Cover-Bild Melody
Teil der Serie "Diogenes Hörbuch"
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26,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 22.03.2023
  • ISBN: 9783257804492
Martin Suter

Melody

Andreas Fröhlich (Sprecher)

In einer Villa am Zürichberg wohnt Alt-Nationalrat Dr. Stotz, umgeben von Porträts einer jungen Frau. Melody war einst seine Verlobte, doch kurz vor der Hochzeit – vor über 40 Jahren – ist sie verschwunden. Bis heute kommt Stotz nicht darüber hinweg. Davon erzählt er dem jungen Tom Elmer, der seinen Nachlass ordnen soll. Nach und nach stellt sich Tom die Frage, ob sein Chef wirklich ist, wer er vorgibt zu sein. Zusammen mit Stotz’ Großnichte Laura beginnt er, Nachforschungen zu betreiben, die an ferne Orte führen – und in eine Vergangenheit, wo Wahrheit und Fiktion gefährlich nahe beieinanderliegen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.05.2023

Sehr berührend

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Ich bin ein großer Martin Suter Fan und natürlich begeistert von seinem neuen Roman MELODY. Das Buchcover ist schlicht, aber passend zum Buchtitel gestaltet. Das Buch ist in drei Kapitel unterteilt.
Die ...

Ich bin ein großer Martin Suter Fan und natürlich begeistert von seinem neuen Roman MELODY. Das Buchcover ist schlicht, aber passend zum Buchtitel gestaltet. Das Buch ist in drei Kapitel unterteilt.
Die Geschichte ist schnell umrissen:
Ein schwerkranker alter Mann, der nur noch kurze Zeit zu leben hat, möchte sein Leben dokumentieren lassen. Tom, ist auf der Suche nach einem Job und bewirbt sich um die Anstellung.
Der Roman ist unterhaltsam geschrieben, in einer schönen Erzählweise. Er ist leicht verständlich und der Personenkreist ist überschaubar. Die Geschichte überzeugt durch keine nicht erahnbaren Wendungen.
Ein fesselnder Roman, einfallsreich und von subtiler Anziehungskraft.

Ein vollkommenes Lesevergnügen. Ein grandioser Roman, der daran erinnert, wie schön es ist, sich voll und ganz in ein Buch zu vertiefen und dafür die ganze Nacht durchliest.
Von mir eine glatte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 07.05.2023

Suter in Hochform!

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Tom Elmer - mit abgeschlossenem Jura-Studium, aber ohne Job - reagiert auf eine eher altmodische Annonce und landet dadurch einen lukrativen Job als Nachlassverwalter für den sehr alten und sehr kranken ...

Tom Elmer - mit abgeschlossenem Jura-Studium, aber ohne Job - reagiert auf eine eher altmodische Annonce und landet dadurch einen lukrativen Job als Nachlassverwalter für den sehr alten und sehr kranken Peter Stotz. Dieser ist steinreich, eine bekannte Persönlichkeit in der Schweiz, Nationalrat, Militär, Geschäfts- und Lebemann. Tom soll in die Gästewohnung in seiner Luxusvilla einziehen, soll das - größtenteils chaotische Aktenmaterial - sichten und entscheiden, was davon aufbewahrt und was geschreddert werden soll. Denn Dr. Stotz geht es darum, auf sein Image für die Nachwelt einzuwirken - er will gut dastehen. Neben dem Aktensortieren ist es vor allem auch Toms Aufgabe, seinem Arbeitgeber zuzuhören. Dieser erzählt von seiner unsterblichen Liebe zu Melody, von der Entwicklung ihrer Beziehung und davon, wie sie drei Tage vor der geplanten Hochzeit verschwand, und wie er sie danach ein Leben lang gesucht hat. Tom erfährt davon in kleinen Portionen in den sogenannten Kamingesprächen nach dem Mittagessen. Ihm (und auch uns Lesern) erschließt sich nach und nach Stotz' Lebensgeschichte und wie bei ihm wachsen auch bei uns die Zweifel, dass das alles wirklich so gewesen ist. Wir sind ja in einem Roman vo Martin Suter, und da ist meistens nicht alles so, wie es zuerst scheint!
Suter ist ein wunderbarer Beobachter und schildert äußerst reale Menschen. Sein lässiger Schreibstil liest sich süffig, in seinen Texten steckt auch immer eine gehörige Portion Humor und Ironie. Es geht durchaus geruhsam voran, aber die Spannung steigt stetig an, und ich konnte das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen. Als ich dann nach zwei Tagen damit durch war, war ich auch traurig, dass es schon vorbei war, ich hätte gern noch mehr von all diesen Leuten gelesen. Andererseits war ich aber auch zutiefst beglückt von dieser anregenden und unterhaltsamen Lektüre! In meinen Augen das Beste, das Suter seit "Small World" geschrieben hat. Was nicht heißt, dass ich die anderen Bücher nicht gut fand, im Gegenteil, aber dieses kleine Meisterwerk hat mich besonders begeistert. Also: eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 01.05.2023

Ein interessantes Buch, auf den ersten und zweiten Blick

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Was an dem Buch besticht, ist die Stimme, in der es verfasst wurde. Das Buch ist sehr ruhig, Handlungen sind auf die Gemächlichkeit des Augenblicks und einem gelebten Leben ausgerichtet, auf das mit Wehmut, ...

Was an dem Buch besticht, ist die Stimme, in der es verfasst wurde. Das Buch ist sehr ruhig, Handlungen sind auf die Gemächlichkeit des Augenblicks und einem gelebten Leben ausgerichtet, auf das mit Wehmut, Liebe und auch Wohlwollen zurückgeblickt wird. Im Kontext der Protagonisten und dem Geheimnis von Melody auf den Grund zu gehen, ist der Schreibstil und die Stilistik und Stimmung sehr passend. Die Charaktere sind charakteristisch sehr passend dargestellt und handelnd. Der Spannungsbogen an sich ist wie die Charaktere gemächlich, wobei auch dies zum Charakter der Geschichte sehr gut passt. Der Charakter der Geschichte variiert im Laufe der Zeit und Fragen des Lebens rücken immer mehr in den Vordergrund. Der Schreibstil ist bedacht und irgendwie pluralistisch, beobachtend & doch präzise.

Ein sehr sehr interessantes Buch, das auf den zweiten Blick noch einmal ein ganz neues & sehr facettenreiches Bild von sich zeigt. Der Weg von der ersten bis zur letzten Seite war ein entdeckungsreiches Leseabenteuer, das ich euch sehr gerne als dieses weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 06.04.2023

Kamingespräche

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Nach seinem abgeschlossenen Studium findet Tom Elmer eine Anstellung bei Dr. Stotz, einer grauen Eminenz der Schweiz. Bei freier Kost und Logis und guter Bezahlung soll er für den sehr kranken und betagten ...

Nach seinem abgeschlossenen Studium findet Tom Elmer eine Anstellung bei Dr. Stotz, einer grauen Eminenz der Schweiz. Bei freier Kost und Logis und guter Bezahlung soll er für den sehr kranken und betagten alten Herrn den Nachlass so ordnen, dass das Ansehen des Alt-Nationalrates dabei keinen Schaden nimmt. Die Sache stellt sich jedoch schwieriger dar als gedacht. Stundenlage Gespräche am Kamin und viel Alkohol lenken Tom von seiner eigentlichen Aufgabe, dem Ordnen des Nachlasses, ab. Wiederkehrendes Gesprächsthema ist die Beziehung zu Melody, wie es scheint, die große Liebe des honorigen Herrn. Die, so erfährt Tom, ihn vor sehr langer Zeit aus unerfindlichen Gründen plötzlich verlassen hat. Nachforschungen seitens Dr. Stotz blieben wohl erfolglos. Eine mysteriöse Geschichte, die Tom gar nicht so recht glauben kann. Einziges Indiz, dass Melody nicht nur in der Fantasie des Alten tatsächlich existierte, sind Ölgemälde, die Melody als junge Frau darstellen. Hier wird der Leser animiert, an der Aufklärung teilzuhaben.
In seiner unnachahmlichen Art ist es Martin Suter gelungen, die Stimmung dieser zum Teil ermüdenden Kamingespräche zu vermitteln. Als Leser habe ich viel Mitgefühl für Tom´s Rolle als unermüdlicher Zuhörer empfunden. Ihm zu Seite gesellte sich später Laura, die Großnichte des Patriarchen. Die Bekanntschaft mit Laura sorgt dann auch für eine leicht erotische Komponente.
Im Großen und Ganzen ist es aber die Geschichte von Tom Elmer, der die Aufgabe sah, die Wahrheit zu finden, am Ende feststellen muss, dass es letztlich immer um die Frage geht, ob man sich das Leben nach dem einrichten will, was man glaubt, oder ob das was man glaubt sich nach dem richtet, wie man lebt.
Die ungeklärte Geschichte der Melody bekommt zum Schluss immer mehr Bedeutung, als Tom und Laura sich um die Auflösung des Rätsels intensiv bemühen. Allmählich steigt die Spannung.
Ich war auf jeden Fall über den Ausgang der Geschichte mehr als überrascht.
So, wie man Martin Suter kennt, lässt er die Leser und Leserinnen am Leben der kultivierten, gut Situierten teilhaben.
Ein gelungenes Buch, das zu lesen sich auf jeden Fall lohnt.




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Veröffentlicht am 04.04.2023

Schwermütige Geschichte zwischen Schein und Sein

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Martin Suter zieht mich mit diesem Buch in den Bann, so dass ich nicht aufhören konnte zu folgen und zu blättern und zu rätseln und mitzuerleben.

Der Nationalrat Dr. Stotz stellt Tom Elmer als Verwalter ...

Martin Suter zieht mich mit diesem Buch in den Bann, so dass ich nicht aufhören konnte zu folgen und zu blättern und zu rätseln und mitzuerleben.

Der Nationalrat Dr. Stotz stellt Tom Elmer als Verwalter seines Nachlasses ein, denn Stotz‘ Leben neigt sich dem Ende. Bei ihm im Haus wohnend hantiert Tom mit Bergen von Papieren und Kisten, ist beauftragt zu schreddern oder für die Nachwelt zu sortieren. Stotz, dem Alkohol gut zugetan, erzählt Tom redselig eine tragische Liebesgeschichte. Seine Verlobte Melody sei drei Tage vor der Hochzeit verschwunden. Überwunden hat er diese Frau nie, das Haus vom Kult um diese Frau gezeichnet. Tom begibt sich auf die Suche. Es entspinnt sich eine Geschichte zwischen Schein und Sein, zwischen Wahrheit und Fiktion. Stotz’ Nichte Laura fragt „Sind Geschichten nicht immer erfunden? Spielt es eine Rolle, ob sie Wahrheit oder Fiktion sind?“ Tom antwortet „… Für Juristen ist Fiktion der natürliche Feind der Wahrheit.“ - „Bist du sicher?“ - „Nein.“

Die Charaktere wie bspw. der befreundete Schriftsteller Bruno oder die Nichte Laura sind glaubwürdig, authentisch und ungeschönt. Martin Suter zeichnet mit Sprache plastische Bilder, die schwermütige Stimmung in Stotz‘ Villa und das Bedürfnis, in die Szenerie einzutauchen. Situationen vor dem Kamin oder beim Dinner mit Haushälterin und Pflegerin saugen beim Lesen so ein, dass ich das Buch in einem Rutsch gelesen habe. Es wirkt nach, so wie jeder Suter nachwirkt.

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