Rollenklischees sind und wie wichtig es ist, diese zu verändern. Das gewählte Setting und die sympathischen Charaktere machen das Buch zu einem richtig schönen Leseerlebnis, über dessen Botschaft es sich lohnt nachzudenken.

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Veröffentlicht am 20.03.2023

Eine schöne Geschichte mit wichtigen Themen.

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Wenn nichts mehr geht, hilft gehen.
Ein schönes Buch, dass so viele wichtige Themen anspricht. Ich flog nur so über die Seiten und fühlte mich Agnes sehr oft verbunden.
Mir hat besonders gut gefallen, ...

Wenn nichts mehr geht, hilft gehen.
Ein schönes Buch, dass so viele wichtige Themen anspricht. Ich flog nur so über die Seiten und fühlte mich Agnes sehr oft verbunden.
Mir hat besonders gut gefallen, dass man die Geschichte nicht nur aus Sicht von Agnes erlebt sondern auch von Tom, ihrem Ehemann. Das bringt die unterschiedlichen Sichtweisen und Perspektiven nochmal so richtig schön hervor. Die wichtigsten Aussagen waren für mich: alte Rollenbilder sind weiterhin so fest verankert, dass es nur sehr, sehr schwer ist daraus auszubrechen. Und es ist so wichtig miteinander zu sprechen, über alles was einen bewegt.
Die Charaktere haben mir gut gefallen, sie wirken absolut authentisch. Sind greifbar, echt und könnten sozusagen die eigenen Freunde sein.
Der Schreibstil ist angenehm. Die Kapitel sind in einer guten Länge gehalten und durch die wechselnden Sichtweisen hat man gut Abwechslung. Kann ich also uneingeschränkt empfehlen.

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Veröffentlicht am 18.03.2023

Laufen beflügelt das Leben

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Agnes geht

von Katja Keweritsch

erschienen im DIANA Verlag am 15. März 2023

Taschenbuch 400 Seiten

Klappentext

>>Sollte das Leben nicht eigentlich genau so sein? Ohne Socken, mit Wind in den Haaren. ...

Agnes geht

von Katja Keweritsch

erschienen im DIANA Verlag am 15. März 2023

Taschenbuch 400 Seiten

Klappentext

>>Sollte das Leben nicht eigentlich genau so sein? Ohne Socken, mit Wind in den Haaren. <<

Nach einem riesigen Streit mit ihrem Mann will Agnes nur noch weg. Ohne Plan geht sie los - zunächst ins Hotel, dann zu Fuß quer durch Hamburg, immer weiter, bis ins grüne Marschland der Elbe. Was, wenn sie einfach weiterliefe? Am Fluss entlang, bis nach Berlin. Ob das Gehen ihr Antworten schenkt? Vielleicht könnte sie herausfinden, wohin ihre beruflichen Träume verschwunden sind. Wo sie selbst eigentlich während all der Jahre des Kümmerns um Kinder, Haushalt und Familie geblieben ist. Und: ob ihre Ehe noch eine Chance verdient. Unter weitem Himmel wandert Agnes durch malerische Auen, begegnet Menschen und Möglichkeiten und geht Schritt für Schritt einer unerwarteten Zukunft entgegen.

Meine Meinung

Es ist der erste Roman, den ich von der Autorin lese und mir gefallen ihr Schreibstil und wie sie die Dinge auf den Punkt bringt. Agnes geht und an diesem Punkt bin ich voll bei der Protagonistin. Ihr Mann Tom, ein erfolgreicher Arzt, bekommt eine Auszeichnung und Agnes erscheint underdressed auf der Veranstaltung, weil sie es schlichtweg nicht gewusst hat. Sie ist wütend und enttäuscht und braucht etwas Abstand. Nach der Nacht im Hotel begibt sie sich auf ihre Reise entlang der Elbe. Hier hinterfragt sie sich selber, ihr Leben, das sie bis dato glücklich geführt hat. Wir durchlaufen mit Agnes sämtliche Stationen der Befreiung und erleben auch alle Reaktionen ihrer Familie. Ihr Mann ist entsetzt und versteht die Welt nicht mehr, ihre Kinder hoffen einfach, dass die Mutter bald wieder daheim ist und es genauso weitergeht, wie es immer war. Interessant sind die Wegbegleiter, die sie unterwegs trifft und die Gedanken, die sie während der Zeit begleiten.

Katja Keweritsch fängt das klassische Rollenverhalten ein und macht deutlich, welche Verantwortung und Belastung auf die Ehefrau und Mutter lastet. Und es zeigt auch, in welchem Dilemma man als Frau steckt, wenn man seinen Beruf zugunsten der Familie aufgibt. Die Autorin beschreibt hier mit Humor und Ernsthaftigkeit, wie man seinen Weg findet aus diesem Konflikt. Und die landschaftlichen Beschreibungen laden zum Träumen ein. Außerdem erfahren wir aus beiden Sichtweisen, wie schnell Missverständnisse entstehen und wie man damit umgeht.

Fazit

Agnes geht von Katja Keweritsch hat mir viel Freude gemacht beim Lesen und hält die Gedanken noch in Aufruhr. Es zeigt sich wieder einmal, was Worte für eine Macht haben und wie schnell Missverständnisse entstehen. Ich lege das Buch nicht nur Frauen ans Herz, nein, auch die Männer sollten sich mit Agnes geht befassen. Von mir gibt es 5 🐥🐥🐥🐥🐥 und eine große Leseempfehlung.

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