Die unsportlichste Läuferin der Welt ...
... ist so unsportlich gar nicht. Nicole Staudinger behauptet zwar, mit Sport ihre ersten dreißig Lebensjahre nichts am Hut gehabt zu haben, aber sie besitzt auf jeden Fall das wichtigste Rüstzeug für ...
... ist so unsportlich gar nicht. Nicole Staudinger behauptet zwar, mit Sport ihre ersten dreißig Lebensjahre nichts am Hut gehabt zu haben, aber sie besitzt auf jeden Fall das wichtigste Rüstzeug für einen sportlichen Menschen: Disziplin und Ausdauer. Auf diese Weise hat sie mit dem Laufen angefangen - langsam laufen, langsam steigern ist ihr Motto. Besonders bewundernswert finde ich, dass sie sich auch von Rückschlägen nicht vom Laufen abhalten lässt. So bekam sie mit gerade einmal zweiunddreißig, als junge Mutter, die Diagnose Krebs. Sie hat den Krebs besiegt und sich auch wieder auf ihr Lauflevel zurück gekämpft. Ähnlich verhielt es sich, als sie einen Ski-Unfall und sie sich ihre Schulter gebrochen hatte.
Was mir an diesem Buch so gut gefällt, ist, dass sie auf Augenhöhe auch und gerade mit nicht so sportlichen LeserInnen agiert. Sie erzählt von ihrem inneren Schweinehund, von den Tagen, wo es - und zwar oft - einfach nicht so hinhaut. Ihr Motto ist in diesem Fall trotzdem: Einfach mal machen. Und dann macht sie es. Selbst wenn es über die gesamte Laufstrecke an dem Tag nicht passt - hinterher hat man immer ein gutes Gefühl. Doch sie erzählt auch vom Runner's High, diesem beinahe tranceähnlichen Zustand, in dem man glaubt, die Welt aus den Angeln heben zu können. Ob das zutrifft oder nicht: Als Motivation zum Anfangen und Durchhalten für Laufanfänger ist das Buch auf jeden Fall geeignet.