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Veröffentlicht am 29.04.2023

Albin in Höchstform

Gnadenlose Provence
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Albin Leclerc weilt in den Flitterwochen auf Martinique, langweilt sich etwas und muß von einem Mord zu Hause erfahren. Der 70jährige Radsportler Gaspard Lacroix wurde bei einer Trainingstour seitlich ...

Albin Leclerc weilt in den Flitterwochen auf Martinique, langweilt sich etwas und muß von einem Mord zu Hause erfahren. Der 70jährige Radsportler Gaspard Lacroix wurde bei einer Trainingstour seitlich in den Kopf geschossen. Nach
Albins Rückkehr kommt es zu weiteren Anschlägen auf Senioren unter den Radsportlern. Albin hat ein ungutes Gefühl, denn die Etappe auf den Mont Ventoux der bald startenden Tour de France soll durch Carpentras führen. Sind die Profi-Radrennfahrer womöglich in Gefahr? Ist die Durchführung der Etappe möglich oder stellen die Anschläge eine ernsthafte Bedrohung dar? Castel und Theroux ermitteln auf offizieller Seite und möchten eigentlich eine Einmischung von Albin verhindern. Aber am Ende kann alles gemeinsam erfolgreich gelöst werden. Mehr Details will ich nicht verraten.


Der Autor hat mit Albin Leclerc und Tyson einen besonderen Ermittler geschaffen und ich bin seit Band 1 dabei. Der Schauplatz Provence versetzt den Leser als erstes in Urlaubsfeeling und man hofft auf eine spannende Lesezeit. Und so kommt es dann auch. Im 8. Fall läuft Albin wieder zur Hochform auf. Er ermittelt als angeblich aktiver Polizeiberater (verdeckt mit dem Daumen das Ausstellungsdatum seines Ausweises) und loggt sich schon mal in einem unbeobachteten Moment in den PC von Theroux ein. Die erwünschten Auskünfte und Informationen bei seinen Nachforschungen bekommt er auch, weil wer könnte so einem netten älteren Herrn auch widerstehen. Seine Frotzeleien mit dem Barbesitzer und Tyson kennt man ja schon, aber sie lassen den Leser immer wieder schmunzeln. Allerdings einen so nervigen Kollegen möchte im realen Leben keiner haben, als Romanfigur ist der Kauz hingegen einzig. Sein Privatleben spielt dieses Mal eine untergeordnete Rolle, aber im nächsten Band dürfen wir gespannt sein, ob das Treffen zwischen Tyson und Mila „erfolgreich“ war.

Ich hatte wieder sehr unterhaltsame Lesestunden und von mir gibt es für diesen Band auf jeden Fall wieder eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 05.04.2023

Leander Lost aka Mr. Léxico

Dunkle Verbindungen
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In der Nachsaison sollte es eigentlich ruhiger zugehen, aber Leander Lost und seine Kollegen haben es aktuell mit gleich zwei Fällen zu tun. Zum einen wurde im Teich des Golfresorts die Leiche von Karen ...

In der Nachsaison sollte es eigentlich ruhiger zugehen, aber Leander Lost und seine Kollegen haben es aktuell mit gleich zwei Fällen zu tun. Zum einen wurde im Teich des Golfresorts die Leiche von Karen Riemann gefunden und zum anderen gab es einen Überfall auf einen Wertetransport. Bei genauerer Betrachtung des Überfalls fallen Ähnlichkeiten zu einem schrecklichen Unglück von vor 7 Jahren auf. Damals starb Graciana Rosados Bruder Elias und Vater Antonio Rosado sitzt seitdem im Rollstuhl. Deshalb ermittelt sie aus diesen persönlichen Gründen an der Aufklärung sehr intensiv und verbissen. Zusätzlich ist das Team förmlich paralysiert, als es erfährt, daß der Kollege Duarte bei dem Einsatz durch einen Kopfschuß eine partielle Amnesie erlitten hat. Vor allem die Klärung des Überfalls erweist sich als äußerst komplex und alle müssen an einem Strang ziehen. Leider scheint es einen Tippgeber aus den eigenen Reihen gegeben zu haben.



Die Reihe um Leander Lost verfolge ich seit Band 1 und bin ein echter Fan von ihm. Mr. Léxico – mein Held - ist mittlerweile im Leben von Fuseta angekommen und voll integriert, daran besteht kein Zweifel. Mit Soraia Rosado hat er eine Partnerin gefunden, die mit seinem Autismus umgehen kann und ihn versteht. Gerade sind sie in ein neues Haus gezogen und die Hochzeit steht vor der Türe. Seine neue Lektüre zum Thema Small Talk und seine Erkenntnisse daraus bzw. die Umsetzung, waren immer wieder ein Grund zum Schmunzeln. Die beliebte Familie Rosado ihr Zusammenhalt und ihr gesellschaftliches Leben, diesen Part zu lesen, ist immer eine wahre Freude. Solche Nachbarn wünscht man sich selbst. Der Autor liebt Portugal, das merkt man auch in diesem Band sofort. Wie er die Atmosphäre, die Lebensart und die Mentalität beschreibt, man möchte sofort hinreisen. Überhaupt der Schreibstil des Autors (unter welchem Namen auch immer) liest sich für mich flüssig, spannend und seine Plots sind sehr gut konstruiert. Seine Bücher sind keine 08/15-Krimis, sondern ganz speziell, ein cleveres Geflecht und nicht vorhersehbar. Die Komplexität lädt stets zum Miträtseln ein, was mir sehr gut gefällt. Natürlich können auch diese Fälle am Ende gelöst werden und als Leser wartet man gespannt auf den nächsten Band.

Ich bin auch in diesen Krimi gleich von Beginn an in die Geschichte eingetaucht und durch die Seiten geflogen. Von mir gibt es wieder eine uneingeschränkte Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 02.04.2023

Auch der 18. Fall ein solider Regionalkrimi

Ostseenebel
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So etwas sollte niemandem im Urlaub passieren – Alva Dohrmann findet im Teich ihres Ferienhauses eine Leiche. Bürgermeister Burkhard Schönfeld wurde der Schädel eingeschlagen und er wurde mit Blättern ...

So etwas sollte niemandem im Urlaub passieren – Alva Dohrmann findet im Teich ihres Ferienhauses eine Leiche. Bürgermeister Burkhard Schönfeld wurde der Schädel eingeschlagen und er wurde mit Blättern bedeckt. Er war nicht besonders beliebt, eher eine umstrittene Persönlichkeit und ein Choleriker - aber deshalb umbringen? Kritiker und Gegner gäbe es einige in der Dorfgemeinschaft. Die Zeugin Dohrmann erhält zunächst eine neue Unterkunft, dann verschwindet sie und wird schlußendlich mit aufgeschnittenen Pulsadern gefunden.

Die sympathische Kriminalkommissarin Pia Korritki und ihre Kollegen vom K1 aus Lübeck ermitteln und natürlich können sie auch den 18. Fall schlüssig lösen.


Die Autorin schreibt auch nach so vielen Fällen immer noch spannend und mit neuen Ideen, so daß man als Leser unbedingt dranbleiben und miträtseln will/kann. Es geht auch nicht einzig um die Aufklärung der Todesfälle, sondern auch um Drogen, sexuelle Belästigungen und deren Auswirkungen. Rätseln, das kann man hier zur Genüge, denn am Ende wartet eine doch überraschende Auflösung, die sich vollumfänglich erst spät abzeichnet. Die Figuren werden detailliert und die Polizeiarbeit wird realistisch beschrieben. Das Privatleben von Pia, ihrem Sohn Felix und Partner Marten wird weiter verfolgt und die Autorin läßt wichtige Basisinformationen dazu einfließen, damit auch Neueinsteiger kein Problem haben, der Geschichte zu folgen. Das Ende läßt den Leser natürlich neugierig auf den nächsten Band werden.

Für mich wieder ein solider Regionalkrimi, den ich gerne weiter empfehle.

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Veröffentlicht am 02.04.2023

Spannender, historischer Roman

Die Bahnhofsmission
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Schauplatz Berlin , Schlesinger Bahnhof 1908

Natalie Castellana, 28 Jahre, hat ihre Zeit im Wanderzirkus hinter sich gelassen und findet in der Bahnhofsmission ihre Erfüllung. Sie möchte die Gestrandeten ...

Schauplatz Berlin , Schlesinger Bahnhof 1908

Natalie Castellana, 28 Jahre, hat ihre Zeit im Wanderzirkus hinter sich gelassen und findet in der Bahnhofsmission ihre Erfüllung. Sie möchte die Gestrandeten hier am Bahnhof auffangen, ihnen ein warmes Getränk und Hilfe anbieten. Vor allem hat sie junge Mädchen im Auge, die mit großer Hoffnung in die Stadt kommen. Sie will verhindern, daß sie von Schleppern in düstere Schuppen oder auf Schiffe gebracht werden.

Auf der anderen Seite lernt man die erst 18jährige Alice Hardtleben kennen. Sie kommt aus einer anderen Gesellschaftsschicht. Der Vater Arzt in der Charité und Universitätsprofessor, sie lernt das Klavierspiel und wird auf ein sorgenfreies Leben an der Seite eines Ehemannes vorbereitet. Diese Vorstellung ihrer Eltern ist aber nicht ihre, sie möchte Krankenschwester werden. Auf einer Bahnfahrt mit ihrer schwangeren Schwester trifft sie zufälligerweise auf ein sog. Lumpenmädchen, das in einem Waggon mitfährt. Sie nimmt es mit zu sich ins Abteil und bei einer Fahrkartenkontrolle kommt der junge Offizier Heinrich von Kessel zu Hilfe und bezahlt die Fahrtkosten für Gerda. Am Bahnhof bemerkt Alice ein seltsames Treffen. Gerda wird von einem Mann angesprochen und eine energische, junge Frau schreitet ein und nimmt das Mädchen mit. Einziger Hinweis ist eine weiße Armbinde. Am nächsten Tag macht sich Alice heimlich auf die Suche nach der Frau und kommt dadurch zur Bahnhofsmission und in eine völlig andere Welt. Hier eröffnet sich für sie die Möglichkeit, etwas Nützliches zu tun. Der junge Offizier Heinrich von Kessel gefällt ihr sehr gut und durch dessen Bekannten kommt sie in die Kreise der Sufragetten und auch hier fühlt sie sich angesprochen. Aber ganz so problemlos wird es nicht gehen mit ihrer Neuorientierung.

Eines haben die Frauen gemeinsam, sie sind stark, sie wollen helfen und engagieren sich intensiv. Das kann natürlich nicht allen gefallen und sie müssen gegen mächtige, gefährliche Gegner kämpfen.



Es war mein erstes Buch der Autorin und es hat mich begeistert. Sie schreibt flüssig und spannend. Ich fühlte mich mitgenommen in die Geschichte und habe mitgefiebert, denn teilweise liest es sich wie ein Krimi. Sie schildert die Atmosphäre der damaligen Zeit und die agierenden Figuren sehr realistisch und authentisch. Durch die bildhafte Sprache lief mein mir ein richtiges Kopfkino ab.

Ich hatte unterhaltsame Lesestunden und empfehle dieses Buch gerne weiter!

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Veröffentlicht am 26.03.2023

Spannender Nordseekrimi

Nordwestschuld
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Im Mittelpunkt stehen betuchte, reifere Witwen, die über Facebook von Love-Scammern – früher nannte man sie Heiratsschwindler - angebaggert werden. Da sie sich nach neuen Partnern sehnen, fallen sie darauf ...

Im Mittelpunkt stehen betuchte, reifere Witwen, die über Facebook von Love-Scammern – früher nannte man sie Heiratsschwindler - angebaggert werden. Da sie sich nach neuen Partnern sehnen, fallen sie darauf herein und überweisen aufgrund fadenscheiniger Wünsche größere Geldbeträge.

Jetzt findet ein Ehepaar Skelettteile, die sich Elke Färber zuordnen lassen. Elke war vor 1 ¾ Jahren bei einer Explosion auf ihrem Boot verunglückt. Sie hatte gerade die Bekanntschaft eines Arztes aus Südafrika gemacht und sollte 30.000 € einem Freund übergeben, da er unverschuldet in einem Gefängnis in der Türkei sitzt – so die Vorgeschichte. Aktuell kommt Inken Peters aus der örtlichen Buchhandlung und meldet ihre Chefin, Karla Hensel als vermißt. Auch sie scheint Kontakt zu einem Love-Scammer gehabt zu haben. Das sympathische Team um Anna Wagner und Henrik Norberg der Soko St. Peter-Ording erhält Hinweise von Mattes Hellmer aus Itzehoe, der diesbezüglich einen Tipp erhalten hat - Birgit Stelter hat bei FB eine Selbsthilfegruppe für betroffene Frauen gegründet. Aber nicht nur um Love-Scammer dreht sich dieser Band, es fließen auch Themen wie Drogen, Spanner und Geldnöte ein, dadurch werden die Fälle komplexer.




Ich kenne bereits die Vorgängerbände und für mich hat sich auch dieser Krimi wieder fesselnd, aktuell und unterhaltsam gelesen. Die Autorin zeigte auf, daß alle Gesellschaftsschichten auf diese Männer hereinfallen können, wenn sie der Einsamkeit entfliehen möchten. Auch Warnungen von Freunden lassen sie nicht gelten. Sie ereilt das sog. Amiga-Syndrom – „Aber meiner ist ganz anders“. Um das Thema eindringlicher zu gestalten, wurde der Erstkontakt von FB immer wieder eingeschoben und durch ein anderes Layout sichtbar gemacht. Auffällig daran ist die meist fehlerhafte Rechtschreibung und ein holpriges Deutsch, was der Google-Übersetzung geschuldet ist. Die einzelnen Figuren im Buch wurden gut und authentisch beschrieben, auch das Privatleben der Ermittler spielte eine größere Rolle. Am Ende konnte der Fall natürlich gelöst werden und die Bemerkungen am Schluß machen schon auf den nächsten Band neugierig.

Von mir bekommt Band 4 – für mich bis jetzt der beste - auf jeden Fall eine Leseempfehlung!

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