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Veröffentlicht am 31.03.2023

Hat mich leider nicht gefesselt

Das Hotel
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Endlich Urlaub! Alice lässt ihre Seele auf einer abgeschotteten Insel in einem All-Inclusive-Hotel baumeln – zumindest so lange bis ein anderer Gast verschwindet, sich aber niemand sonst an ihn erinnert. ...

Endlich Urlaub! Alice lässt ihre Seele auf einer abgeschotteten Insel in einem All-Inclusive-Hotel baumeln – zumindest so lange bis ein anderer Gast verschwindet, sich aber niemand sonst an ihn erinnert. Unsicher, ob ihre Erinnerungen ihr einen Streich spielen oder etwas mit den anderen und/oder dem Hotel nicht stimmt, versucht Alice – mit eingeschränkter Unterstützung – des Rätsels Lösung zu finden.

Der Fokus der Geschichte lag auf Alice und ihren Empfindungen, alle anderen Charaktere blieben eher blass, leider hatte ich gerade für die Protagonistin nur wenig Sympathie übrig. Zu Beginn macht sie es z. B. einem (eher mürrischen) Kellner absichtlich schwierig, um ihm eins auszuwischen und an einfache Vorgaben des Hotels hält sie sich nicht (eine Karte mit Essenswünschen ausfüllen). Stattdessen reagiert sie sehr empfindlich darauf, sie selbst nachträglich ausfüllen zu müssen und händigt aus Prinzip auch am nächsten Tag keine Karte aus. Natürlich möchte sie auch lieber in den Familienbereich und beim Essen nicht dort sitzen, wo ein Platz für sie freigehalten wurde… Alice anstrengende Art wird zwischendurch von unbedachten Handlungen ergänzt. Später (nach ~3/4 der Geschichte) fügen sich ihre Eigenarten zusammen. Mich hatte sie bis dahin aber schon in den Wahnsinn getrieben.

Weg von der Protagonistin, hin zum Plot: Die Idee hat mir gut gefallen und auch die Wendung der Geschichte war interessant. Für mich gab es jedoch einige Längen und von einem Mysterythriller hätte ich mir mehr Spannung und „Detektivarbeit“ gewünscht. Die Auflösung wird eher oberflächlich präsentiert und wenig von Alice selbst erarbeitet. Dafür musste ich über das Ende ein wenig schmunzeln, weil man als Leser:in direkt Bescheid weiß.

Insgesamt war das Setting eine interessante Wahl. Außerdem gab es die Möglichkeit in verschiedene Richtungen mitzurätseln. Ich hätte mir jedoch mehr Thrill gewünscht und wurde mit der Protagonistin nicht warm. Auch die Auflösung hätte für mich etwas detaillierter sein können.

Wenn ihr eine ungewöhnliche Geschichte lesen wollt und auf ein wild klopfendes Herz verzichten könnt, dann solltet ihr euch das Buch mal anschauen.

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Veröffentlicht am 31.03.2023

Das vermutlich ruhigste Buch, das ich bisher gelesen habe

Draußen die Welt
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Auf die schlichte Art des Erzählens muss man sich in meinen Augen einlassen können. Wenn einem das gelingt, sind die Beschreibungen von Flora, Fauna und Familienleben eine der zentralen Stärken des Buches. ...

Auf die schlichte Art des Erzählens muss man sich in meinen Augen einlassen können. Wenn einem das gelingt, sind die Beschreibungen von Flora, Fauna und Familienleben eine der zentralen Stärken des Buches. Gleichzeitig hat mir eines sehr gefehlt: Emotionen! Es ist nicht so, dass keinerlei Einblick gewährt wird, aber Gefühle werden hier eher über das Gesamtbild vermittelt, woraus sich individuelle Empfindlichkeiten ableiten lassen. An ungefilterten Gedanken, inneren Zwiegesprächen, Aufarbeitungsprozessen oder Streitereien nehmen wir nicht teil.

Interessant war für mich, dass viele alltägliche Dinge beschrieben werden, die bei mir zum Teil zu ganz anderen Emotionen führen würden, was mir nochmal verdeutlich hat, dass unterschiedliche Lebenskontexte auch mit anderen Bewertungen einhergehen können. Dafür waren das vordergründige Harmonie-Aufrechterhalten und Gutstellen sowie die aufgesetzte Freundlichkeit für mich zeitweise etwas anstrengend. Ich vermute, dass dies dem Zeitgeist geschuldet ist, aber es ist ganz klar keine Art der Kommunikation, die mir gefällt und worüber ich mich ärgere.

Zudem haben mich einige Aussagen verwirrt, z. B. „Sie ist eben Portugiesin“ als Begründung des Verhaltens einer Figur. Scheinbar sind mir einige Stereotype – das Buch ist 1943 zum ersten Mal erschienen – nicht geläufig. Hier hätte ich eine kurze Fußnote hilfreich gefunden, um derartige Aussagen einordnen zu können. Die Bemerkungen dazu, dass sich Frauen z. B. lieber strategisch als forsch verhalten sollten, fand ich hingegen sehr aufschlussreich in Bezug auf das (Selbst-)Verständnis und die Einschätzung der Geschlechterrollen durch die Charaktere.

Insgesamt hat für mich zu viel im Verborgenen zwischen den Zeilen stattgefunden – auch wenn mich die besondere Art fasziniert hat. Die Umsetzung der angekündigten Themen Würde & Standhaftigkeit sowie den „Kampf um das nackte Überleben“ hatte ich gänzlich anders und vor allem problematischer erwartet.

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Veröffentlicht am 30.03.2023

Umsetzung hat mich nicht überzeugt

City of Burning Wings. Die Aschekriegerin
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„Brich den Fluch einer magischen Stadt, lüfte das Geheimnis einer verborgenen Geschichte und finde die Liebe in deinem größten Rivalen“, lockt die Rückseite von City of Burning Wings – und verrät damit ...

„Brich den Fluch einer magischen Stadt, lüfte das Geheimnis einer verborgenen Geschichte und finde die Liebe in deinem größten Rivalen“, lockt die Rückseite von City of Burning Wings – und verrät damit erstaunlich viel.

Das Konzept der Geschichte und den Einbezug verschiedener Vogelarten fand ich sehr interessant. Gegen ein paar Flügel und die ein oder andere Fähigkeit hätte ich nichts einzuwenden. Auch dass die Liebesgeschichte eher dezent gehalten wurde, hat mir zugesagt. Nur fesseln konnte mich die Geschichte leider nicht.

Ich hatte beim Lesen das Gefühl, dass Informationen/Gedanken nicht mit den Leser:innen geteilt werden, obwohl ich mir sicher bin, dass viel mehr hinter der Welt und in den Charakteren steckt. So blieb es für mich eher oberflächlich und austauschbar.

Außerdem habe ich keine richtige Spannungskurve wahrgenommen – die Geschichte plätscherte eher vor sich hin. Das könnte aber daran liegen, dass ich mit den Hauptcharakteren nicht warm wurde und es zum Ausweichen keine düsteren Gegenspieler:innen gab.
May hat mir die Power gefehlt. Ich hätte anhand des Klappentextes und ihrer Rolle erwartet, dass sie mehr Biss hat. Dafür wird sie jedoch zu oft überrumpelt und wirkt ein bisschen zu gutgläubig. Luan war mir hingegen leider einfach unsympathisch, obwohl ich sonst eine Schwäche für die rebellischen Charaktere habe.

Bei einigen Passagen war ich mir außerdem unschlüssig, was mir vermittelt werden soll, z. B. während einer Krisensitzung: „Sie trug ein eng anliegendes Gewand aus fließender Seide, das ihre weiblichen Rundungen betonte. ‚Es gibt besorgniserregende Neuigkeiten, von denen wir Euch erzählen müssen.‘“

Ich glaube, dass meine Bewertung anders ausgefallen wäre, wenn ich bisher weniger Fantasy gelesen hätte. So konnte es leider nicht so recht mit vielen anderen Titeln mithalten, die meinem Geschmack deutlich stärker entsprochen haben.

Lasst euch von meiner Einschätzung bitte nicht abschrecken. Wenn euch die Charaktere einfangen können, fällt euer Eindruck vielleicht ganz anders aus!

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Veröffentlicht am 30.03.2023

Hält für mich nicht, was es verspricht.

SORRY. Ich habe es nur für dich getan
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Während Robyn versucht ihre Trennung zu verarbeiten, taucht die Polizei an ihrer Arbeitsstelle auf: Ihr Ex-Freund Julian gilt als vermisst. Nicht nur sie wird näher befragt, auch ihr bester Freund wird ...

Während Robyn versucht ihre Trennung zu verarbeiten, taucht die Polizei an ihrer Arbeitsstelle auf: Ihr Ex-Freund Julian gilt als vermisst. Nicht nur sie wird näher befragt, auch ihr bester Freund wird als möglicher Täter in Betracht gezogen. Als sich die Lage zuspitzt, stellt sich die Frage, wem Robyn noch vertrauen kann – und ob sie selbst dazugehört.

Bei mir ist beim Lesen leider etwas passiert, was einigen vielleicht bekannt vorkommt: Ich hatte (zu) hohe Erwartungen. „Starke Gefühle. Psychologische Spannung. Süchtig machende Twists. Ein unwiderstehlicher Mix!“ – wer wird da nicht neugierig?

Für mich war sehr schnell klar, welchen Verlauf die Geschichte nehmen wird und warum Robyn vergessen möchte. Daher hätte ich mir gewünscht, dass die Dynamiken der im Fokus stehenden Beziehungen weniger eindeutig gewesen wären. Dies betrifft leider auch das Verschwinden von Julian. Ich hatte relativ früh eine Theorie, wie der Fall verlaufen wird & tatsächlich hat sich mein Bauchgefühl bewahrheitet – trotz schiefer Seitenblicke meines partner in crime.

Dafür fand ich die Emotionen und Gedanken von Robyn zumeist sehr glaubwürdig verpackt. An einigen Stellen hat sie mich zwar zum Verzweifeln gebracht, doch von Außen lässt sich auch viel einfacher sagen, was verdächtig ist oder schief läuft. Wäre ich etwas weniger sicher gewesen, was es mit dem Verschwinden auf sich hat, hätte ich viele Situationen sicher intensiver erlebt und mich stärker auf die Atmosphäre einlassen können.

Insgesamt glaube ich, dass das Buch vielen sehr gut gefallen wird! Für mich hat leider das Überraschungsmoment gefehlt – ich habe es trotzdem innerhalb eines Tages beendet. Ich denke jedoch, dass die Geschichte vielen sehr gut gefallen wird – zumindest hat mich das Lesegefühl an Verity erinnert & das wird oft sehr gelobt!

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Veröffentlicht am 07.02.2023

Etwas holpriger Start

Die Legende von Licht und Schatten
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Im Waisenhaus ist das Leben nicht immer einfach, vor allem, wenn man anders ist. Zum Glück hat Nat Lia, die zu ihm steht, auch wenn sie seine Verbundenheit zu Tieren nicht recht begreifen kann. Als ein ...

Im Waisenhaus ist das Leben nicht immer einfach, vor allem, wenn man anders ist. Zum Glück hat Nat Lia, die zu ihm steht, auch wenn sie seine Verbundenheit zu Tieren nicht recht begreifen kann. Als ein geheimnisvoller Fremder auftaucht und ihnen die Wahrheit über ihre Herkunft verspricht, werden die beiden ungewollt in Unruhen hineingezogen, die seit Jahren wüten. Allerdings nicht auf der Erde.

Mir fiel der Einstieg in 𝗗𝗶𝗲 𝗟𝗲𝗴𝗲𝗻𝗱𝗲 𝘃𝗼𝗻 𝗟𝗶𝗰𝗵𝘁 𝘂𝗻𝗱 𝗦𝗰𝗵𝗮𝘁𝘁𝗲𝗻 leider eher schwer. Das erste Drittel des Buches widmet sich noch nicht den Figuren und der Handlung des Klappentexts, sondern der Vorgeschichte, was mir weniger gefallen hat. Ich hätte kürzere Rückblicke oder einen knapperen Prolog gelungener empfunden – insbesondere weil die Ereignisse im späteren Verlauf erneut thematisiert werden.

Man spürt, dass viel Mühe und Gedanken in die Welt geflossen sind, gleichzeitig sind die Elemente der Geschichte sehr klassisch: Ein Außenseiter ist der Auserwählte, das Land wird von einer Bedrohung, die nicht alle wahrhaben wollen, überschattet, die Kräfte werden erstaunlich schnell verbessert usw. Dieser Umstand stört mich allerdings weniger als die Tatsache, dass der Klappentext nach meinem Empfinden nahezu die gesamte Handlung mit Nat wiedergibt. Ausnahmsweise würde ich deswegen sagen, dass der Geschichte mehr Seiten gutgetan hätten.

Mit dem Wechsel zwischen Erzähler- und Ich-Perspektive sowie dem Bruch zwischen den Schreibstilen bin ich nicht warm geworden. Einige Teile der Geschichte muten sehr nach High Fantasy an („nahm er nun das Verklingen seines Herzschlages für diesen Kampf in Kauf“), während andere Teile eher Kinder-/Jugendfantasy entsprechen.

Insgesamt finde ich den Auftakt durchaus vielversprechend. Für mich wurde zu viel zulasten der Handlung erklärt und die sprachlichen Wechsel haben mich nicht abholen können. Wenn man den ersten Band eher als Pilotfolge begreift, kann man aber vergnügliche Lesestunden erwarten.

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