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Veröffentlicht am 05.06.2023

Unheimlich

Die Verborgenen
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„Du siehst sie nicht, du hörst sie nicht, und doch teilen sie dein Leben….“. Es ist die Geschichte der Hartmanns. Sven und Franziska sind seit vielen Jahren verheiratet. Eigentlich haben sie alles, was ...

„Du siehst sie nicht, du hörst sie nicht, und doch teilen sie dein Leben….“. Es ist die Geschichte der Hartmanns. Sven und Franziska sind seit vielen Jahren verheiratet. Eigentlich haben sie alles, was man sich wünschen könnte. Sie leben in einem großen Haus mit ihrer Tochter Tabea. Alles scheint perfekt.

Alles? Nein, so ganz ist es nicht. Denn sie haben einen unsichtbaren Gast im Haus, von dem sie nichts ahnen. Und dieser Gast lebt quasi mit ihnen und von ihnen. Doch ganz so harmlos ist der Phrogger dann doch nicht.

In wechselnden Abschnitten, in denen jeweils die Protagonisten zu Wort kommen, hat auch der unsichtbare Mitbewohner eine Stimme. Schnell wird klar, dass er ein Ziel verfolgt. Durch kleine Manipulationen gelingt es ihm, das perfekte Leben der Familie ins Wanken zu bringen.
Wer weiß, wie sich die Geschichte entwickelt bei den Hartmanns entwickelt hätte, wenn sie nicht diesen unsichtbaren Gast gehabt hätten? Möglicherweise wäre die Geschichte ähnlich, aber deutlich verlangsamt, verlaufen.

Im Grunde gestattet der Eindringling uns einen guten Blick hinter die Fassade der vermeintlich glücklichen Familie. Schnell wird klar, nichts ist so wie es scheint. Und offensichtlich haben alle ein Geheimnis und verbergen vor den anderen etwas. Die Lösung des Problems wäre miteinander zu reden. Nur das haben sie im Laufe der Jahre verlernt und leben unter dem Deckel der perfekten Ehe.

Spannend fand ich, dass sich durch die Manipulation des Eindringlings die Geschehnisse verschärfen. Plötzlich ist eine Dynamik in der Handlung, bei der man beim Lesen ahnt, dass kann nicht gut ausgehen!

Das Buch lädt auch zum Nachdenken ein. Immer wieder habe ich darüber nachgedacht, ob und wie es möglich wäre, dass wir so einen Eindringling im Haus hätten. Die Vorstellung allein ist schon gruselig.

Ich fand das Buch spannend und empfehle es sehr gerne weiter.

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Veröffentlicht am 18.04.2023

Spannende Fortsetzung

Die Zentrale
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Nachdem sich Laura Jacobs unter Einsatz ihres Lebens, so vehement für die Rettung ihrer Wohnsiedlung in der Bank eingesetzt hat, hat sich ihr Leben grundlegend verändert. Die Siedlung scheint gerettet ...

Nachdem sich Laura Jacobs unter Einsatz ihres Lebens, so vehement für die Rettung ihrer Wohnsiedlung in der Bank eingesetzt hat, hat sich ihr Leben grundlegend verändert. Die Siedlung scheint gerettet und sie wurde von ihrem Arbeitgeber für ein Spezialprojekt in die Zentrale der Bank nach Frankfurt delegiert. Sie ist stolz auf diese Beförderung, auch wenn es für sie bedeutet nur am Wochenende zu Hause zu sein. Finanziell macht sich diese Beförderung auch bemerkbar.

Der Einstieg in Frankfurt ist unkompliziert. Sie bekommt ein tolles Team an die Seite gestellt. Merkwürdig ist, dass ein Mitarbeiter des BKA mit in ihr Team integriert ist. Laura ahnt, dass der Sumpf in dem sie ermitteln soll, doch viel tiefer ist als angenommen.

Spannend erzählt der Autor auch in diesem Thriller, wie es in den Zentralen der großen Banken zugehen könnte. Geldwäsche, Bilanzskandal und das alles so hervorragend getarnt, dass kaum jemand darauf kommen könnte. Wäre Laura wieder einmal mit ihrer Wohnsiedlung nicht direkt persönlich involviert, dann wären ihr bestimmte Merkwürdigkeiten vielleicht gar nicht aufgefallen. Aber letztlich hat sie ja genau deshalb diese Versetzung nach Frankfurt bekommen. Sie hat dieses gesunde Misstrauen und sieht scheinbar Dinge oder Auffälligkeiten, die andere so nicht bemerken. Und genau das macht diesen Thriller so lesenswert.
Aber ich muss auch sagen, dass ich diesen 2. Teil der Reihe um die Bankerin Laura Jacobs für mich ein wenig zu banklastig war. Das war für mich als Laie manches Mal nur sehr schwer nachzuvollziehen. Trotz allem bin ich auf den nächsten Teil gespannt, der bereits angekündigt wurde.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und verdiente vier Lesesterne.

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Veröffentlicht am 05.04.2023

Sehr bewegend

Der Junge von Angel Falls
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Für Bret sollte es der perfekte Tag werden. Vor allen anderen stand er auf, um für seine Mama den Kaffee zu kochen, so wie er es bei ihr immer beobachtet hatte. Auch sein Kostüm hatte er schon an. Beim ...

Für Bret sollte es der perfekte Tag werden. Vor allen anderen stand er auf, um für seine Mama den Kaffee zu kochen, so wie er es bei ihr immer beobachtet hatte. Auch sein Kostüm hatte er schon an. Beim Satteln des Pferdes kam Mikaela, seine Mutter, schon zu ihm. Als sie dann los ritt, wie jeden Morgen, war die Welt noch in Ordnung. Ihr Sturz dann kurze Zeit später vom Pferd verändert alles.

Diese furchtbare Situation, mit der ich gleich zum Anfang des Buches konfrontiert werde, schockiert auch mich als Leser. Als Mikaela dann auch noch in ein Koma fällt und niemand weiß, wann oder ob sie jemals daraus aufwachen wird, macht die Situation für Bret und seine Familie noch viel schlimmer.

Es ist diese tragische Familiengeschichte um die es hier geht. Wie geht eine Familie, angefangen mit dem Vater bzw. Ehemann, der auch noch Arzt ist damit um? Wie ist die Situation für die Kinder?

Meine große Bewunderung hat Liam, der egal wie aussichtslos die Situation ist, niemals aufgibt! Obwohl es immer wieder Ereignisse gibt, die ihn in seinem Optimismus auf Heilung Mikaelas zurückwerfen, kämpft er unerschütterlich um sie.

Noch dramatischer wird die Situation, als er das große Geheimnis Mikaelas entdeckt. Das stellt für ihn alles in Frage. Hat sie ihn überhaupt jemals geliebt? War das gemeinsame Leben, was sie als Familie vor dem Unfall hatten, überhaupt echt? Beeindruckend sein Handeln, als er über seinen Schatten springt und etwas tut, was nicht jeder getan hätte, nur um seine Frau mit allen Mitteln aus dem Koma zu holen.

Interessant fand ich auch den Aspekt, wie die Kinder mit der Situation umgehen und sich unter den dramatischen Umständen verändern.

Getragen wurde das Buch von der Hoffnung, dass alles wieder gut wird, das Mikaela wieder erwacht. Ob es dazu kommt, das sollte schon jeder selbst lesen. Mir hat das Buch gefallen. Es gibt auf jeden Fall eine Leseempfehlung und verdiente vier Lesesterne.

Noch ein Hinweis von mir. Das Buch ist bereits früher schon einmal unter dem Titel „Wenn Engel schweigen“ erschienen.

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Veröffentlicht am 10.10.2022

Spannender Krimi

Als die Nacht am tiefsten war
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Es hätte alles so schön werden können. Alexander Gerlach ist mit seiner neuesten Errungenschaft Nora Vestergard auf einen Wochenendtrip. Immerhin sind sie schon einige Monate zusammen, haben aber noch ...

Es hätte alles so schön werden können. Alexander Gerlach ist mit seiner neuesten Errungenschaft Nora Vestergard auf einen Wochenendtrip. Immerhin sind sie schon einige Monate zusammen, haben aber noch niemals eine Nacht miteinander verbracht.

Doch es kommt alles anders. Alexander erwacht mit fürchterlichem Kater und übelsten Kopfschmerzen. Von Nora findet sich im Hotelzimmer keine Spur. Auch beim Frühstück ist sie nicht und ihre mitgebrachten Sachen sind alle verschwunden. Der Blick auf den Parkplatz verrät ihm, Nora ist scheinbar abgereist. Aber warum? Hat er etwas falsch gemacht? Das dumme ist nur, er kann sich an die gestrige Nacht überhaupt nicht erinnern. Sämtliche Anrufe an Nora sind zwecklos, es geht nur die Mailbox ran. Alexander hat ein komisches Gefühl.

Auf dem Weg nach Hause kommt es dann auch noch zu diesem merkwürdigen Autounfall, der sich im Nachhinein als Mordanschlag auf Gerlach herausstellt. Dienstuntauglich beschließt er sich selbst auf die Suche nach Nora zu begeben, denn erzählt von seinen Erlebnissen in der Nacht hat er noch niemand etwas.
Die Suche nach Nora bzw. nach Spuren von ihr, das macht den Chef der Kriminalpolizei so menschlich. Er hat Hemmungen, von seiner beginnenden Liebe zu Nora zu erzählen und versucht eher irgendwie auf Umwege an Informationen zu kommen. Dabei verstrickt er sich auch immer wieder selbst in Widersprüche und verdreht die Wahrheit. Denn so richtig möchte er nicht, dass jemand etwas von seiner missglückten Nacht erfährt.

Ich habe die Bücher von Wolfgang Burger mit dem Ermittler Gerlach schon immer gern gelesen. Spannend dabei auch immer wieder, wie sich die persönlichen Verhältnisse entwickeln oder verändern. Dieser Krimi war nun der persönlichste von Gerlach, da er ja direkt involviert war. Aber das hat beim Lesen keinen Abbruch getan. Am Anfang wusste ich auch nicht direkt wie es sich entwickeln würde, wurde dann aber positiv überrascht. Je tiefer sich Gerlach in die Suche nach Nora begibt, umso verworrener und spannender wurde der Fall.

Von mir gibt es gerne eine Leseempfehlung und verdiente vier Lesesterne.

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Veröffentlicht am 10.06.2022

Spannende Fortsetzung

Faust
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Bei ihrem letzten Einsatz hat Sara Nowak alles riskiert. Es ist ihr gelungen, das Stasinetzwerk und die ehemaligen versteckten Agenten der Stasi in Schweden zu enttarnen. Eine Rückkehr in den Polizeidienst ...

Bei ihrem letzten Einsatz hat Sara Nowak alles riskiert. Es ist ihr gelungen, das Stasinetzwerk und die ehemaligen versteckten Agenten der Stasi in Schweden zu enttarnen. Eine Rückkehr in den Polizeidienst scheint schwierig, zumal sie über ihren vorherigen Einsatz und den nachfolgenden Geschehnissen Stillschweigen bewahren musste. Aber sie bekommt die Chance in der Mordkommission weiter zu ermitteln.

Die aktuellen Mordfälle lassen vermuten, dass es sich um einen beginnenden Bandenkrieg handeln könnte. Dabei gab es gleich mehrere Tote an einem idyllisch gelegenen See in Schweden. Sara ist bereit sich dieses Mal richtig tief in die Mordermittlungen reinzuknien. Doch dann kommt diese Meldung über den toten Pfarrer, der sie wenige Tage zuvor mehrfach versucht hatte telefonisch zu erreichen. Hier deutet alles auf einen Selbstmord hin. Sara jedoch beschließt, sich das Haus des Opfers näher anzusehen. Für sie deutet alles darauf hin, dass der ermordete Pfarrer damals auch ein Mitglied der terroristischen Gruppe bei der Stasi war und dass er vermutlich ermordet wurde, weil er endlich mit ihr reden wollte.

Als die Fakten klar waren, floss das Buch fast unaufgeregt vor sich hin. Trotzdem passierte immer wieder etwas. Mit manchen Geschehnissen konnte man überhaupt nicht rechnen. Aber mir persönlich waren die Ereignisse und Fakten zumindest in dieser Phase zu viel vermischt. Die Mordfälle, die Stasi, die noch aktive ehemalige Terrorzelle und dann auch noch die RAF. Ich hatte zu tun, dass alles irgendwie gedanklich zu verarbeiten und musste mich gerade im Mittelteil zum Weiterlesen zwingen. Doch dann überschlugen sich die Ereignisse, die Wolken lichteten sich und auch ich konnte vieles verstehen.

Völlig überraschend dann das Ende, das irgendwie alles rund und zu einem Abschluss gebracht hat. Von mir den Tipp den Vorgängerband „Geiger“ vielleicht doch vorher lesen, dann versteht man vieles an der Handlung besser.

Von mir gibt es dann doch die Leseempfehlung und auf Grund der Längen aber auch wegen des spektakulären Endes dann doch vier Lesesterne.

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