Wunderbar illustrierte Einblicke in Schreibwelten englischsprachiger Autor:innen! Abwechslungsreich, unterhaltsam und aufschlussreich! ;-)
SchreibweltenZuhause bei des Autors (oder wessen?) Lieblingsschriftsteller:innen! Lasst uns Mäuschen spielen!
Schon mein erster Eindruck von diesem Buch lässt sich wohl am besten mit den Worten „solche Bücher sind ...
Zuhause bei des Autors (oder wessen?) Lieblingsschriftsteller:innen! Lasst uns Mäuschen spielen!
Schon mein erster Eindruck von diesem Buch lässt sich wohl am besten mit den Worten „solche Bücher sind ein Grund dafür, warum ich Bücher so liebe“ beschreiben!
Hinweisen möchte ich darauf, dass es sich bei diesem Buch um die deutsche Erstübersetzung der englischen Originalausgabe mit dem Titel „Rooms of Their Own, Where Great Writers Write“ handelt und der Autor Alex Johnson für seine laut Cover „unterhaltsame Reise durch die Weltliteratur“ ausschließlich Autorinnen und Autoren (im weiteren Verlauf meiner Rezension beschränke ich mich auf die männliche Version) des englischen Sprachraumes ausgewählt hat. Deutsche Schriftsteller, mögen sie auch noch so sehr zu den Weltliteraten zählen, sucht man hier also vergebens.
Für den wertigen, an Leinen erinnernden Einband und das Vorsatzpapier wurden zwar von mir nicht gerade favorisierte Pastelltöne gewählt, allerdings harmonieren beide in ihrer Farbgebung perfekt mit den Farben des Titelbildes und beweisen damit des Gestalters gutes Auge fürs Detail.
Blättert man dann ein wenig durch das Buch, entdeckt man die wunderbaren Illustrationen von James Oses, von denen es für jeden im Buch zu findenden Autor mindestens eine ganzseitige Aquarell-Zeichnung seines privaten Lebensraumes, seines Hauses, seiner Hütte, eines Raumes, einer Zimmerecke oder eines Möbelstückes gibt. Dabei ist jede Darstellung detailliert genug, um im Text erwähnte Einzelheiten zu erkennen, zugleich aber ausreichend abstrakt, um bei der intensiveren Betrachtung seiner Phantasie freien Lauf lassen zu können.
Mindestens eine Buchseite wird jedem Erwählten gewidmet, immer mit einem vorangestellten, leider zu kleinen Portrait und geschrieben in einer ebenfalls sehr geringen Schriftgröße. Seltsam muten zudem die gefühlt willkürlich angebrachten Seitenzahlen an. Wesentlich besser würde es mir gefallen, wenn jede Autorentitelseite und überhaupt jede Text-Seite eine Seitenzahl trüge, die Seiten mit Illustrationen dafür aber gänzlich ohne diese blieben.
Apropos Illustrationen: zusätzlich zu den seitenfüllenden Zeichnungen finden sich immer wieder kleine, feine Zeichnungen zu in den Texten erwähnten, teils skurrilen Gegenständen der Autoren. Es macht Freude, diese zu entdecken.
Unterhaltsam und abwechslungsreich sind auch die weitergehenden Erläuterungen beispielsweise zu verschiedensten Schreibmaschinen, (außer)gewöhnlichen Sitzmöbeln, mehr oder weniger immensen Arbeitspensa und der kreativen Inspiration eines Kaffeehauses sowie einige mitunter markante Autoren-Zitate, die allesamt von kleinen Geheimnissen, merkwürdigen Gewohnheiten, aufschlussreichen Marotten oder liebenswerten Eigenarten erzählen.
Mit diesem Buch ein bisschen Mäuschen zu spielen und mit diesen Texten durch ein virtuelles, literarisches Schlüsselloch in die „Schreibwelten“ einiger Autoren zu blicken, hat mir trotz der oben erwähnten Einschränkungen großen Spaß gemacht und ich würde mir wünschen, dass der Verlag beizeiten gegebenenfalls, möglichweise, eventuell oder vielleicht und hoffentlich über eine Version dieses Buches mit deutschsprachigen Autorinnen und Autoren nachzudenken gewillt und zu deren Umsetzung bereit ist?!