„Im Namen des Wolfes“ ist das beeindruckende Debut von Autor Richard Swan und stellt den Auftakt zu einer vielversprechenden neuen Fantasy-Trilogie. Der Roman folgt Sir Konrad Vonvalt, einem berüchtigten und gefürchteten Richter im Reich des Wolfes, bei der Untersuchung im Fall einer ermordeten Edeldame. Dabei zeigt sich schon bald, dass es um sehr viel mehr geht, als um die Tote. Nach und nach enthüllen Konrad und seine Begleiter Hinweise auf eine weitreichende Intrige, die das ganze Reich in den Abgrund stürzen könnte.
Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Er ist packend und bildhaft, ohne ausufernd zu sein. Dabei baut sich schon sehr früh diese dunkle und gefährliche Atmosphäre auf. Erzählt wird aus der Perspektive der jungen Helena Sedanka. Sie ist Gerichtsschreiberin und eine von Konrads Begleitern, wobei sich erst mit der Zeit enthüllt, um wen es sich bei der Erzählerin handelt. Ihr Auftreten ist zu Anfang das einer passiven Beobachterin, doch das ändert sich allmählich. Sie rückt weiter in den Vordergrund der Erzählung und wird selbst zur treibenden Kraft. Ihre stetige Entwicklung hat mir sehr gefallen. Helena zur Erzählerin zu machen hatte außerdem den Vorteil, dass Konrads Geschichte nur Stück für Stück enthüllt wird, während er seine geheimnisvolle und mächtige Aura aufrechterhalten kann.
Es ist in der Tat eine sehr dunkle, eine düstere Geschichte, aber für mich hat sich alles gut zusammengefügt. Die unterschiedlichen Ereignisse und Handlungsstränge, die auf den ersten Blick erstmal nicht zusammen passen, haben sich mit der Zeit zu einer schlüssigen Handlung zusammengefügt. Ich konnte mitfühlen wie sich die Konflikte allmählich zusammenbrauen und bin angesichts der vielen Andeutungen auf alles, was in den Fortsetzungen noch kommen soll, sehr gespannt darauf.
„Im Namen des Wolfes“ ist eine faszinierende Kombination aus komplexem Kriminalroman und düsterer Fantasy und konnte zumindest meinen Erwartungen mehr als gerecht werden. Es ist ein starkes und packendes Debut, das schon jetzt Lust auf die Fortsetzung macht!