tolle Märchenadaption mit Witz und Kritik
Wenn die Ex-Frau von König Drosselbart Adelaide von Hopfenburg auf Pech-Marie trifft und diese sogar unter ihre Fittiche nimmt, dann kommt eine lustige, abenteuerliche und bisweilen schon recht gesellschaftskritische ...
Wenn die Ex-Frau von König Drosselbart Adelaide von Hopfenburg auf Pech-Marie trifft und diese sogar unter ihre Fittiche nimmt, dann kommt eine lustige, abenteuerliche und bisweilen schon recht gesellschaftskritische Geschichte dabei heraus.
Denn genau das passiert in Zwei wie Pech und Flitter von David Pawn und lässt uns in dieser quasi Märchenadaption nicht nur daran teilhaben, wie aus der Pech-Marie doch noch ein “vernünftiges” Mitglied der Gesellschaft durch Adelaides Zutun wird, sondern erfahren wir auch, was es doch für spannende Wege gibt, um sich selbst gewissermaßen zu befreien.
Spielt das Buch nämlich auf äußerst amüsante Art mit unheimlich vielen Klischees und gesellschaftlichen Konventionen, die eben Frau Ex-Drosselbart nutzt, um sich und Marie ein selbstbestimmtes, freies und glückliches Leben zu verschaffen.
Mir hat dieser Mix und der vorhandene Wortwitz unheimlich gut gefallen und eine tolle Lesezeit verschafft, was nicht nur an dem federleichten Schreibstil von David liegt, sondern auch daran, dass die Geschichte an manchen Stellen eben auch nicht an Tiefe vermissen lässt. Mich tatsächlich hin und wieder zum Überdenken einiger Dinge gebracht hat und somit aus meiner Sicht noch zusätzlich einen wichtigen Punkt eines Märchens abdeckt. Nämlich die verborgene Gesellschaftskritik und das Lehrreiche, was sich ja unterschwellig in allen bekannten Märchen so finden lässt.
Die beiden Ladys sind mir auf jeden Fall ans Herz gewachsen und ich kann diese Geschichte deshalb nur mit einem Sternenregen überschütten.