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Veröffentlicht am 25.04.2023

Wunderschön gestaltetes Wohlfühlbuch mit viel Tiefe

Das grüne Königreich
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Die zwölfjährige Caspia kommt ursprünglich aus dem ländlichen Maine und hat überhaupt keine Lust, mit ihren Eltern die gesamten Sommerferien in Brooklyn zu verbringen, wo es ihr zu laut, zu voll und zu ...

Die zwölfjährige Caspia kommt ursprünglich aus dem ländlichen Maine und hat überhaupt keine Lust, mit ihren Eltern die gesamten Sommerferien in Brooklyn zu verbringen, wo es ihr zu laut, zu voll und zu schmutzig ist.
Doch in dem Kinderzimmer des Appartements, das ihre Eltern für den Sommer gemietet haben, findet Caspia in einer Kommode ein Bündel Briefe, die ein blindes Mädchen vor vielen Jahren an seine Schwester geschrieben hat. Jeder Brief enthält ein Pflanzenrätsel, das die Schwestern lösen sollte und das nun Caspia bei ihren Streifzügen durch Brooklyn gemeinsam mit ihren Freunden löst.

Zu jeder Pflanze enthält das Buch darüber hinaus Rezepte zum Nachkochen.


Meine Meinung:
Das Buch ist wirklich zauberhaft gestaltet mit wunderschönen Illustrationen in Schwarz-Weiß und ich war von Anfang an gefesselt von der spannenden Geschichte und den großartigen Personen.
Caspia war mir gleich sympathisch und ich habe mich sehr gefreut, wie sie im Laufe der Handlung neue Freunde in Brooklyn gefunden hat, ohne ihre bisherigen Freundinnen in Maine zu vernachlässigen.
Durch die Briefe mit den Pflanzenrätseln, die Caspia in der Wohnung in Brooklyn gefunden hat, hat die Handlung einen schönen Rahmen bekommen und sie war sehr abwechslungsreich geschrieben. So wechseln sich die eigentlichen Briefe ab mit Caspias Recherchearbeit; dabei kommen sowohl ihre „alten“ Freundinnen aus Maine vor als auch die neuen Freunde, die sie nach und nach bei ihren Erkundungen in Brooklyn kennenlernt.
Außerdem kocht Caspias Mutter zu jeder erratenen Pflanze ein besonderes Gericht, das sie sich ausdenkt. Diese Rezepte finden sich auch alle am Ende des Buches und laden zum Nachkochen ein.

Mir hat es sehr gut gefallen, dass die Geschichte durch diese unterschiedlichen Elemente sehr viel Tiefe bekommt. Zudem habe ich sehr viele interessante Fakten über Pflanzen gelernt, zum Beispiel auch, in welchen Geschichten, Märchen oder Religionen sie eine Rolle spielen. Man wird auch stark angeregt, sich über tiefergehende Themen rund um Umweltschutz Gedanken zu machen.

Die Umgebung in Brooklyn, die von der Autorin gezeichnet wird, mit vielen kleinen besonderen Läden ist ganz authentisch und auch so, wie ich Brooklyn erlebt habe. Mich hat es sehr angesprochen, dass man sich auch die Umgebung so ausgesprochen gut vorstellen konnte. Durch Caspias Entdeckungstouren hat man Brooklyn auf ganz außergewöhnliche Weise neu kennengelernt.

Darüber hinaus spielt die Geschichte durch die Briefe aus den 1950er/60er Jahren auf zwei zeitlichen Ebenen und bekommt dadurch noch eine weitere Dimension.

Das Buch liest sich wirklich extrem gut und schnell und war für mich viel zu schnell ausgelesen. Ich hoffe daher auch sehr auf eine Fortsetzung dieser wunderbaren Geschichte, auch wenn das Ende an sich sehr stimmig war.


Fazit:
Das Buch ist für Leser:innen ab 10 Jahren empfohlen, ich habe die Lektüre aber auch als Erwachsene sehr genossen und würde mich über weitere Geschichten in dieser Kombination rund um Pflanzen / Rätsel / Rezepte / tolle Protagonisten mit ihren Freunden sehr freuen!


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Veröffentlicht am 18.04.2023

Praktischer und fundiert recherchierter Reiseführer für das vielfältige Südengland

Südengland Reiseführer Michael Müller Verlag
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In 11 großen Abschnitten von London über Hampshire bis Cornwall nimmt Ralf Nestmeyer uns mit durch Südengland und teilt praktische Tipps für die einzelnen Orte.
Neben den Hauptteilen zu den einzelnen ...

In 11 großen Abschnitten von London über Hampshire bis Cornwall nimmt Ralf Nestmeyer uns mit durch Südengland und teilt praktische Tipps für die einzelnen Orte.
Neben den Hauptteilen zu den einzelnen Regionen gibt es noch übergreifende Informationen zum Nachlesen und Nachschlagen.


Meine Meinung:
Ich fahre wo immer möglich nur mit Reiseführern aus dem Michael Müller-Verlag in Urlaub und auch dieser Reiseführer gefällt mir wieder extrem gut.

Dank der extrem guten Tipps kann man so viele tolle Dinge entdecken. Highlights sind für mich London und Cornwall, aber auch einige der anderen vielleicht nicht ganz so bekannten Regionen, klingen extrem reizvoll.

Mit den Tipps aus dem Reiseführer und durch die unglaublich gut strukturierte Darstellung kann man wie immer extrem gut planen und vieles entdecken.
Zunächst werden pro Ort immer Besichtigungen und Unternehmungen beschrieben, dann folgen praktische Tipps zum Übernachten und Essen & Trinken. Die mitgelieferte Faltkarte ist auch sehr praktisch und übersichtlich.

Das Fleckchen im Süden von England ist für mich eine ganz besondere Region – in Cornwall haben wir einen wunderschönen Urlaub verbracht und auch auf dem Weg dorthin gab es so viele aufregende Orte zu entdecken.
Auch in London waren wir schon oft und die Informationen in diesem Führer sind gut ausgewählt und zudem sehr aktuell.

Durch den Reiseführer und die sehr klaren Kommentare wird man nicht enttäuscht in Bezug auf Restaurants, Shops etc. Bestätigen kann ich zum Beispiel den besonderen Tipp in St. Ives – im Porthminster Beach Café kann man in der Tat ganz hervorragend speisen (Fisch, aber auch vegetarisch), es gibt sehr leckeren Wein und die Atmosphäre mit Blick aufs Meer ist einfach traumhaft!

Sehr gut gefallen hat mir auch, dass die Beschreibungen kurz und knackig und nicht zuletzt von einem feinen Humor geprägt sind. Interessant sind auch immer die „gelben Kästen“ mit historischen Informationen, „fun facts“ oder besonderen Geschichten und Anekdoten, so dass ich sie immer gerne beim Durchschmökern gelesen habe.


Fazit:
Von mir wieder eine 100%ige Empfehlung für diesen Reiseführer. Es macht so viel Freude das Buch durchzublättern, in Erinnerungen zu schwelgen, genauso wie es in der Vorbereitung und während des Urlaubs zu nutzen. Auf nach Südengland!



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Veröffentlicht am 11.04.2023

Inspirierende Romanbiographie über eine tolle Komponistin und Musikerin im 19. Jahrhundert

Die rebellische Pianistin. Das Leben von Johanna Kinkel
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Johanna lebt im 19. Jahrhundert in Bonn und träumt davon, Komponistin und Musikerin zu werden. Nach dem Scheitern ihrer Ehe setzt sie ihren Traum um und begeistert die Menschen als Pianistin und mit Konzerten ...

Johanna lebt im 19. Jahrhundert in Bonn und träumt davon, Komponistin und Musikerin zu werden. Nach dem Scheitern ihrer Ehe setzt sie ihren Traum um und begeistert die Menschen als Pianistin und mit Konzerten ihres Chors.
Als sie dem einige Jahre jüngeren Gottfried Kinkel begegnet und sich in ihn verliebt, ist die Bonner Gesellschaft empört, denn Johanna ist geschieden und katholisch, Gottfried evangelisch. So verliert sie alle Engagements, auch ihre Klavierschüler, über deren Unterricht sie eigenes Geld verdient.
Wie geht es für Johanna und Gottfried weiter? Werden sie trotzdem an ihrer Liebe festhalten?


Meine Meinung:
Ich mag die Romanbiographien der Autorin sehr gerne und war auch von diesem Buch wieder sehr angetan. Meines Erachtens ist es sogar das beste von Verena Maatman, das ich bisher gelesen habe.

Von Anfang an war ich von dem wunderbar flüssigen, lockeren und einfach nur netten Schreibstil gefangen und habe es genossen, in Johannes Leben einzutauchen. Sie ist eine tolle Protagonistin, die mich mit ihrem Mut, ihrer Hartnäckigkeit und gleichzeitig ihrer Einfühlsamkeit sehr beeindruckt hat. Nicht nur für ihre Zeit war sie eine außergewöhnlich starke Frau und ich finde es wirklich bewundernswert, wie sie nicht nur für ihre eigenen Träume eingestanden ist, sondern auch für Freiheit, Gerechtigkeit und andere demokratische Grundwerte! Eine Scheidung war sehr ungewöhnlich für ihre Zeit und Johanna hatte in ihrem Leben wirklich mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen.
Ich bin Johanna gefühlt sehr nahe gekommen und habe mit ihr gelitten, gefiebert und mich mit ihr gefreut. Sie konnte sich selbst so für Dinge und ihre Ideale begeistern und diese Begeisterung auch an andere vermitteln. Deshalb springt der Funke auch auf die Leser:innen über.
Auch über ihre Musik habe ich viel gelernt und ich würde mich freuen, wenn das Buch dazu beiträgt, dass sich wieder mehr Menschen für Johannas Musik interessieren.

Sehr spannend fand ich auch das Setting zur Biedermeier- und Vormärzzeit bzw. zur Märzrevolution. Das Buch zeigt eine sehr fundierte Recherche, so dass man sich sehr gut vorstellen kann, wie die Menschen zu der Zeit gelebt haben – im provinziellen Bonn (das ich sehr mag, so dass ich gerne Zeit in der schönen Umgebung nahe des Siebengebirges verbracht habe) genauso wie in der großen Stadt Berlin. Ich fand es unglaublich, wie neugierig und missgünstig die Nachbarn vor allem in Bonn waren und wie sie Johanna ausgestoßen haben.
Auch die Revolution wurde in der Erzählung sehr lebendig – in der Person Gottfried Kinkels, aber auch in seinen Schülern und anderen Verbündeten.


Fazit:
Dieses Buch gibt den Zeitgeist sehr lebendig wieder und zeichnet ein beeindruckendes Porträt einer faszinierenden Musikerin und Komponistin. Es wird mich gedanklich noch lange begleiten und ich würde mich freuen, wenn über dieses Buch mehr Menschen die Musik Johanna Kinkels wiederentdecken.

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Veröffentlicht am 06.04.2023

Fundiertes Praxishandbuch mit hilfreichen Impulsen für alle Führungskräfte auf dem Weg in die neue Zeit

Agiles Führen
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Die Autoren beschäftigen sich in ihrem Praxishandbuch mit den Fragen, was agiles Führen im Kontext der digitalen Transformation bedeutet, wie sich die Führungsaufgabe verändert und wie man zum agilen Change ...

Die Autoren beschäftigen sich in ihrem Praxishandbuch mit den Fragen, was agiles Führen im Kontext der digitalen Transformation bedeutet, wie sich die Führungsaufgabe verändert und wie man zum agilen Change Manager wird.
Sie zeigen, welche Kompetenzen agile Führungskräfte heute brauchen und haben dabei sowohl die Seite der Führungskräfte im Blick wie auch die der Mitarbeitenden.
Basierend auf einem wissenschaftlich untermauerten Modell zeigt es, wie wir unsere Stärken und Kompetenzen in der digitalen Transformation bestmöglich nutzen können.


Meine Meinung:
Ich habe vorher schon Bücher von Stefanie Puckett gelesen und war immer sehr angetan aufgrund des guten Praxisbezugs bei gleichzeitig fundierte zugrunde liegender Theorie.
Auch in diesem Handbuch habe ich diese bewährte Kombination wiedergefunden und war von Anfang an aufgrund des klaren Schreibstils und der Aktualität des Themas ganz begeistert.

Das Buch ist sehr gut strukturiert und gibt erst einmal Hintergründe zur digitalen Transformation und agilen Arbeitsmethoden wie Kanban und Scrum. Es legt sehr fundiert dar, was agile Werte sind und wie sich die Rolle der Führungskraft in einem agilen Umfeld ändert.
Ich persönlich finde es sehr attraktiv, mehr Interaktion, mehr Spaß und viel neues Lernen zu haben, aber weniger Status, Vorgaben und feste Abläufe. Es kommt mir und meinem Führungsstil sehr entgegen, eher eine Vision gemeinsam mit dem Team zu erarbeiten als ganz konkrete Ziele vorzugeben.
Dies haben auch die im Buch enthaltenen Checklisten und Selbsttests sehr gut bestätigt.

Allerdings frage ich mich immer wieder, wie ich meine Mitarbeitenden in die neue Zeit mitnehmen kann, die es gewohnt sind, seit Jahrzehnten in starren Abläufen zu arbeiten.
Daher habe ich mich sehr gefreut, dass es auch zu diesen Aspekten viele praktische Beispiele aus dem Arbeitsleben von konkreten Unternehmen gibt und auch sehr gute Umsetzungshinweise.

Die direkte Ansprache der Autoren hilft sehr dabei, die eigene Rolle zu erkennen und für sich selbst Anknüpfungspunkte für die eigene Weiterentwicklung zu finden.

Das vorgestellte Modell mit vier wichtigen Säulen für agile Führung erscheint mir sehr fundiert und ich habe einiges mitgenommen, wie ich persönlich diese vier Säulen in der Praxis stärken kann.

Auch die letzten Abschnitte zu den Themen, wie man eine Organisation verändern kann und wie sich dann Kultur und Werte verändern, haben mir viele Denkanstöße gegeben, auch wenn es mir manchmal in meiner aktuellen Organisation noch wie ein weiter Weg bis zum Ziel vorkommt…


Fazit:
Mich hat dieses Handbuch extrem inspiriert und motiviert. Es hat mir tatsächlich sehr gute konkrete Anhaltspunkte gegeben, wie ich mich weiterentwickeln und auch meine Mitarbeitenden besser unterstützen kann.



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Veröffentlicht am 03.04.2023

Unterhaltsame und fantasievolle Fortsetzung – ich habe sehr gelacht

Das magimoxische Hexenhotel – Vorsicht, bissige Gäste!
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Das ist eine Aufregung im Hexenhotel: Die Bluts-Brüder, eine bekannte Vampirband, hat ein Konzert in der Menschenwelt geplant und übernachtet im Hotel Zur Lila Fledermaus von Rosalies Eltern. Auch zahlreiche ...

Das ist eine Aufregung im Hexenhotel: Die Bluts-Brüder, eine bekannte Vampirband, hat ein Konzert in der Menschenwelt geplant und übernachtet im Hotel Zur Lila Fledermaus von Rosalies Eltern. Auch zahlreiche Fans sind angereist, so dass im Hotel kein einziges Zimmer mehr zu bekommen ist. Doch kurz vor dem Konzert gibt es ein heftiges Gewitter und anschließend kann niemand mehr das Hotel verlassen oder hineingelangen. Nur Klara, Rosalies Menschenfreundin, kann noch hinein und hinaus.
Wie kann der Bann gebrochen werden, um Hexen und Vampire zu befreien?


Meine Meinung:
Wir sind große Fans des magimoxischen Hexenhotels, haben die ersten beiden Bände mit Begeisterung gelesen und hatten uns schon sehr auf den dritten Teil gefreut. Dieser Teil hat auch unsere Erwartungen nicht enttäuscht, sondern im Gegenteil! Das Buch ist wieder extrem unterhaltsam, voller magischer und kreativer Einfälle und zusätzlich wunderbar spannend.

Dank des lockeren Schreibstils waren wir direkt wieder mitten im Geschehen und haben es genossen, zusammen mit den sympathischen und mutigen Mädchen Rosalie und Klara die Band Bluts-Brüder kennenzulernen und das Hotel unsicher zu machen.
Auch andere liebgewonnene Figuren wie Klaras Tante oder Sportlehrer Herr Kaiser kommen wieder vor und man genießt es Zeit mit ihnen zu verbringen. Natürlich darf auch Familienbesen Bertram nicht fehlen, der sich mit seinem liebenswerten Sprachfehler um den „Schmutzel“ kümmert.
Die Handlung besticht wieder mit einem sehr gelungenen Spannungsbogen, wobei wir den dritten Teil sogar noch spannender fanden als die Vorgängerbücher.

Am allerbesten hat uns wieder der tolle Humor gefallen. Wir haben an vielen Stellen sehr gelacht, weil es einfach so witzig ist, wenn die Vampir- und Hexenwelt auf die Menschenwelt trifft. Zum Beispiel die Situationskomik im Sportunterricht hat zu einigen lauten Lachern geführt, ohne spoilern zu wollen.

Nicht zuletzt die wunderschönen prägnanten Illustrationen (schwarz-weiß-rot) der tollen Lisa Hänsch, die perfekt zum Text passen, runden das Lesevergnügen auf bestmögliche Art und Weise ab.


Fazit:
Wir freuen uns schon jetzt riesig auf viele weitere Folgen des Hexenhotels. Einfach mega! Große magimoxische Empfehlung!


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