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Veröffentlicht am 27.03.2023

Das Kommen und Gehen des Schönen akzeptieren lernen

Alle Farben der Kamelien
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Charleston, 1929. In ihren Aquarellen malt die junge Eliza die Schönheit ihres Gartens und fängt mit der ihr eigenen Hingabe Farben und Stimmungen ein. Obwohl die aufkeimende Liebe zu William von ihrer ...

Charleston, 1929. In ihren Aquarellen malt die junge Eliza die Schönheit ihres Gartens und fängt mit der ihr eigenen Hingabe Farben und Stimmungen ein. Obwohl die aufkeimende Liebe zu William von ihrer Familie nicht gern gesehen ist möchte das junge Paar die alte Familienfehde begraben und einen Neuanfang wagen. Jedoch hat William noch ein weiteres Geheimnis verschwiegen. Immer weitere Verstrickungen zwingen die beiden zu ungewollten Entscheidungen.
Viele Jahre später erbt Lucy unverhofft ein Haus mit Garten in Charleston. Im Inneren findet sie einen geheimnisvollen Brief samt filigran gestaltetem Ring. Viele Fragen brennen auf ihrer Seele. Sie widmet sich hingebungsvoll der Restaurierung des Kleinods. Dank ihrer Chefin darf sie sich beruflich mit den bezaubernden Gemälden von Eliza beschäftigen und erkennt im Laufe der Zeit gewisse Zusammenhänge.
Dem Bauunternehmer Pinckney gefällt Lucys Engagement für das historische Gebäude überhaupt nicht. Er weist seinen Sohn Declan an das Haus zu Kaufen. Die sich abzeichnenden Schwierigkeiten spitzen sich zu als Declan und Lucy Sympathie füreinander entdecken.
Die zwei Zeitebenen sind erkennbar und wechseln sich im Laufe der Handlung immer wieder ab. Der Schreibstil lässt mich nach kurzer Orientierungsphase eintauchen in die authentische Darstellung der sich ändernden Gesellschaft der zwanziger Jahre. Auch im Jahre 2020 geht es um den Erhalt der Häuser und emotionaler Werte. Die Charaktere sind mal klar durchschaubar, mal geheimnisvoll mit verborgenen Schwächen und Stärken. Durch die unterschiedlichen Sichtweisen und Berührungspunkte in den Zeitebenen wird die Spannung von Anfang an gehalten. Immer wieder einfließende Hinweise lassen mich rätseln.
Allerdings hat mich im letzten Teil des Buches die Geschichte nicht mehr so eingefangen. Fragen bleiben offen und mir kommt manche Lösung etwas zu konstruiert rüber.
Am Ende des Buches habe ich erfahren es gibt einen losen Vorgängerband „Die Dame mit dem roten Hut“. Vielleicht hätte mich ein Vorwissen daraus besser auf das Ende vorbereitet. Außerdem plant Ashley Clark ein Folgebuch um Hintergründe der Vergangenheit zu dieser Erzählung weiter aufzuklären.
Mein Fazit lautet daher. Eine unterhaltsame Story in der fiktive Personen mit historischen Ereignissen in Charleston verwoben sind. Bezaubernde Schilderungen und teils emotionale Ereignisse lassen mich eintauchen. Nur mit dem Schluss konnte mich die Autorin leider nicht ganz erreichen. Aber ich möchte auf jeden Fall weitere Bücher von ihr lesen.
Ich vergebe 3,5 Sterne

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Veröffentlicht am 14.08.2022

Leichte Unterhaltung in sommerlicher Atmosphäre

Himmelblaue Sommerträume
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Die sorgfältig geplante Reise nach Afrika verschieben? Ihre Silberhochzeit alleine feiern? Kurz entschlossen fliegt Sabine zu ihrer Freundin Lisa nach Teneriffa. Als dann auch noch die berufliche Fortbildung ...

Die sorgfältig geplante Reise nach Afrika verschieben? Ihre Silberhochzeit alleine feiern? Kurz entschlossen fliegt Sabine zu ihrer Freundin Lisa nach Teneriffa. Als dann auch noch die berufliche Fortbildung ihres Mannes als Lüge enttarnt wird bricht für Sabine eine Welt zusammen. Doch mit Hilfe ihrer Freundin gelingt es der fünfzig-jährigen Deutschen einen Neuanfang zu wagen. Großen Anteil daran hat Pablo, ein kleiner Mischlingshund. Als ob er sich sein neues Frauchen bewusst ausgesucht hätte, lächel. Eine wilde Verfolgungsjagd endet im Garten und unverhofft findet Sabine eine weitere Verbündete um ihr Leben neu zu organisieren. Auf ihrem Weg dahin flattert auch ihr Herz im Schmetterlingstakt. Die charmante Barbekanntschaft Bernd, der sympathische Hotelbesitzer Antonio oder fällt ihre Wahl auf den attraktiven Tierarzt Francisco? Die Zeit auf der Insel hält Einiges bereit.
Die flüssige Schreibweise nimmt mich schnell mit auf die Reise. Durch ihre ausdrucksstarke Schilderung versetzt mich die Autorin in Teneriffas Schönheit. Ich möchte am liebsten die Koffer packen und zu Lisa auf die Finca eilen. Charakterlich konnte mich Lisa am besten überzeugen. Ihre hintergründigen Ratschläge und flapsigen Dialoge mochte ich sehr.
Die Erzählung aus Sabines Sicht konnte mich leider nicht durchgehend fesseln. Der Funke zu Sabines Person ist nicht übergesprungen. Dennoch hat mich die Geschichte gut unterhalten und weckte Sommer-Sonne-Love Emotionen in mir. Freundschaft und Neubeginn bringen der Mutter von zwei erwachsenen Kindern ein wiedererstarktes Selbstbewusstsein nahe. Zeigt, sich aus alten Fesseln lösen und neu durchstarten ist in jedem Alter möglich.
Wie im Klappentext formuliert – manchmal trifft das Leben die besten Entscheidungen…
Meine Empfehlung geht daher mit 3,5 Sternen für eine Auszeit vom Alltag an `Himmelblaue Sommerträume` von Andrea Micus im Sehnsuchtsort Teneriffa. Ein leichter, unterhaltsamer Frauenroman.

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Veröffentlicht am 01.06.2022

emotional aufwühlend

Remember when Dreams were born
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Maggie kämpft. Gegen ihre Schmerzen, für ein Zurück ins Leben nach ihrem traumatischen Unfall. Körperlich und psychisch schwer gekennzeichnet besteht ihr Leben im Moment hauptsächlich aus Therapien und ...

Maggie kämpft. Gegen ihre Schmerzen, für ein Zurück ins Leben nach ihrem traumatischen Unfall. Körperlich und psychisch schwer gekennzeichnet besteht ihr Leben im Moment hauptsächlich aus Therapien und kämpfen um Normalität. Ihre fürsorgliche Familie nimmt Maggie dabei manchmal die Luft zum Atmen in übertragenem Sinn. Ihr erster Ausflug ins ehemalige Lieblingspub zeigt ihr neben vielen noch zu erklimmenden Hürden einen Hoffnungsschimmer. Tom. Er behandelt sie endlich wieder wie eine Frau, nicht nur wie eine Patientin. Chance und Herausforderung zugleich.
Auch Tom hat eine dramatische Erfahrung zu verarbeiten. Ist das der Grund warum er sich zu Maggie hingezogen fühlt? Beide sind innerlich verletzt, stehen vor den Scherben ihres Lebens. Sein Leben als Hotelmanager gibt ihm beruflich Halt, lässt ihm kaum Zeit für ein geregeltes Privatleben. Doch Maggie schleicht sich dazwischen, langsam. Leise. Denn laute Menschen sind nicht wichtig.
Die Ich-Erzählung aus zweierlei Perspektive hat mich erst nach und nach einfangen können. Durch den sehr authentischen Schreibstil bin ich lange durch das Buch gehoppelt. Die Wortfindungsstörungen von Maggie, der eigenwillige E-Mailverkehr zwischen den Protagonisten und triggernde Elemente sehe ich als Ursache. Bildhaft geschildert und emotional aufwühlend beschreibt die Geschichte ziemlich gut. Anfangs eher melancholisch, ändert sich mein Empfinden im weiteren Handlungsverlauf zu Hoffnung. Zwischendurch finden sich teils langatmige Gedankengänge und Wiederholungen, aber eingestreute Schnipsel haben mich neugierig bleiben lassen. Könnte es sein? Ich wollte die Auflösung unbedingt wissen und es hat sich gelohnt dabei zu bleiben.
Zeit, das ist es was Tom Maggie gibt. Und diese Zeit braucht es auch für das Buch in meinen Augen. Die Erzählung spricht viele Themen an. Anteilnahme und Hilfestellung gegenüber Patienten sowie Traumataverarbeitung um nur einige Beispiele zu nennen. Vertrauen und Mut sich und anderen gegenüber.
Dies ist der erste Band der emotionalen und dramatischen neuen Romance-Reihe von Anne Goldberg. Ich bleibe neugierig und vergebe 3,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 08.03.2019

Veränderungen, oft auf ungeahnten Wegen zu Neuem

Ein Regenbogen im Winter
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Die in sich ruhende Hannah lebt mit zwei lebenslustigen, teils nervenaufreibenden Freunden in einer WG. Die überraschende Ankündigung ihrer Schwangerschaft an Thanksgiving stellt alle vor neue Herausforderungen. ...

Die in sich ruhende Hannah lebt mit zwei lebenslustigen, teils nervenaufreibenden Freunden in einer WG. Die überraschende Ankündigung ihrer Schwangerschaft an Thanksgiving stellt alle vor neue Herausforderungen. Die Hormonschwankungen Hannahs bringen zusätzliche Veränderungen und so findet sie sich in New Harbor als Pflegerin eines todkranken, einsamen Mannes wieder. Diese Zeit prägt. Schwierigkeiten und Herausforderungen, neue Freundschaften und Erkenntnisse. Vergangenheit und Gegenwart stehen sich gegenüber. Doch nicht nur Hannah lernt …..

Die Erzählung konnte mich anfangs nicht erreichen. Aber neugierig auf New Harbor war ich dennoch. Ich habe es nicht bereut weiterzulesen. Gegen Ende der Handlung verdrückte ich Tränchen.
Charly, der Griesgram, beeinflusst unbewusst Hannahs Entscheidungen im Laufe der Geschichte. Allerdings zeigt Hannah dem Todkranken eine vergessene Welt voller Gefühle, Wärme und liebevollem Umgang miteinander. Weitere Charaktere wie der Kindsvater Paul mit seinem „Geheimnis“, Ella und Tom aus New Harbor und etliche mehr bereichern auf unterschiedliche Weise die Erzählung.
Typen wie Boobie z. B. kann ich dagegen nicht verstehen. Auch die wiederholte Einmischung Adeles konnte mich nicht überzeugen. dies merke ich als negative Kritik an.
Im Großen und Ganzen gesehen vergebe ich 3,5 Sterne für die sich steigernde Geschichte.

Veröffentlicht am 31.03.2023

interessante Hintergründe

Selma Lagerlöf - sie lebte die Freiheit und erfand Nils Holgersson
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Selma Lagerlöf. Der Name ist mit der Geschichte von Nils Holgerson unzertrennlich verbunden.
Welche Ideen liegen dieser faszinierenden Kindererzählung zugrunde? Diese Frage lies mich zu dem Buch greifen.
In ...

Selma Lagerlöf. Der Name ist mit der Geschichte von Nils Holgerson unzertrennlich verbunden.
Welche Ideen liegen dieser faszinierenden Kindererzählung zugrunde? Diese Frage lies mich zu dem Buch greifen.
In diesem Roman hat sich Charlotte von Feyerabend intensiv mit den Hintergründen um Selma Lagerlöf beschäftigt. Ihr unkonventionelles Leben wird von 1888 bis zu ihrem Tode 1940 in drei Teilen geschildert. In die Erzählung eingeflochtene Briefwechsel geben weitere Einblicke preis. Welch großartige Leistung diese Autorin erbracht hat wurde mir anhand der zahlreichen Veröffentlichungen und verliehenen Würden erst richtig bewusst. Ebenso interessant ist der Lebenswandel der freiheitsliebenden und sozial engagierten Person Selma Lagerlöf.
Leider hatte ich längere Zeit Probleme mit dem angewandten Schreibstil sowie etlichen Längen innerhalb der Erzählung. Da mich das Thema um die Entstehung der Nils-Holgerson-Saga interessiert habe ich mich durchgebissen. Und bin letzten Endes sehr froh darüber.
Viele Fakten, bewegende Einblicke in das für damalige Zeiten außergewöhnliche Leben der Erfolgsautorin und zahlreiche Landschaftsbeschreibungen Schwedens geben diesem Buch seinen Rahmen. Die intensive Recherche von Charlotte von Feyerabend wird im Anhang nochmals dargestellt und beeinflusst die Erzählung maßgeblich.
Ich würde das Buch als Mischung zwischen Biografie und unterhaltsamer Erzählung einordnen. Sprachlich sehe ich die Geschichte der Jahrhundertwende angepasst. Ich war begeistert vom Cover, hatte zwischendurch keinen rechten Lesefluss und bin erst zum Ende der Erzählung im Buch angekommen. Aber interessant war es auf jeden Fall.
Und deshalb gebe ich der Autorin sicher eine weitere Chance.

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