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Veröffentlicht am 12.04.2023

Schwierige Zeiten am Timmendorfer Strand

Die Frauen der Villa Sommerwind. Das Glück am Horizont.
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In diesem wunderbaren Roman begleiten wir Henriette, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit ihrem verwitweten Vater und zwei jüngeren Geschwistern zum Timmendorfer Strand an die Ostsee kommt. Dort hat ...

In diesem wunderbaren Roman begleiten wir Henriette, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit ihrem verwitweten Vater und zwei jüngeren Geschwistern zum Timmendorfer Strand an die Ostsee kommt. Dort hat ihr Vater ein Hotel übernommen, Helene soll ihm zur Hand gehen. Die Geschichte erzählt uns von glücklichen wie auch schwierigen Zeiten, von Aufs und Abs, Gefühls-und Liebesdingen sowie von tollen Freundschaften.

Henriette ist hier der Dreh- und Angelpunkt einer Zeit, in der eine junge Frau noch nicht viel gilt und sich manchen Konventionen beugen muss. Umso mehr ist gerade sie mir hier sehr ans Herz gewachsen, sie managt nicht nur ihr Leben entsprechend der Umstände bestens, sondern kümmert sich um die Familie und hält das Hotel am Laufen, gerade in Zeiten des beginnenden ersten Weltkriegs. Auch manche Rückschläge hat gerade sie hier zu verkraften.

Die Autorin hat hier ganz tolle Charaktere gezeichnet, egal ob sympathisch oder nicht, die im Laufe des Romans eine interessante Entwicklung mitmachen. Gefühlvoll und herzerweichend die Erzählweise, ohne je kitschig zu wirken; so konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen, bin ich doch in Henriettes Rolle ganz tief eingetaucht.

Gerne gebe ich hier eine absolute Leseempfehlung für Liebhaber eines romantischen Romans vor historischer Kulisse und wünsche mir weitere Bücher der Autorin in dieser Klasse!

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Veröffentlicht am 04.04.2023

Spannende Story mit Anspruch

Die stille Mörderin
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Es handelt sich um den zweiten Band rund um den Hamburger Polizisten Tom, der diesmal mit seiner neuen Partnerin Katja, frisch aus Berlin "eingeflogen", in einem Mordfall an einem Journalisten ermittelt. ...

Es handelt sich um den zweiten Band rund um den Hamburger Polizisten Tom, der diesmal mit seiner neuen Partnerin Katja, frisch aus Berlin "eingeflogen", in einem Mordfall an einem Journalisten ermittelt. Den ersten Teil habe ich nicht gelesen, empfehle dies aber dringend, da es den Einstieg hier doch insbesondere für verschiedene (nicht unwichtige und uninteressante) Nebenhandlungen sehr erleichtert.

Die Geschichte ist sehr packend geschrieben, der Schreibstil spannend und rasant. Ich musste mich in Unkenntnis des Vorbandes sehr auf die doch komplexe Handlung konzentrieren, auch wenn man zwischendurch mal etwas durcheinander kommt, lohnt sich das Durchhalten sehr.

Verschiedene Handlungsstränge, bei denen man bis zum Schluss kaum ahnt, wie diese sich zusammenführen lassen, sowie brisante Themen wie die rechtsextreme Szene und das Boxermilieu haben mich tief in die Handlung hineingerissen. Auch die beiden gegensätzlichen und unkonventionellen Ermittler, die jeweils mit ihrer Vergangenheit zu kämpfen haben, sind toll ausgearbeitet und waren mir sehr sympathisch, gerade vielleicht auch, weil sie nicht unfehlbar sind, sich teilweise in ihrer Arbeit sogar am Rande der Legalität bewegen.

Einige offenen Fragen rund um die Ermittler lassen auf einen Folgeband hoffen, den ich dann auch gerne wieder lesen werde, diesmal ja mit etwas mehr Vorkenntnis.

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Veröffentlicht am 04.04.2023

Wer hoch springt, kann tief fallen

Club Paradies - Im Glanz der Macht
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Dieser mitreißende Roman führt uns ins Berlin der 70er Jahre, eine Zeit voller Spannung, politischer Geschehnisse und Umbrüche - und DIE Zeit von Hanns Borchardt, einem Immobilienmogul par excellence auf ...

Dieser mitreißende Roman führt uns ins Berlin der 70er Jahre, eine Zeit voller Spannung, politischer Geschehnisse und Umbrüche - und DIE Zeit von Hanns Borchardt, einem Immobilienmogul par excellence auf dem Höhepunkt seiner beruflichen Karriere, bei der er es nicht scheut, über Leichen zu gehen. Auf der anderen Seite sehen wir seine Familie, Frau und zwei erwachsene Kinder, die zwar von dem unermesslichen Reichtum profitieren, mit ihren zugedachten Rollen aber nicht zufrieden sind. Gerade Sohn und Tochter begehren jeder in unterschiedlichen Arten und Weisen auf. Dann ist da auch noch Lea, die Besitzerin des Club Paradies, die ebenfalls in Hanns privater als auch beruflicher Laufbahn eine wichtige Rolle spielt...

Dieses Buch hat mich ungemein gefesselt, während meiner kurzen, aber intensiven Lesezeit wurde ich geradezu in die Handlung hineingerissen. Familiengeschichte, politisches Geschehen der 70er, Großstadtmilieu, von allem etwas, das mich sehr schnell durch das Geschehen hat fliegen lassen. Ein spannender Roman in allen Facetten, die geplante Fortsetzung erwarte ich mit großer Freude!

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Veröffentlicht am 04.04.2023

Historischer Roman im kriminalistischen Gewand

Die Bahnhofsmission
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Der Roman spielt zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Berlin. Hier begegnen sich die beiden jungen Frauen Natalie und Alice, beide aus gegensätzlicher Herkunft: Die Eine aus ärmsten Verhältnissen und allein ...

Der Roman spielt zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Berlin. Hier begegnen sich die beiden jungen Frauen Natalie und Alice, beide aus gegensätzlicher Herkunft: Die Eine aus ärmsten Verhältnissen und allein auf sich gestellt, die Andere aus einer reichen angesehenen Arztfamilie. Gemeinsam ist ihnen die Sorge um die Gestrandeten am Bahnhof, denen sie mit ihrer Arbeit im Rahmen der Bahnhofsmission weiterzuhelfen versuchen.

Die Autorin hat mich mit ihrer großartigen bildhaften, zum historischen Ambiente passenden, Sprachweise sofort in ihren Bann gezogen und tief in die Handlung eintauchen lassen. Hatte ich hier zunächst "nur" eine Geschichte rund um die Tätigkeit der Mission erwartet, wurde ich doch schon bald weiter positiv überrascht, denn diverse kriminelle Elemente gaben der Handlung zusätzlich große Spannung.

Neben den beiden "Hauptdarstellerinnen" Natalie und Alice, die mir trotz oder vielleicht sogar wegen ihrer Gegensätzlichkeit beide sehr ans Herz gewachsen sind, hat die Autorin auch diverse interessante Nebenrollen gezeichnet, die sehr fein ausgearbeitet sind und auf deren Geschichte sich der Leser freuen kann. Das Buch mochte ich auf jeden Fall kaum aus den Händen legen.

Eine klare Empfehlung für diejenigen, die gerne historische Romane mit Hintergrund lesen, bei denen die Spannung nicht zu kurz kommen darf. Ein Cliffhanger am Ende der Story lässt auf eine Fortsetzung hoffen.

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Veröffentlicht am 27.03.2023

Bücher als Hoffnungsgeber

Die Bibliothek der Hoffnung
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Dieser Roman, der auf wahren Begebenheiten basiert, spielt 1944 in einer stillgelegten U-Bahn-Station in London. Dort haben tausende durch den Krieg obdachlos gewordene Menschen eine vorübergehende Heimat ...

Dieser Roman, der auf wahren Begebenheiten basiert, spielt 1944 in einer stillgelegten U-Bahn-Station in London. Dort haben tausende durch den Krieg obdachlos gewordene Menschen eine vorübergehende Heimat gefunden, in der sie schlafen und leben. Zentraler Anlaufpunkt in der Station ist eine Bibliothek, in der die beiden jungen Frauen Clara und Ruby nicht nur arbeiten, sondern den Menschen Ablenkung von ihrem Alltag in schwierigsten Zeiten geben.
Die Autorin versteht es, durch einen einfühlsamen und realistischen Schreibstil sowohl die Sorgen und Nöte der Menschen dem Leser nahezubringen, als auch darzulegen, welche positive Kraft die Bücher den Menschen in Kriegszeiten vermitteln können.
Gerade die Charaktere der beiden Bücherei-Mitarbeiterinnen Clara und Ruby sind für mich sehr authentisch dargestellt, obwohl die Freundinnen recht unterschiedlich sind. Beiden liegen jedoch insbesondere die Kinder am Herzen und durch ihre liebevolle Art schaffen sie es, auch Nichtleser für ihre Sache zu begeistern.
Die Darstellung ihrer eigenen privaten Probleme lässt mich als Leser bald wieder auf den Boden der Tatsachen zurückkommen, schließlich ist der Krieg noch nicht beendet...
Ein sehr warmherziges, realitätsnahes Buch mit einer gelungenen Botschaft.

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