Cover-Bild Rachemond
Band der Reihe "Kriminalromane im GMEINER-Verlag"
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11,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Gmeiner-Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Kriminalromane und Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 277
  • Ersterscheinung: 05.04.2017
  • ISBN: 9783839220320
Wolfgang Jezek

Rachemond

Kriminalroman
In einem Verein, der die verstorbene Dichterin Christine Lavant verehrt, ereignet sich ein seltsamer Todesfall. Die Kärntner Polizei zeigt allerdings kein wirkliches Interesse daran, den Fall aufzuklären. Deshalb wird Elvira Hausmann, eine Wiener Journalistin, nach Kärnten gesandt, um Licht in die Sache zu bringen. Trotz heftiger Widerstände und umgeben von einer Mauer des Schweigens, versucht Elvira Hausmann den Fall zu klären. Durch die Geschichte spukt die Gestalt der verstorbenen Dichterin, von der ein Fluch auszugehen scheint …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.08.2017

Atmosphärischer Krimi aus Kärnten.

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Rachemond ist ein guter Krimi aus Kärnten, der mit Lokalkolorit, Urlaubsflair und ruhiger Spannung eine nette Lektüre für ein verregnetes Wochenende werden kann.

Toll fand ich, dass der Roman das Werk ...

Rachemond ist ein guter Krimi aus Kärnten, der mit Lokalkolorit, Urlaubsflair und ruhiger Spannung eine nette Lektüre für ein verregnetes Wochenende werden kann.

Toll fand ich, dass der Roman das Werk und das Leben von Christine Lavant, der Kärntner Dichterin (1915-1973) in den Fokus rückt. Großartige Gedichte hat sie geschrieben, manche kann man auch online finden.

Ich war auf das Debüt des österreichischen Autors Wolfgang Jezek, der in Wien als Psychiater arbeitet, sehr gespannt. Mit etwas Glück kann man richtig schöne Erstlingswerke und spannende neue Autoren entdecken. Hier verhielt es sich allerdings anders als erhofft.

Klappentext beschreibt den Inhalt ganz gut: „In einem Verein, der die verstorbene Dichterin Christine Lavant verehrt, ereignet sich ein seltsamer Todesfall. Die Kärntner Polizei zeigt allerdings kein wirkliches Interesse daran, den Fall aufzuklären. Deshalb wird Elvira Hausmann, eine Wiener Journalistin, nach Kärnten gesandt, um Licht in die Sache zu bringen. Trotz heftiger Widerstände und umgeben von einer Mauer des Schweigens, versucht Elvira Hausmann den Fall zu klären. Durch die Geschichte spukt die Gestalt der verstorbenen Dichterin, von der ein Fluch auszugehen scheint …“

Mich hat die Buchbeschreibung fasziniert, weil es nicht so viele Krimis gibt, die eine Dichterin, ihr Werk und ferner Literatur insg. zum Gegenstand der Ermittlungen macht. Nach dem Lesen finde ich, dass man viel mehr aus der Geschichte hätte herausholen können.

Beim Handwerk und dem Ausdruck sah ich Luft nach oben. Die Sprache ist regional gefärbt. An sich gut passend, denn so etwas verleiht dem Krimi Flair und Lokalkolorit. Aber wenn man keinen Schimmer vom österreichischen Sprachgebrauch hat, muss man bei manchen Begriffen/Verben/Phrasen schon rätseln. Denkarbeit im Leseprozess ist auch schön, aber nicht unbedingt bei der Sprache. Da steht man oft auf dem Schlauch, denn ein Glossar für Preußen &Co. gibt es im Buch nicht. Weniger zugesagt haben mir die z.T. ausgedehnten war/hatte Wellen und unnötige Wortwiederholungen.

Der Plot ist von ruhiger Spannung geprägt. Später in den Ermittlungen geht es um das Manuskript, das nach Meinung der Vereinigung nicht an die Öffentlichkeit geraten darf. Ein weiterer toter alter Mann wird aufgefunden. Elvira gerät selbst in Lebensgefahr. Ein wohlbekanntes Muster. Wer für die Morde verantwortlich war, kam recht überraschend. Auch weil man kaum eine faire Chance erhalten hatte, selbst dahinter zu kommen.

Die Protagonistin fand ich unsympathisch, auch in sich nicht so ganz stimmig. Im Laufe der Geschichte offenbarte sie sich als eine gefühlskalte, hochnäsige Frau. Die Tränenanfälle halfen da wenig. Der Nachspann glich schon fast der Pilcherschen Erzählung im Schnelldurchgang. Das hätte weg bleiben können, da zum Hauptthema kaum Bezug.

Andere Figuren gerieten doch besser, insb. Männer, sympathischer wie Elviras neue Kärntner Freundin Karin. Auch der Kater war so lieb und kam so lebendig rüber. Aber mit Elvira konnte ich leider im gesamten Verlauf nicht warm werden.

Einige Aussagen zur Hochschulpolitik, politischem Engagement der Bürger, einigen anderen polit. Fragen, sowie Botschaften zum Schaden des Rauchens und Alkoholkonsums, waren hier und dort im Text verstreut. Letzteres war deutlich überzeichnet. Ich fühlte mich an solchen Stellen eher belehrt als gut unterhalten.

Fazit: Die Idee war sehr gut, an der Ausführung hätte man noch feilen können.

Man kann Rachemond durchaus lesen, wenn man nicht so genau hinschaut und keine große Spannung erwartet. Als leichte Feierabendlektüre geht er prima durch. Man ist in Lavanttal, isst mit Elvira etliche Male Kasnudeln in brauner Butter und redet mit dem Geist von Christine Lavant an ihrem Grab.

Zu gerne hätte ich diesen Krimi höher bewertet, leider kann ich nicht mehr als drei Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 06.08.2017

Rachemond

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Die Journalistin Elvira wird vom Chefredakteur ihrer Zeitung, des Wiener Tagesboten, nach Kärnten geschickt. Dort wurde die Leiche des Vorsitzenden der Christine-Lavant-Gesellschaft aus dem Bach gefischt. ...

Die Journalistin Elvira wird vom Chefredakteur ihrer Zeitung, des Wiener Tagesboten, nach Kärnten geschickt. Dort wurde die Leiche des Vorsitzenden der Christine-Lavant-Gesellschaft aus dem Bach gefischt. Selbstmord, wie es gleich heißt, aber der Chef wittert eine Story.
Bei der Polizei fällt Elviras Recherche unangenehm auf, Inspektor Speckbacher hält nichts von neugierigen Journalistinnen, die seine Schlussfolgerung in Frage stellen. Aber nach einigen Gesprächen ist Elvira sicher: es war Mord.
Der Krimi führt ins tiefste Kärnten, ins Lavanttal. Dort lebte und starb die beeindruckende Dichterin Christine Lavant. Es ist ein Verdienst des Autors, Person und Werk dieser Künstlerin in den Focus zu rücken, sie war für mich bisher nur ein Name im Literaturlexikon. Auch die Idee ein geheimnisvolles Manuskript zum Mittelpunkt des Plots zu machen, gefiel mir.
Allerdings bin ich mit der Hauptfigur, der Journalistin Elvira nicht warm geworden. Sie blieb eine Figur ohne Kontur. Trotz der vielen, sich oft wiederholenden Beschreibungen. Muss ich denn bei jeder Getränkebestellung der Protagonistin wieder erfahren, warum sie Tee dem Kaffee vorzieht und wie sie ihn am liebsten mag? Reicht nicht einmal die Erklärung zu ihrem Fleischverzicht, ohne die dauernde Wiederholung bei jedem Gaststättenbesuch?
Überhaupt, die Beschreibungen – manchmal dachte ich, Wolfgang Jezek traut seinen Lesern nicht viel zu. Statt Handlung und Personen aus Situationen oder Dialogen zu charakterisieren, werden immer wieder langatmige Erklärungen eingeschoben. Ist da der Brotberuf des Debütautors eingeflossen? So konnte kein rechter Lesefluss entstehen und ich muss zugeben, darüber habe ich mich auch geärgert. Der Schreibstil ist mir manchmal als hölzern aufgefallen, die Dialoge wirkten nicht unbedingt lebensecht. Nach der Beschreibung hatte ich mehr erwartet. Etwas mehr Charme und Sprachwitz hätten mir gefallen. Ein Minuspunkt ist auch die Auflösung des Falls, ich finde mich immer unterschätzt, wenn zum Schluss plötzlich ein Täter aus dem Hut gezaubert wird und dann noch einmal Tathergang und Motive zusammengefasst und erklärt werden.
Das ist eigentlich schade, denn ich fand viele gute Ansätze und der Plot hatte Potenzial. Der Krimi spielt in jüngster Vergangenheit, in Kärnten ist die Ära Haider grade erst zu Ende gegangen und ich spürte, dass die Probleme des Bundeslandes ein echtes Anliegen des Autors sind. Das hat mir über die Krimilektüre hinaus viel Stoff zum Nachdenken und Nachlesen gegeben.
Ich bin sehr neugierig, wie sich der Autor nach diesem Debütkrimi weiterentwickelt.

Veröffentlicht am 04.09.2017

Schade

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Christine Lavant spielt zwar nicht mit in dem Kriminalroman, die Schriftstellerin ist aber auf jeder Seite präsent, denn der Kriminalfall spielt sich im Rahmen des Vereins ab, der es sich zur Aufgabe gemacht, ...

Christine Lavant spielt zwar nicht mit in dem Kriminalroman, die Schriftstellerin ist aber auf jeder Seite präsent, denn der Kriminalfall spielt sich im Rahmen des Vereins ab, der es sich zur Aufgabe gemacht, Leben und Werk Lavants hochzuhalten.
Elvira Hausmann, Journalistin aus Wien, wird nach Kärnten geschickt, um über einen seltsamen Selbstmord zu berichten. Schnell erkennt sie, dass es wohl doch eher Mord war.
Es spielt auch ein unbekannter Text der Autorin eine große Rolle.
Eigentlich ist alles da für einen spannenden Krimi mit viel Lokalkolorit. Leider bleibt die Geschichte trotzdem wenig spannend, noch weniger überraschend und erinnert an vielen Stellen – sowohl stilistisch als auch erzählerisch – an ein Sachbuch.
Auch die Figuren bleiben eher unscheinbar, obwohl sich Elvira alle Mühe gibt.
Ich hatte Vergnügen daran, Christine Lavant zu entdecken, doch der Krimi war weniger berührend.

Veröffentlicht am 05.08.2017

Chance leider nicht genutzt

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„Ein Kärnten-Krimi, literarisch, hintergründig und unheimlich“ – so wird uns dieses Buch vom Verlag angekündigt. Leider, leider viel zu große Worte für diesen bemühten Debütroman.
Nach einem seltsamen ...

„Ein Kärnten-Krimi, literarisch, hintergründig und unheimlich“ – so wird uns dieses Buch vom Verlag angekündigt. Leider, leider viel zu große Worte für diesen bemühten Debütroman.
Nach einem seltsamen Todesfall, von der Polizei als Suizid abgetan, wird die Journalistin Elvira Hausmann aus Wien nach Kärnten ins Lavanttal entsandt, um weitere Nachforschungen zu betreiben. Überall begegnet sie jedoch ablehnenden, schweigsamen Menschen. Über allem Geschehen schwebt ständig die (reale) Lebensgeschichte der einstmals dort wohnhaften verstorbenen Dichterin Christina Lavant, einer unkonventionellen, gleichermaßen genialen wie schwierigen Persönlichkeit. Ein zweiter Todesfall geschieht und Elvira, die die Suche nach dem Mörder nicht aufgeben will, muss um ihr Leben fürchten.
Der durchaus interessante Plot wurde leider in einer sprachlich absolut uninspirierten, konstruierten Art und Weise „abgearbeitet“. Schlechtes Deutsch wechselnd mit österreichischem Sprachductus (der der wörtlichen Rede hätte vorbehalten bleiben müssen) lassen die Frage aufkommen, ob das Lektorat seine Aufgaben nicht wahrnehmen konnte, nicht wollte oder vielleicht gar nicht durfte. Oder wie ist es erklärbar, dass man Wortfolgen wie z. B. „die Glocken von der Stadtpfarrkirche…“ (statt richtig „die Glocken der Stadtpfarrkirche“) findet? Beispiele schlechten Sprachstils in dieser oder ähnlichen Art finden sich leider nahezu auf jeder Seite. Die Handlung wird weitgehend spannungsarm erzählt und durch viele sprachliche Ungeschicklichkeiten wird das Lesen zusätzlich anstrengend. Die Hauptperson Elvira ist leider nicht überzeugend dargestellt. Hauptsächlich trinkt sie geradezu zwanghaft Tee, ansonsten zeigt sie Verhaltens- und Denkweisen, die nicht zueinander passen und sie außerdem zunehmend unsympathisch wirken lassen. Hier hätte ich mir vom Autor, der im Hauptberuf Psychiater ist, wirklich mehr erwartet. Teilweise schön geraten sind einige Naturschilderungen. Auch politische Seitenhiebe oder die Hassliebe des Autors zu Kärnten kommen gut zur Geltung. Aber ein „ Krimi, literarisch, hintergründig und unheimlich“, wie uns der Verlag verspricht, ist dieses Buch leider ganz und gar nicht!