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Veröffentlicht am 25.05.2023

Trosts achter Fall

Grazer Hexenjagd
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"Grazer Hexenjagd" ist der achte Fall für den ungewöhnlichen Ermittler Armin Trost. Inzwischen ist er Sonderermittler, begegnet in dem aktuellen Fall aber seinem alten Team. Er unterstützt Annette Lemberg ...

"Grazer Hexenjagd" ist der achte Fall für den ungewöhnlichen Ermittler Armin Trost. Inzwischen ist er Sonderermittler, begegnet in dem aktuellen Fall aber seinem alten Team. Er unterstützt Annette Lemberg und den Graf bei einer mysteriösen Mordserie in der Steiermark. Mehrere Leichen werden aufgefunden, auf die grausamste Weise gefoltert mit mittelalterlichen Methoden.

Eine Frau gibt an, selbst jahrelang gefoltert worden zu sein, doch sie verschwindet spurlos, bevor sie weiter befragt werden kann. Der Druck der Medien ist groß, dazu kommen noch Trosts private Umstände. Der bevorstehende Auszug seines Ältesten macht ihm schwer zu schaffen, er will so viel Zeit wie möglich mit ihm verbringen und trifft eine folgenschwere Entscheidung.

Ich war von Anfang an ein Fan der Reihe um den eigenwilligen Armin Trost, der so sehr in seinen Gedanken, Träumen, Tagträumen gefangen ist und doch gerade dadurch oft einen Fall lösen konnte. Intuition oder was auch immer, Trost ist sehr speziell und löst seine Fälle auch unkonventionell.

In diesem Teil der Reihe geht es wieder schaurig und gruselig zu, die düstere Atmosphäre ist perfekt eingefangen. Die Story ist undurchsichtig und verzwickt, immer wieder kommt die Frage auf was real ist und was sich nur in Trosts Gedankenwelt abspielt. Eine mediale Hexenjagd findet statt und Trost geht wieder mal ganz eigene Wege, wagt einen Alleingang. Doch genau das bringt ihn in große Gefahr.

Man tritt auf herrlich skurrile Gestalten, die Figuren sind sehr gut charakterisiert, ich hatte sie bildlich vor Augen. Ich habe mit Trost mitgelitten und mitgefiebert, die Story ist zu keinem Zeitpunkt vorhersehbar. Das Ende ist hart, ich bin schon so gespannt wie es weiter geht.

Fazit: Genialer Krimi mit viel Atmosphäre und Gänsehaut, kann ich nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 11.05.2023

Die Hen-Party

One of the Girls
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Lexis Jungesellinnenabschied findet auf einer Insel in Griechenland statt, in einer luxuriösen, abgelegenen Villa hoch über den Klippen. Es könnte perfekt für die sechs Frauen sein. Die Aussicht auf Party, ...

Lexis Jungesellinnenabschied findet auf einer Insel in Griechenland statt, in einer luxuriösen, abgelegenen Villa hoch über den Klippen. Es könnte perfekt für die sechs Frauen sein. Die Aussicht auf Party, Spaß, Meer und gute Laune. Doch jede der Frauen hat ein Geheimnis und die Stimmung fängt an zu kippen.

"One of the girls" ist mein erstes Buch der Autorin und ich bin begeistert. Der Schreibstil ist locker, zeitgemäß und lebendig. Besonders gelungen ist die Darstellung der verschiedenen Charaktere. Man lernt wirklich jede der sechs Frauen gut kennen, erfährt etwas über ihren Background und natürlich über ihre Geheimnisse und Absichten. Alle Charaktere sind authentisch: Lexi wirkt sehr sympathisch, während ihre beste Freundin Bella von mir nicht wirklich viele Sympathiepunkte bekommt. Fen und Robyn kommen auch sehr sympathisch rüber. Ana wirkt geheimnisvoll und Eleanor ist die tragische Gestalt.

Die Story wird abwechselnd aus der Sicht einer anderen Frau erzählt, so dass man als Leser ein allumfassendes Bild bekommt. Die Twists sorgen für so mache Überraschung, es fällt schwer das Buch zur Seite zu legen.

Der Plot ist genial, ich vergebe 5 Sterne für diesen Pageturner.

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Veröffentlicht am 26.04.2023

abgründig

Diabolisch
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In einem beschaulichen Dorf geschieht ein Mord und eine Reihe tragischer Unfälle. Doch handelt es sich wirklich um Unfälle? Den Ermittlern rund um Larissa Flaucher wird bald klar, dass es sich um Morde ...

In einem beschaulichen Dorf geschieht ein Mord und eine Reihe tragischer Unfälle. Doch handelt es sich wirklich um Unfälle? Den Ermittlern rund um Larissa Flaucher wird bald klar, dass es sich um Morde handelt, nur wo ist der Zusammenhang? Um das herauszufinden, müssen die Ermittler tief in die Vergangenheit eintauchen zu einer Tat, die unfassbar grausam war und längst vergessen scheint. Das Dorf hat ein Geheimnis.

Die Geschichte, die Jonas Wagner hier erzählt, ist böse, ja diabolisch. Der Plot wird in zwei Zeitebenen aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt: Die aktuellen Geschehnisse und was 1995 passiert ist. Ich muss gestehen, was damals passiert ist, ist so unfassbar grausam, es war schwer zu ertragen, das zu lesen. Lotte und Alex werden nach dem Turnunterricht am Nachmittag nicht wie versprochen von ihrem Vater abgeholt, denn an diesem Tag ist die Fastnachtsfeier im Ort und alle Dorfbewohner sind mit den Vorbereitungen beschäftigt. Alles ist wichtiger als dafür zu sorgen, dass die Kinder nach Hause kommen. Weder der Sportlehrer, noch andere Dorfbewohner, die die Kinder bitten, sie nach Hause zu fahren, helfen. Und damit haben viele der Einwohner eine Teilschuld an dem, was passiert ist.

Ich konnte gut in die Geschichte einsteigen, mit den vielen Namen hatte ich anfangs meine Probleme. Was sich dann im weiteren Verlauf gegeben hat. Eigentlich war von Anfang an klar, worum es geht: Rache. Doch ganz so einfach macht es sich der Autor nicht, ein Kniff liess mich rätseln, wer hinter den Morden steckt. Die Ermittler tappen lange Zeit im Dunkeln, bis sich ein erster Ansatz ergibt. Die Story ist fesselnd und spannend, ein richtiger Pageturner. Allerdings nichts für Leser mit schwachen Nerven.




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Veröffentlicht am 06.04.2023

spannender Küstenkrimi mit mystischem Touch

Dünenrache
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Theo Krumme ermittelt in seinem neunten Fall "Dünenrache" auf Sylt, der Insel der Schönen und Reichen. Er unterstützt die Kollegen bei den Ermittlungen in einem Mordfall, bei dem die Leiche noch fehlt. ...

Theo Krumme ermittelt in seinem neunten Fall "Dünenrache" auf Sylt, der Insel der Schönen und Reichen. Er unterstützt die Kollegen bei den Ermittlungen in einem Mordfall, bei dem die Leiche noch fehlt.

Zum potentiellen Täter, Adrian Maurer, hat Krumme eine besondere Verbindung: Vor vielen Jahren war Maurer schon einmal des Mordes an einer Frau angeklagt, Krumme war als Frischling in Berlin Teil des Ermittlerteams und kennt ihn nur zu gut.

Maurer behauptet unschuldig zu sein, doch das viele Blut in seiner Küche lässt kaum Zweifel aufkommen. Was ist wirklich passiert?

Ich habe mich gefreut, Krumme und die alten Bekannten wiederzutreffen. Pat, Harke und der Familienhund Sunny, alle sind mit von der Partie wenn es darum geht, den Fall aufzuklären. Auch Marianne hilft tatkräftig mit.


Die Landschaft auf Sylt ist wunderbar beschrieben, ich hatte die Szenerie bildlich vor Augen. Die Atmosphäre ist wie bei jedem Krumme-Krimi ganz besonders eingefangen und der mystische Touch macht die Reihe für mich so besonders.


Ich habe mit Krumme mitgerätselt und ihm bei den Ermittlungen über die Schulter geschaut. Es blieb bis zum Ende spannend, die Auflösung war nicht vorhersehbar.


Fazit: Gelungener atmosphärischer Küstenkrimi, ich freue mich schon auf Krummes nächsten Fall.

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Veröffentlicht am 03.04.2023

spannender Reihenauftakt

Die Schuld, die uns verfolgt
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Schauplatz Berlin/Brandenburg. In Berlin wird die kleine Emily aus der Kita entführt, Kriminalhauptkommissar Adam Schmidt übernimmt die Ermittlungen. Bei einer Entführung zählt jede Sekunde, wird es gelingen ...

Schauplatz Berlin/Brandenburg. In Berlin wird die kleine Emily aus der Kita entführt, Kriminalhauptkommissar Adam Schmidt übernimmt die Ermittlungen. Bei einer Entführung zählt jede Sekunde, wird es gelingen Emily rechtzeitig zu finden?

Seine Frau Linh-Thi Schmidt wird zu einem Banküberfall in Rheinsberg gerufen, es stellt sich heraus dass sich Geiseln in der kleinen Bankfiliale befinden. Die Verstärkung lässt auf sich warten, so dass Linh-Thi und ihr Kollege auf sich gestellt sind. Die Situation droht zu eskalieren...

Ein Krimi, der es in sich hat mit einem erfrischend anderen Ermittlerpaar. Ich habe viele Jahre in Berlin gelebt und habe jede Seite genossen. Viele Schauplätze kenne ich, hatte Kopfkino vom Feinsten und die passende Szenerie vor Augen.

Der Schreibstil ist locker mit eingestreutem Slang, so dass jede Menge Berlin-Feeling aufkommt.

Die Figurenzeichnung ist gelungen, Linh-Thi wirkt sympathisch, mit ihr konnte ich gut mitfiebern. Sie ist eine starke Frau, deren Kindheit als Kind von vietnamesischen Einwanderern nicht einfach war. Adam wirkt irgendwie unnahbar, er bleibt im Vergleich mit Linh blasser. Bei ihm wird deutlich, dass er mit der Vergangenheit noch nicht abgeschlossen hat, seine Entwicklung ist teilweise beunruhigend. Die Ermittlungen führen auch ins Clan-Milieu, hier zeigt Adam eine andere (dunkle?) Seite.

In Rückblicken erfahren wir mehr zum Background der beiden Protagonisten, wie sie sich kennengelernt haben und welches Geheimnis sie teilen.

Mir hat der Krimi sehr gut gefallen, er ist fesselnd und bietet eine große Portion Spannung.
Der Plot ist gut durchdacht und bringt einige Wendungen, die mich überrascht haben. Gegen Ende zeigt auch Linh eine andere Facette ihres Charakters. Man darf gespannt sein wie es im nächsten Teil weiter geht.

Fazit: Fesselnder Krimi mit überraschenden Wendungen. Ich freue mich auf die Fortsetzung.

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