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Veröffentlicht am 18.05.2023

Liebesroman mit etwas Bezug zur Semperoper

Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie
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Anne Sterns im Verlag Rowohlt Polaris erschienener historischer Roman "Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie" weckte schon durch Inhaltsangabe, Genre, Autorin sowie Handlungsort und -zeit mein Interesse, ...

Anne Sterns im Verlag Rowohlt Polaris erschienener historischer Roman "Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie" weckte schon durch Inhaltsangabe, Genre, Autorin sowie Handlungsort und -zeit mein Interesse, obwohl ich das überwiegend grau gestaltete Cover nicht besonders ansprechend fand.
Er beginnt mit einem in Dresden im Dezember 1820 angesiedelten Prolog, worin wir den über den Striezelmarkt schlendernden Georg Spielmann treffen, dessen Ehefrau Amalie Friederike daheim in den Wehen vor der Geburt des ersten und bereits lang erwarteten gemeinsamen Kindes liegt.
21 Jahre später finden wir uns in der Spielmann'schen Wohnung wieder und kommen zu der Erkenntnis, dass dort mittlerweile 4 mehr oder weniger musikalisch begabte Kinder vorhandenen sind. Die begabteste unter ihnen ist das "Prologprodukt", Elise, die ausgezeichnet Violine spielt und davon träumt, ähnlich wie die junge Konzertpianistin Klara Wieck-Schumann öffentlich vor Publikum aufzutreten. So etwas war für Frauen damals - abgesehen von Ausnahmen wie Clara - weder üblich noch erwünscht.
Zumal die Eltern für Elise bereits die Ehe mit einem Jugendfreund des Vaters arrangiert hatten, welche für Georg noch dazu beruflichen Aufstieg mit sich bringen würde.
Somit genau zur Unzeit lernt Elise den jungen, attraktiven und ihr auf Anhieb sympathischen talentierten Malergehilfen Christian Hildebrand kennen, der in der Semperoper u. a. Kulissen bemalt.
Weitere, natürlich geheime, Begegnungen zwischen den Beiden führen dazu, dass Elise sich zwischen Pflicht und Liebe entscheiden muss.
Eigentlich eher ein Liebesroman vor historischer Kulisse, die Einblicke in die ungerechte Behandlung der Frauen und mehr noch jene der ärmeren Bevölkerung gibt.
Ich fühlte mich an manchen Stellen an Irene Forsyte ( https://de.wikipedia.org/wiki/Die" target="_blank">https://de.wikipedia.org/wiki/DieForsyte-Saga ), Jane Eyre ( https://de.wikipedia.org/wiki/JaneEyre ) und Laura Fairlie ( https://de.wikipedia.org/wiki/Die" target="_blank">https://de.wikipedia.org/wiki/DieFrauin_Weiß ) erinnert (was allerdings nicht bedeuten soll, dass die Autorin in meinen Augen mit den dortigen Verfassern vergleichbar wäre!) .

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Veröffentlicht am 27.04.2023

Leider nicht voll zufrieden

Die Kinder der Luftbrücke
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Der im Ullstein Verlag erschienene (historische (lt. Werbung)) Roman (lt. Buchcover) "Die Kinder der Luftbrücke" von Juliana Weinberg erfüllte bedauerlicherweise nicht ganz meine zugegebenermaßen hohen ...

Der im Ullstein Verlag erschienene (historische (lt. Werbung)) Roman (lt. Buchcover) "Die Kinder der Luftbrücke" von Juliana Weinberg erfüllte bedauerlicherweise nicht ganz meine zugegebenermaßen hohen Erwartungen.
Das Cover passt sehr gut zum Buchinhalt, auch gab es Darstellungen der 4 Sektoren sowohl des gesamten Nachkriegsdeutschlands (2. Weltkrieg) als auch der Stadt Berlin.
Die Geschichte der jungen Berlinerin Nora, Mutter einer heranwachsenden Tochter und eines jüngeren Sohnes, die seit Jahren keine Nachricht mehr vom Schicksal ihres Ehemannes erhielt und mit ihrer Schwester und beider Mutter in einer kleinen Wohnung in Westberlin lebt, beginnt kurz vor der Blockade im Sommer 1948. Nicht zuletzt wegen unehrlicher Ladenbesitzer fristet die Familie ein kärgliches Leben, unter welchem vor allen die beiden Kinder, die von Mutter und Oma gemeinsam erzogen werden, leiden.
Durch Noras hervorragende Englischkenntnisse gelingt es ihr, eine Arbeit bei den Amerikanern am Flughafen Tempelhof zu finden, so dass auch sie wie schon ihre im Krankenhaus tätige Schwester die finanzielle Lage etwas aufbessern kann.
Dann sperren die Russen die Land- und Wasserverbindungen zwischen Westberlin und Westdeutschland. Die Luftbrücke versorgt die Westberliner mit Lebensmitteln und in der kalten Jahreszeit zusätzlich noch mit Heizmaterial.
Das Schicksal Noras und ihrer Familie wird geschickt mit dem historischen Hintergrund verwoben.
Allerdings gab es etliche Längen und Wiederholungen, beispielsweise zum Zickenkrieg einiger Kolleginnen von Nora oder Noras verständliche, aber oft und extrem intensiv thematisierte Selbstzweifel, als sie sich in den zwei Jahre jüngeren amerikanischen "Rosinenbomber"-Piloten Matthew verliebt.
Dann wird immer von "Radio Rias" gesprochen. Ja, es gab den "Rias Berlin", der Name kommt von "Rundfunk Im Amerikanischen Sektor", scherzhaft auch als "Rundfunk Im Alten Schöneberg" tituliert, nach dem Bezirk, in dem der Sender beheimatet war. Aber die Berliner sprachen stets von "im Rias" oder "vom Rias", nicht von "Radio Rias". Auch bin ich mir nicht ganz sicher, ob der Autorin die Unterschiede zwischen dem "Zoo" (West), dem "Tiergarten" (ein Westberliner Bezirk) und dem "Tierpark" (Ost) klar sind. Auf jeden Fall liegen zwischen dem Ende der Blockade (Frühjahr 1949) und dem Besuch JFKs in Berlin (26. Juni 1963) zwei in Noras Leben bedeutsamen Tagen anders als auf der letzten Seite behauptet keine 15 Jahre....

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Veröffentlicht am 07.04.2023

Gute Idee mit unnötigen Längen/Twists kurz vor dem angemessenen Ende

Sisis Vermächtnis
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"Sisis Vermächtnis" von Ulrike Jacobs und Manfred Jacobs greift - wie auch im Nachwort erklärt wird - ein (von Historikern als unglaubwürdig bezeichnetes) Gerücht in Zusammenhang mit einem historisch belegten ...

"Sisis Vermächtnis" von Ulrike Jacobs und Manfred Jacobs greift - wie auch im Nachwort erklärt wird - ein (von Historikern als unglaubwürdig bezeichnetes) Gerücht in Zusammenhang mit einem historisch belegten zweimonatigen Bade- und Reiturlaub der vorletzten Kaiserin von Österreich im Jahr 1875 in der Normandie auf. Im Mittelpunkt des Geschehens stehen ein Wiener Jurist und eine junge Französin. Beide geraten in bis in höchste politische Kreise hineinreichende skandalträchtige Verwicklungen hinein, welche mir zum Schluss hin unnötig verlängert erschienen, weshalb ich auch von der Vergabe der höchstmöglichen Punktzahl bedauerlicherweise Abstand nehmen musste.

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Veröffentlicht am 05.04.2023

Kami & Mika bei den Wolkenhainis

Kami & Mika – Die phantastische Reise nach Wolkenhain
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Bereits das farbenfrohe Cover des im Verlag Fischer Sauerländer erschienenen und für Jungen und Mädchen ab einem Alter von 7 Jahren empfohlenen Kinderbuches von Regina Feldmann (Text) und Ayşe Klinge (Illustrationen), ...

Bereits das farbenfrohe Cover des im Verlag Fischer Sauerländer erschienenen und für Jungen und Mädchen ab einem Alter von 7 Jahren empfohlenen Kinderbuches von Regina Feldmann (Text) und Ayşe Klinge (Illustrationen), "Kami & Mika - Die phantastische Reise nach Wolkenhain", macht Lust, genauere Informationen über die darauf abgebildeten Gestalten zu erfahren.
In den Buchdeckelinnenseiten werden vorne die menschlichen und hinten die tierischen Hauptakteure vorgestellt. Im ersten Kapitel mit dem Titel "Ein ungewöhnlicher Morgen" lernen wir die 8-jährigen, 1,28m großen Zwillinge Kami (eigentlich Kazimir) und Mika (Malika) kennen, von denen das Mädchen genau 14 Minuten älter ist, eine ihm überaus wichtige Tatsache, welche es deshalb auch bei jeder passenden (und manchmal auch unpassenden) Gelegenheit erwähnt. Als nächstes machen wir überraschend die Bekanntschaft mit einem pinkfarbenen Chamäleon, welches die Zwillinge in ein großes Abenteuer führt, nämlich himmelwärts in die Welt "Wolkenhain". Diese wird von den "Wolkenhainis" und vielen merkwürdigen Tieren bewohnt. Als das Chamäleon, es heißt "Konrad", urplötzlich seine Farbe verliert, überstürzen sich die Ereignisse.
Die Geschichte und die sie begleitenden Illustrationen sind sehr einfallsreich!

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Veröffentlicht am 14.12.2022

Geerbte Briefe

Vilma zählt die Liebe rückwärts
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Der bei dtv erschienene Roman "Vilma zählt die Liebe rückwärts" von Gudrun Skretting wurde von Ina Kronenberger und Stefan Pluschkat aus der norwegischen in die deutsche Sprache übersetzt.
Das ...


Der bei dtv erschienene Roman "Vilma zählt die Liebe rückwärts" von Gudrun Skretting wurde von Ina Kronenberger und Stefan Pluschkat aus der norwegischen in die deutsche Sprache übersetzt.
Das mit einem dezenten pastellblau gehaltenen Hintergrund versehene Cover zeigt im Vordergrund die nicht direkt unsympathische, aber doch ein wenig skurrile Protagonisten Vilma im Kreise von Symbolen ihrer Hobbies, ihres Berufes u. ä.. "Skurril" ist hier eher in Richtung "leicht anstrengend" als "liebenswert verrückt" zu verstehen. Sie tut mir leid, denn sie ist recht einsam. Ihr Bekanntenkreis ist nicht weiter erwähnenswert, ihre Tätigkeit als Klavierlehrerin übt die allein in einem großen Haus lebende 35-jährige Osloerin daheim aus.
Ihre Hauptbeschäftigung ist das Aufspüren und darauf folgende Vermeiden von möglicherweise lebensverkürzenden Tätigkeiten wie beispielsweise das Verzehren von gelegentlich wohl mit Minimalstmengen an Radioaktivität belasteten Bananen. Oder sich zu verlieben.
Eines Tages treten zwei Männer in ihr Leben: Robert, ein am Tourette-Syndrom erkrankter Sektionsassistent, und ein Pfarrer. Vilmas Vater, zu dem sie keinerlei Kontakt hatte, ist auf dem Weg zu ihr verstorben und hinterließ ihr ein Bündel an sie gerichteter Briefe.
Die Lektüre dieser Briefe erklärt ihr selbst und uns Lesenden ein wenig ihre Verschroben- und Zurückgezogenheit, berichtet von der Beziehung ihrer Eltern, Maria und Vilhelm, zueinander und lässt hoffen, dass Vilma künftig ein etwas freu(n)dvolleres Leben zu führen in der Lage sein wird.
Der Schreibstil ist leichtfüßig und somit angenehm lesbar.
Meine Lieblingsfigur war der junge Klavierspieler Amdi.

Fazit:
Teilweise humorvoll (oft "schwarz"), teilweise traurig, manchmal vorhersehbar.
Charakterliche Entwicklung erkennbar, von der Idee her wäre mMn mehr "drin gewesen".

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