Cover-Bild Institut für gute Mütter
(72)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
22,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Buchverlage
  • Themenbereich: Belletristik - Dystopische und utopische Literatur
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 30.03.2023
  • ISBN: 9783550201332
Jessamine Chan

Institut für gute Mütter

Roman | Der New York Times Bestseller über Mutterschaft in einem totalitäten Staat begeistert nicht nur Barack Obama
Friederike Hofert (Übersetzer)

Bin ich eine schlechte Mutter?

Frida ist überfordert: Ihr Baby Harriet schreit und schreit und alles, wonach sich die alleinerziehende Mutter sehnt, ist eine halbe Stunde Ruhe und etwas Zeit für sich. Als sie das kleine Mädchen für eine Stunde unbeaufsichtigt zu Hause lässt, ruft ein Nachbar die Polizei. Was dann folgt, ist der Albtraum einer jeden Mutter: Frida verliert das Sorgerecht und wird in eine Besserungsanstalt gesteckt. Im Institut für gute Mütter soll sie mithilfe einer KI-Puppe lernen, was es heißt, eine gute Mutter zu sein. Ein Jahr totaler Überwachung, Strafen und unmenschlicher Lektionen nimmt seinen Lauf.

Eines von Barack Obamas Lieblingsbüchern 2022!

»Empörend aktuell« The New York Times Review

»Ein bemerkenswerter, mitreißender Roman« Vogue

»Wer diesen dystopischen Antibildungsroman gelesen hat, wird nie wieder schlecht über Mütter sprechen oder ihnen ungefragt Erziehungstipps geben. Ein furioses Debüt.« Welt am Sonntag

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.04.2023

Erschreckend realistisch

0

Nach der Trennung von Gust kümmert sich Frida immer dreieinhalb Tage pro Woche allein um Baby Harriet. Momentan ist das Kind ständig unruhig und quengelig, gleichzeitig muss Frida pünktlich einen Text ...

Nach der Trennung von Gust kümmert sich Frida immer dreieinhalb Tage pro Woche allein um Baby Harriet. Momentan ist das Kind ständig unruhig und quengelig, gleichzeitig muss Frida pünktlich einen Text an ihren Arbeitgeber abliefern. Ein wichtiger Ordner mit Unterlagen steht aber noch im Büro. Was liegt also näher, als das Baby in sein Spielcenter zu setzen und schnell die Dokumente abzuholen? Nur kurz dem Stress und Kinderlärm entkommen, fährt die junge Mutter nicht nur ins Büro, sondern gönnt sich auch noch einen Kaffee, als schon die Polizei bei ihr anruft. Ein Nachbar hat sie angezeigt, nach wenigen Wochen verliert Frida vorübergehend das Sorgerecht und soll in einer Anstalt ein Jahr lang lernen, eine gute Mutter zu werden.

Erschütternd realistisch erzählt Jessamine Chan die Situation von Frida. Ihre Schreibweise ist klar und schnörkellos, fast nüchtern zu nennen, aber dennoch geht die Geschichte der knapp vierzigjährigen Mutter unter die Haut. Wie schnell eine vermeintliche Kleinigkeit das Leben völlig auf den Kopf stellen kann, wird hier ersichtlich. Das Vergehen, ein Kleinkind für zwei Stunden alleine zu lassen, ändert alles. Baby Harriet kommt zum Vater und dessen neuer, junger Lebensgefährtin, Frida wandert in eine staatliche Besserungsanstalt. Mittels Puppen mit künstlicher Intelligenz sollen dort schlechte Mütter zu guten umerzogen werden. Ein straffes Programm lehrt richtiges Verhalten in allen Belangen der Kindererziehung. Es stellt sich allerdings die Frage, wer festlegt, was richtig und was falsch ist. Die Autorin regt zum Nachdenken an: wie weit ist Kindererziehung Privatsache, ab wann dürfen sich staatliche Stellen einschalten? Was ist insbesondere für ein Kind das Beste? Welche Unterstützung brauchen Eltern? Die Aussicht, nach diesem Jahr der strengen Erziehungsmaßnahmen das eigene Kind wieder in die Arme schließen zu dürfen, lässt Frida und die anderen „schlechten Mütter“ mehr erdulden als man glauben möchte. Die zwölf Monate, während der der Leser die „unfähigen Frauen“ begleitet, sind sehr glaubwürdig dargestellt, ihre Gedanken und Empfindungen in angemessene Worte gefasst. Auch wenn die Handlung fiktiv ist, so kann ich mir sofort vorstellen, dass all dies überall und jederzeit möglich ist.

Institut für gute Mütter zeigt ein hervorragendes Sittenbild einer Gesellschaft mit unglaublichen Moralvorstellungen. Jassemine Chan versteht es ausgezeichnet, Verzweiflung und Hoffnung spürbar werden zu lassen und Fridas Mutterinstinkt darzustellen. Aufrüttelnd, berührend und beängstigend. Leseempfehlung!


Titel Institut für gute Mütter
Autor Jessamine Chan
ASIN B0BJW57SJ8
Sprache Deutsch
Ausgabe ebook, ebenfalls erhältlich als Gebundenes Buch (433 Seiten) und Hörbuch
Erscheinungsdatum 1. April 2023
Verlag Ullstein
Originaltitel The School for Good Mothers
Übersetzer Friederike Hofert

Veröffentlicht am 02.04.2023

Erschreckend

0

Eine junge Mutter , in Augen von totalitären Regime, kann nicht gut genug sich um ihre klein Kind sorgen, die Regime nehmt von die Mütter das Kind und sie muss in einen Institut, ein Institut wo sie lernen ...

Eine junge Mutter , in Augen von totalitären Regime, kann nicht gut genug sich um ihre klein Kind sorgen, die Regime nehmt von die Mütter das Kind und sie muss in einen Institut, ein Institut wo sie lernen soll was und wie muss getan sein um gute Mutter zu sein.

Erschreckende Buch was die Regime alles machen kann mit ein Mensch, weil die Methoden und die Regeln in Institut wo hat Frida gelandet sind einfach unmenschlich und grausam, und auch die Methode das Kind von Mutter zu nehmen und fremden Leuten übergeben ist erschreckend und fast unvollstelbar...

In Institut sind mehrere Mütter welche mit eigenem Kinder überfordert waren, sie kriegen ein Unterricht und eine Puppe zum lernen.... heftig aber leider gut vorstellbar.

Der Schreibstil ist flüssig , das Buch liest sich gut und schnell , das Thema und die Umsetzung fesselt und hat magnetische Kraft auf Leser, der will immer weiter um zu wissen wie das Horror endet. Die Atmosphäre ist schwer und durch die Schonungslosigkeit sehr beklemmend.

Schweres Buch aber eindeutig zu empfehlen

Veröffentlicht am 01.04.2023

Unglaublich und doch möglich

0

Frida, Mutter einer kleinen Tochter und geschieden, teilt sich das Sorgerecht mit ihrem Ex-Mann. Die letzten Tage hat Frida extremst schlecht und nur wenig geschlafen. Auf Grund dieser Übermüdung und dem ...

Frida, Mutter einer kleinen Tochter und geschieden, teilt sich das Sorgerecht mit ihrem Ex-Mann. Die letzten Tage hat Frida extremst schlecht und nur wenig geschlafen. Auf Grund dieser Übermüdung und dem Druck der Arbeit, begeht sie einen schwerwiegenden Fehler. Sie lässt ihre Tochter allein zu Hause, um Unterlagen von ihrer Arbeitsstelle abzuholen. Und sie dehnt die „Pause“ zusätzlich noch aus, denn Frida ist mit der Gesamtsituation sichtlich überfordert.

Doch anstatt Frida wirklich zu helfen, wird sie in das gerade neu geschaffene Institut für gute Mütter gesteckt. Innerhalb eines Jahres soll sie dort lernen, eine gute Mutter zu werden. Denn nur dann darf sie wieder Kontakt zu ihrer Tochter haben.

Die Gründe, warum Frauen in diesem Institut landen, sind vielfältig. Neben tatsächlicher Vernachlässigung können es auch Kleinigkeiten sein, wie z.B. dass die Wohnung nicht ausreichend kindersicher war.

Was diesen Frauen in dem Institut widerfährt und wie sie dort quasi umerzogen werden, ist unglaublich. Und leider doch möglich. Das hat mich am meisten erschreckt.

Ein Institut für gute Väter gibt es im Übrigen auch. In diesem Sinne gibt es sogar „Gleichberechtigung“.

Es war auf jeden Fall eine lehrreiche Lektüre, da man selber überlegt und reflektiert, was denn eine „gute“ Mutter ausmacht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.04.2023

Vernachlässigt und ausgesetzt

0

Nein! Natürlich hätte Frida ihr Baby nicht allein zu Hause lassen dürfen. Doch auch Mütter, die ihr Kind lieben, machen Fehler. Frida, die sich nach durchwachten Nächten einfach nur nach Ruhe ...

Nein! Natürlich hätte Frida ihr Baby nicht allein zu Hause lassen dürfen. Doch auch Mütter, die ihr Kind lieben, machen Fehler. Frida, die sich nach durchwachten Nächten einfach nur nach Ruhe sehnte und dadurch bedingt ihr Kind zwei Stunden allein zu Hause gelassen hatte, muss für ihre Unbedachtheit teuer zahlen.
In einer Besserungsanstalt muss sie zusammen mit vielen anderen Müttern ein Jahr lang lernen, eine „gute“ Mutter zu werden. Die eigenen Kinder werden währenddessen von einer Pflegefamilie betreut oder – wie im Fall von Fridas Baby Harriet – von dem getrenntlebenden Vater und dessen neuer Frau.
Für Frida beginnt eine Zeit kompletter Überwachung – auf Schritt und Tritt. Außerdem ist Vorsicht geboten bei jedem Wort, das ausgesprochen wird. Mit Hilfe einer KI-Puppe sollen die Mütter lernen, welche Zuwendung ein Kind benötigt. Für mich ist nicht nachvollziehbar, wie es möglich sein sollte, sich trotz all dieser Maßnahmen noch „normal“ zu verhalten. Und ich finde die Vorstellung erschreckend, wozu ein totalitäres Regime in der Lage sein könnte.
Jessamine Chan hat mich mit ihrem erschütternden Debütroman nachhaltig beeindruckt. Sie hat erreicht, dass ich mit Frida gelitten, gehofft und gebangt habe. Dabei ist Frida mir nach dem harten Urteil immer noch so nahe, dass sie einen Platz in meinem Herzen behält.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.03.2023

Lesenswert und spannend. Ein dystopische Gesellschaftskritik!

0

◾️ Habt ihr Kinder?
Würdet ihr sagen, ihr seid ein gutes Elternteil?
Das bestimmt. Aber seid ihr immer perfekt und macht nie Fehler?

◾️ Frida ist die Mutter von Harriet und macht einen Fehler. Sie lässt ...

◾️ Habt ihr Kinder?
Würdet ihr sagen, ihr seid ein gutes Elternteil?
Das bestimmt. Aber seid ihr immer perfekt und macht nie Fehler?

◾️ Frida ist die Mutter von Harriet und macht einen Fehler. Sie lässt ihre einjährige Tochter für zwei Stunden alleine in der Wohnung zurück, weil sie nach einer schlaflosen Nacht nicht mehr klar denken kann. Ein Nachbar wird auf das schreiende Kind aufmerksam und die Polizei wird eingeschaltet.


◾️ Wir befinden uns in Amerika in einer fiktive Zukunft (oder der Gegenwart?), in der der Kinderschutz neue Dimensionen angenommen hat.
Und so findet sich Frida plötzlich in einem Albtraum wieder: Ihr wird wegen Vernachlässigung und Aussetzung ihrer Tochter der Prozess gemacht, dem eine Evaluierung ihres Verhaltens per permanenter Videoüberwachung vorausgeht.
Doch Fridas Abweichung vom perfekten Mutterbild ist zu groß und sie verliert das Sorgerecht an ihren Ex-Mann. Die einzige Möglichkeit, die Vormundschaft für Harriet wiederzuerlangen ist ein einjähriger Besuch des Instituts für gute Mütter…

◾️ Hier sollen die Frauen lernen, wahre, gute Mütter zu werden.
Denn eine gute Mutter stellt immer ihr Kind an erster Stelle.
Eine gute Mutter weiß was ihr Kind braucht.
Eine gute Mutter kann die Schmerzen ihres Kindes durch ihre Liebe heilen.
Eine gute Mutter opfert sich für ihr Kind auf.
Und eine gute Mutter kann alles schaffen, wenn sie ihr Kind wirklich liebt.

◾️ Dieses Institut…ist wie ein wahr gewordener Alptraum meiner eigenen Ängste! Chan entwirft in ihrem Roman eine Gesellschaft, in der das Mutterbild derart übersteigert ist, dass es entmenschlicht ist. Das Mütter nicht mehr als Menschen sieht, sondern als Care- und Liebesroboter und vor allem immer perfekt!

◾️ Ich empfinden den Roman und die darin enthaltene Gesellschaftskritik als brandaktuell und trotz der Überzeichnung als äußerst treffend und beängstigend. Chan zeigt in ihrem Roman, wie fest manifestiert ein gewisses Mutterbild in unseren Köpfen und in der Gesellschaft sein kann und welche perversen Konsequenzen daraus resultieren können.

◾️ Neben dem permanenten leichten Trigger, den das Lesen bei mir verursacht, ist der Roman auch noch gute Unterhaltung. Chan schreibt fesselnd und ich folge der Geschichte immer mit einer Mischung aus Spannung und Unbehagen.

◾️ Für mich ein wirklich großartiges Leseerlebnis, das neben der Unterhaltung zeitgemäße und wichtige Gesellschaftskritik bietet!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere