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Veröffentlicht am 02.04.2023

Achtsam sein und hilfsbereit

Emma und die Fürchterlichen Fünf
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Fünf Tiere, alle mit körperlichen Problemen, die das Alter so mit sich bringt, sind in großer Sorge. Sie haben Angst, dass sie nicht weiter auf dem Bauernhof leben dürfen, auf dem sie bisher zu Hause waren, ...

Fünf Tiere, alle mit körperlichen Problemen, die das Alter so mit sich bringt, sind in großer Sorge. Sie haben Angst, dass sie nicht weiter auf dem Bauernhof leben dürfen, auf dem sie bisher zu Hause waren, und dass der Bauer sie in ein Altenheim stecken wolle.
Die Autorin Hiltrud Baier macht mit ihrer Geschichte deutlich, dass die alten Tiere vom Bauernhof das Gefühl haben, nicht mehr gebraucht zu werden und sich deswegen auch nicht mehr geliebt fühlen. Doch zum Glück gibt es Emma, die mit Hilfe ihres Bruders nach Lösungen sucht, um die Tiere davor bewahren zu können, ihr Zuhause verlassen zu müssen.
Ideen gibt es einige, aber ganz ohne Schwierigkeiten ist Hilfe nicht möglich. So gibt es ein paar Heimlichkeiten vor den Eltern, auch so manche Notlüge muss herhalten für die gute Sache.
Auf dem Cover ist Emma mit den „Fürchterlichen Fünf“ zu sehen. Auf dem Bild sehen alle recht glücklich und zufrieden aus. Da kann man nur hoffen, dass die zugleich spannende und fröhliche Geschichte ein gutes Ende findet.
Sehr gern gebe ich meine Leseempfehlung für das Buch, das zeigt, wie wichtig es ist, sorgsam miteinander umzugehen und füreinander da zu sein.

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Veröffentlicht am 01.04.2023

Einfach bezaubernd

Leonard und Paul
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Glaubt man dem kleinen Fisch auf dem Cover, aus dessen Luftbläschen das Wort „ROMAN“ zu erkennen ist, dann handelt es sich bei dem Debüt von Rónán Hession um einen Roman. Statt „Roman“ hätte ...

Glaubt man dem kleinen Fisch auf dem Cover, aus dessen Luftbläschen das Wort „ROMAN“ zu erkennen ist, dann handelt es sich bei dem Debüt von Rónán Hession um einen Roman. Statt „Roman“ hätte der Fisch auch „Erzählungen“ ausstoßen können, denn es sind viele kleine herzerwärmende Geschichten, die zusammen einen wunderbaren Roman ergeben, der glücklich macht.
Leonard und Paul sind zwei Männer, die zunächst mal nichts Besonderes sind. Allerdings leben beide als längst Erwachsene noch im Elternhaus, Leonard bei seiner Mutter und Paul bei beiden Elternteilen. Dabei werden sie von ihren Müttern so umsorgt und behütet, als wären sie vollkommen unselbstständig.
Leonard und Paul sind befreundet, treffen sich häufig und nehmen teil an den meist kleinen und eher unbedeutenden Erlebnissen im Leben des jeweils anderen.
Wenn
- ich mit „Rosen in Dosen“ eine Überraschung erlebe, die mich zum Lachen bringt,
- der Autor beim Namen des Fahrradgeschäftes Mike’s Bike’s vom „Deppenapostroph“ spricht (was ich gern bestätige),
- Leonard und Paul in all ihrer Bescheidenheit über sich selbst hinauswachsen und doch nicht so unscheinbar sind, wie es scheint,

dann bin ich hellauf begeistert von einer Geschichte, bei der der Autor alles richtig gemacht hat. Ein tolles Debüt voller Menschlichkeit und Herzenswärme, das berührt.
Sehr empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 01.04.2023

Vernachlässigt und ausgesetzt

Institut für gute Mütter
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Nein! Natürlich hätte Frida ihr Baby nicht allein zu Hause lassen dürfen. Doch auch Mütter, die ihr Kind lieben, machen Fehler. Frida, die sich nach durchwachten Nächten einfach nur nach Ruhe ...

Nein! Natürlich hätte Frida ihr Baby nicht allein zu Hause lassen dürfen. Doch auch Mütter, die ihr Kind lieben, machen Fehler. Frida, die sich nach durchwachten Nächten einfach nur nach Ruhe sehnte und dadurch bedingt ihr Kind zwei Stunden allein zu Hause gelassen hatte, muss für ihre Unbedachtheit teuer zahlen.
In einer Besserungsanstalt muss sie zusammen mit vielen anderen Müttern ein Jahr lang lernen, eine „gute“ Mutter zu werden. Die eigenen Kinder werden währenddessen von einer Pflegefamilie betreut oder – wie im Fall von Fridas Baby Harriet – von dem getrenntlebenden Vater und dessen neuer Frau.
Für Frida beginnt eine Zeit kompletter Überwachung – auf Schritt und Tritt. Außerdem ist Vorsicht geboten bei jedem Wort, das ausgesprochen wird. Mit Hilfe einer KI-Puppe sollen die Mütter lernen, welche Zuwendung ein Kind benötigt. Für mich ist nicht nachvollziehbar, wie es möglich sein sollte, sich trotz all dieser Maßnahmen noch „normal“ zu verhalten. Und ich finde die Vorstellung erschreckend, wozu ein totalitäres Regime in der Lage sein könnte.
Jessamine Chan hat mich mit ihrem erschütternden Debütroman nachhaltig beeindruckt. Sie hat erreicht, dass ich mit Frida gelitten, gehofft und gebangt habe. Dabei ist Frida mir nach dem harten Urteil immer noch so nahe, dass sie einen Platz in meinem Herzen behält.

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Veröffentlicht am 16.03.2023

1000 Liebe

Nur ein paar Nächte
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Eine Geschichte, die viel Gelegenheit zum Nachdenken bietet, die mich mit der unglaublichen Vielfalt an Ereignissen und unterschiedlichen Gefühlen bis ins Herz trifft und vor allem: die mir vor Augen führt, ...

Eine Geschichte, die viel Gelegenheit zum Nachdenken bietet, die mich mit der unglaublichen Vielfalt an Ereignissen und unterschiedlichen Gefühlen bis ins Herz trifft und vor allem: die mir vor Augen führt, dass man sich (ich mich) mit einer Meinungsbildung viel zu leicht beeinflussen lassen kann von ersten Eindrücken, ohne die Hintergründe auch nur annähernd zu kennen und zu verstehen.

Fabian Neidhardt hat einen gekonnten Weg gefunden, alles zu sagen, was gesagt werden muss, um verstehen zu können. So hat mir der Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit sehr gefallen, um nicht nur die Geschichte des alleinerziehenden Vater Ben und seiner ganz besonderen Tochter Mia zu erleben, sondern auch, um Antworten über die Beweggründe, die Denkweise und die Gefühle von Mias Mutter Orna zu erfahren.

Dass auch noch Bens Vater plötzlich vor dessen Tür steht, weil er seine Mutter betrogen hat und damit ein Problem auftaucht, das eigentlich der Aufhänger für eine andere Geschichte sein könnte, fand ich zunächst befremdlich. (Hier fand ich übrigens die Erzählung über die Zeit, als Bens Eltern jung waren, sehr gelungen.) Aber ich habe gemerkt, dass die Geschichte erst durch alle Geschehnisse komplett wird.

Ich habe das Buch, das überall die Liebe, aber auch die Sehnsucht danach spürbar erkennen lässt, fast in einem Rutsch gelesen. Sehr gern gebe ich eine Leseempfehlung für 1000 Liebe!

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Veröffentlicht am 13.03.2023

Fesselnd und erschütternd

Fünf Winter
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„Fünf Winter“ ist ein Thriller, der Ende 1941 auf Hawai beginnt. Joe McGrady, ein knallharter Detective, wird mit der Untersuchung eines Mordes an einem jungen Mann und seiner japanischen Freundin ...

„Fünf Winter“ ist ein Thriller, der Ende 1941 auf Hawai beginnt. Joe McGrady, ein knallharter Detective, wird mit der Untersuchung eines Mordes an einem jungen Mann und seiner japanischen Freundin beauftragt. Die Ermittlungsarbeiten führen ihn über Wake Island nach Hongkong.
Nicht nur die Orte, die McGrady bereist, sondern auch das Kriegsgeschehen in der asiatischen Welt waren mir bisher wenig bekannt. Darum habe ich mich vollkommen fasziniert mit einem Atlas neben mir an McGradys Fersen geheftet und das Buch regelrecht verschlungen.
Ob es nun die erschütternden Szenen waren, die das Bild des schrecklichen Krieges zeichneten, oder die Bedrohungen und Gefahren, denen McGrady gegenüber stand und die er bestehen musste: Brutalität, Spannung, Wut, Angst und Hoffnung waren ständige Begleiter.
James Kestrel hat mit einem spannungsgeladenen Schreibstil für fesselnde Lesestunden gesorgt. Darum von mir eine klare Leseempfehlung.

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