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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.04.2023

3 dubiose Selbstmorde

Die Zentrale
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„Was du an einem Tag erlebst, erleben andere nicht in einem Leben“



Laura hat sich gerade so von ihren Erlebnissen in Berlin erholt und freut sich auf die neue Herausforderung in Frankfurt. Doch leider ...

„Was du an einem Tag erlebst, erleben andere nicht in einem Leben“



Laura hat sich gerade so von ihren Erlebnissen in Berlin erholt und freut sich auf die neue Herausforderung in Frankfurt. Doch leider gerät sie wieder einmal zwischen die Fronten und muss sich langsam tatsächlich fragen, wer ihr wohl Böses will.



Etzolds Finanzthriller ist wieder rasant zu lesen. Wenn ich auch anfangs durch die Bankgeschichte ein wenig verwirrt war. Auch wenn er die Geschäfte sehr gut erklärt, bleibt es für Laien doch schwierig, alles nachvollziehen zu können.



Als aber Laura wieder in Schwierigkeiten gerät, begann für mich der richtige Thriller und ich war gleich in der Handlung gefangen. Diesen Teil hätte ich gerne noch etwas mehr ausgebreitet gehabt. Im ersten Band der Trilogie musste Laura mehr kämpfen, hier im Folgeband, fällt ihr mehr in den Schoß, was ein wenig Spannung herausnimmt.



Toll fand ich die technischen Spielereien, die Laura entlasten. Das Ende macht bereits wieder neugierig auf den nächsten Band.


Fazit: Für Nicht-Banker beginnt das Buch ein wenig verwirrend, es steigert sich dann aber rasant und wartet mit einem ungeahnten Ende auf.

Veröffentlicht am 03.04.2023

mir fehlte ein bisschen was

Dunkle Verbindungen
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Ein schwieriger Fall für Lost. Plötzlich ist an der Algarve der Teufel los. Ein Überfall auf einen Geldtransporter, eine Tote im Golfteich und ein Bankraub machen Lost und seinem Team das Leben schwer. ...

Ein schwieriger Fall für Lost. Plötzlich ist an der Algarve der Teufel los. Ein Überfall auf einen Geldtransporter, eine Tote im Golfteich und ein Bankraub machen Lost und seinem Team das Leben schwer.

Diesen Band fand ich nicht so locker wie die ersten Teile der Reihe. Zahlreiche Namen erschweren den Einstieg und auch von Losts Genialität und den humorigen Zwischenfällen wegen seines Aspergers ist in diesem Band nicht so viel zu finden. Vorrang haben die Überfälle der Gangsterbande und der Zusammenhang mit dem Tod von Graciana Rosados Bruder. Die hatten es dafür aber in sich. Mit welcher Raffinesse die Täter vorgegangen sind hat mich beeindruckt.

Dennoch hätte ich gern mehr von Lost und Soraia gelesen und von den schönen Seiten der Algarve.

Fazit: für mich nicht der stärkste Band aus der Reihe, dennoch sehr lesenswert, kommt aber an die ersten Bände nicht heran.

Veröffentlicht am 01.04.2023

Mord in der Cinque Terre

Abschied auf Italienisch
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Als Vito Grassis Vater stirbt bewirbt sich Vito auf eine freiwerdende Kommissariatsstelle in Ligurien. Kaum angekommen gibt es schon den ersten Mord, dem schnell ein zweiter folgt.

Ein Krimi an der schönen ...

Als Vito Grassis Vater stirbt bewirbt sich Vito auf eine freiwerdende Kommissariatsstelle in Ligurien. Kaum angekommen gibt es schon den ersten Mord, dem schnell ein zweiter folgt.

Ein Krimi an der schönen ligurischen Küste. Mal ein etwas anderes Setting. Mit Grassi konnte ich anfangs nicht so viel anfangen, dafür mochte ich Toni sehr gerne. Ihre erfrischende Art hat das ganze Buch belebt.
Der Fall ist sehr gut aufgebaut und logisch gelöst. Ich bin erst sehr spät auf den Täter gekommen, genügend falsche Fährten gab es ja zu Anfang. Dass dann wieder Kommissar Zufall dem richtigen Kommissar hilft, fand ich klasse ausgearbeitet und gut gelöst.

Mir hätte es allerdings sehr gefallen, wenn noch ein wenig mehr italienisches Dolce Vita in den Krimi eingeflossen wäre oder mehr Beschreibungen der schönen Landschaft.

Fazit: Abschied auf Italienisch ist der erste Band einer neuen Krimi-Reihe, die ich sehr gerne weiterverfolgen werde.

Veröffentlicht am 19.03.2023

Ein Cold Case für Hanna Duncker

Dunkelwald
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Zwei Stränge bilden das Gerüst von Johanna Mos neuem Öland-Krimi:
Den einen Teil bildet ein Cold Case, den Hanna mit Erik und ihren Kollegen aufklären muss: ein seit vielen Jahren vermisster Jugendlicher ...

Zwei Stränge bilden das Gerüst von Johanna Mos neuem Öland-Krimi:
Den einen Teil bildet ein Cold Case, den Hanna mit Erik und ihren Kollegen aufklären muss: ein seit vielen Jahren vermisster Jugendlicher wurde tot aufgefunden. Das letzte Mal gesehen wurde er auf einer Party zum Schulabschluss. Schwierige Entwicklungen beginnen.

Der andere Teil führt tiefer in Hannas Vergangenheit. Nachdem ihr Bruder ihr im letzten Band erzählt hat, dass ihr gemeinsamer Vater nicht der Mörder ist, für den ihn alle halten. Stattdessen nehmen die Drohungen gegen sie zu.

Hauptschauplatz ist der Cold Case und den fand ich sehr gelungen aufgebaut. Verdächtige gibt es genug, als Leser muss man echt schauen, dass man den Überblick behält, aber jeder scheint ein Alibi oder das Gedächtnis verloren zu haben. Dabei gelingt es Mo sehr gut, durch kleine Andeutungen die Spannung hoch zu halten.
Die Charaktere fand ich überzeugend. Besonders eindrücklich schildert die Autorin das Leben Thereses – der Schwester des jugendlichen Opfers. In sie konnte ich mich sehr gut hineinfühlen. Aber auch deren Mutter fand ich sehr gut gezeichnet.

Fazit: das Buch ist recht vielschichtig aufgebaut, was es zu einer interessanten Lektüre macht. Kleinere Längen gab es durch einige Wiederholungen. Der Cliffhanger am Ende weckt jetzt schon Vorfreude auf den nächsten Band.

Veröffentlicht am 07.03.2023

Der Unfall

Die spürst du nicht
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Als die Familien Strobl-Martinek und Binder ein Flüchtlingsmädchen mit in den Urlaub nehmen, ahnt keiner, welche Folgen ihre Freundlichkeit hat. Denn Aayania stirbt an den Folgen eines Badeunfalls und ...

Als die Familien Strobl-Martinek und Binder ein Flüchtlingsmädchen mit in den Urlaub nehmen, ahnt keiner, welche Folgen ihre Freundlichkeit hat. Denn Aayania stirbt an den Folgen eines Badeunfalls und die Familie gerät in einen Strudel, der sie nicht mehr loslässt.
Ein wenig anders hatte ich mir das Buch lt. Klappentext vorgestellt und ich war überrascht, welchen Verlauf die Handlung nimmt. Ich war dann allerdings schnell gefangen von den ganzen Abläufen. Wie jeder mit dem Verlust umgeht und sich verändert, das war sehr interessant zu lesen.
Glattauer schont seine Protagonisten nicht. Er geht der Frage nach, wie viel ein Menschenleben wert ist. Und ob jedes gleich viel wert ist. Und was passiert mit denen, die unter dem Radar fliegen? Und sind die mehr wert, die mehr Geld und Ansehen genießen? Ein schwieriger Diskurs, aber Glattauer schafft den Spagat zwischen Roman und Gesellschaftskritik hervorragend. Er hält dem Leser den Spiegel vor, in dem sich mancher gar nicht gern selbst sehen mag.
Fazit: Für mich kommen die Flüchtlingseltern ein wenig zu kurz, aber sonst ist der Roman wieder sehr gut gelungen.