Schmerz, wie ihn nur Nena Tramountani ausdrücken kann
„Und für einen Moment, für einen beschissenen hoffnungsvollen Moment, waren wir nur zwei Menschen in einem Auto am Rande der Stadt inmitten eines tobenden Gewitters. Und für diesen einen Moment wollte ...
„Und für einen Moment, für einen beschissenen hoffnungsvollen Moment, waren wir nur zwei Menschen in einem Auto am Rande der Stadt inmitten eines tobenden Gewitters. Und für diesen einen Moment wollte ich ihr nicht bloß mehr, sondern alles geben.“
Uff. Die Geschichte von Echo und Alexis musste ich erst einmal ein paar Tage sacken lassen, ehe ich mich den passenden Worten widmen konnte. In diesem Buch treffen zwei sehr wütende Charaktere aufeinander. Sowohl Echo als auch Alexis haben mit ihren ganz eigenen Problemen zu kämpfen, als sie sich das erste Mal im Prisma, dem Restaurant von Alexis Eltern, begegnen. Echo verfolgt ihre schwierige Vergangenheit und Alexis spricht nicht. Seite an Seite arbeiten sie in der Konditorei des Restaurants und schon nach kurzer Zeit können beide nicht mehr leugnen, dass eine gewisse Anziehung zwischen ihnen herrscht. Aber kann das wirklich gutgehen, wenn es doch so viele Dämonen gibt, die jeder von den beiden selbst bekämpfen muss?
Ich habe wirklich gar nicht mit dem Verlauf dieser Geschichte gerechnet. Natürlich war ich mir der Probleme beider Charaktere durch Band 1 bewusst, aber Echo und Alexis sind so intensiv, dass ich mich die erste Hälfte des Buches zurechtfinden musste, ehe es mich so richtig gepackt hat und ich vielleicht auch erst so richtig angefangen habe zu verstehen. Aber dann hat auch diese Geschichte wieder mit voller Wucht zugeschlagen. „The Way You Crumble“ ist derbe, ist doll, ist laut, ist leise, aber ist vor allem eins: echt. Das Buch weist eine hohe Dichte an Negativität auf, die aber ihre komplette Daseinsberechtigung hat und es so authentisch macht.
Unterstreichen möchte ich bei diesem Buch aber vor allem das Nachwort. Probleme, die sich außerhalb unserer Komfortzone abspielen, dürfen nicht pauschalisiert und in Schubladen gesteckt werden, nur weil sie vermeintlich „kompliziert“ sind. Empathie zu zeigen ist vielleicht nicht immer einfach, aber immerimmerimmer der bessere Weg.