Beklemmend, vielschichtig und grausam
WolfskinderNach den vielen positiven Meinungen zu Vera Bucks Wolfskinder, war ich total neugierig auf diesen Thriller und musste mir unbedingt selbst eine Meinung bilden.
Der Schreibstil der Autorin ist dabei sehr ...
Nach den vielen positiven Meinungen zu Vera Bucks Wolfskinder, war ich total neugierig auf diesen Thriller und musste mir unbedingt selbst eine Meinung bilden.
Der Schreibstil der Autorin ist dabei sehr einnehmend und fesselnd.
Die Atmosphäre ist sehr drückend und düster gehalten, was gut zur Story passt.
Interessant sind hier die Charaktere, die sehr vielfältig gestaltet sind. Dabei erfährt man auch mehrere Perspektiven, wodurch die Charaktere sehr viel Raum zur Entfaltung erhalten. Zudem erhält man Zugang zu ihrem Inneren. Was zunehmend sehr beängstigend und auch verstörend ist.
Dabei lassen sie auch nur ein gewisses Maß an Wissen zu.
Insgesamt konnten sie mich mit ihrer Art absolut überzeugen, auch wenn nicht jeder ein Sympathieträger ist. Aber auch das macht es in meinen Augen sehr gehaltvoll.
Die Story beginnt sehr ruhig und beklemmend. Und genau diese unheilvolle Stille hält Vera Buck bis zum Schluss bei.
Man findet hier sehr viele leise Töne, eine stille Qual und Einsamkeit, die so tief greift.
Dabei steht ein Vermisstenfall an vorderer Stelle und daran leitet sich förmlich alles ab.
Nicht die doch sehr verstörenden Misshandlungen stehen an vorderster Front, es sind diese Ungerechtigkeit, diese Zweifel, die zwischen den Zeilen hängen.
Dass Andersartigkeit nicht immer von Vorteil ist und dass man damit nicht unbedingt umgehen kann und sich darum auf andere Art und Weise äußert.
Es ist niederträchtig, perfide und gemein. Mit einer Skrupellosigkeit behaftet, die mich förmlich erstarren ließ. Man spürt diesen tiefen Schmerz, diese Tragik so unglaublich intensiv, dass man einfach keine Worte dafür findet, was man währenddessen durchlebt
Im Fokus steht dabei die Siedlung Jakobsleiter. Sie ist anders, sie ist still und versteckt. Diese ganze Thematik fand ich unglaublich faszinierend und vielschichtig.
Weil man nie weiß, wie sich das Böse zusammensetzt und ob es wirklich dort zu finden ist.
Dabei fand ich einen Charakter ganz besonders verstörend. Es ist dieser Glauben, der sich verankert, ein durchbrechen dessen ist förmlich unmöglich und letztendlich würde es diesen Menschen wohl komplett zerstören.
Interessant war hierbei Freigeist, ich wusste nie, wozu er diente. Letztendlich sprach daraus so viel Wärme, Liebe und Geborgenheit.
Es gibt leisen Thrill. Behutsam, verstörend langsam äußert er sich und dringt vor allem in die psychologischen Aspekte ein.
Die Story selbst ist dabei äußerst vielschichtig und facettenreich. Es werden dabei unterschiedliche Ansätze verfolgt.
Ich hab die Auflösung kommen sehen, trotzdem war es dann im entscheidenden Moment wie ein Schlag in die Magengrube. Denn woraus es sich zusammensetzt, ist so perfide und gleichzeitig voller Leid und Tragik, dass ich völlig schockiert war.
Insgesamt konnte mich Vera Buck mit ihrem leisen und schmerzhaften Thriller absolut überzeugen.
Denn nur weil etwas anders ist, heißt es nicht, dass es schlecht ist. Wie oft handeln Menschen erst und denken später nach. Was sich auf fatale Art und Weise äußern kann.
Fazit:
Vera Buck gelingt mit „Wolfskinder“ ein verstörend leiser und schmerzhafter Thriller, der komplett unter die Haut geht und so viele Gedankengänge freisetzt.
Beklemmend, vielschichtig und grausam.
Dabei setzt sie dem Ganzen eine sehr interessante Thematik zugrunde.
Mich konnte sie komplett mitreißen.
Er ist zwar leise und nervenaufreibend, gräbt sich jedoch tief unter die Haut.