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Veröffentlicht am 29.06.2023

Eine wunderschöne Symbiose von Gegenwart und Vergangenheit

Die Lilienbraut
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Beschreibung
Teresa Simon führt die Lesenden in ihrem Roman in das Köln der Gegenwart und der 1940er Jahre. Eine Parallelgeschichte, die sich zu einem Ganzen verknüpft, zwei Handlungsstränge, die zu einem ...

Beschreibung
Teresa Simon führt die Lesenden in ihrem Roman in das Köln der Gegenwart und der 1940er Jahre. Eine Parallelgeschichte, die sich zu einem Ganzen verknüpft, zwei Handlungsstränge, die zu einem werden. Beide Geschichten werden mit viel Liebe und kleinen Details von der Autorin miteinander verwoben und sorgen für einen großen und wunderschönen Unterhaltungswert. Trotz der vielen Bücher, die es bereits im Bereich des zweiten Weltkrieges gibt, kann man auch hier wieder viele neue, interessante und zugleich traurige Informationen in Erfahrung bringen, die sich speziell in Köln abgespielt haben. Das Nachwort der Autorin verleiht diesen Aspekten nochmal Ausdruck.
Die Autorin verfügt über einen herzlichen, emphatischen und leidenschaftlichen Schreibstil und weiß es hervorragend die Tonalität der Vergangenheit zu treffen.
Sicherlich wurde die Handlung nicht neu erfunden und ist vorhersehbar, dennoch ist lange offengeblieben, wie die Charaktere miteinander in Verbindung stehen und wie sich die Vergangenheit auf die Gegenwart ausgewirkt hat.
Sowohl die Vergangenheit als auch die Gegenwart konnten mich begeistern. Einerseits haben wir Nellie, aus deren Hand das Tagebuch stammt und andererseits haben wir Liv, die mit ihrem Sohn nach Köln gezogen ist und ihr ein kleines Geschäft eröffnet, welches sich mit Düften in verschiedensten Variationen beschäftigt. Beide Frauen waren mit von Beginn an sympathisch. Mir haben ihre Denkweisen, ihre Selbstständigkeit und ihre Werte gefallen. Vor allem Nellie habe ich für ihre Stärke in dieser Welt bewundert, in der sie aufgewachsen ist.
Liv hingegen konnte ich mit ihrer zarten Nase beeindrucken, ihrer Liebe für verschiedenen Düfte und ihren Mut für den Neuanfang. Dabei ist sie so voller Lieber und Leidenschaft.

Fazit
Ein wirklich schönes Buch mit einer Mischung aus Fiktion und Wahrhaftigkeit, mit zwei wundervollen mutigen und starken Frauen und einer besonderen Thematik. Eine Mischung aus Vergangenheit und Gegenwart.

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Veröffentlicht am 24.06.2023

Voller Liebe und Empathie

An erster Stelle bin ich Mensch!
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Beschreibung
Mandy Capristo ist wohl vor allem den Millenials bekannt, da sie mit 16 Jahren durch die Castinshow Popstars mit ihrer Band „Monrose“ bekannt wurde und auch durch ihre Beziehung zu Mesut Özil ...

Beschreibung
Mandy Capristo ist wohl vor allem den Millenials bekannt, da sie mit 16 Jahren durch die Castinshow Popstars mit ihrer Band „Monrose“ bekannt wurde und auch durch ihre Beziehung zu Mesut Özil erneut in den Medien war. Doch schon länger ist es um die ruhige und gefühlvolle Sängerin ruhig geworden. In ihrem Buch schildert die junge Frau, was sie bewegt, welchen Weg sie beschritten hat und was dazu geführt hat, dass sie ihre eigene Person und ihr Selbst wieder mehr in den Fokus gerückt hat.
Ich persönlich habe keine besondere Verbindung zu der Sängern und kann mich nicht einmal als Fan der Band bezeichnen. Dennoch hat mich das Buch aufgrund des Titels und des Klappentextes sehr interessiert und ich habe mir wertvolle Anregungen erhofft. Natürlich steht dabei die ganze Zeit auch ihre Musik im Vordergrund und ihr Programm FELICE, welches sie nach dem Ausstieg gegründet hat.
Für mich beinhaltete das Buch nicht viele neue Informationen hinsichtlich der Selbstliebe und der Persönlichkeitsentwicklung. In vielen Sätzen und Aspekten habe ich sogar Laura Malina Seiler wiederfinden können. Dennoch hat mir die Offenheit und Ehrlichkeit in diesem Buch gefallen und dass Mandy Capristo so liebevoll und authentisch ihren Lebensweg schildert. Dabei spürt man, dass ihr die Lesenden unheimlich am Herzen liegen und sie sich für alle das Beste wünscht. Ich konnte mir auf viele Seiten einen Post-It kleben, um so die für mich bedeutsamsten Sätze festhalten zu können.
Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und voller Liebe.

Fazit
Ein wirklich ermutigendes und ehrliches Buch. Mandy Capristo ermuntert die Lesenden Altes und Hinderliches loszulassen, nicht aufzugeben und sein Leben Stück für Stück zu verändern, um immer mehr in die Selbstliebe zu finden. Abgesehen von der „Werbung“ für ihr Programm FELICE und den Schilderungen zum Gesang, ein wirklich gefühlvolles und inspirierendes Buch. Man spürt, dass hier so viel Liebe und Empathie in den Zeilen steckt und dass Mandy Capristo einen steinigen Lebensweg hinter sich hat, der ihr viel abverlangt hat und sie dennoch wieder zurück zu ihrer Essenz geführt hat.

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Veröffentlicht am 06.04.2023

Erfrischend anders

Things We Never Got Over (Knockemout 1)
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Beschreibung
Ein Buch, welches mich in erster Linie mit dem tollen Cover überzeugen konnte und mich dazu gebracht hat, das Buch überhaupt erst in Betracht zu ziehen. Darüber hinaus habe ich bereits vor ...

Beschreibung
Ein Buch, welches mich in erster Linie mit dem tollen Cover überzeugen konnte und mich dazu gebracht hat, das Buch überhaupt erst in Betracht zu ziehen. Darüber hinaus habe ich bereits vor einigen Monaten auf englischen YouTube Seiten davon gehört, während es in Deutschland erst vor kurzem in den Buchhandlungen aufgetaucht ist.
Doch Lucy Score hat mich ganz ab von all dem Hype mit ihrem Buch von sich überzeugen können. Vor allem die interessante Handlung und der authentische und bodenständige Schreibstil haben es mir angetan. Da ich das Buch auf Englisch gelesen habe, ist mir dieser moderne alltägliche Schreibstil sehr entgegen gekommen und hat es mir erleichtert, die Handlung ohne große Schwierigkeiten zu verstehen. Des Weiteren hat Lucy Score auch einiges an Gefühlen eingearbeitet, sodass es leicht fiel eine Bindung zu den Protagonisten aufzubauen und das Buch schnell weiterzulesen. Gleichzeitig ist die gesamte Geschichte so gut und geschickt aufeinander aufgebaut.
Etwas kurios würde ich den Handlungsstrang um Tina einordnen. Es fällt mir unglaublich schwer sie als Charakterin zu greifen, da sie eine tolle Familie und eine kleine süße Tochter hat und dennoch einen Lebensstil führt, der sich nicht mit Familie vereinbaren lässt. Dass sie so rücksichtslos ihre Tochter Waylay zurück lässt und ihr ein schlechtes Vorbild ist, finde ich unpassend. Dass es einen solche Charakter geben mag, kann gut sein. Allerdings wurde Tina dafür nicht ausreichend genug geschildert. Hier war so einiges einfach noch nicht stimmig genug für mich.
Naomi und Know hingegen haben für mich ein ungleiches und dennoch wirklich niedliches Liebespaar abgegeben. Ich fand es ganz herzzerreißend wie die beiden sich um Waylay gekümmert haben und sich gegenseitig so schnell und innig vertraut haben. Naomi wirkte so authentisch, dass man sich als Leserin gut mit ihr identifizieren konnte. Sie ist eine Person mit Stärken und Schwächen. Neben Naomi und Waylay habe ich vor allem auch ihre Eltern ins Herz geschlossen. In so vielen Büchern tauchen immer wieder Eltern mit Problemen auf oder welche, die unheimlich chaotisch und anstrengend sind. Doch die Eltern sind Naomi sind ebenso bodenständig und ehrlich wie ihre Tochter selbst. Sie sind so aufopferungsvoll und verlieren sich dabei selber nicht aus den Augen.
Auch das Setting in der kleinen Stadt Knockemout war so fröhlich und liebevoll geschildert, dass man sich dort unmittelbar wohlfühlen muss.

Fazit
Ein Buch, welches vom Anfang bis zum Ende mit neuen Wendungen überrascht, über tolle einzigartige Charaktere verfügt, eine Geschichte erzählt, die für mich gänzlich neu war und Lust auf mehr macht. Ein Glück hat Lucy Score und zwei weitere Bücher aus der Knockemout-Reihe geschrieben. Von mir gibt es 4 Sterne ein dickes Lob an die Autorin, welche einen „Young Adult“ Roman geschrieben hat, der auch die etwas älteren jungen Erwachsenen anspricht und ganz frei von jeglichem typischen Kitsch dieses Genres ist.

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Veröffentlicht am 27.01.2023

Tolles Fantasybuch

Das Reich der sieben Höfe – Dornen und Rosen
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Dies ist der erste Band der Fantasy-Saga von Sarah J. Maas, bei welchem die Hauptprotagonistin Feyre im Zentrum der Handlung steht. Von Beginn an konnte mich die Geschichte abholen und hat mich mit ihrer ...

Dies ist der erste Band der Fantasy-Saga von Sarah J. Maas, bei welchem die Hauptprotagonistin Feyre im Zentrum der Handlung steht. Von Beginn an konnte mich die Geschichte abholen und hat mich mit ihrer stetig zunehmenden Spannung und der Grausamkeit überzeugen können.
Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen. Dass die Autorin erst 22 Jahre alt war, als sie das Buch geschrieben hat, macht sich hier nicht bemerkbar. Gleichermaßen hat die Autorin eine bezaubernde und zugleich schaurige Welt geschaffen, auch wenn diese nicht ganz neu erdacht wurde. Ganz im Gegensatz zu den Fae, die mir in anderen Büchern bislang noch nicht begegnet sind. Daneben treffen wir auf weitere übersinnliche Wesen, von denen ich gerne noch mehr Details erfahren hätte, um diese und ihre Fähigkeiten besser einschätzen zu können.
Unsere Protagonistin war mir nicht ganz so sympathisch, wie ich es mir erhofft hätte. Sie leidet mir zu sehr, was sich allerdings durch ihre Lebensumstände erklären lässt, unter denen sie aufgewachsen ist. Zu Beginn des Buches wirkte sie stärker und selbstbewusster als am Ende des Buches. Daneben zieht Sarah J. Maas scheinbar immer wieder Märchen Adaptionen für ihre Geschichte heran, die ich als unpassend und wahllos zusammengewürfelt empfunden habe.
Auf den letzten Seiten kam es für mich zu einigen Längen, zumal mich die „Schlachten“ in Fantasy Büchern leider nicht packen können. Dennoch bin ich gespannt auf den zweiten Teil dieser Reihe, denn am Ende der ersten Bandes erwartete die Lesenden ein kleiner Cliffhanger, der die Neugier weckt und mich mit einer gewissen Vorahnung zurücklässt.

Fazit
Seit langem mal wieder ein Fantasy Buch, welches mich abholen konnte. Das Setting war einfach nachzuvollziehen und ohne weitere tiefgründigere Verstrickungen, die einem das Lesen erschweren könnten. Die Geschichte ist trotz ihrer Länge frei von Redundanzen. Den Hype um das Buch konnte ich dennoch nicht zur Gänze nachvollziehen.

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Veröffentlicht am 26.01.2023

Sinnkrise des Lebens

Ohne mich
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Meinung'
Ohne mich - der Debütroman der Autorin Esther Schüttpelz knüpft an die Schwierigkeiten der jüngeren Generationen an, gleichwohl es sich bei dieser Handlung um keinen Generationsroman handelt, ...

Meinung'
Ohne mich - der Debütroman der Autorin Esther Schüttpelz knüpft an die Schwierigkeiten der jüngeren Generationen an, gleichwohl es sich bei dieser Handlung um keinen Generationsroman handelt, wie die Autorin im Interview berichtet.
Dennoch können sich hier alle Lesenden angesprochen fühlen, die das Gefühl haben, noch nicht angekommen zu sein und nach dem Glück im Leben streben. Dabei durchlebt unsere Protagonistin alle möglichen modernen und gängigen Wege, um zur Selbstliebe zu gelangen und sich vor allem selbst zu genügen.
Die Orientierungslosigkeit der Protagonistin in dieser Welt voller Chancen, Erwartungen und scheinbar glücklichen Menschen wird spürbar und konnte mich berühren, da ich ihre Hilflosigkeit in jedem der Sätze nachvollziehen und -empfinden konnte. Stellenweise hätte ich mich gerne gemeinsam mit unserer Protagonistin hingesetzt, um zu weinen und diese Gesellschaft zu bedauern, die für jegliche Lebenssituationen Vorgaben zu machen scheint und alle Menschen in ein bestimmtes Raster zu drängen vermag.
Das die Ich-Erzählern bis zum Ende hin keinen Namen erhält und dementsprechend als Unbekannt eingeordnet werden kann, zeigt die Distanz auf, welche die Protagonistin zu sich selbst hat. Gleichzeitig zeugt die Namenlosigkeit von ihrer Verlorenheit und Vernachlässigung in dieser Welt, für die sie nicht gut genug erscheint. Sie macht nicht nur den Menschen in ihrem Umfeld etwas vor, sondern belügt sich mehr oder weniger unbewusst selber. Nach außen hin ein ruhmvolles Leben darzustellen, welches allen Ansprüchen und Erwartungen gerecht wird, scheint das Ziel unsere Protagonistin zu schein. Immerzu befindet sie sich in einem Spannungsfeld von Distanz und Nähe zu sich und anderen Personen. Man kann die Suche nach ihrem Selbst beinahe als Sinnkrise erfassen.
Zwischen all dieser Ernsthaftigkeit stoßen wir immer wieder auf humorvolle und unterhaltsame Textabschnitte. Darüber hinaus überzeugte mich auch der Schreibstil, der flüssig und ebenso distanziert ist, wie die gesamte Thematik. Hierdurch wird der Literatur die Emotionalität etwas genommen. Das Buch ist kurzweilig und allen Lesenden zu empfehlen, die sich in einer ähnlichen Sinnkrise befinden und über die jüngeren Generationen und ihre vielfältigen Wege hin zur Selbstliebe schmunzeln wollen.

Fazit*
Eine eindrucksvolle Literatur, mit einer jedoch schwach bleibenden Protagonistin, die mir leider etwas spröde und unsympathisch erschien. Die Thematik ist nahezu tragisch, bildungsbürgerlich und tendenziell prosaisch geschrieben.

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