Cover-Bild Der letzte Tanz der Debütantin
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 23.12.2022
  • ISBN: 9783404189236
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Julia Kelly

Der letzte Tanz der Debütantin

Roman
Barbara Röhl (Übersetzer)

Prächtige Kleider, rauschende Bälle, aufgeregte junge Damen - und die Suche nach dem, was im Leben zählt


1958 soll das letzte Jahr sein, in dem junge Damen als Debütantinnen am Hof der jungen Queen Elizabeth präsentiert werden können. Deshalb bemühen sich Hunderte ehrgeiziger Mütter und hoffnungsvoller Töchter um eine der begehrten Einladungen. Ihrer verwitweten Mutter zuliebe stürzt sich auch Lily ins bunte Treiben. Als Außenseiterin tut sie sich anfangs schwer, Kontakte zu knüpfen. Doch bald findet sie Freundinnen, echte und solche, vor denen sie sich besser in Acht nehmen sollte. Und noch etwas beschäftigt Lily, während von mehreren Seiten um sie geworben wird: Es scheint ein Familiengeheimnis zu geben, das ihre Mutter erpressbar macht und Lilys eigene Identität und Stellung infrage stellt ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.01.2023

Mehr als ein letzter Tanz

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Julia Kelly nimmt uns mit in das Jahr 1958 und lässt uns teilhaben an der letzten Ballsaison der Debütantinnen. Ihr Schreibstil ist flüssig und lässt sich gut lesen. Wir erleben mit, wie sich die Protagonisten ...

Julia Kelly nimmt uns mit in das Jahr 1958 und lässt uns teilhaben an der letzten Ballsaison der Debütantinnen. Ihr Schreibstil ist flüssig und lässt sich gut lesen. Wir erleben mit, wie sich die Protagonisten Lily vom wohlerzogenen jungen Mädchen zu einer selbstbewussten jungen Frau entwickelt.
Von Großmutter und Mutter wird sie gedrängt zu debütieren, weil das in der Familie so üblich ist. Mitspracherecht keines. Aus Angst, die finanziellen Zuwendungen der Großmutter zu verlieren, willigt sie ein und begräbt den Traum vom Literaturstudium. Am Tag ihrer Vorstellung lernt sie Leana kennen. Diese ist die typische Debütantin: Jung, reich und verwöhnt. Sie freunden sich an und Lily wird in Leanas Freundeskreis aufgenommen. Doch schnell findet sie heraus, wie Leana so tickt: oberflächlich, beleidigend, besitzergreifend, auf der Suche nach dem "richtigen" Mann und alles daransetzend ,"Debütantin des Jahres" zu werden. Als Lily sich mit anderen Debütantinnen anfreundet, die eher auf ihrer Wellenlänge sind, zeigt Leana ihr wahres, hässliches Gesicht.
Die Freundschaft zu diesen Frauen hilft ihr, über ihr weiteres Leben nachzudenken und auch andere Alternativen als Heirat und Kinder in Erwägung zu ziehen.
Und dann ist da ja auch noch das Familiengeheimnis, dem sie nach und nach auf die Spur kommt. Wer erpresst ihre Mutter und was ist der Grund? Als sie einen Brief findet, glaubt sie die Wahrheit zu kennen.
Der Unfalltod eines Freundes führt dazu, dass Lily ein klärendes Gespräch mit ihrer Mutter führt und die ganze Wahrheit erfährt. Sie bricht die Ballsaison ab, zieht zu einer Freundin und orientiert sich neu.
Wer gerne detaillierte Beschreibungen von Kleidern, Frisuren, Make up, Häusern sowie Cocktailparties und Lunches mag, liegt hier richtig. Wir werden Teil des dekadenten Lebens der britischen Oberschicht. Der Roman nimmt erst im letzten Drittel so richtig Fahrt auf. Bis dahin plätschert er so dahin. Ein bisschen mehr Kritik an der Oberschicht wäre auch schön gewesen. Immerhin schreiben wir das Jahr 1958 und nicht 1858.

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Veröffentlicht am 04.01.2023

Zwischen 50er Jahre und Bridgerton

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Lilian wächst bei ihrer Mutter auf. Finanzielle Unterstützung erfährt sie von ihrer Großmutter, wodurch sie auf deren Drängen und das ihrer Mutter hin 1958 eine der letzten Debütantinnen wird. Dafür bricht ...

Lilian wächst bei ihrer Mutter auf. Finanzielle Unterstützung erfährt sie von ihrer Großmutter, wodurch sie auf deren Drängen und das ihrer Mutter hin 1958 eine der letzten Debütantinnen wird. Dafür bricht sie die Schule ab und taucht ein in das Leben als Debütantin, welches von hübschen Kleidern, Cocktailpartys, Bällen, männlichen Begleitungen und rauschenden Nächten bestimmt wird. Doch auch Freundschaften werden geschlossen und bisher gefestigte Bilder geraten ins Wanken. Wer ist man? Wer will man sein? Wie soll die Zukunft aussehen? Denn obwohl die Tradition der Debütantinnen eine ehrbare ist, sieht sie sich mit den modernen Strömungen der 50er-Jahre konfrontiert. Und nicht zu vergessen ist das mysteriöse Verhalten der Mutter und ein Geheimnis, was diese zu verbergen sucht und am Ende für eine noch intensivere Sinnsuche sorgt.

Das Cover des Buches lässt auf eine historisch angehauchte, glamouröse Geschichte hoffen, die so in weiten Teilen bestätigt wird. Es geht um tadelloses Benehmen, extravagante Kleider, entsprechende Veranstaltungen und teilweise findet man sich beim Lesen nicht in den 50er Jahren wieder, sondern vielmehr um mindestens 100 Jahre zurückversetzt. Das liegt u. a. am Charakter der älteren Familienmitglieder der Protagonistin, für die die Debütantinnensaison nach wie vor dazu da ist, einen Ehemann zu finden. Und obwohl Lilly bereitwillig tut, was von ihr verlangt wird, kommen ihr hier doch Zweifel, ob das ihr Weg sein soll.

Wie das Cover es verspricht, geht es in den ersten zwei Dritteln des Buches hauptsächlich um das Debütantinnendasein. Nach diversen Schilderungen von Cocktailpartys und den ersten Bällen, stellt sich trotz des angenehmen Schreibstils eine Langatmigkeit ein, die erst durch unvorhergesehene Wendungen im letzten Drittel ein Ende findet. Hier wird es sehr emotional und spannend! Am Ende des Romans findet man sich in den letzten Jahren der 50er wieder, wie man sie auch aus anderen Romanen oder Erzählungen kennt.

Das Buch gibt einen guten Einblick in das letzte Debütantinnenjahr. Dieser ist sehr authentisch, was auch an den Recherchen der Autorin liegt. Diese bezieht hierzu am Ende des Buches Stellung, was positiv zu würdigen ist. Allerdings gelingt ihr trotz des guten Einstiegs in das Buch und der spannenden Wendung im letzten Drittel nicht, einen gewissen Spannungsbogen über den gesamten Roman hin aufrecht zu erhalten. Nichtsdestotrotz lässt sich das Buch gut lesen und wenn man sich für die damaligen Events interessiert, kann man sich aufgrund der detailreichen Beschreibungen wunderbar in die damalige Welt in London versetzen lassen. Besonders gut hat mir das letzte Drittel des Buches gefallen, da manche Situationen anders endeten, als erwartet, klischeehafte Storylines am Ende gerade nicht bedient wurden und hinter dem geheimnisvollen Verhalten der Mutter etwas anderes steckte, als ich es erwartet hatte. Es ist also definitiv lesenswert. Jedoch sollten keine zu hohen Anforderungen gestellt werden.

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Veröffentlicht am 02.01.2023

Der letzte Tanz der Debütantin – ein Buch mit einem kleinen Familiengeheimnis

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1958 werden das letzte Mal Damen bei Hofe eingeführt und dabei Queen Elizabeth vorgestellt. Offiziell sind sie nun im heiratsfähigen Alter und somit Debütantinnen. Die 18jährige Lily hat nun auch dieses ...

1958 werden das letzte Mal Damen bei Hofe eingeführt und dabei Queen Elizabeth vorgestellt. Offiziell sind sie nun im heiratsfähigen Alter und somit Debütantinnen. Die 18jährige Lily hat nun auch dieses Privileg. Ihre Mutter und ebenfalls ihre Großmutter setzen alles daran, dass Lily einer dieser begehrten Plätze bekommt. Lily wird nach Paris geschickt und muss sofort ihre Schule abbrechen. Ab jetzt dreht sich alles nur noch um die Einladung bei der Queen und den bevorstehenden Bällen. Lily wird Freundinnen kennenlernen und nicht mehr ewig eine Einzelgängerin sein und vielleicht nebenbei auch noch einen feschen und jungen Mann kennenlernen – das Ziel jeder Debütantin.

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„Der letzte Tanz der Debütantin“ ist mein erstes Buch, das ich von Julia Kelly gelesen habe. Am Anfang fand ich das Buch nicht so spannend. Alles drehte sich nur um Kleider, Cocktailpartys, Freundinnen, auch neidischen Freundinnen und tanzen bis in die frühen Morgenstunden. Natürlich durfte auch das männliche Geschlecht nicht fehlen. Aber diese blieben sehr anständig. Erst das letzte Drittel des Buches war sehr spannend und nahm richtig Fahrt auf. Lily habe ich Anfangs total falsch eingeschätzt. War ich doch der Meinung sie würde in ihrer Rolle als Debütantin Gefallen finden und der Höhepunkt dieser Saison sei einen wohlhabenden jungen Mann zu ergattern. Stattdessen hätte Lily liebend gern darauf verzichtet und lieber ihren Schulabschluss gemacht. Allerdings ist die Macht ihrer Großmutter so groß, dass Lily nichts anderes übrigbleibt als sich zu fügen. Ich gebe diesem Buch drei Sterne, da es Anfangs etwas vor sich hinplätschert, aber gewiss seinen Charme hat. Am Ende zu gibt es noch einige Überraschungen und Lily wird ihren Weg finden.

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Veröffentlicht am 02.01.2023

Der Weg zur Selbstständigkeit

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„Der letzte Tanz der Debütantin“ von Julia Kelly: London 1958, Lilian Nicholls, Tochter aus gutem Hause, intelligent und jung soll, zur Begeisterung von Mutter und Großmutter, debütieren. Es ist der Höhepunkt ...

„Der letzte Tanz der Debütantin“ von Julia Kelly: London 1958, Lilian Nicholls, Tochter aus gutem Hause, intelligent und jung soll, zur Begeisterung von Mutter und Großmutter, debütieren. Es ist der Höhepunkt im Leben eines Mädchens ihrer Gesellschaftsschicht und soll ihr zu einer abgesicherten Zukunft an der Seite eines erfolgreichen Mannes verhelfen.
Doch während Lily von Ball zu Ball, von Einladung zu Einladung eilt, stellen sich auch immer wieder Fragen über ihre eigene Familie und es kommt zu einem Wendepunkt.

Aufgrund des Covers bin ich aufmerksam auf diesen Roman geworden. Der Name des Romans und die Farbgestaltung des Covers in Blautönen machen einen edlen Eindruck auf den Leser.
Die Geschichte auf dem Klappentext klingt sehr interessant, leider konnte mich die Autorin nicht ganz fesseln. Julia Kelly hat einen flüssigen und angenehmen Schreibstil. Doch leider plätschert die Geschichte in den ersten zwei Dritteln des Buches sehr oberflächlich dahin.
Zum Teil hatte ich auch das Empfinden, einen Jugendroman zu lesen. Die Charaktere wirken auch charakterlich oft naiv und oberflächlich.
Die Hauptperson Lily ist eine sympathische, junge Frau, die auch kurzzeitig naiv wirkt, aber dennoch ihren Standpunkt deutlich macht. Was mir besonders an ihr gefällt, sie gibt jedem Menschen eine Chance und lässt sich nicht von der Meinung anderer beeinflussen.
Eine Wende in die Handlung bringen die „Unvollkommenen“, Lilys neuer Freundeskreis. Sie beeinflussen die Geschichte und auch Lilys sehr positiv.

Weiterhin hatte ich Schwierigkeiten mit der Zeit, in dem der Roman spielt. Die Verhaltensweisen und Ansichten der Figuren sind sehr historisch geprägt, sodass ich das Gefühl hatte, die Geschichte spielt im 18./19. Jahrhundert.

Alles in allem ein Roman, der sich sehr flüssig und angenehm liest, ohne Tiefgang.
Für alle, die historische Romane und Geschichten über den Adel bzw. die höheren Gesellschaftsschichten mögen, sollte dieser Roman sehr interessant sein.

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Veröffentlicht am 31.03.2023

Eine ermüdende Geschichte, die leider thematisch nur an der Oberfläche kratzt

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Spätestens seit der erfolgreichen Netflix Serie "Bridgerton" erleben Regency Bücher und Debütantinnenbälle ein fulminantes Comeback und sind aus der aktuellen Unterhaltungsliteratur nicht mehr wegzudenken.
Auch ...

Spätestens seit der erfolgreichen Netflix Serie "Bridgerton" erleben Regency Bücher und Debütantinnenbälle ein fulminantes Comeback und sind aus der aktuellen Unterhaltungsliteratur nicht mehr wegzudenken.
Auch ich liebe diese Geschichten mit rauschenden Bällen, schönen Kleidern und feinen Gesellschaften.
"Der letzte Tanz der Debütantin" von Julia Kelly thematisiert dabei ein ganz besonderes historisches Ereignis, denn 1958 wurden letztmals die Töchter von adligen Familien und Aristokraten offiziell bei Hofe vorgestellt und in die Gesellschaft eingeführt.
Danach erklärte Königin Elisabeth II. diese Tradition als nicht mehr zeitgemäß.

Ich habe mich wirklich auf diese Geschichte gefreut, musste sie aber nach den ersten 100 Seiten erst einmal beiseitelegen, weil ich einfach keinen Zugang zur Handlung finden konnte.
Genau wie Lily, der Protagonistin des Buches, empfand ich die Vorbereitungen für die Einführung bei Hofe, die zahlreichen darauffolgenden Teenachmittage und Abendveranstaltungen anstrengend und mühsam.
Dabei hat die Autorin den Zwiespalt zwischen Tradition und Moderne gut widergespiegelt, denn gesellschaftlich zeichnete sich Ende der 50-iger Jahre ein bedeutender Wandel ab.
Vor allem junge Frauen strebten nach neuen Wegen, sahen ihre Zukunft fernab von festgelegten Familienhierarchien und vorgeschriebenen Geschlechterrollen. Sie wollten selbst über ihr Leben entscheiden, was sie lernten oder studierten, wen sie heirateten und mit wem sie Umgang pflegten.
Dieses innere Zerwürfnis zwischen Gehorsamkeit und Pflichtgefühl gegenüber der Familie und eigenen (Lebens-)Wünschen spürt auch Lily immer eindringlicher.

Neben dem Haupthandlungsstrang hat Julia Kelly noch einen weiteren Plot in die Geschichte eingeflochten, der in meinen Augen dem Roman aber nicht zugänglich war. Lieber hätte ich mir gewünscht, dass die Autorin das Potenzial der Buchidee genutzt hätte, um die Ballsaison und die aufregende Zeit als Debütantin für den Leser greifbarer und erlebbarer zu machen.
Denn leider konnte mich die Geschichte in ihrem Gesamten nicht erreichen.
Mir waren Lily und ihre Wegbegleiter und Freunde sympathisch, aber es fehlte oftmals an Tiefgang.
Die Soiree Abende und verschiedenen Veranstaltungen wurden immer nur kurz angerissen und blieben oberflächlich. Gefühle und tiefere Einblicke ins Geschehen fehlten oftmals komplett, so dass ich die Beschreibungen und Erlebnisse Lilys nur flüchtig nachverfolgen konnte.
Das Lesen war für mich oft mühsam und ermüdend. Zudem bin ich immer wieder über die Vorstellung von bauschenden und ausladenden Ballkleidern, angestaubten Traditionen und der eigentlich vorherrschenden Mode des Jahrzehnts gestolpert.
Schlussendlich hinterlässt "Der letzte Tanz der Debütantin" ein schales Gefühl über verpasste Lesefreuden.

Fazit
Eine ermüdende Geschichte, die leider thematisch nur an der Oberfläche kratzt.
Die Autorin konnte den Charme, den Glanz und die Aufregung der Debütantinnenzeit leider nicht bildhaft zu Papier bringen.

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