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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.04.2023

Nicht so stark wie Band 1

Der dunkle Schwarm 2 - Der stille Planet
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„Der dunkle Schwarm 2- der stille Planet“ knüpft direkt an die Ereignisse aus Band 1 an und nimmt uns wieder mit in die dystopische Welt von Hackerin Atlas. Für mich wollte dieses Buch zu viel auf zu wenig ...

„Der dunkle Schwarm 2- der stille Planet“ knüpft direkt an die Ereignisse aus Band 1 an und nimmt uns wieder mit in die dystopische Welt von Hackerin Atlas. Für mich wollte dieses Buch zu viel auf zu wenig Seiten und hat dadurch in meinen Augen seinen Fokus verloren. Als Fortsetzung interessant, aber für mich deutlich schwächer als sein Vorgänger.



Zum Inhalt: Mit der Zerschlagung von Hypermind sollte eigentlich Ruhe in Atlas Leben einkehren, aber diese stellt immer häufiger Probleme mit ihrem ADIC fest. Und dann gesteht auch noch Bennie einen Mord, den er eigentlich gar nicht begangen haben kann und Atlas Welt gerät mal wieder ins Straucheln. Zusammen mit alten Freunden und temporären Verbündeten, geht sie der Sache auf den Grund.



Was bei Marie Graßhoff immer unglaublich stark ist und wovon auch dieses Buch wieder wahnsinnig profitiert, ist das Worldbuilding. Nochmal mehr als in Band 1 erlebt der Leser die bedrückende Enge der Sublevels und den krassen Gegensatz der privilegierten Highlevels, in denen man Sonnenlicht spüren und den Himmel sehen kann. Diese Schilderung der Lebensumstände sind immer sehr atmosphärisch und sehr bildlich beschrieben. Generell liest sich das Buch wieder fantastisch, ist flüssig geschrieben, baut immer wieder Tempo und Spannung auf und geizt nicht mit überraschenden Enthüllungen.



Was mir in dieser Geschichte aber ein bisschen gefehlt hat war der rote Faden, der sich gefühlt immer wieder verloren hat. Es wurden Nebenschauplätze eröffnet und oft hatte ich das Gefühl, dass eine Handlung nur stattfand, um Seiten zu füllen, aber keinen tiefen Nutzen für den Fortgang der Handlung hatte. Scheinbar zentrale Themen bleiben dadurch auf der Strecke, wodurch das Buch für mich auch ein sehr unbefriedigendes Ende fand.



Auch die Entwicklung der Figuren im Vergleich zu Band 1 blieb eher rudimentär. Waren zum Ende von Band 1 die Übertragung von Noahs Bewusstsein in einen Androiden und Juliens Löschung prekäre Themen, so wurden diese im zweiten Band nun kaum aufgegriffen und verarbeitet. Auch die Beziehung zwischen Noah und Atlas blieb auf der Strecke und machte für mein Gefühl sogar eher wieder einen Schritt zurück. Damit fehlten mir einfach essentielle Punkte, auf die ich mich bei diesem Buch wirklich gefreut hatte.



Insgesamt funktioniert die Fortsetzung natürlich, hat bei mir aber nicht das Gefühl zurückgelassen, dass ich Band 3 unbedingt lesen müsste, sollte er denn erscheinen.

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  • Fantasie
Veröffentlicht am 20.03.2023

Intrigen in Florenz

Florentia - Im Glanz der Medici
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Die Medici sind ja eine Familie, um die sich viele Geschichten ranken und die immer wiederkehrendes Thema historische Romane und Verfilmungen sind. Daher waren natürlich einige Passagen der Geschichte ...

Die Medici sind ja eine Familie, um die sich viele Geschichten ranken und die immer wiederkehrendes Thema historische Romane und Verfilmungen sind. Daher waren natürlich einige Passagen der Geschichte bereits im voraus festgeschrieben, da die Geschichte ja nunmal nicht umgeschrieben werden kann. Aber auch sonst zog sich das Buch an einigen Stellen und hätte mehr Spannung aufbauen können.

Zum Inhalt: das Florenz der Renaissance, die Bankiersfamilie Medici herrscht über die Stadt und macht ihren Einfluss auch über deren Grenzen hinaus in Italien geltend. Aber nicht jeder ist der machtgierigen Familie wohlgesinnt und so sehen sich Lorenzo und Giuliano in einem Ränkespiel um Macht und Einfluss wieder, das alles zu zerstören droht, was ihnen wichtig ist.

Also zuerst vielleicht, was ich gerne positiv hervorheben möchte: dass der Kopf der Pazzi-Verschwörung in dieser Erzählung eine Frau ist, fand ich richtig gut. Die Autorin selbst gibt im Faktencheck am Ende des Buch an, dass wenig darüber überliefert ist, aber mir hat dieser Aspekt des Ränke schmiedenden Familienoberhaupts gut gefallen. Generell gibt es in diesem Buch viele starke Frauenfiguren, die nicht nur die Geschehnisse aktiv mitgestalten, sondern oft im Zentrum dieser stehen.

Im Zentrum der Handlung stand für mich neben dem Schicksal der Familie Medici die Liebesbeziehung zwischen Guiliano und Fioretta, die sich trotz aller Widrigkeiten nicht verleugnen ließ. Besonders Fioretta war eine wirklich bemerkenswerte Protagonistin in dieser Geschichte und ihr Schicksal war wirklich berührend. Zudem hat mir sehr gefallen wie durch sie die Liebe zur Kunst vermittelt wurde.

Der Spannungsbogen hätte in meinen Augen ausgeprägter sein können, es gibt immer mal wieder größere Zeitsprünge und die Handlung zieht sich über etliche Jahre in denen die Figuren miteinander, gegeneinander und aneinander vorbei interagieren. Hier wird ein sehr umfassendes Gesellschaftsbild gezeichnet, was mit einerseits sehr stimmig erschien und politische Lage gut wiedergespiegelt hat, trotzdem fand ich nicht unbedingt alle Szenen für die haupthandlung relevant. Das große Finale, auf das die Handlung zusteuert, kam dann für meinen Geschmack zu schnell und zu kurz dafür, dass es auch den Abschluss des Buches bildet. Hier wurde das Potential des berühmten Putschversuchs nicht ausgeschöpft.

Insgesamt hat mir das Buch trotzdem gut gefallen, einfach weil die Figuren und ihre Interessen sehr lebendig wirkten. Ich schwanke zwischen 3 und 4 Sternen.

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Veröffentlicht am 13.03.2023

Final showdown

Die Stimme der Lüge
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Ich verfolge die „Ackerman und Shirazi“- Reihe von Beginn an und dieses Buch fühlte sich für mich irgendwie nach einem finalem Showdown an, ohne dass ich sagen könnte, ob es wirklich so vom Autor erdacht ...

Ich verfolge die „Ackerman und Shirazi“- Reihe von Beginn an und dieses Buch fühlte sich für mich irgendwie nach einem finalem Showdown an, ohne dass ich sagen könnte, ob es wirklich so vom Autor erdacht war. Das Buch war in vielerlei Hinsicht sentimentaler als seine Vorgänger, aber in meinen Augen auch deutlich schwächer, sodass ich um einen Abschied von der Reihe und dem Beginn einer neuen nicht unbedingt traurig wäre.

Zum Inhalt: nachdem Ackerman Demons teuflisches Labyrinth überlebt hat, befindet er sich immernoch in der Gewalt seiner Nemesis. Und Demon plant ein für allemal den Killer in Ackerman zu wecken und hat sich ein besonders perfides Spiel für diesen ausgedacht. In einem neuen mehrstufigen Labyrinth muss Ackerman nicht nur gegen verschiedene, von Demon geschaffene, Killer antreten, er muss dabei auch noch Zivilisten beschützen. Doch unter diesen könnte sich auch der eine oder andere Verräter befinden.

Das Setting fand ich diesmal echt überraschend und trotzdem sehr beklemmend und atmosphärisch, sodass es sehr gut zur Handlung gepasst hat. Das Gesamtkonzept des tödlichen Labyrinths und der Monster, denen Ackerman sich stellen muss hat mir gut gefallen, auch wenn ich fand, dass die Haupthandlung diesmal sehr langsam in die Gänge kam und es sich immer wiederholende Elemente gab, die irgendwann vorhersehbar waren.

Die Idee eines Verräters in Form einer zweiten Nemesis fand ich total genial, die Umsetzung dessen konnte mich diesmal aber nicht überzeugen, vielmehr war ich im Nachhinein sogar etwas enttäuscht. Wer in diesem Buch ebenfalls zu kurz kam war Nadia- von der taffen Powerfrau war absolut nichts zu sehen, stattdessen ließen ihre Auftritte sie eher schwach wirken und hatten einen fast schon kitschigen Touch.

Ungefähr ab der Hälfte hat mich die Story dann aber doch wieder catchen können und nimmt am Ende auch eine faszinierende Wendungen, die viel Spielraum für die folgenden Bücher lässt. Ich bin bei diesem Buch echt zwiegespaltener Meinung. Ein paar Action-Szenen und Ackermans unverwüstliche Art haben mir wieder sehr gut gefallen. Auch der Abschluss der Rivalitätssituation mit Demon war großartig umgesetzt und hat mich wieder voll überzeugt. Einiges anderes war aber einfach übertrieben und teilweise auch etwas vorhersehbar. Daher 3,5 Sterne von mir.

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  • Spannung
Veröffentlicht am 13.03.2023

Interessantes Thema aber der Fall selbst hat sich gezogen

Die letzte Lügnerin
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Mit „die letzte Lügnerin“ ist nun der inzwischen dritte Teil der "Eberhardt und Jarmer"-Reihe erschienen. Die Justizfälle sind in sich abgeschlossen, aber da die Rahmenhandlung sich kontinuierlich entwickelt ...

Mit „die letzte Lügnerin“ ist nun der inzwischen dritte Teil der "Eberhardt und Jarmer"-Reihe erschienen. Die Justizfälle sind in sich abgeschlossen, aber da die Rahmenhandlung sich kontinuierlich entwickelt würde ich empfehlen, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Ist sicherlich kein Muss, wichtig Aspekte werden nochmal aufgegriffen, aber ich hab das Gefühl, dass man die Dynamik der Figuren untereinander dann vielleicht besser versteht.

Zum Inhalt: politischer Wohnungsbau in Berlin und dazu ein Mord. Eberhardt vertritt in diesem Fall einen Ex-Politiker, den ein Skandal sein Amt gekostet hat und der nun zu allem Überfluss des Mordes angeklagt ist. Die Indizienbeweise sprechen gegen ihn aber irgendwas komm Eberhardt komisch an dem Fall vor.

Das politische Thema rund um Wohnungsbau und Mietpreise finde ich sehr aktuell und dementsprechend auch sehr ansprechend. Das Buch gibt die vorherrschende Stimmung in Berlin und auch eigentlich im gesamten Land zu diesem Thema gut wieder. Besonders toll hat mir in diesem Zusammenhang der körperlose Kopf und das Rätsel, vor das er die Ermittler am Nebenschauplatz der Handlung stellt, gefallen.

Was mir diesmal sehr schwer gefallen ist sind die Zeitsprünge im Fall, in denen Eberhardt persönliche Beziehungen aufarbeitet oder Begleitumstände erläutert werden. So ausschweifend ist der Fall nicht gestrickt, wird aber dadurch in meinen Augen verkompliziert. Eine chronologische Erzählung hätte mir an dieser Stelle besser gefallen.

Insgesamt kam die Auflösung für mich überraschend aber auch etwas an den Haaren herbeigezogen daher. Der letzte Zeuge hätte einfach deutlich früher aktiv werden müssen, wie das im Rechtsprozess so hintenüber fallen konnte ist mir absolut schleierhaft. Bin aber auf diesem Gebiet keine Expertin, es kam mir einfach komisch vor.

Insgesamt hat sich der Fall für mich zu stark in die Länge gezogen und Jarmer sowie die Interaktionen mit ihm sind mir diesmal deutlich zu kurz gekommen. Ich hoffe, dass er im nächsten Band wieder mehr Einsatz zeigen darf. Trotz allem hat sich das Buch aber wieder gut lesen lassen und einen spannenden Fall aufgetan. Für mich nicht der beste Band der Reihe aber trotzdem lesenswert, weshalb ich 3,5 Sterne vergeben würde.

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Veröffentlicht am 19.02.2023

An der Grenze zum Wahnsinn

Der mexikanische Fluch
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„Der mexikanische Fluch“ ist eins dieser Bücher, das schon einen Hype ausgelöst hat, bevor es überhaupt erschienen ist. Ich bin ehrlich, für mich wars ein Coverkauf. Die Farbgestaltung und das Coverbild ...

„Der mexikanische Fluch“ ist eins dieser Bücher, das schon einen Hype ausgelöst hat, bevor es überhaupt erschienen ist. Ich bin ehrlich, für mich wars ein Coverkauf. Die Farbgestaltung und das Coverbild üben quasi eine magnetische Anziehung aus und verleihen dem Buch von Beginn an etwas ätherisches. Mit dem Inhalt hab ich ab und zu gestrauchelt und hätte mir noch mehr Schaurigkeit gewünscht.

Zum Inhalt: ein Brief von ihrer Cousine lässt Noemi nach High Place in den mexikanischen Bergen aufbrechen. Fernab von städtische Zivilisation ragt das prächtige Herrenhaus aus dem Nebel auf. Düstere Geschichten umranken das Anwesen und eine beklemmende Finsternis nimmt auch Noemi schnell in Beschlag. Denn irgendwas stimmt im Hause ihrer Cousine nicht.

Fast von Beginn an wird an der bedrohlichen Atmosphäre rund um das Anwesen gearbeitet. Vieles davon passiert auf indirektem Wege indem Schauergeschichten über die Familie und die Mine erzählt werden. Aber auch Noemi selbst beginnt zu spüren, dass etwas in den Mauer des Hauses lauert, sie sieht sich verfolgt von Albträumen, meinte Dinge zu sehen und Stimmen zu hören. Es hat mir gut gefallen auf wie viele verschiedene, auch sehr unterschwellige Arten die Düsternis und Kälte des Ortes hervorgehoben wird.

Die eigentliche Story hinter der Geschichte fand ich dann etwas zu skurril und habe ich an eine HP Lovecraft Geschichte erinnert gefühlt. Das war mir dann fast schon too much, muss ich ehrlich sagen. Da hat mich die Geschichte ein bisschen verloren. Die Schilderungen grenzen da schon stark ans ekel- und wahnhafte.

Man hätte aus dieses Schocker-Geschichte noch deutlich mehr rausholen können, denn gruslig fand ich sie tatsächlich überhaupt nicht, eher abschreckend, zwischendurch hatte es Elemente eines schlechten Drogentrips.

Ich glaube durch den Hype waren meine Erwartungen einfach zu hoch. Denn das Buch ist durchaus gut und catchy geschrieben. Man will schon dranbleiben und wissen, was im Haus vor sich geht und die unterschwellige Bedrohlichkeit ist toll inszeniert. Insgesamt hat mich die Geschichte aber einfach nicht so richtig erreicht.

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