Überraschend gut, aber teilweise noch ausbaufähig
Im Namen des Ordens 1„Die Asche des Lazarus“ ist eine Mischung aus Fantasy und Krimi und erzählt aus der Sichtweise von drei Personen, die sich zwischen den Kapiteln immer wieder abwechseln.
Den Kern der Handlung bildet ...
„Die Asche des Lazarus“ ist eine Mischung aus Fantasy und Krimi und erzählt aus der Sichtweise von drei Personen, die sich zwischen den Kapiteln immer wieder abwechseln.
Den Kern der Handlung bildet der Hermetische Orden, ein Geheimbund, der sich der Bekämpfung von Paranormalen Wesen verschrieben hat. Obscura, die Tatorte reinigen und als Dienstmädchen arbeiten, Vigilanten, die Kämpfer des Ordens und Magier bilden die hierarchischen Grundstrukturen.
Den Menschen ist die Existenz der Paras zumeist verborgen und das soll durch ein Friedensabkommen des Ordens mit den Paras auch so bleiben, als plötzlich Morde geschehen, die einem Werwolf angelastet werden.
Sally, ein Dienstmädchen, welches im Orden aufgewachsen ist, fallen Ungereimtheiten auf, doch sie findet aufgrund ihrer Stellung kein Gehör.
Caleb, der Vigilant, leitet die Ermittlungen am Tatort und ist fest dazu entschlossen die Karriereleiter empor zu steigen. Als Befehlsempfänger hat er eine klare Sichtweise hinsichtlich des Ordens und der Paras.
Die dritte Erzählende ist Lady Kaitlin, die als Ü80-Bibliothekarin eine Vormachtstellung im Orden und magische Kenntnisse besitzt. Kaitlin verfolgt ihre ganz eigenen Pläne.
Die Handlung ist recht abwechslungsreich und spannend, da sowohl für Fantasyliebhaber, als auch Krimifans etwas dabei ist und auch die Protagonisten glänzen mit ihren jeweils unterschiedlichen Eigenschaften. Während Sally als Hauptsympathisantin liebevoll, verlässlich, oftmals zu gutmütig und blauäugig, aber auch mutig und sich für alle einsetzend mit großem Herzen voran geht, stehen bei Caleb sein Ehrgeiz, seine Unsicherheit und sein Rechtsbewusstsein im Vordergrund. Lady Kaitlin bleibt die mysteriöseste Figur und ihre Beweggründe sind am wenigsten nachvollziehbar. Zwar gibt es einige Erklärungen zu ihr, doch aufgrund ihrer Lebenserfahrung und größtenteils ungewissen Vergangenheit bleibt sie undurchschaubar und unberechenbar.
Das Buch habe ich gerne gelesen. Stellenweise glänzt es durch Witz und Spannung, einige Handlungsstränge kommen jedoch auch zu kurz, wohingegen andere künstlich in die Länge gezogen werden. An der ein oder anderen Ecke muss noch gefeilt werden, damit das Buch rund wird.
Da es sich um den ersten Band einer Reihe handelt, gibt es leider auch ein offenes Ende und vieles wird nicht geklärt. Einen weiteren Band würde ich dennoch lesen, da ich die Entwicklung der Handlung und der Figuren spannend fand.