Frei, wild, echt, gerecht
Die PerfektenIn einer Welt, in der die Menschen nach Kasten eingeteilt werden, ist nur erlaubt, wer eine Tätowierung mit einem Zahlencode trägt, der jederzeit gescannt werden kann. Rain trägt so einen Code nicht, deshalb ...
In einer Welt, in der die Menschen nach Kasten eingeteilt werden, ist nur erlaubt, wer eine Tätowierung mit einem Zahlencode trägt, der jederzeit gescannt werden kann. Rain trägt so einen Code nicht, deshalb ist sie ein Ghost und kann weder zur Schule gehen noch irgendwo arbeiten. Mit ihrer Mutter Storm ist sie immerwährend auf der Flucht. Nie kann sie Freundschaften schließen, ihr einziger Begleiter ist eine Manguste, die auch ihren eigenen Kopf hat. Doch eines Tages trifft sie auf Lark und dessen kleine Schwester Rose und sie bricht alle ihre Regeln - ein fataler Fehler, denn Lark verrät sie. Da ihre Mutter eine Rebellin ist, wird Rain nach Aventin verschleppt, die Welt der Perfekten. Und dort stellt sich heraus, dass sie kein Ghost ist, sondern eine von ihnen - die unmögliche Prinzessin. In Grey, ihrer alten Heimat, überschlagen sich die Ereignisse, Aufstände sind an der Tagesordnung und es liegt jetzt an ihr zu versuchen, Frieden und Gesundheit zu ihnen zu bringen.
Es haben schon andere erwähnt, dass es zum Teil an die Hunger Games erinnert, gerade mit den verschiedenen "Distrikten" wie dem "Capitol" Aventin, Coal, Grey, Green, Silver ... Man macht sich auch so seine Gedanken, wie ein Mädchen, das maximal von ihrer sich mit ihr auf der Flucht befindlichen Mutter heimunterrichtet wurde, zu einem so intelligenten und Zusammenhänge erfassenden Menschen werden konnte oder wovon sie überhaupt leben - ab und zu für Brot und Kaffee ein paar Tauschdinge herzugeben, ist mir zu wenig. Woher hatten sie die Sachen, die sie eintauschten, die mussten ja auch erst mal von irgendwas hergestellt werden. Wovon können sie sich die Miete leisten? Aber gut, das Buch sollte unterhalten, nicht die grundsätzlichen Fragen des normalen täglichen Überlebens aufwerfen, auch wenn das schon dystopisch genug ist in einer Welt wie Grey. Gut gefallen hat mir die Einteilung nach Genen, das ist mal etwas, das ich mir durchaus für unsere eigene Zukunft vorstellen könnte, wenn Trump und Co weiterhin regieren. Auch die moralisch aufgeworfenen Fragen, die zum Nachdenken anregen: Ab wann ist man ein Revolutionär, wo beginnt Terrorismus? Oder ist das lediglich eine Interpretation derjenigen, die an der Macht sind? Das Tempo, das anfangs eher schleppend zu spüren war, zog zum Schluss rasant an und es endete auch mit einem Knall - nur um dann wieder ratlos zurückzulassen. Ist es der Auftakt zu einer Reihe oder reicht es, wenn ich mir im Kopf selbst den Rest zusammenreime?