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Veröffentlicht am 05.08.2017

Familientragödien und Mord

Sieh nichts Böses (Ein Kommissar-Dühnfort-Krimi 8)
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Kaum zurück aus den Flitterwochen wird Kommissar Dühnfort zu einem Leichenfundort gerufen. In einem Park liegt die Leiche einer jungen Frau, neben ihr die Figur eines Affen, der „Tu nichts Böses“ bedeutet. ...

Kaum zurück aus den Flitterwochen wird Kommissar Dühnfort zu einem Leichenfundort gerufen. In einem Park liegt die Leiche einer jungen Frau, neben ihr die Figur eines Affen, der „Tu nichts Böses“ bedeutet. Bei ihrer Ermittlung stößt das Team um Dühnfort auf Familientragödien. Doch wer tötete die junge Frau?

Für mich war „Sieh nichts Böses“ der erste Fall mit Kommissar Dühnfort. Der Roman lässt sich aber problemlos ohne die Kenntnis der sieben Vorgängerbücher lesen. Konstantin Dühnfort und sein Team mochte ich und auch der Fall war spannend zu verfolgen, da er durch immer neue Wendungen immer wieder neue Verdächtige lieferte. Das Privatleben des Kommissars war mir am Anfang des Buches etwas zu präsent, wodurch sich die Geschichte etwas zog, aber ab der Hälfte ging es dann Schlag auf Schlag mit den Ermittlungen voran. Die Ansammlung von gestörten Familien fand ich zuerst etwas viel, aber dann machte ich mir klar, dass man hinter keine perfekte Fassade sehen kann und es wahrscheinlich mehr solcher gut gestellten, nach außen perfekten Familien gibt, als man denkt.

Insgesamt ein guter Krimi mit vielen Wendungen und vielen möglichen Tätern, so dass man am Ende überrascht wird. Spannend und unterhaltend!

Veröffentlicht am 02.08.2017

Die Aufarbeitung einer Familientragödie

Die gute Tochter
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1989: Die Schwestern Charlie und Sam werden zusammen mit ihrer Mutter von zwei maskierten Männern überfallen. Gamma wird erschossen, die Mädchen in den Wald verschleppt und misshandelt. 28 Jahre später. ...

1989: Die Schwestern Charlie und Sam werden zusammen mit ihrer Mutter von zwei maskierten Männern überfallen. Gamma wird erschossen, die Mädchen in den Wald verschleppt und misshandelt. 28 Jahre später. Charlie will sich vor Schulbeginn mit einem Lehrer in der Schule treffen, als Schüsse in dem Gebäude fallen. Ein Mädchen soll den Rektor und eine achtjährige Schülerin erschossen haben. Was ist damals und heute wirklich passiert?

Das Buch beginnt mit den unsäglichen Bildern von einst. Die Mädchen und ihre Mutter in der Küche ihres Hauses. Der Mord, das Grauen. Charlies und Sams Leiden, detailliert beschrieben, so dass der Leser das Grauen vor Augen sieht. Charlie lebt heute noch in dem kleinen Ort und ist wie ihr Vater Anwältin, die die Verlierer der Gesellschaft vertritt. Ihr Vater übernimmt den Fall von Kelly Wilson, die die Schüsse in der Schule abfeuerte. Sam lebt mittlerweile in New York und hat seit Jahren keinen Kontakt zu ihrer Familie. Schwer gezeichnet von den damaligen Ereignissen will sie nicht wieder in ihren Heimatort zurückkehren. Das Buch bringt einem die Schwestern nahe, die sich lieben, aber die damaligen Ereignisse nie klären konnten. Von Anfang an ahnt man, dass mehr hinter dem Überfall von damals steckt und nicht alle Details aufgeklärt wurden. Gleiches gilt für den jetzigen Fall. Von Anfang an scheint mehr hinter den Schüssen zu stecken, aber man kann die Wahrheit nicht packen. In den letzten Kapiteln kommen dann alle Wahrheiten ans Licht, überraschend und schockierend.

Karin Slaughter versteht es wieder mal, eine packende Geschichte aufs Papier zu bringen, die den Leser nicht loslässt. Ich habe die 600 Seiten in zwei Tagen verschlungen, weil ich die Wahrheit erfahren wollte.

Packend und mitreißend erzählte Familiengeschichte voller Geheimnisse, mit Wendungen, die überraschen. Toll!

Veröffentlicht am 01.08.2017

Toller Auftakt zur Serie

Oxen. Das erste Opfer
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Der hochdekorierte Ex-Soldat Niels Oxen hat sich von der Gesellschaft zurückgezogen und lebt mit seinem Hund in den Wäldern vor Kopenhagen. Bei einem nächtlichen Besuch an Schloss Norlund, zu dem die Wälder ...

Der hochdekorierte Ex-Soldat Niels Oxen hat sich von der Gesellschaft zurückgezogen und lebt mit seinem Hund in den Wäldern vor Kopenhagen. Bei einem nächtlichen Besuch an Schloss Norlund, zu dem die Wälder gehören, gerät er in einen Überfall auf den Schlossbesitzer Corfitzen und gerät in die Ermittlungen der Polizei. Gemeinsam mit der Geheimdienstmitarbeiterin Margrethe Franck beginnt er mit eigenen Untersuchungen, ohne zu ahnen, welche Geheimnisse sie aufdecken werden.

Oxen mochte ich von Anfang an. Den traumatisierten Mann, der sich in die dänischen Wälder zurückzieht und nur mit seinem Hund spricht, sprach mich sofort als Held an. Die Einführung in den Roman fand ich insgesamt etwas langatmig und schwer zu verfolgen, auch wenn die beschriebenen Morde spannend und mysteriös sind. Als Leser will man die Zusammenhänge erforschen. Die Zusammenarbeit zwischen Niels Oxen und Margrethe Franck, die ein ähnliches Schicksal wie Oxen hat, ist anfangs schwierig, da beide sich nicht trauen. Doch nach und nach erkennen sie, wie wichtig ihr Verständnis füreinander ist. Das Geheimnis, dem sie auf der Spur sind, ist spannend und führt zu einem Geheimbund, der seine dunklen Machenschaften im Geheimen führt. Ich bin sehr gespannt, wie die Geschichte im zweiten Teil weitergeht und wie Oxen weiter vorgehen wird.

Ein spannender Einstieg in eine Trilogie, auf deren Fortgang ich sehr gespannt bin.

Veröffentlicht am 27.07.2017

Ein Neustart

Bea macht blau
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Als Beas Tochter auszieht, um zu studieren, und sie auch noch rausfindet, dass ihr Mann sie betrügt, packt Bea kurzerhand ihren Kram und fährt nach San Sebastián, wo sie im Gästehaus von Maria immer den ...

Als Beas Tochter auszieht, um zu studieren, und sie auch noch rausfindet, dass ihr Mann sie betrügt, packt Bea kurzerhand ihren Kram und fährt nach San Sebastián, wo sie im Gästehaus von Maria immer den Urlaub mit ihren Eltern verbrachte. Auch ihre Schwester Karin lebt dort, zu der sie allerdings seit Jahren keinen Kontakt hat. Angekommen im Baskenland ist aber plötzlich alles ganz anders und Bea muss ihr Leben komplett überdenken.

Der Roman liest sich locker und leicht und versprüht von Anfang an Kurzweil. Beas Leben in Deutschland, wo plötzlich die Perfektion verloren geht, war amüsant zu lesen, obwohl mir die arme Bea auch sehr leid tat. Ihre Fahrt nach San Sebastián und die Menschen, denen sie hier begegnet, sind sympathisch und liebenswert. Die resolute Alba, die im Gästehaus wohnt, und auch Angel, der eine Tapas-Bar in dem Ort betreibt, wachsen einem direkt ans Herz. Auch Beas Schwester, eine Aussteigerin, die gegen jede Art von Perfektion ist, schloss ich nach anfänglicher Irritation ins Herz. Beas Neuanfang in San Sebastián ist toll beschrieben und macht einem Lust auf eine Reise.

Ein schöner Sommerroman mit einer amüsanten Geschichte, sympathischen Charakteren und der Erkenntnis, dass es nie zu spät für einen Neubeginn ist. Schön!

Veröffentlicht am 23.07.2017

Den Fuchs im Hinterhof

Eine von uns
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Heathcote, England, in den 1980er Jahren. Die Bewohner des kleinen Ortes leben in Angst. Ein Unbekannter, von allen nur "Fox" genannt, dringt in ihre Häuser ein, verändert Kleinigkeiten, ohne etwa zu stehlen ...

Heathcote, England, in den 1980er Jahren. Die Bewohner des kleinen Ortes leben in Angst. Ein Unbekannter, von allen nur "Fox" genannt, dringt in ihre Häuser ein, verändert Kleinigkeiten, ohne etwa zu stehlen oder zu zerstören. Als die junge Anne verschwindet, verändert sich die Dynamik im Dorf. Jeder ist verdächtig. Wann schlägt der Fox wieder zu und was ist mit Anna passiert?

Wenn man sich auf den Erzählstil eingelassen hat, ist das Buch gut zu lesen. Die Bewohner des kleinen Ortes sind speziell und handeln oftmals seltsam.

Der erste Teil des Buches ist aus der Sicht der frisch verheirateten Deloris erzählt, die ihrem Mann Harvey nach Heathcote gefolgt ist und jetzt einsm ihre Tage bis zu seiner Rückkehr von der Arbeit in ihrem perfekten Haus verbringt. Im zweiten Teil geht es um Jim, der seit der Abkehr des Pfarrers den kleinen Ort als Hilfsvikar betreut und ein dunkles Geheimnis aus der Vergangenheit hütet. Teil drei erzählt aus der Sicht des Polizisten Brian, der sich um seinen behinderten Bruder kümmert und Teil vier aus der Sicht des Bewohners Stan, der ebenfalls etwas zu verbergen hat. Über allem schwebt die Frage, was mit Anna passiert ist.

Die zum Teil skurrilen Bewohner des Ortes und ihre Verhaltensweise machten für mich den Roman aus. Mehr als einmal schüttelte ich grinsend den Kopf. Die Suche nach dem Fox und Annas Verschwinden machten mich neugierig auf den Fortgang der Geschichte.

Insgesamt hatte ich mehr erwartet, fühlte mich aber gut unterhalten von Deloris, Jim, Brian und den anderen Dorfbewohnern.