Cover-Bild Morgen und für immer
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25,00
inkl. MwSt
  • Verlag: hanserblau in Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
  • Themenbereich: Kunst - Musik
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 528
  • Ersterscheinung: 20.03.2023
  • ISBN: 9783446276444
Ermal Meta

Morgen und für immer

Roman
Peter Klöss (Übersetzer)

„Ein Roman, der süchtig macht.“ Corriere della Sera

Eine große Geschichte von Familie und Verrat, Liebe und Flucht im Europa des 20. Jahrhunderts: Der international beachtete Debütroman des Sängers und Songwriters Ermal Meta über den erstaunlichen Aufstieg eines albanischen Bauernjungen zum gefeierten Pianisten.

„Kajan legte die Hände auf ihre Schultern und blickte sie an. Noch nie hatte er etwas gesehen, das so schön war wie Elizabeta. Jedes Mal, wenn er sie sah, konnte er sein Glück kaum fassen.“
Albanien 1943: Kajan lebt mit seinem Großvater in einem kleinen Bergdorf, der Krieg ist weit weg. Bis der deutsche Deserteur Cornelius auftaucht. Er gibt Kajan Klavierunterricht, und nach dem Krieg gelingt dem Bauernjungen der Aufstieg zum berühmten Pianisten. Doch dann verliebt er sich in Elizabeta, die Tochter eines Regimekritikers. Kajans Mutter, eine linientreue Kommunistin, weiß die jungen Liebenden zu trennen. Für Kajan beginnt eine abenteuerliche Flucht über die DDR, nach Westberlin und in die USA. Die Geschichte aber wird die beiden unausweichlich wieder zusammenführen. Ein großer Roman über Familie und Verrat – und über eine Jahrhundertliebe in Zeiten des Totalitarismus.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.04.2023

Intensive, schwierige Lektüre

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„Morgen und für immer“ erzählt eine berührende Geschichte über Liebe, Verrat und Familie. Im Mittelpunkt der Handlung stehen Kajan und Elizabeta, die sich innereinander verlieben und deren Liebe durch ...

„Morgen und für immer“ erzählt eine berührende Geschichte über Liebe, Verrat und Familie. Im Mittelpunkt der Handlung stehen Kajan und Elizabeta, die sich innereinander verlieben und deren Liebe durch die Zeiten des Krieges und Totalitarismus geprägt wird. Das Buch beginnt in Albanien im Jahre 1943 wo Kajan in einem kleinen Bergdorf lebt und vom Krieg nur wenig mitbekommt. Vom dem deutschen Desertuer Cornelius erlernt er das Klavier spielen und ihm gelingt der Aufstieg vom Bauernjunge zum berühmten Pianisten. Er verliebt sich in Elizabeta, die Tochter eines Regimekritikers. Doch Kajans Mutter, eine strenge Kommunistin bringt die beiden auseinander. Kajans Reise führt in über Albanien in die DDR, nach Westberlin und schließlich bis in die USA.

Das Buch vereint viele verschiedenen Themen, zum einen geht es natürlich um die Liebe, aber gleichzeitig werden viele andere ernstere Dinge besprochen. Es geht um die Familie und Verrat, der in diesem Fall besonders hart ausfällt weil er von Kajans Mutter kommt. So eisern folgt sie den Vorgaben des Kommunismus, dass sie bereit ist ihren eigenen Sohn dafür zu verraten. Die politische Lage in dieser Zeit wird sehr ausführlich behandelt und es ist spannend in das DDR und Westberlin dieser Zeit einzutauchen. Besonders interessant fand ich aber auch Albanien zu erkundigen, ein Land welches man vielleicht nicht unbedingt so gut kennt und welches bis heute unter seiner Regierung leidet. Der Autor schreckt dabei nicht zurück grausame Dinge zu beschreiben und zu erläutern. An der Stelle eine Warnung, dass in dem Buch ausführliche Folterszenen beschrieben werden, die einige Leser vielleicht nicht lesen wollen. In dem Fall das Buch bitte gar nicht erst in die Hand nehmen!

Die Charaktere fand ich überraschend nichtssagend und ich hatte die ganze Zeit über das Gefühl als wären sie nicht wirklich greifbar. Besonders Kajan ist mir fremd geblieben und mir hat einfach das gewisse Etwas gefehlt. Und ich muss auch zugeben, dass ich nach dem Klappentext doch irgendwie was anderes erwartet habe, als ich letztendlich bekommen habe. Das mag vielleicht meine Schuld sein oder einfach schlechtes Marketing. Darüber kann man wohl streiten. Fest steht, dass das Buch zwar sehr schön geschrieben ist, aber es wird bestimmt nicht jeden Geschmack treffen. Es war interessant zu lesen und ich bereue es auch nicht unbedingt es gelesen zu haben, aber es ist definitiv kein Buch das ich ein zweites Mal in die Hand nehmen würde.

Triggerwarnung: Folter

Veröffentlicht am 20.04.2023

Sehr nahegehende Schilderung des Lebens eines Albaners

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Das Cover lässt einen mit den prallen Brombeeren zunächst vermuten, dass es sich um einen Sommer-Sonne-Wohlfühlroman handelt. Auch die Leseprobe bestätigt diesen Eindruck - der Autor beherrscht ...

Das Cover lässt einen mit den prallen Brombeeren zunächst vermuten, dass es sich um einen Sommer-Sonne-Wohlfühlroman handelt. Auch die Leseprobe bestätigt diesen Eindruck - der Autor beherrscht einen sehr poetischen Sprachstil, ohne gefühlsduselig zu werden. Wir lernen einen kleinen Jungen kennen, der im zweiten Weltkrieg in Albanien auf einem Dorf bei seinem Großvater aufwächst, da die Eltern als Partisanen kämpfen. Die Idylle wird auch nicht gestört, als ein deutscher Deserteur auftaucht, sondern er wird in die Kleinfamilie integriert und führt den kleinen Kajan in die Wunderwelt des Klavierspiels ein.
Doch der weitere Verlauf des Romans ist vor allem durch die Dornen der Brombeeren geprägt. Kajan macht immer wieder Verlusterfahrungen, die vor allem durch die kommunistische Diktatur geprägt sind, der seine Mutter in leitender Funktion verbunden ist.
Für das letzte Drittel des Romans würde ich sogar eine Triggerwarnung aussprechen: Es werden Folterszenen so detailliert dargestellt, dass ich das Buch nicht mehr vor dem Einschlafen lesen konnte.
Auch wenn das Ende wieder versöhnlicher ist, hat mich das Buch verstört, aber dadurch eindrucksvoll den Blick auf eine mir unbekannte Welt gerichtet - sowohl Einblicke in die albanische Kultur als auch in das Leben in einer kommunistischen Diktatur gegeben.
Ich vergebe insgesamt 4 Sterne - vor allem für die herausragende sprachliche Umsetzung.

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Veröffentlicht am 15.04.2023

Eine intensive Geschichte

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Zusammen mit seinem Großvater lebt Kajan in einem kleinen albanischen Bergdorf. Es ist das Jahr 1943, seine Eltern haben sich den Partisanen angeschlossen und kämpfen gegen die Deutschen. Als der deutsche ...

Zusammen mit seinem Großvater lebt Kajan in einem kleinen albanischen Bergdorf. Es ist das Jahr 1943, seine Eltern haben sich den Partisanen angeschlossen und kämpfen gegen die Deutschen. Als der deutsche Deserteur Cornelius auftaucht, aufgenommen wird und Kajan das Klavierspielen beibringt, bedeutet dies eine entscheidende Wende in seinem Leben.
Ich hatte mich zuvor noch nie richtig mit Albaniens Historie befasst und durch das Buch viel dazu gelernt. Kajans Geschichte berührt emotional. Der Schreibstil ist eher ruhig, poetisch und zuweilen schwermütig. Das Geschehen wird in raschem Tempo erzählt und auch vor der Schilderung der damaligen Gräueltaten macht Ermal Meta nicht halt. Da viele Ereignisse geschildert werden, bleibt nicht der Raum, an jeder Stelle richtig in die Tiefe zu gehen. Manches bleibt leider an der Oberfläche. Beim Lesen durchlebt man ein Auf und Ab in der Gefühlswelt, Gewalt und Verrat wechseln sich ab mit schönen und liebevollen Momenten. Für mich kommt im Roman die Musik etwas zu kurz, obwohl Kajans Leben doch von seinem Klavierspiel geprägt wird. Auch hätte ich erwartet, dass die Charaktere noch feiner gezeichnet wären, dies ist vielleicht auch der Vielzahl an Protagonisten geschuldet. Nicht mit allen konnte ich mitfühlen.
Insgesamt ist dies ein lesenswertes Buch mit einem ergreifenden Schluss.

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Veröffentlicht am 04.04.2023

MOrgen und für immer

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In dem Roman geht es um die wahre Lebensgeschichte des begnadeten Pianisten Kajan Dervish. 1943 noch mitten im Zweiten Weltkrieg wächst Kajan bei seinem Großvater in Albanien auf. Das Klavierspielen lernt ...

In dem Roman geht es um die wahre Lebensgeschichte des begnadeten Pianisten Kajan Dervish. 1943 noch mitten im Zweiten Weltkrieg wächst Kajan bei seinem Großvater in Albanien auf. Das Klavierspielen lernt er durch einen Zufall von einem Deserteur den der Großvater aus Mitleid aufnimmt und ihn versteckt. Im Laufe der Handlung erfährt man wie sein Leben weitergeht, von seiner Flucht aus Albanien, erst nach Deutschland und später bis nach Amerika, wo er ein neues Leben beginnt, doch vergessen wird er nie.
Fazit:
Der Roman ist keine leichte Kost, denn alles was Kajan Schlimmes erlebt hat bis zu seinem Erfolg, ist schwer zu Verdauen und klingt noch lange in einem nach. Bei Lesen stockt einem manchmal der Atem und trotzdem ist alle sehr spannend und dramatisch beschrieben. Der Schreibstil des Autors ist fesselnd und berührend und nimmt einen sehr emotional mit.

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Veröffentlicht am 03.04.2023

Sprachlich ansprechender historischer Einblick

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Ermal Meta erzählt uns das Leben von Kajan, der zu Kriegszeiten bei seinem Großvater am Rande eines albanischen Dorfes aufwächst, von einem deutschen Soldaten Klavierunterricht bekommt, so dass er nach ...

Ermal Meta erzählt uns das Leben von Kajan, der zu Kriegszeiten bei seinem Großvater am Rande eines albanischen Dorfes aufwächst, von einem deutschen Soldaten Klavierunterricht bekommt, so dass er nach dem Krieg zum berühmten Pianisten avanciert. Trotzdem ist sein Leben leer, denn seine Liebe zu Elizabeta bleibt durch die Machenschaften seiner Mutter unerfüllt. Die linientreue Kommunistin kann und darf die Tochter eines Regimekritikers nicht in der eigenen Familie dulden. Als Kajan sein Talent in der DDR bei einem Musikwettbewerb unter Beweis stellen soll, bietet sich die Möglichkeit zur Flucht.

Die Geschichte des kindlichen und des erstmals verliebten Kajan mochte ich sehr. Sie spiegelt in einem ausgewogenen Verhältnis die Ängste während des Krieges wie auch die glücklichen Momente zu dieser Zeit wider. Dieses Gleichgewicht habe ich auch in der Phase des Verliebtseins empfunden, als sich Elizabeta und Kajan heimlich getroffen haben. Im weiteren Verlauf wird die Geschichte zunehmend politischer. Bespitzelung, Verfolgung, Verhaftung und Vernichtung oppositioneller Kräfte in den Ostblockstaaten rücken immer weiter in der Vordergrund.

Gerät man wie Kajan unglücklich in die Mühlen des Systems ist das gezeichnete Schreckensszenario zutreffend und viel zu viele unschuldige Menschen waren davon betroffen. Da es hier keine Nebengeschichten gibt, entsteht der Eindruck, dass alle Menschen im Ostblock derartigen Quälereien ausgesetzt waren. Eine Abgrenzung zwischen den Regimen hinsichtlich des Unrechts-Ausmaßes habe ich ebenfalls vermisst, auch wenn jedes Unrecht letztlich bleibt, was es ist. So werden nach meinem Empfinden alle Verbrechen auf das Level von Goli Otok gehoben, was auch nicht richtig ist.

Ist man sich dessen bewusst, kann Kajans Lebensgeschichte sehr bereichernd im Verständnis der Historischen Gegebenheiten sein und wie diese vielleicht mit ihren Auswirkungen bis ins Heute weiter strahlen. Dabei hat für mich die Erkenntnis, dass der Krieg für Viele 1945 längst noch nicht zu Ende war, den größten Mehrwert.

Einige Schilderungen im Roman waren schwer zu ertragen, an anderer Stelle hat mich der Autor im positiven Sinn emotional tief berührt. Ermal Meta beherrscht das Wechselbad der Gefühle, ohne dabei kitschig zu werden. Er verwendet eine Sprache, die das beschriebene Szenario in ein realistisches Licht taucht, auch wenn ich die Ansammlung an Katastrophen in Kajans Leben etwas überbordend finde. Insgesamt ein interessanter, mitreißender Roman über einen Charakter, mit dem man extrem leidet und stets auf einen guten Ausgang hofft.

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