Rezesion „Tödlicher Podcast“ von Cleo Konrad

Der Debütroman von Cleo Konrad erzählt die Geschichte dreier Frauen: Zum einen ist da Nina, eine Putzfee, die während ihrer Tätigkeit gerne Podcasts hört. Sie ist ein großer Fan des Podcasts „Verbrechen Berlin“, der von der ominösen Malu M. veröffentlicht wird. In diesem Podcast geht es, wie der Name schon suggeriert, um Verbrechen in und um Berlin. Als Malu M. eines Tages in ihrem Podcast erwähnt, dass sie eine Putzfee gut gebrauchen könnte, bewirbt sich Nina online bei ihr und wird tatsächlich zum Probeputzen eingeladen.
Nun erfährt der Leser auch die Sichtweise von Malu M., die abgeschottet in einem riesigen Haus in einem Berliner Hinterhof wohnt. Kontakte außerhalb ihrer Familie hat sie nicht, auch für ihre Podcastfangemeinde ist sie eine Unbekannte.
Während Nina und Malu M. in der Gegenwart aufeinander treffen, beginnt die Geschichte von Jenni in der Vergangenheit und reicht schließlich bis in die Gegenwart. Jenni ist eine Ausreißerin, die ins Ausland flüchtet und dort Rico begegnet. Eine verhängnisvolle Verkettung von Umständen folgt.

Cleo Konrad gelingt es , den Charakteren Leben einzuhauchen. Gespannt folgt der Leser den Geschichten und fragt sich, ob und wenn ja wie das alles zusammenhängt. Durch die wechselnden Zeiten und Perspektiven eröffnet sich ein spannender Thiller, der so einige überraschende Wendungen beinhaltet. Ebenso werden die sozialen Medien thematisiert, deren ausufernde Wirkung den Leser tief berührt. Auch wenn nicht alle Fragen beantwortet werden bzw. einige Ungereimtheiten vorhanden sind, verspricht der Thiller mit seinem flüssigen Schreibstil Lesespaß bis zum Ende.

Wer gerne Thriller mit wechselnden Perspektiven liest, überraschende Wendungen mag und sich nicht mit ein paar Ungereimtheiten belastet, für den ist dieses Buch sehr empfehlenswert.

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In dem Bundle von Anne Goldberg geht es um drei Liebesgeschichten, die mitten aus dem Leben gegriffen sind.
Der erste Band „Only one Song“ thematisiert das Kennen- und Liebenlernen von Winston und Theo. Sie arbeitet an der Theke einer Bar, in der verschiedene Bands live auftreten. Er ist der Schlagzeuger einer aufsteigenden Band, der eines Abends dort einen Auftritt hat. Aufgrund eines Missverständnisses glaubt Theo, der Schlagzeuger sei die angekündigte Aushilfe für die Bar. Worauf beide ihrer Spitznamen sicher sind: Dings und Insta. Die Geschichte beginnt mit Leichtigkeit und Witz, verliert dann an Dynamik, gewinnt dafür jedoch an Tiefgang. Und endet mit einem Paukenschlag.

Der zweite Teil „only one letter“ dreht sich um Liz und Nate. Er der Austauschstundend aus den USA, sie die junge Frau, die mit einem Trauma zu kämpfen hat. Während er ihr zur Seite steht, verbirgt er geschickt seine eigene persönliche Hölle. Die eher ungewöhnliche Erzählweise nimmt die Leserschaft mit auf eine Reise zur Traumabewältigung, in die Vergangenheit und Gegenwart der Protagonisten. Es ist von Beginn an klar, dass es nicht um das hin-und her von jungen Erwachsenen geht, sondern um tiefgreifendere Themen.

Im letzten Buch der Reihe „Only one Note“ begleitet der Leser ein Paar Anfang dreißig. Nell und Charles kenne sich seit ihrer gemeinsamen Schulzeit. Der bisher unerfüllte Kinderwunsch setzt beiden zu. Kurz vor der Hochzeit hat Chales einen One-Night -Stand und beichtet ihn Nell umgehend. Daraus entspannt sich eine Erzählung um Wut und Enttäuschung, Trauer und Demut, Vergebung und Verzeihen und der Frage, ob die Hochzeit doch noch stattfinden wird? Was bedeutet es, die große Liebe für immer zu verlieren?

Anne Goldberg versteht es, alle drei Geschichten so zu erzählen, dass der Leser sich sehr gut einfühlen kann. Sicherlich liegt das auch an den Charakteren, die so normal sind und in denen sich der Leser wiederfindet. Somit sollten Taschentücher bereit gehalten werden. Interessant sind auch die verschiedenen Erzählweisen, beispielsweise wird die Geschichte von Nell und Charles aus der männlichen Sicht beschrieben. Es empfiehlt sich, die drei Bände hintereinander zu lesen, um den jeweiligen Kontext und die Verbindungen zueinander einordnen zu können. Keines der Bücher behandelt ein Klischee, es handelt sich eher um tiefgreifende Themen. Deshalb möchte ich auch auf die Triggerwarnung im Buch verweisen. Wer Liebesgeschichten abseits der gängigen Themen sucht, ist hier genau richtig. Die Bücher lesen sich flüssig. Mein persönlicher Favorit ist Teil Drei, auch wenn er für mich der Traurigste ist.

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Sarah Goodwin erzählt in " Stranded- die Insel. Acht Fremde. Ein Mörder.Kein Ausweg" die Geschichte von Maddy, einer jungen Frau, die seit ihrer Kindheit eine Einzelgängerin ist und deren Sozialkontakte sich auf ihre Eltern beschränken. Nach ihrem persönlichen Weltuntergang, dem Tod ihrer Eltern, bewirbt sie sich bei einer neuartigen, low-budget TV Produktion. Deren Ziel ist es, die Apokalypse darzustellen: was passiert, wenn es die Welt,wie wir sie kennen, nicht mehr gibt? Vier sich fremde Frauen und ebensoviele Männer treffen auf einer einsamen schottischen Insel aufeinander. Was sie mitbringen, passt in einen Notfallrucksack. Es geht um das Überleben jedes einzelnen und auch der Gruppe, denn Kontaktmöglichkeiten zur Außenwelt gibt es keine. Kameras und Bodycams zeichnen das Geschehen auf der Insel auf.
Nach einem Jahr soll das Survival-Experiment beendet werden, doch das Schiff kommt nicht- und Maddy ist eine der vier Frauen!

Stranded ist eine mitreißende Geschichte. Gleich zu Beginn erfährt der Leser, dass Maddy überlebt hat, und die Frage nach dem wie begleitet einen bis zum Schluß.
Die Autorin nimmt den Leser mit auf den Survivaltrip von Maddy, durch den Wechsel von zukünftigen Interviewausschnitten und der Zeit auf der Insel bleibt die Spannung greifbar. Die Authentizität der Figuren und die Logik der Geschichte bleiben dabei allerdings auf der Strecke.
Aufgrund ihrer Hintergrundgeschichte ist Maddy eine Figur, die Mitgefühl und Empahie beim Leser weckt.
Die Umsetzung ist gelungen, auch wenn man aufgrund des Titels eher einen Thriller mit Mörder erwartet, der nach und nach alle auf der Insel ermordet. Tatsächlich geht es aber ums Überleben, im wahrsten Sinne des Wortes: Nahrung, wohnen, Zusammensein bei acht verschiedenen Persönlichkeiten-da sind Konflikte vorprogrammiert.
Aufgrund des flüssigen Schreibstils lässt sich das Buch in einem Rutsch durchlesen, vorausgesetzt man stört sich nicht an den Logikfehlern und den zum Teil absurden Reaktionen der anderen Figuren. Aber wer weiß schon, wie man selbst in so einer Situation reagieren würde?

Mein Fazit: Wer mit dem Bauch liest,lässt sich mitreißen von der skurrilen Situation, das eigene Überleben mit sieben Fremden auf einer abgeschnittenen Insel zu sichern. Wer mit dem Kopf liest, wird das Buch resigniert und enttäuscht zur Seite legen.

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