Platzhalter für Profilbild

Lesejurorin

Lesejury Star
offline

Lesejurorin ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Lesejurorin über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.04.2023

Gute Idee mit unnötigen Längen/Twists kurz vor dem angemessenen Ende

Sisis Vermächtnis
0

"Sisis Vermächtnis" von Ulrike Jacobs und Manfred Jacobs greift - wie auch im Nachwort erklärt wird - ein (von Historikern als unglaubwürdig bezeichnetes) Gerücht in Zusammenhang mit einem historisch belegten ...

"Sisis Vermächtnis" von Ulrike Jacobs und Manfred Jacobs greift - wie auch im Nachwort erklärt wird - ein (von Historikern als unglaubwürdig bezeichnetes) Gerücht in Zusammenhang mit einem historisch belegten zweimonatigen Bade- und Reiturlaub der vorletzten Kaiserin von Österreich im Jahr 1875 in der Normandie auf. Im Mittelpunkt des Geschehens stehen ein Wiener Jurist und eine junge Französin. Beide geraten in bis in höchste politische Kreise hineinreichende skandalträchtige Verwicklungen hinein, welche mir zum Schluss hin unnötig verlängert erschienen, weshalb ich auch von der Vergabe der höchstmöglichen Punktzahl bedauerlicherweise Abstand nehmen musste.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.04.2023

Kami & Mika bei den Wolkenhainis

Kami & Mika – Die phantastische Reise nach Wolkenhain
0

Bereits das farbenfrohe Cover des im Verlag Fischer Sauerländer erschienenen und für Jungen und Mädchen ab einem Alter von 7 Jahren empfohlenen Kinderbuches von Regina Feldmann (Text) und Ayşe Klinge (Illustrationen), ...

Bereits das farbenfrohe Cover des im Verlag Fischer Sauerländer erschienenen und für Jungen und Mädchen ab einem Alter von 7 Jahren empfohlenen Kinderbuches von Regina Feldmann (Text) und Ayşe Klinge (Illustrationen), "Kami & Mika - Die phantastische Reise nach Wolkenhain", macht Lust, genauere Informationen über die darauf abgebildeten Gestalten zu erfahren.
In den Buchdeckelinnenseiten werden vorne die menschlichen und hinten die tierischen Hauptakteure vorgestellt. Im ersten Kapitel mit dem Titel "Ein ungewöhnlicher Morgen" lernen wir die 8-jährigen, 1,28m großen Zwillinge Kami (eigentlich Kazimir) und Mika (Malika) kennen, von denen das Mädchen genau 14 Minuten älter ist, eine ihm überaus wichtige Tatsache, welche es deshalb auch bei jeder passenden (und manchmal auch unpassenden) Gelegenheit erwähnt. Als nächstes machen wir überraschend die Bekanntschaft mit einem pinkfarbenen Chamäleon, welches die Zwillinge in ein großes Abenteuer führt, nämlich himmelwärts in die Welt "Wolkenhain". Diese wird von den "Wolkenhainis" und vielen merkwürdigen Tieren bewohnt. Als das Chamäleon, es heißt "Konrad", urplötzlich seine Farbe verliert, überstürzen sich die Ereignisse.
Die Geschichte und die sie begleitenden Illustrationen sind sehr einfallsreich!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.12.2022

Geerbte Briefe

Vilma zählt die Liebe rückwärts
0


Der bei dtv erschienene Roman "Vilma zählt die Liebe rückwärts" von Gudrun Skretting wurde von Ina Kronenberger und Stefan Pluschkat aus der norwegischen in die deutsche Sprache übersetzt.
Das ...


Der bei dtv erschienene Roman "Vilma zählt die Liebe rückwärts" von Gudrun Skretting wurde von Ina Kronenberger und Stefan Pluschkat aus der norwegischen in die deutsche Sprache übersetzt.
Das mit einem dezenten pastellblau gehaltenen Hintergrund versehene Cover zeigt im Vordergrund die nicht direkt unsympathische, aber doch ein wenig skurrile Protagonisten Vilma im Kreise von Symbolen ihrer Hobbies, ihres Berufes u. ä.. "Skurril" ist hier eher in Richtung "leicht anstrengend" als "liebenswert verrückt" zu verstehen. Sie tut mir leid, denn sie ist recht einsam. Ihr Bekanntenkreis ist nicht weiter erwähnenswert, ihre Tätigkeit als Klavierlehrerin übt die allein in einem großen Haus lebende 35-jährige Osloerin daheim aus.
Ihre Hauptbeschäftigung ist das Aufspüren und darauf folgende Vermeiden von möglicherweise lebensverkürzenden Tätigkeiten wie beispielsweise das Verzehren von gelegentlich wohl mit Minimalstmengen an Radioaktivität belasteten Bananen. Oder sich zu verlieben.
Eines Tages treten zwei Männer in ihr Leben: Robert, ein am Tourette-Syndrom erkrankter Sektionsassistent, und ein Pfarrer. Vilmas Vater, zu dem sie keinerlei Kontakt hatte, ist auf dem Weg zu ihr verstorben und hinterließ ihr ein Bündel an sie gerichteter Briefe.
Die Lektüre dieser Briefe erklärt ihr selbst und uns Lesenden ein wenig ihre Verschroben- und Zurückgezogenheit, berichtet von der Beziehung ihrer Eltern, Maria und Vilhelm, zueinander und lässt hoffen, dass Vilma künftig ein etwas freu(n)dvolleres Leben zu führen in der Lage sein wird.
Der Schreibstil ist leichtfüßig und somit angenehm lesbar.
Meine Lieblingsfigur war der junge Klavierspieler Amdi.

Fazit:
Teilweise humorvoll (oft "schwarz"), teilweise traurig, manchmal vorhersehbar.
Charakterliche Entwicklung erkennbar, von der Idee her wäre mMn mehr "drin gewesen".

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.11.2022

Lesenswert

Höret die Stimme
0

Achtung: Ich las die Printausgabe aus dem Benno Verlag, die hier nicht gelistet ist.

Die Verfilmungen von Franz Werfels "Der veruntreute Himmel " & "Das Lied von Bernadette" hatten mir gut gefallen, trotzdem ...

Achtung: Ich las die Printausgabe aus dem Benno Verlag, die hier nicht gelistet ist.

Die Verfilmungen von Franz Werfels "Der veruntreute Himmel " & "Das Lied von Bernadette" hatten mir gut gefallen, trotzdem traue ich mich seit Langem nicht an die als schwer zu lesen geltenden 2 Bände "40 Tage des Musa Dagh" heran. Da galt mir dieses Buch hier (der Prophet Jeremias war mir dunkel aus Religions- & Konfirmandenunterricht bekannt) als "Probelauf".

Werfel lässt diesen Roman im Jahr 1936 beginnen. Ihm selbst, jüdischer Kaufmannssohn aus Prag, wollte im Reich kaum noch jemand zuhören, wenn er von Vielfalt und Geistesfreiheit sprach, weshalb er mit Ehefrau Alma Mahler nach Frankreich ging und von dort später gemeinsam mit Golo Mann über die Pyrenäen nach Portugal und weiter per Schiff flüchtete, bis die Reise in Kalifornien ihr Ende fand. Dort starb Werfel 1954.

Zwischen Autor und Protagonist sind Parallelen zu finden, große Emotionen werden spürbar. Trotzdem fiel mir die Lektüre nicht immer leicht - Seiten nahezu ohne Absätze und/oder wörtliche Rede, viele Wiederholungen, weil dem Propheten nicht geglaubt wird, viele Namen ließen mich ein Personenverzeichnis überaus schmerzlich vermissen; nebenbei in der Bibel zu blättern, war ich zu faul. Die 1936er Rahmenhandlung wird am Schluss wieder aufgenommen. Es folgt ein Nachwort von Prof. Dr. Norbert Abels.

Ein jeder Mensch hat seine eigene Einstellung zum Glauben. Vieles an Jeremias' hier vorliegender Darstellung beeindruckte mich stark, viele seiner Gedanken bzw. Aussagen gefielen mir gut.

Musa Dagh (Mosesberg) wird trotzdem bis auf weiteres unbestiegen bleiben...

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.10.2022

Interessanter Weg

Kochen am offenen Herzen
0

Das bei Klett-Cotta erschienene Sachbuch von Max Strohe "Kochen am offenen Herzen - Lehr- und Wanderjahre" ist weder eine Rezeptsammlung noch gar eine chirurgische Lernhilfe sondern der vor 40 Jahren in ...

Das bei Klett-Cotta erschienene Sachbuch von Max Strohe "Kochen am offenen Herzen - Lehr- und Wanderjahre" ist weder eine Rezeptsammlung noch gar eine chirurgische Lernhilfe sondern der vor 40 Jahren in Bonn geborene, mir bis jetzt nicht bekannte Autor schildert der Leserschaft hier seinen mMn ziemlich ungewöhnlichen und auch nicht unbedingt zur Nachahmung empfohlenen bisherigen Lebensweg.
Nicht immer streng chronologisch und in ein wenig lakonisch bis schnodderig daher kommendem Stil erfahren wir von der nicht unproblematischen familiären Situation während seiner Kindheit und Jugend, über seine Sinnsuche und Selbstfindungsversuche, von Drogenerfahrungen, Obdachlosigkeit, Armut.
Und dann geht es bergauf. Nach entsprechender Ausbildung führt ihn sein Weg nach Berlin, wo er gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Ilona Scholl 2015 das Lokal "Tulus Lotrek" eröffnet. Darauf hin wird er 2016 zum „Aufsteiger des Jahres“ gekürt. 2017 folgte der 1. Michelin-Stern.
2021 erhalten Max Strohe und Ilona Scholl den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland.

Eine unterhaltsame Lektüre!
Der Titel passt, das Cover hingegen spricht mich weniger an.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere